Caselli im Jetset
Römische VergeltungEigentlich kenne ich Commissario Alessandro Caselli schon seit zwei Folgen, aber hier in Römische Vergeltung lerne ich ihn von einer ganz neuen Seite kennen, und ich kann nicht sagen, dass mir der neue ...
Eigentlich kenne ich Commissario Alessandro Caselli schon seit zwei Folgen, aber hier in Römische Vergeltung lerne ich ihn von einer ganz neuen Seite kennen, und ich kann nicht sagen, dass mir der neue Charakterzug gefällt. Zu seiner Verteidigung kann man anführen, dass ein gefährlicher Mafia-Handlanger aus der Haft entlassen wurde, der seinerzeit wilde Racheschwüre bei seiner Verurteilung ausgestossen hat. Caselli kann schon seine Nähe spüren. Vielleicht treibt ihn deswegen eine Art Lebenshunger in das teure Jetset-Leben mit seiner neuen Freundin Chantal, einem Luxusweib par excellence. Seine Dienstpflichten vernachlässigt Alessandro, aber seine Vorgesetzten nehmen alles mit grossem Verständnis hin. Relativ früh erkennt der Leser, was hinter den Kulissen gespielt wird. Es kommen Zweifel auf, ob Casellis neue Freunde es gut mit ihm meinen. Erst gegen Ende trennt sich die Spreu vom Weizen, aber es gibt auch herbe Verluste zu beklagen. Die Handlung ist eigentlich sehr spannend und gewinnt ausserdem noch durch das wunderbar eingefangene römische Flair. Man merkt, die Autorin hat profunde Kenntnisse von Kunst, Geschichte, Architektur und Musik. Leider verliert sich der Spannungsbogen zwischendurch immer mal wieder in belehrende als Monologe getarnte Referate über die unterschiedlichsten Themen, aber ansonsten kann man den Krimi gut lesen.