Ausweglos
BöslandBen hat eine schlimme Kindheit erlebt mit einem Vater, der ihn regelmäßig auf dem Dachboden (er nennt es Bösland) verprügelt. Kux ist sein einziger Freund, später kommt noch Mathilda dazu. Doch das Mädchen ...
Ben hat eine schlimme Kindheit erlebt mit einem Vater, der ihn regelmäßig auf dem Dachboden (er nennt es Bösland) verprügelt. Kux ist sein einziger Freund, später kommt noch Mathilda dazu. Doch das Mädchen stirbt dort unter dem Dach und läßt einen traumatisierten Ben zurück. Ohne Sprache und ohne Erinnerung landet er bis zur Volljährigkeit in der Psychatrie. Irgendwie kann er sich nach seiner Entlassung ein halbwegs normales, wenn auch einsames Leben aufbauen. Bis ihm erst ein Foto, dann ein Film die Erinnerung zurückbringt. Er findet seinen alten Kumpel Kux wieder. Jetzt beginnt ein Alptraum, ein Psychoterror auf Leben und Tod.
Darin ist der Autor Bernhard Aichner ein wahrer Meister, wie ich es schon in einem früheren Buch erlebt habe. Sein Erzählstil ist absolut trocken, eigentlich wechseln langweilig aneinander gereihte Gesprächsaufzeichnungen und erzählte Passagen einander ab, und doch baut sich zunehmend eine furchtbare Beklemmung auf. Ein psychopathischer Täter, der mitleidlos Leben nimmt, der Freude an Machtspielchen hat und ein Opfer, ihm scheinbar ohne Ausweg ausgeliefert.
"Bösland" habe ich nicht in einem Zug verschlungen. Es ist kein aktionreicher Roman, sondern ein Buch, das man langsam liest und das einem die personifizierte Bösartigkeit näher bringt, als jede blutige Metzelei.