Cover-Bild Die Bestien von Belfast
16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Atrium Verlag AG
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 2013
  • ISBN: 9783855355105
Sam Millar

Die Bestien von Belfast

Ein Fall für Karl Kane, Bd. 1
Joachim Körber (Übersetzer)

Sam Millar kennt Gewalt. Die, die er erfahren hat. Und die, die er verübt hat. Eine außergewöhnliche Krimiserie – von einem Autor mit einer Vergangenheit. 'Sie öffnete die Augen. Was sie sah, erfüllte sie mit Entsetzen. Ein Stück Knochen ragte wie ein bleiches Teleskop aus ihrem linken Bein. Stimmen schossen ihr wie Querschläger durch den Kopf. Sieh nach, ob sie tot ist. Machst du Witze? Klar ist die tot. Manisches Gelächter. Bestien. Schneid ihr die Kehle durch. Sicher ist sicher. Sie begann zu beten: Macht schnell.' Zwanzig Jahre danach: Karl Kane ist Privatermittler in Belfast. Als eine männliche Leiche im Stadtpark gefunden wird, erhält er den Auftrag, herauszufinden, warum der Mann sterben musste. Die Motive seines Auftraggebers sind undurchsichtig. Doch Kane braucht das Geld. Als noch mehr Menschen auf verstörende Weise ermordet werden, merkt er, dass er niemandem mehr trauen kann. Dann holt ihn die eigene Vergangenheit ein, und es wird kalt in Belfast – sehr kalt. Erscheint im April 2013

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2017

Brutal und bewegend

0

Nicht nur das Äußere, auch der Inhalt des Buches überzeugt. Aber was will man von einem Autor mit solch einer Lebensgeschichte auch anderes erwarten...?

Der Schreibstil gefällt mir, es lässt sich flüssig ...

Nicht nur das Äußere, auch der Inhalt des Buches überzeugt. Aber was will man von einem Autor mit solch einer Lebensgeschichte auch anderes erwarten...?

Der Schreibstil gefällt mir, es lässt sich flüssig und schnell lesen und auch an Spannung mangelt es nicht, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Zu Beginn musste ich mich erst einmal an die vulgäre, brutale und teils rassistischen Ausdrucksweise von Kane und seiner ehemaligen Polizeikollegen gewöhnen, die sich bei jeder Gelegenheit gegenseitig Sprüche reinwürgen. Das ganze Buch trieft vor Brutalität, doch genau das macht es für mich besonders schockierend und bewegend. Schonungslos schildert Sam Millar von der ersten Seite an ein ungeheuerliches und kaltblütiges Verbrechen, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Der Protagonist Karl Kane ist genau das Gegenteil von einem smarten und erfolgreichen Privatdetektiv. Mit seinen vielen Kanten und seinem losen Mundwerk eckt er regelmäßig an und macht sich dadurch keine Freunde. Geprägt von den schrecklichen Ereignissen in seiner Kindheit, hat er sich dem Kampf gegen das Verbrechen verschrieben, dem er unnachgiebig nachgeht. Aber Kane hat auch einen weichen Kern, so würde er für seine Freundin Naomi vermutlich alles tun. Und im Gegensatz zu seinen ehemaligen Kollegen von der Polizei begegnet er den Leuten wie z.B. Chris Brown, einem früheren Auftragskiller, der seit einem Schuss in den Rücken im Rollstuhl sitzt, ohne Vorbehalte und –urteile und objektiv. Nicht zuletzt deshalb ist er am Ende der einzige, der die schreckliche Wahrheit erkennt. Auch wenn er ein unausstehlicher Zeitgenosse sein mag, ist er mir mit seiner störrischen und ruppigen Art einfach ans Herz gewachsen.

Es gibt einige Zeitsprünge innerhalb der Geschichte, was hauptsächlich darin begründet liegt, dass das ausschlaggebende Verbrechen bereits vor vielen Jahren passiert ist. Obwohl ich nie die über jedem Kapitel angegebenen Datumangaben gelesen habe (die überspring ich immer da ich meist so gefesselt bin^^), hatte ich kein Problem der Handlung zu folgen, sondern wusste spätestens nach den ersten paar Sätzen, an welchem Zeitpunkt ich mich wohl befinde. Demnach haben mich die Sprünge nicht gestört, ich fand eher toll erst nach und nach immer ein Stückchen mehr zu erfahren. Doch im Allgemeinen sind die Angaben sind schon recht sinnvoll und auch hilfreich.

Bis zum letzten Moment wusste ich nicht, wie die verschiedenen Verbrechen zusammenhängen könnten und bin vor Spannung schier wahnsinnig geworden. Die Aufklärung am Ende war für mich schockierend, bewegend und überraschend zugleich und hat mich noch Stunden später beschäftigt.

Fazit:
Der spannende und beängstigende Auftakt zur neuen Krimireihe rund um den Privatermittler Karl Kane. Ein Garant für schlaflose Nächte und wirklich nichts für schwache Nerven. Mich hat Sam Millar mit seinem Buch begeistern können und ich freu mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Rezension zu Die Bestien von Belfast

0

Klappentext:

'Sie öffnete die Augen. Was sie sah, erfüllte sie mit Entsetzen. Ein Stück Knochen ragte wie ein bleiches Teleskop aus ihrem linken Bein. Stimmen schossen ihr wie Querschläger durch den Kopf. ...

Klappentext:

'Sie öffnete die Augen. Was sie sah, erfüllte sie mit Entsetzen. Ein Stück Knochen ragte wie ein bleiches Teleskop aus ihrem linken Bein. Stimmen schossen ihr wie Querschläger durch den Kopf. Sieh nach, ob sie tot ist. Machst du Witze? Klar ist die tot. Manisches Gelächter. Bestien. Schneid ihr die Kehle durch. Sicher ist sicher. Sie begann zu beten: Macht schnell.' Zwanzig Jahre danach: Karl Kane ist Privatermittler in Belfast. Als eine männliche Leiche im Stadtpark gefunden wird, erhält er den Auftrag, herauszufinden, warum der Mann sterben musste. Die Motive seines Auftraggebers sind undurchsichtig. Doch Kane braucht das Geld. Als noch mehr Menschen auf verstörende Weise ermordet werden, merkt er, dass er niemandem mehr trauen kann. Dann holt ihn die eigene Vergangenheit ein, und es wird kalt in Belfast – sehr kalt.



Die Bestien von Belfast ist der erste Teil um den Privatdetective Karl Kane von Sam Millar.



Der Krimi beginnt mit einer gefolterten und vergewaltigten Frau, die man zum Sterben zurück gelassen hat, und als Leser erlebt man nun ihre letzten Stunden, Gedanken und Gefühle mit. Diese erste Szene hat es direkt in sich und kann schon ein wenig unter die Haut gehen, und auch die weiteren Morden in diesem Buch verlaufen häufig sehr brutal und blutig.

Durch den Sprach- und Schreibstil wirkte die Geschichte recht hart und schonungslos, was für mein Empfinden die Spannung noch unterstützte und ein ziemlich düsteres Bild des Milieu zeichnete in dem die Story spielt.

Karl Kane ist ein recht eigenwilliger Charakter, der mir aber gut gefallen hat und dem ich gerne durch die Geschichte folgte, nur seine Sprüche empfand ich nicht immer passend, sie wirkten manchmal einfach zu gewollt auf mich.

Nach dem doch recht brutalen Einstieg in die Geschichte, nahm für mich die Spannung erstmal wieder ein wenig ab, steigerte sich aber im Verlauf der Geschichte wieder um dann in einem spannenden Finale zu enden.



Mein Fazit:

Ein spannender Auftakt, der mich mit seiner harten und spannenden Geschichte für sich einnehmen konnte.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Die Bestie Mensch

0

In diesem spannenden Krimi in der wohl zerrissensten Stadt Westeuropas
kommen zwar wilde, aus dem Belfaster Zoo entflohende Hunde und auch
Wildschweine vor - die wahre Bestie, die hier ihr (Un)Wesen offenbart,
ist ...

In diesem spannenden Krimi in der wohl zerrissensten Stadt Westeuropas
kommen zwar wilde, aus dem Belfaster Zoo entflohende Hunde und auch
Wildschweine vor - die wahre Bestie, die hier ihr (Un)Wesen offenbart,
ist jedoch der Mensch.

Leichen pflastern den Weg von Karl Kane,
einem ehemaligen Polizisten und Detektiv, der in echter Noir-Manier
daherkommt und dem neben einem Hauch von Coolness leider auch die Rolle
des Losers zunächst scheinbar unabdingbar anhaftet.

Von einem
geheimnisvollen Klienten erhält Kane, der wenig Geld und ein
durchwachsenes Privatleben hat, einen schwierigen Auftrag. Kane ist eine
Art Unglücksrabe unter den Detektiven: es mangelt ihm an Geld, er ist
getrennt von Frau und Tochter - wie wir im Laufe des Thrillers erfahren,
geschah dies unter ausgesprochen unangenehmen Umständen - und nicht
gerade erfolgreich als Detektiv - und vor allem: er wird von der Welt
nicht so recht verstanden. Andererseits wird er aber in seiner Detektei
von der jungen und hübschen Naomi unterstützt, die zudem seine Geliebte
und ihm - für ihn selbst unverständlich - aus ganzem Herzen zugetan ist.
In einigen Facetten erschien mir die Figur des Karl Kane als eine Art
männliche Claire DeWitt, Heldin der außergewöhnlichen Krimis von Sara
Gran.

Die brutale und spannende Geschichte wird kunstvoll,
eloquent und aus einer gewissen Distanz erzählt, die auch ein wenig
zartbesaitetere Leser wie mich bei der Stange hält, obwohl es gnadenlos
zur Sache geht. Karl Kanes Feldzug gegen die Bestie Mensch ist in bester
Noir-Manier, stilvoll, teilweise kühl und meist wie aus der Ferne
geschildert - für Freunde knallharter, moderner Thriller, die mittendrin
sein möchten, vielleicht ein wenig zu manieriert, für Liebhaber des
gehobenen Erzählstils, feiner literarischer Anspielungen und gekonnt
gewählter, immer passender und spitzfindiger Zitate jedoch genau das
Richtige. Zwei kleine Kritikpunkte zum Schluss - manchmal wurde es für
den Leser ein bisschen wirr und dadurch schwierig zu folgen - und der an
und für sich gut konzipierte und absolut überraschende Schluss hätte
ein wenig runder sein können. Insgesamt jedoch empfehle ich diesen
stilvollen Krimi gerne weiter - mit den genannten Einschränkungen,
versteht sich.