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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2018

Ein überzeugender Auftakt

Infiziert
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nfiziert hat es geschafft, eine Endzeitatmosphäre wie in Last of Us entstehen lassen. Ich liebe dieses Spiel und hatte daher direkt die maroden Gebäude, die drückende Stimmung, die Angst vor den Infizierten ...

nfiziert hat es geschafft, eine Endzeitatmosphäre wie in Last of Us entstehen lassen. Ich liebe dieses Spiel und hatte daher direkt die maroden Gebäude, die drückende Stimmung, die Angst vor den Infizierten und den steten Antrieb ums Überlegen vor Augen.

Bei Infiziert geht es um Charlie, ein junge Frau, die so gar nicht ins weibliche Klischee passen will. Sie ist sehr selbstbewusst, lässt sich von ihren Ängsten nicht aufhalten, bietet jedem und allem die Stirn, als sei sie für ein Überleben in dieser unwirklichen Welt gemacht. Sie bevorzugt die Einsamkeit, auch wenn sie dem Gruppengefühl nicht ganz entsagen kann. Wirklich besonders ist ihre Waffe: Eine Machete. Wo jeder sich auf keine zehn Meter an Infizierte herantraut, scheut Charlie nicht davor zurück, ihnen selbst die Köpfe abzuhaken.

Das erste Drittel ist relativ unspektakulär, bringt einem die vielen Charaktere, Probleme und den Alltag näher, zeigt die Spannungen, die durch solch eine Welt entstehen. Doch dann dreht sich das Blatt. Ein Unbekannter verfolgt Charlie, bleibt aber immer auf Abstand, eine Gruppe schwer bewaffneter Fremder macht ihnen das Leben schwer. Spätestens dann überzeugt die Geschichte mit neuen Ideen, einem Plot, den man so nicht erwartet hätte.

Und das ist gut so! Ein weiteres Buch, das einfach einen Überlebenskampf aufzeigt, wäre langweilig. Leider kann man nicht viel darüber erzählen, ohne vorweg zu greifen.

Ein besonders starker Charakter, der mir im Kopf geblieben ist, neben Charlie und Liam, ist Hannah. Was für eine Bitch. Sie ist so stark ausgearbeitet, dass ich selten einen Charakter so sehr gehasst habe. Ganz großes Kino. Die Machtspielchen, die Art wie sie argumentiert und andere um den Finger wickelt, ist grandios gestaltet.

Einzig die Subheadline “Geheime Sehnsucht” irritiert mich ein wenig. Das Charlie etwas antreibt, merkt man. Das es eine Sehnsucht ist, allerdings nicht. Eher Unzufriedenheit, Unruhe, etwas in der Art. Ansonsten wäre meine Sehnsucht bei solch einem Szenario: Lasst mich ja alle in Ruhe, aber bringt mir Essen mit ;)

Letztendlich ist Infiziert eine absolute Leseempfehlung und bekommt 5/5* von mir. Ich habe es verschlungen und selten so lange gelesen im Bett. Vielleicht kann man das Cover noch dunkler und mystischer machen, damit es die Atmosphäre des Buches noch besser einfängt.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Ein spannender Auftakt

Geheimakte / Geheimakte Labrador
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Geheimakte Labrador habe ich schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste. Nachdem nun die gesamte Serie mit Erscheinen des 5. Teils eine neue Gestaltung erhalten hat, konnte ich einfach nicht mehr widerstehen.

Worum ...

Geheimakte Labrador habe ich schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste. Nachdem nun die gesamte Serie mit Erscheinen des 5. Teils eine neue Gestaltung erhalten hat, konnte ich einfach nicht mehr widerstehen.

Worum geht es: Es geht um Max Falkenburg, der als Mitarbeiter in einem Museum unfreiwillig in die Jagd nach einer Legende hineingezogen wird. Thors Hammer. Ein schier unerbittlicher Gegner möchte dieses sagenumwobene Artefakt unbedingt und ist bereit, dafür über Leichen zu gehen.

Ich bin ein großer Freund ungeplanter Abenteuergeschichten und Schatzsuchen. Nicht habe ich viel Zeit mit den Spielen Uncharted oder Tom Raider verbracht. Besonders gut gefallen hat mir das Setting. Die Geschichte ist in den 50er Jahren angesiedelt, nicht lang nach dem 2. Weltkrieg. Ohne technischen Firlefanz ist die Schatzsuche so noch richtige Handarbeit. Gerade diese Zeit sorgt für bestimmte Überraschungsmomente, die mir gefallen haben. Ich möchte allerdings nicht zu viel verraten.

Die Charaktere haben mir gefallen. Allen voran Max und der Professor. Natürlich wird mit Klischees gespielt, aber niemals so, dass sie plump wirken. Die Dialoge sind manchmal ein wenig vorhersehbar oder von Floskeln durchsetzt, was dem Lesefluss aber keinen Abbruch verschafft. Die Jagd nach dem Hammer ist irgendwie unwirklich, mir fällt tatsächlich kein besseres Wort ein, macht die Geschichte dadurch aber liebenswert. Sie erinnert ein wenig an die James Bond Filme der damaligen Zeit, zumindest war sie das in meinem Kopf.

Geheimakte Labrador ist eine spannende, unterhaltsame und vor allem kurzweilige Geschichte. Ich kann Sie jedem Freund von Abenteuergeschichten empfehlen und freue mich bereits auf die Fortsetzung der Serie.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Eine Wahnsinnsgeschichte, absolut fesselnd

Seelenräuber
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Seelenräuber ist der zweite Teil der Seelenläufer Trilogie. Nachdem ich vom ersten Teil aufgrund der vielen tollen Ideen sehr angetan war, musste ich einfach wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Die ...

Seelenräuber ist der zweite Teil der Seelenläufer Trilogie. Nachdem ich vom ersten Teil aufgrund der vielen tollen Ideen sehr angetan war, musste ich einfach wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Die Gemeinde der Seelenläufer ist gespalten. Da gibt es die Seelenläufer selbst, denen das Wohl der Seelen und eine friedliche Gemeinschaft am Herzen liegen, und es existieren die Seelenräuber, denen die Verstümmelung der Seelen für die eigene Bereicherung keine Rolle spielt. Unter ihnen treibt eine besonders gierige Gestalt ihr Unwesen. Ihre menschlichen Opfer sind nur noch leere Hüllen. Selbst ein ganzer Trupp Seelenläufer, einschließlich Zoya, schaffen es nicht, sie einzufangen. Und dann verübt der Unbekannte einen Mord, der die Gemeinde erschüttert.

Seelenräuber hat mich schlicht von den Socken gehauen. Hatte ich im ersten Teil noch die etwas aufdringliche Liebesgeschichte sowie fehlenden Twists moniert, erwartet mich im 2. Teil genau das Gegenteil. Ich habe das Buch verschlungen und bleibe mit offenem Mund zurück, wie die einzelnen Fäden aus dem 1. Teil nun alle zusammenpassen. Unter anderem, wie notwendig die Liebesgeschichte war, um die Geschichte voranzutreiben.

Die Charaktere haben einen deutlichen Sprung gemacht. War es zuvor noch schwierig sie alle auseinanderzuhalten, sind sie nun so präzise gezeichnet, dass es einen Spaß macht, mit ihren Emotionen Achterbahn zu fahren. Wut, Verzweiflung, Liebe, Trauer, man ist so nah dabei, dass man einfach weiterlesen muss.

Die Reihe hat mich besonders mit den Ideen der Seelen und der für Seelenläufer sichtbaren Aura begeistert. Wie besonders dieser Einfall ist, unterstreicht Seelenräuber. Als wäre man in einem Süsswarenladen, hat jede Farbe und Nuance einer Seele ihre Bedeutung. Gut, böse, friedlich oder aggressiv. Gerade Zoyas Besonderheit vereint dies alles und macht das Lesen zu einem bildlichen Feuerwerk. Atmosphärisch dicht, spannend und einfach lebendig geschrieben. Allein der Cliffhanger zum Schluss lässt einen traurig zurück.

Der dritte und letzte Teil lässt Großes erwarten und ich werde aufmerksam verfolgen, wann es denn endlich soweit ist. Seelenräuber erhält von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung und volle 5 Sterne. Es ist ein Muss für Fantasy-Liebhaber, die nach einer außergewöhnlichen Geschichte suchen.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Außergewöhnlich und zum Nachdenken anregend

Nation Alpha
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Ich habe Christin vor zwei Jahren auf der Frankfurter Buchmesse kennengelernt und seit dem nur Positives über ihre Bücher gelesen. Als nun Nation Alpha im Zeilengold-Verlag erschien, wollte ich unbedingt ...

Ich habe Christin vor zwei Jahren auf der Frankfurter Buchmesse kennengelernt und seit dem nur Positives über ihre Bücher gelesen. Als nun Nation Alpha im Zeilengold-Verlag erschien, wollte ich unbedingt zuschlagen.

Es geht um ein schwarzes Mädchen. Sie ist namenlos, wie alle Omegas. Bei ihrem neuen Herren wird sie nur Omega 4 gerufen. Sie sind nur Sklaven, gezüchtet, um den weißen Alphas zu dienen. Nun sollen sie durch Maschinen ausgetauscht werden. Sie fasst einen kühnen Plan: sie will die Alphas stoppen.

Die Geschichte ist gerade einmal 248 Seiten lang und doch übersteigt die Wirkung des Textes dies bei weitem. Von der ersten Seiten an, ist diese Erzählung beklemmend. Und zwar auf so eine perfide und geniale Art und Weise, dass man sich eingestehen muss: den ein oder anderen Gedanken hatte ich selbst schon. Nation Alpha vereint gleich mehrere Themen der Vergangenheit und Gegenwart.

Da ist zunächst die Versklavung der Schwarzen, aber auch Vertreibung, Unterdrückung und Krieg. Vieles kommt einem aus den Nachrichten bekannt vor und doch spielt die Geschichte in der Zukunft. In einer modernen Zukunft. Wer glaubt, dass sich unsere Gesellschaft sich in den nächsten Jahrzehnten grundlegend ändern wird und Frieden die Welt beherrscht, der wird eines besseren belehrt. Das Szenario ist realistisch und in der Detailfülle teils schmerzlich. Man leidet mit Omega 4, fragt sich permanent wie Menschen so grausam und unbeherrscht sein können. Und dann wird einem bewusst, dass dies die Realität für viele war und noch immer ist. Das zeigt uns die Gegenwart mit aller Deutlichkeit.

Nation Alpha ist eine sehr akribisch und gut durchdachte Welt. Sogar die Technik fügt sich nahtlos in die Geschichte ein, wird Helfer und Hürde. Die Charaktere sind allesamt sehr gut gezeichnet. Einzig die Liebe zwischen Kain und Omega 4 geht mir zu schnell. Dem Leser fehlen Kains Beweggründe sich in sie zu verlieben sowie der Ansatz dies zu zeigen. Daher überrascht das spontane Geständnis der beiden.

Dem Verlauf der Geschichte tut dies keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie trägt ein Stück die Hoffnung, dass einfach alles gut werden muss. Genau wie sich einige auch heute an diese Hoffnung klammern. Nation Alpha ist schlicht genial, von der Idee bis hin zur Ausführung. Eine Geschichte, die, zu recht, zum Nachdenken anregt. Ich würde mehr als 5* dafür geben, wenn ich könnte.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Eine neue, spannende Jagd

Geheimakte / Geheimakte Inkarrí
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Geheimakte Inkarri ist der zweite Teil, der bisher sechsteiligen Geheimakte Serie. Da mein Hunger nach Abenteuergeschichten nach wie vor ungebrochen ist und ich ein Interesse an alten Kulturen habe, trifft ...

Geheimakte Inkarri ist der zweite Teil, der bisher sechsteiligen Geheimakte Serie. Da mein Hunger nach Abenteuergeschichten nach wie vor ungebrochen ist und ich ein Interesse an alten Kulturen habe, trifft der zweite Teil da genau mein Interesse.

Die Gruppe um den Archäologen Max Falkenburg verschlägt es dieses Mal nach Peru. Gemeinsam mit einigen Kommilitonen und Professor Chrichton, sollen sie ein spanisches Team auf der Suche nach der geheimnisvollen Inka-Stadt Paititi unterstützen. Kaum das die Such losgeht, versuchen Unbekannte sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Dabei schrecken sie auch vor dem Tod nicht zurück.

War ich vom ersten Teil bereits angefixt, setzt Geheimakte Inkarri noch einen drauf. Die Geschichte ist dichter, atmosphärischer, sprachlich besser und insgesamt, wie soll ich sagen, plausibler. Die 50er Jahre mag ich ohnehin. Das politische System, die Gegend, die Charaktere, alles passt hervorragend zusammen. Man kann gar nicht anders, als bei der Schatzjagd, Verfolgern und dem Drang nach Gold mitzufiebern.

Neben den Figuren aus dem ersten Teil (Joe, Patrick, Professor Chrichton, Max), betreten einige weitere die Bühne. Sie alle aufzuzählen, wäre zu viel. Trotz der Masse, schafft André Milewski jedem Einzelnen eigene Wesenszüge zu verleihen. Gut wie Böse. Es werden einem einige Ahnungen mit an die Hand gegeben, so dass man darauf wartet, wann sie denn nun ihr wahres Ich zeigen. Bis dahin wird man durch unvorhergesehene Momente allerdings an der Nase herum geführt.

Die Mischung aus Abenteuer, Indiana Jones Feeling, interessanten Charakteren und einer spannenden Geschichte, machen Geheimakte Inkarri zu einem tollen Leseerlebnis. Ich kann mir kaum vorstellen, wie viel Rechercheaufwand wohl notwendig war, um alle die Details zusammenzutragen. Gerade diese Dinge sorgen dafür, das die nächsten Teile sicher nicht lange auf mich warten müssen. Von mir gibt es volle 5 Sterne.