Cover-Bild Babydoll
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 15.10.2018
  • ISBN: 9783442488346
Hollie Overton

Babydoll

Roman
Marie-Luise Bezzenberger (Übersetzer)

Lily Risers neues Leben beginnt an einem kalten Winterabend: Nur mit einem dünnen Schlafanzug bekleidet tritt sie vor die Tür, drückt ihre Tochter an sich – und rennt los. Weg von dem Haus im Wald, weg von dem Mann, der sie acht Jahre lang gefangen hielt. Dem Vater ihrer Tochter Sky, dem Mann, der an diesem Abend zum ersten Mal einen Fehler machte, als er vergaß, die Tür zu verriegeln. Doch auch in Freiheit ist Lily nicht sicher vor ihrem Entführer. Zwar wurde er gefasst, aber im Gefängnis sinnt er auf Rache und fasst einen teuflischen Plan, wie er sie, seine Babydoll, für ihren Ungehorsam bestrafen wird ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2019

Die Geschichte hat mich umgehauen!

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Das Buch „Babydoll“ wurde von Hollie Overton geschrieben. Im Mai 2017 ist das Buch vom Goldmann Verlag veröffentlicht worden. An dieser Stelle möchte ich mich auch für das Rezensionsexemplar bedanken, ...

Das Buch „Babydoll“ wurde von Hollie Overton geschrieben. Im Mai 2017 ist das Buch vom Goldmann Verlag veröffentlicht worden. An dieser Stelle möchte ich mich auch für das Rezensionsexemplar bedanken, welches mir zur Verfügung gestellt wurde.

Als Lily Riser 16 Jahre alt war, wurde sie entführt und an einen Ort gebracht, wo niemand sie je wieder finden wird. Acht Jahre lang wurde sie dort von einem Mann namens Rick gefangen gehalten, gefoltert und noch viel Schlimmeres. Lily wusste, dass Rick niemals einen Fehler machen würde, doch eines Tages vergisst er, die Tür abzusperren. Lily nutzt diese Chance und flieht mit ihrer Tochter Sky, die sie während ihrer Gefangenschaft bekommen hat. Niemals denkt Lily, das sie es schaffen würde, doch tatsächlich befindet sie sich eine Weile später vor dem Haus ihrer Familie, die sie vor acht Jahren das letzte Mal gesehen hat. Doch als sie zu Hause ankommt, erfährt Lily, dass sich seit ihrer Abwesenheit viel verändert hat. Doch ihre Verbindung zu ihrer Zwillingsschwester Abby hat sich nicht verändert.

„Babydoll“ war ein Buch, dass mich von der ersten Seite an gepackt hat und mich in eine Welt eintauchen hat lassen, die für mich unvorstellbar ist. Auf der Rückseite des Buches befindet sich von Publishers Weekly ein Zitat:

"Enorm spannend! „Babydoll“ setzt da an, wo die meisten Thriller enden."

Dieses Zitat entspricht genau den richten Worten, um das Buch zu beschreiben. Die Autorin hat mich in das Leben von Lily Riser, dem entführten Mädchen, eintauchen lassen. Gleich zu Beginn des Buches kann man lesen, wie Lily zusammen mit Sky aus der Hütte verschwindet, wo Lily seit acht Jahren misshandelt worden war. Die Flucht war für mich persönlich unglaublich spannend, da man als Leser nicht weiß, ob es den beiden gelingen wird oder nicht. Auch nach der gelungenen Flucht lässt die Spannung noch immer nicht nach, denn es bleibt immer die Ungewissheit, ob Rick nicht doch wieder sein „Babydoll“ holen wird.

Das Buch wird von vier Perspektiven erzählt: Lily, Abby (ihre Zwillingsschwester), Eve (ihre Mutter) und natürlich Rick.

Jede Perspektive war für mich sehr spannend. Doch Lilys Sichtweise hat mich am meisten gefesselt, denn sie erzählt, was Rick ihr in den acht Jahren alles angetan hat. Was mich enttäuscht hat, war, dass Lily ihre Erlebnisse nur sehr grob geschildert hat. Dadurch konnte man sich nicht so richtig ein Bild von der Entführung machen. Doch nichtdestotrotz konnte man es sich ungefähr vorstellen.

Bis zu Hälfte des Buches ging es nur um die Tage nach der Flucht. Lily gewöhnte sich meiner Meinung nach sehr schnell wieder an die Menschen, was ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Außerdem hat man auch viel über Abby erfahren und ihr Leben, als Lily entführt wurde. Auch über Lilys Mutter hat man viel erfahren, die während der Entführung ihrer Tochter noch einen harten Verlust erleiden musste.

Bei der Hälfte des Buches kommen größere Zeitsprünge und man kann sehen, dass Lily langsam wieder sie selbst wird, doch ich glaube jeder weiß, dass sie niemals wieder wie früher werden kann, denn dafür hat sie zu viel durchgemacht.

Ich finde es auch rührend, wie liebevoll Lily zu ihrer Tochter Sky ist, denn immerhin ist das Kind von ihrem Entführer.

Als das Buch sich dem Ende neigte, gefiel es mir immer besser, da man die Entwicklung von Lily und ihrer Familie sehen konnte.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Autorin hat ein unglaublich gutes und reales Buch geschrieben, das mich gefesselt hat. Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben, da das Buch wirklich etwas mit dem echten Leben zu tun hat. Außerdem merkt man, dass nicht alle Menschen auf dieser Welt etwas Gutes wollen.

Veröffentlicht am 24.08.2018

Babydoll

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Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, da die Geschichte genau dort ansetzt wo die meisten Thriller enden. Was passiert nach der Rettung? Wie ergeht es Opfer und Täter?

Lily Risers ist es ...

Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, da die Geschichte genau dort ansetzt wo die meisten Thriller enden. Was passiert nach der Rettung? Wie ergeht es Opfer und Täter?

Lily Risers ist es gelungen nach acht Jahren ihrem Entführer zu entkommen. Inzwischen ist sie 24 und hat eine Tochter, welche während ihrer Gefangenschaft geboren wurde. Lily ist durchaus bewusst, dass sie nicht einfach so ihr altes Leben wieder zurück bekommt. Nichts wird mehr so sein wie früher, doch welche Hölle sie am Ende durchlebt, damit hat sie kein bisschen gerechnet.
Lilys Tochter Sky ist ein richtig kleiner und lieber Engel. Sie ist sehr einfühlsam und versucht alles um ihrer Mami zu helfen und ein braves Mädchen zu sein. Es hat mir fast das Herz zerissen mitanzusehen wie schwer ihr der Einstieg in ihr neues Leben gefällt. Kannte sie bislang nur ihren Ort der Gefangenschaft, so sind andere Menschen, Kinder, Lärm und vieles andere total neu und ungewohnt für sie und machen ihr Angst. Zum Glück bekommt sie von allen Seiten viel Verständnis und Unterstützung.

Neben Lily und Sky lernt man als Leser aber auch die Sicht von Eva, Lilys Mutter und Abby, ihrer Zwillingsschwester, kennen.
Eva kann es kaum glauben, als nach acht endlosen Jahren tatsächlich ihre Tochter lebendig und sogar mit einer Tochter im Arm vor ihr steht. Ich fand es bewunderswert mit wie viel innerer Kraft und Ruhe, sie die kommenden Wochen und Monate meistert. Sie ist für alle der Fels in der Brandung.
Abby wiederum hat mir immer wieder Sorgen gemacht, sie hat die Entführung ihrer Schwester am schlechtesten verarbeitet und ist beinahe daran zerbrochen. Sie ist aktuell selbst in einer Phase, in der sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen und für sich selbst kämpfen muss.

Zu guter letzt lernt man schließlich noch die Sicht des Entführers kennen. Hier möchte ich allerdings auf keinerlei Details eingehen, da ich sonst wichtige Inhalte vorweg nehmen würde. Es war auf jeden Fall aber hoch spannend auch seine Gedanken zu Lilys Flucht kennen zu lernen.

Die Autorin hat die Charaktere einfach wunderbar und mit sehr viel Liebe zum Detail gezeichnet. Die Emotionen und der Schmerz, aber auch die Hoffnung der Protagonisten, all das konnte ich genau erleben und nachvollziehen und mich in jeden einzelnen hineinversetzen.

Für mich gibt es lediglich am Schluss einen kleinen Kritikpunkt. Es kommt zu einer Wendung, die ich der betreffenden Person nicht ganz glauben konnte. Insgesamt wirkten diese Szenen auf mich zu gewollt, als das sie wirklich authentisch sein konnten. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Wenn das Leben eine zweite Chance bereithält

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Doch sie wusste, dass sie fürs Erste in Sicherheit war und das sie geliebt wurde. Es war nicht das Leben, das sie sich vorgestellt hatte, als Lily zurückgekommen war, doch sie ging jeden Abend mit reinem ...

Doch sie wusste, dass sie fürs Erste in Sicherheit war und das sie geliebt wurde. Es war nicht das Leben, das sie sich vorgestellt hatte, als Lily zurückgekommen war, doch sie ging jeden Abend mit reinem Gewissen zu Bett.“


Inhalt


Lily Riser hat es geschafft: nach 8 Jahren Gefangenschaft an der Seite eines gewalttätigen Soziopathen ist es ihr gelungen, ihrem Peiniger zu entkommen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Sky flüchtet sie sich in ihr Zuhause und alarmiert die Polizei. Es dauert nicht lange, bis der Schuldige zur Rechenschaft gezogen wird und nun hinter Gittern auf sein gerechtes Urteil wartet. Doch für Lily gestaltet sich der Neuanfang schwierig. Nicht nur, dass sie selbst und ihre Tochter dringend auf therapeutische Hilfe angewiesen sind, sondern vor allem die Tatsache, dass ihre Zwillingsschwester Abby nun ein Kind von Lilys Jugendliebe Wes erwartet. Mühevoll arbeitet sie an der Normalität, die sich einfach nicht einstellen möchte und verfällt dabei in eine leidvolle Lethargie. Abby möchte ihrer über alles geliebten Schwester helfen, doch solange ihr Entführer sich in jeden Gedanken schleicht, gibt es kein Morgen – es sei denn, sie nimmt das Glück selbst in die Hand …


Meinung


Der Debütroman der amerikanischen Autorin Hollie Overton greift einen ungewöhnlichen Ansatz für einen Thriller auf, zielt er doch genau auf jenen Zeitpunkt ab, bei dem die Opfer nicht getötet werden, sondern dank glücklicher Umstände tatsächlich entkommen sind. Und so wirkte das Buch auf mich in erster Linie als Spannungsroman und weniger als nervenaufreibender Thriller.


Die Autorin legt Wert auf menschliche Verhaltensweisen und versetzt sich in die Köpfe der Geschädigten nach einem äußerst dramatischen Schicksalsschlag. Geschickt verflicht sie die Leben ihrer Protagonisten miteinander, die nicht nur eine Familie waren, sondern auch immer noch eine sind. Obwohl klar ersichtlich wird, dass ein unbeschwerter Umgang miteinander längst nicht mehr die Realität ist. Inhaltlich konzentriert sie sich dabei auf eine ehemals intakte Beziehung zwischen den Zwillingsschwestern Lily und Abby, die nun auf dem Prüfstand steht und ununterbrochen durch Vertrauensbrüche belastet wird. Verzeihen, Verstehen und Mitleid kommen immer wieder zur Sprache und lassen den Leser das brüchige Verhaltenskostüm der Charaktere authentisch nachvollziehen. Im Verlauf der Geschichte gibt es dann aber doch einige aus meiner Sicht überspitzte Dramas, deren Ausarbeitung in dieser Form etwas aufgesetzt und übermotiviert wirken. Hinzu kommt ein klein wenig „Heile-Welt-Anstrich“, den es nicht gebraucht hätte. Doch generell packt einen die Überlebensgeschichte der jungen Frau schon, weil sie glaubwürdig geschildert wird.


Fazit


Ich vergebe gute 4 Lesesterne für diesen Spannungsroman, der kein richtiger Thriller ist und das Grauen eines gefolterten Entführungsopfers dennoch vortrefflich einfängt. Lobenswert erscheint mir die menschliche Vielfalt, die Komplexität der Erzählung, die betrüblichen Aussichten auf eine Zeit jenseits der Normalität, gefangen in einem Leben, welches mit schrecklichen Erinnerungen durchwirkt ist. Abwechslungsreich und innovativ – hat man doch die geschilderte Szenerie nicht allzu oft in der Literatur vor Augen. Über das familiäre Drama, welches sich anschließt kann man hinwegsehen. Ich habe es gern gelesen auch wenn es teilweise zu viel des Guten war.