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Veröffentlicht am 23.08.2018

Interessant, aber nicht überragend

Ida
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Rezension zu Ida von Katharina Adler
Das Hörbuch Ida, welches von Petra Morzé gelesen wird, ist angenehm zu hören. Die Sprecherin liest mit österreichischem Akzent, was die Figuren authentischer macht, ...

Rezension zu Ida von Katharina Adler
Das Hörbuch Ida, welches von Petra Morzé gelesen wird, ist angenehm zu hören. Die Sprecherin liest mit österreichischem Akzent, was die Figuren authentischer macht, da sie schließlich Österreicher sind. Etwas verwirrend waren zunächst die Zeitsprünge, denen man aufgrund ihrer Unregelmäßigkeit nicht so gut folgen konnte.
Im Zentrum der Erzählung steht Ida, die ich weder als besonders sympathisch, noch unsympathisch beschreiben kann. Sie wirkt etwas merkwürdig und labil, wobei die Frage entsteht, woher dies kommt. Ida jammert häufig über so allerlei körperlicher Beschwerden, bei denen ständig die Frage mitschwingt, ob sie psychischer oder physischer Natur sind.
Interessant ist Idas gesellschaftliches Leben. Es gibt einige Figuren, wie etwa ihre Cousine Elsa oder die Freunde ihrer Eltern, die sie ihr Leben lag immer mal wieder trifft, im Guten wie im Schlechten. Aufmerksamkeit verdient auch ihre Beziehung zu ihrem Bruder Otto, den sie sehr idealisiert. Das sorgt wiederum für so einige Situationen mit Frauen in der Nähe ihres Bruders, in denen ihr Verhalten unhöflich und fast unmöglich wird.
Ida macht in jedem Fall eine Entwicklung durch, auch wenn bestimmte Verhaltensmuster immer wieder erkennbar werden. Genaueres sei hier ausgelassen, um nicht zu viel zu verraten. Ihre Beziehung zu ihrem Sohn spielt da eine Rolle und mach deutlich, wie eine gewisse Grundhaltung das Leben beeinflussen kann, sowohl positiv als auch negativ.
Etwas schade ist, dass ihr Kontakt mit Freud doch verhältnismäßig wenig Raum einnimmt. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Die Behandlung ist aber interessant geschildert und aus heutiger Sicht kann man nicht anders, als über Freuds Behauptungen schmunzeln, so verdreht wirken sie teilweise.
Insgesamt ist es ein interessantes Hörbuch, das wenige Schwächen aufweist. Wer sich für Persönlichkeiten der Geschichte oder speziell für das Leben der Frau hinter dem Fall Dora interessiert, der sollte hier mal reinhören.

Veröffentlicht am 27.07.2017

Nett, aber mit Schwächen

Eine Prise Liebe
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Rezension zu „Eine Prise Liebe“ von Kirsten Proby
Inhalt:
Das Restaurant Seduction ist Camis Ein und Alles. Gemeinsam mit vier Freundinnen hat sie es zu einem Hotspot gemacht. Ihre ganze Leidenschaft steckt ...

Rezension zu „Eine Prise Liebe“ von Kirsten Proby
Inhalt:
Das Restaurant Seduction ist Camis Ein und Alles. Gemeinsam mit vier Freundinnen hat sie es zu einem Hotspot gemacht. Ihre ganze Leidenschaft steckt in dem Restaurant- bis ihre große Liebe nach Portland zurückkommt. Seit Cami denken kann, ist sie in Landon verliebt. Nach der Highschool ging er als Navy-Pilot ins Ausland und sie blieb mit gebrochenem Herzen zurück. Nun ist sie fest entschlossen, ihm auf keinen Fall ein zweites Mal zu verfallen. Doch Landon mit seinen starken Armen und seinem sanften Blick macht es ihr schwer, ihm zu widerstehen…

Meinung:
Das Buch ist Band zwei einer Reihe, deren Bände man jedoch auch getrennt voneinander lesen kann. Zu Beginn war ich ganz begeistert von dem Roman, auch wenn ich vom Cover und von der Beschreibung her weniger Young Adult und mehr Romanze erwartet hatte. Der Schreibstil ist locker und lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Gefühle der Protagonisten lassen sich gut nachempfinden. Schön ist auch, dass die Geschichte abwechselnd von den beiden Protagonisten Cami und Landon erzählt wird. So lernt man beide Blickwinkel kennen, was ich immer sehr interessant finde.
Auch die Charaktere haben mir zu Beginn sehr gefallen. Die Mädels verbindet eine tolle Freundschaft (und natürlich ihr gemeinsames Restaurant). Sie waren mir auf Anhieb sympathisch, Cami fand ich zunächst süß, da sie einerseits eine selbstbewusste Geschäftsfrau ist und andererseits ein kleiner Tollpatsch. Im Laufe des Romans hat sie mir jedoch nicht mehr in allen Szenen so gut gefallen. Sie wird teilweise sehr dramatisch und die Mädels quatschen ständig über Sex, wo es für mich nicht hingehört. Das Desaster mit den Charakteren hat Landon aber definitiv gerettet. Ihn fand ich von Anfang an toll und das hat sich auch bis zum Ende nicht geändert. Er scheint ein absoluter Traummann zu sein. Lustig ist der Kater Scoot, der bei Cami ins Haus schneit und nicht wieder gehen will. Er sorgt für niedliche und lustige Szenen. Ein Detail, das der Geschichte gutgetan hat.
Schade war, dass so lange zu viel Harmonie herrschte. Dadurch ist viel Spannung verloren gegangen, auch wenn am Ende nochmal Spannung aufkam. Schade war auch, dass das Restaurant so in den Hintergrund gerückt ist. Gerade aufgrund des Covers und der Tatsache, dass alle Mädels dort arbeiten bzw. es ihnen gehört, habe ich da etwas anderes erwartet. Nach einer schwachen Buchmitte wurde es zum Ende hin also wieder besser, so dass das Buch kein Highlight war, aber für eine kurzweilige Lektüre ganz in Ordnung ist. Aufgrund meiner anfänglichen Begeisterung und der Besserung am Ende werde ich die weiteren Bände wahrscheinlich auch irgendwann lesen.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Gut, aber mit Schwächen

Nächster Halt: Thailand
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Rezension zu „Lonely Hearts Travel Club- Thailand“ von Katy Colins

Inhalt:
Georgia hat keinen Verlobten mehr und auch keinen Job. Höchste Zeit ihrem Fernweh nachzugeben mit einem Rucksack durch Thailand ...

Rezension zu „Lonely Hearts Travel Club- Thailand“ von Katy Colins

Inhalt:
Georgia hat keinen Verlobten mehr und auch keinen Job. Höchste Zeit ihrem Fernweh nachzugeben mit einem Rucksack durch Thailand zu reisen. In Thailand findet sie jedoch zunächst nicht die erhoffte Erkenntnis, die ihrem Leben eine neue Richtung geben soll, sondern nur Mehrbettzimmer, Ungeziefer und extrascharfes Essen- aber auch ein paar unwiderstehliche Reisebegleiter. Und vor allem lernt Georgia, auf wie vielen Wegen das Glück zu erreichen ist.

Meinung:
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und lässt sich gut lesen.
Der Hauptcharakter Georgia hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn er wenige Schwächen aufweist. Zu Beginn hat sie doch sehr widersprüchlich gehandelt, auch wenn das aufgrund ihrer chaotischen Lebensumstände durchaus verständlich ist, zum Ende hin wurde es aber besser. Die anderen Charaktere fügen sich gut in die Geschichte ein und sind teilweise ganz amüsant, vor allem aufgrund ihrer Verschiedenheit.
Ich hatte von dem Roman, auch aufgrund des Klappentextes, etwas Anderes erwartet – mehr Richtung Eat, Pray, Love. Im Laufe des Romans hat mir die Geschichte aber immer besser gefallen, sodass meine anfängliche Enttäuschung nicht lange wehrte. Einige Abschnitte sind etwas weit hergeholt (sie lässt sich betrunken ein Piercing stechen) und passen meiner Meinung nach nicht zu dem Charakter.
Die Spannung des Romans plätschert zu Beginn etwas vor sich hin. Zum Ende hin, nachdem Georgia einen Ortswechsel vollzogen hat, hatte ich endlich das Gefühl ebenfalls in Thailand angekommen zu sein und es wurde spannender, auch aufgrund unvorhergesehener Wendungen.
Ich empfehle den Roman allen, die einen seichten Roman am Meer lesen wollen und nach Thailand abtauchen möchten. Nicht der beste Sommerroman, den ich gelesen habe, aber auch auf keinen Fall schlecht. Vor allem zum Ende hin wird es interessant.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Die Tochter der Patientin

Die Tochter der Patientin
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Rezension zu „Die Tochter der Patientin“ von Felix Bonke
Meinung:
Zunächst habe ich nicht so gut in die Geschichte gefunden. Der Stil hat mich irritiert, ohne dass ich sagen kann, warum genau. Vielleicht ...

Rezension zu „Die Tochter der Patientin“ von Felix Bonke
Meinung:
Zunächst habe ich nicht so gut in die Geschichte gefunden. Der Stil hat mich irritiert, ohne dass ich sagen kann, warum genau. Vielleicht weil er etwas anspruchsvoller ist und mich dazu die Figuren irritiert haben. Nach einigen Kapiteln hatte ich mich aber an den Stil gewöhnt und damit auch mehr Spaß am Lesen. Die Gespräche zwischen Paulina und Niklas haben mir zu Beginn sogar sehr gefallen, da die beiden so herrlich ironisch und sarkastisch miteinander gesprochen haben.
Das wichtigste an diesem Roman sind wohl die Charaktere. Wie schon gesagt haben auch die mich zunächst irritiert. Niklas war mir sehr unsympathisch. Ich habe für so unsichere, sich selbst bemitleidende Charaktere einfach wenig über. Er hat zudem in seinem Beruf sehr inkompetent gewirkt, was wohl jeden Arzt unsympathisch macht. Außerdem fand ich die Art und Weise wie er sich Paulina genähert hat schon fast gruselig. So benimmt sich doch kein normaler Mann, der bei Verstand ist. Niklas entwickelt sich aber zum Glück in der Geschichte und so wurde er mir immer sympathischer.
Bei Paulina war es ein größeres auf und ab. Zunächst mochte ich sie sehr, wobei der Leser nicht viel über sie erfährt. Dann fand ich ihre Launen sehr anstrengend. Zum Ende hin war ich aber auch mit ihr wieder versöhnt. Mit am interessantesten an der Geschichte ist sicherlich die Vergangenheit von Paulinas Mutter Melanie, der Patientin. Diesen Teil habe ich mit Spannung verfolgt und er hätte auch gern noch etwas ausführlicher sein dürfen.
Wenn man sich erstmal an den Stil gewöhnt hat, ist der Roman gut zu lesen und aufgrund der Thematik definitiv mal etwas Anderes. Wer also die Krankenhausthematik sowie Chile mag und nicht vor Drama zurückschreckt, er sollte hier mal reinlesen.

Veröffentlicht am 12.04.2019

starker Charakter aber am Ende zu schwammig

Meine Königin
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Rezension zu „Meine Königin“ von Jean-Baptiste Andrea
Jean-Baptiste Andrea schreibt in einem interessanten Stil. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Shell. Shell ist 12 Jahre alt und geistig ...

Rezension zu „Meine Königin“ von Jean-Baptiste Andrea
Jean-Baptiste Andrea schreibt in einem interessanten Stil. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Shell. Shell ist 12 Jahre alt und geistig nicht gut entwickelt. Der Schreibstil passt sich dem authentisch an, auch wenn ich mich dann hier und da doch gewundert habe, zu welchen Überlegungen Shell fähig ist. Dennoch kann der Leser gut in die Gedankenwelt Shells eintauchen und mit ihm seine Welt entdecken, die er auf so andere Weise betrachtet wie andere Menschen es tun würden. Shell lebt zunächst bei seinen Eltern, läuft dann jedoch von Zuhause weg und trifft auf einem Plateau auf Viviane, die ihm erzählt, sie wer eine Königin und würde in einem Schloss leben. Von da an nennt er sie „Meine Königin“ und erlebt so einiges auf dem Plateau. Zunächst ist das Buch interessant und fesselt durch Shell andere Sicht auf die Welt und seine Erlebnisse. Das ist eine große Stärke der Geschichte. Allerdings ist es mit fortschreiten der Geschichte zunehmen schwieriger auszumachen, was Realität und was Fantasie ist, sodass man als Leser etwas ratlos zurückbleibt.
Insgesamt ist das Buch was für diejenigen, die außergewöhnliche und vielschichtige Hauptcharaktere in besonderen Geschichten mögen. Mir wurde es am Ende aber insgesamt zu schwammig.