Durchwachsen
Oberons blutige FälleWährend eines Aufenthaltes in einem Hundepark erfahren der Druide Atticus und sein Wolfshund Oberon, dass mehrere Grand Champions, ausgezeichnete Hunde, entführt wurden. Für die beiden ist klar, sie müssen ...
Während eines Aufenthaltes in einem Hundepark erfahren der Druide Atticus und sein Wolfshund Oberon, dass mehrere Grand Champions, ausgezeichnete Hunde, entführt wurden. Für die beiden ist klar, sie müssen den Tieren helfen und sie wieder nach Hause bringen.
Einige Zeit später wird ein Toter gefunden, der Atticus verblüffend ähnlich sieht. Wer ist er, warum musste er sterben und was haben Eichhörnchen damit zu tun?
In gleich zwei Kriminalfällen müssen Atticus und Oberon ermitteln, und sich dabei gleichzeitig mit der Polizei, vor allem mit Detective Gabriela Ibarra arrangieren. Gar nicht so einfach, da Atticus auf seinen Druidenzauber zurückgreifen kann, dies aber nicht allzu offensichtlich sein darf.
Kevin Hearne hat bereits mehrere Romane um den Druiden Atticus geschrieben, ich muss aber zugeben, noch keinen davon gelesen zu haben. In „Oberons blutige Fälle“ lässt er den Wolfshund selbst erzählen. Es ist nicht der erste Roman, der aus Sicht eines Tieres erzählt wird, und auch nicht der erste, in dem ein Tier mithilft, einen Kriminalfall aufzuklären. Aber Oberons Erzählung hat einen gewissen Reiz und lässt den Leser öfter mal schmunzeln. Oberons Sicht der Welt ist eben tierisch, er hat Probleme mit den Zeiten, Minuten oder Jahrhunderte, da sieht er keinen großen Unterschied, er lässt sich über die Beziehungen der Tiere untereinander aus und findet manches an Menschen merkwürdig. Mit Atticus ist er über Gedanken verbunden, so dass die beiden lautlos kommunizieren können.
Atticus und Oberon sind sympathisch und die Geschichten lesen sich gut. Besonders gefallen mir die popkulturellen Anspielungen. Erzählt werden zwei Fälle, die sehr unterschiedlich sind. Der erste Fall „Der entführte Pudel“ konnte mich nicht besonders packen. Atticus' Können kommt hier in erster Linie durch das Wechseln zum Tragen, er beherrscht eine Art Teleportation über Bäume, so dass er schnell von einem Ort zum anderen wechseln kann. Die Auflösung ist okay und Oberon trägt seinen Teil dazu bei.
Der zweite Fall, „Das Eichhörnchen auf dem Zug“ gefällt mir deutlich besser, hier erfahren wir auch einiges mehr über die phantastischen Hintergründe der Welt, treffen eine Gestaltwandlerin und Atticus bittet Elementarwesen um Hilfe. Hier kann ich mir deutlich besser vorstellen, wie interessant die Bände um Atticus sein könnten. Und die Eichhörnchensache liefert noch einen netten Gag am Ende.
Insgesamt erscheint mir dieses Buch eher durchwachsen und nicht unbedingt geeignet, auf die Reihe neugierig zu machen. Dennoch werde ich zumindest den ersten Druiden-Band lesen, mal sehen, wie mir der gefällt. Für „Oberons blutige Fälle“ vergebe ich 3,5 Sterne, und eine Leseempfehlung für jene, die gerne Geschichten lesen, die aus Sicht eines Tieres erzählt werden. Fans der Reihe werden sich wahrscheinlich gut unterhalten fühlen.