Kaum ist der verhasste Ehemann von Lady Alison und Vater ihrer beiden Töchter gestorben, naht schon der nächste unbarmherzige Tyrann, der sich Blackadder Castle einverleiben will. David Hume, eilt ein gewisser Ruf voraus und er ist gekommen, um sich an allen Feinden seines hingerichteten Vaters zu rächen. Nachdem David Alisons Besitz eingenommen hat, fordert er eine sofortige Eheschließung zwischen ihnen, um seinen eroberten Besitz gegen seine Feinde absichern zu können. Alison, die bereits in ihrer ersten Ehe Schlimmes erdulden musste und sichtlich eingeschüchtert ist von David, stimmt der Ehe zu, als sie erfährt, dass ihre Brüder sie im Kampf gegen die Humes im Stich gelassen haben.
Doch David entpuppt sich als völlig anderes Exemplar der Gattung Mann, denn er ist in seinem Rahmen verträglich, freundlich und auch nachgiebig. Er ist ein Mann, in den sich Alison durchaus verlieben könnte, allerdings hat David sich geschworen, niemals eine Frau zu lieben oder zu vertrauen und schließt Alison in allen Bereichen, die nicht das Ehebett betreffen aus. Es rumort tief innen in Alison und sie ist enttäuscht, dass David sie nicht einbezieht und ihr seine Sorgen anvertraut, doch irgendwann ist es so weit, Alison hat die Nase voll davon, sich Davids Anordnungen blind zu fügen. Als sie während Davids Abwesenheit ein Dokument erreicht, in dem sie von ihrem Onkel aufgefordert wird, sich mit ihren beiden Mädchen aufzumachen, um ihn zu treffen, zögert sie nicht lange und bringt sich letztendlich mit ihrem Entschluss in Lebensgefahr. Wird David sie rechtzeitig retten können?
Nach der im Blanvalet Verlag herausgegebenen „All The King’s Men“ Reihe von Margaret Mallory hatte ich eigentlich schon mit der Autorin abgeschlossen, was größtenteils daran lag, dass ich mit den Romanheldinnen nicht so wirklich klar kam und auch die Übersetzung teilweise zu modern für meinen Geschmack wirkte. Als ich sah, dass der CORA Verlag nun den ersten Teil einer neuen Reihe der Autorin veröffentlicht hat, wollte ich der Autorin dennoch noch eine Chance geben, schon alleine um zu schauen, ob die Übersetzung hier möglicherweise anders geraten wäre und mir womöglich sonst eine gute Serie entgehen würde.
Und in der Tat empfand ich diese Übersetzung hier einer Historical Romance angemessen; in dieser Hinsicht gibt es nichts zu meckern. Und auch allein vom Schreibstil her, ließ sich „Der Highlander und die Lady in Rot“ gut und unterhaltsam an.
Ab dem Zeitpunkt der Eheschließung, krankt die Geschichte aber abermals an dem recht eigenwilligen Heldenpaar. Während sich David immer mehr von Alison gängeln lässt, die eine recht seltsame Auffassung von Gerechtigkeit und Bestrafung besitzt, die ihrer Zeit nicht angemessen erscheint, entwickelt sich Alison dann auch noch mehr und mehr zu einem naiven kleinen Dummchen, das einfach nicht begreift, wer oder was gut für sie ist. Ab dem Moment, als sie sich trotz Davids Warnung die Burg nicht zu verlassen, aufmacht, und das sogar noch mit ihren beiden Töchtern, denen ebenfalls große Gefahr droht, ohne Geleitschutz, war mein Verständnis für sie dann vollständig aufgebraucht.
Und Davids übergroßes Verständnis für seine Frau und seine Familienangehörigen passte dann auch so gar nicht mehr zu einem eigentlich harten Krieger, der bereits durch die harte Schule des Lebens gehen musste. Bitte nicht falsch verstehen- ich verabscheue Romanhelden die ihre Frauen schlagen und möchte solche Romanpassagen keinesfalls irgendwo vorfinden, doch zumindest hätte ich von David ein schrofferes und unnachgiebigeres Verhalten erwartet, nachdem Alison sich so kindisch verhalten hat und alle in Gefahr gebracht hat. Auch in Bezug auf ihr Zögern mit David zu schlafen, konnte ich ihre Gedankengänge irgendwann nicht mehr nachvollziehen.
Und ich muss mir nun endlich eingestehen, dass Margaret Mallorys Historical Romances für mich persönlich, leider nichts sind, was ich einerseits total schade finde, da ich den historischen Hintergrund wieder interessant und spannend eingeflochten empfand. Aber die Love Story zwischen dem Heldenpaar konnte mich einfach nicht überzeugen, denn begeistern. Dass es vielen Lesern scheinbar anders ging, als mir, zeigt sich an den vielen begeisterten Stimmen in den USA zu diesem Roman. Aber hier zeigt sich wieder einmal, wie unterschiedlich die Geschmäcker doch sind.
Kurz gefasst: Der 1. Teil der „Douglas Legacy“ Reihe wartet mit einer spannenden Hintergrundgeschichte auf, doch das schwierige Heldenpaar hat meine Nerven leider zu arg strapaziert.