Cover-Bild Baba Dunjas letzte Liebe
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10,00
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  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 06.04.2017
  • ISBN: 9783462050288
Alina Bronsky

Baba Dunjas letzte Liebe

Roman

Voller Kraft und Poesie, voller Herz und Witz lässt Alina Bronsky eine untergegangene Welt wiederauferstehen und erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die im hohen Alter ihr selbstbestimmtes Paradies findet.

Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach dem Reaktorunglück die strahlenden Waldfrüchte fürchtet, baut sie sich mit Gleichgesinnten ein neues Leben auf. Mitten im Niemandsland, wo die Vögel so laut rufen wie nirgends sonst und manchmal ein Toter auf einen Plausch vorbeikommt.

Während der sterbenskranke Petrov in der Hängematte Liebesgedichte liest und die Melkerin Marja mit dem fast hundertjährigen Sidorow anbandelt, schreibt Baba Dunja Briefe nach Deutschland, an ihre Tochter. Doch dann kommen Fremde ins Dorf – und die Gemeinschaft steht erneut vor der Auflösung.

»Eine große Geschichte von Menschen und ihrem Mut, ihrer Kraft und ihrer Unbeugsamkeit« Christine Westermann

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2024

Baba Dunja - eine besondere Heldin...

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Baba Dunja ist wirklich eine besondere Protagonistin - sie ist alt, wie alt genau, erfährt der Leser nicht und es wird angedeutet, dass sie selbst das nicht (mehr) so genau weiß. Sie ist eine Tschernobyl ...

Baba Dunja ist wirklich eine besondere Protagonistin - sie ist alt, wie alt genau, erfährt der Leser nicht und es wird angedeutet, dass sie selbst das nicht (mehr) so genau weiß. Sie ist eine Tschernobyl Heimkehrerin und lebt nun mit ein paar anderen Menschen in der verstrahlten Zone in einem kleinen Dorf, in dem sie schon vor dem Unfall gelebt hat.
Das Setting an sich ist schon eine krasse Ausgangsposition für einen Roman. Was ihn aber so richtig besonders macht, ist der Stil der Autorin und die Figuren, die sie erschaffen hat, allen voran die wunderbare Baba Dunja. Wie sie denkt und uns mitnimmt, das ist wirklich unfassbar lesenswert geschrieben.
Als die Geschichte dann eine dramatische Wendung nimmt und zudem mehr aus dem Leben der Familie Baba Dunjas erzählt wird, hat es mich richtig gepackt und ich war sehr traurig, als die Geschichte von Baba Dunja endete.
Ich kann das Buch absolut empfehlen! Wunderbar, herzerwärmend, nachdenklich stimmend und einfach eine besondere Lektüre!

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Ein kurzweiliges und schönes Lesevergnügen

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Baba Dunja lebt in Tschernowo, wenige Kilometer vom berühmten Reaktorunglück Tschernobyl entfernt. Die Dorfgemeinschaft besteht aus eigenwilligen Menschen, die sich selbst versorgen und nur wenig auf die ...

Baba Dunja lebt in Tschernowo, wenige Kilometer vom berühmten Reaktorunglück Tschernobyl entfernt. Die Dorfgemeinschaft besteht aus eigenwilligen Menschen, die sich selbst versorgen und nur wenig auf die Außenwelt angewiesen sind. Darum läuft die Zeit in Tschernowo auch ein wenig anders. Ungeduld kennt man hier nicht. Überhaupt ist in Tschernowo so manches anders, wie der Biologie und die Fernsehteams erklären, die von draußen kommen. Fremde kommen ansonsten selten in das abgeschiedene Dorf. Die einzigen Gelegenheiten, zu denen Baba Dunja in den weit entfernten Nachbarort fährt, ist wenn ihre Vorräte wie Zucker oder Öl ausgehen. Ungern nur verlässt sie Tschernowo, doch die seltenen Tagesreisen geben ihr die Gelegenheit Post von ihrer Tochter zu erhalten, die in Deutschland wohnt und über die Enkelin berichtet, die Baba Dunja noch nie getroffen hat.
Eines Tages kommen Fremde ins Dorf, die das ganze zurückgezogene Gefüge in Tschernowo gehörig durcheinanderbringen.

Alina Bronsky hat mit “Baba Dunjas letzte Liebe” einen kurzweiligen Roman verfasst, der ein ganz eigenes Tempo mitbringt, das einen beim Lesen richtiggehend entschleunigt. Schön, manchmal poetisch und wie die Bewohner Tschernowos auf seine Weise irgendwie anders.

Veröffentlicht am 14.03.2023

Einfach bezaubernd und berührend

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Bei einem Buch kommt es nicht auf die Länge an, sondern nur auf den Inhalt. Dies beweist uns Alina Bronsky mit ihrer wunderbaren, bezaubernden Geschichte. Auf nur 160 Seiten erzählt sie von einem kleinen ...

Bei einem Buch kommt es nicht auf die Länge an, sondern nur auf den Inhalt. Dies beweist uns Alina Bronsky mit ihrer wunderbaren, bezaubernden Geschichte. Auf nur 160 Seiten erzählt sie von einem kleinen Dorf, das in der Nähe des Reaktors Tschernobyl liegt. Einst die Heimat von Baba Dunja, die sie mit allen anderen Bewohnern nach dem Unglück verlassen musste. Dorthin ins Niemandsland kehrt sie mit ein paar Gleichgesinnten zurück, um sich ein zweites Mal ein neues Leben aufzubauen. Angst vor Strahlung haben sie keine mehr in ihrem hohen Alter. Sie ernähren sich von den Früchten des Gartens und vom Wasser, das der Brunnen hergibt. Ab und zu gibt es sogar Elektrizität. Man erfährt so einiges über die anderen Bewohner, die allesamt ein wenig seltsam, fast schon skurill sind. Und auch die Tochter von Baba Dunja, die in Deutschland als Ärztin arbeitet, spielt eine Rolle. Als jedoch Fremde ins Dorf kommen besteht erneut die Gefahr, dass sich alles wieder auflöst und Baba Dunja wieder ihre Heimat verlassen muss. Alina Bronky verwendet eine ruhige und wortgewaltige Sprache, durchsetzt mit feinsinnigem Humor und leiser Wehmut. Die Charaktere sind überzeugend und interessant. Man hat wirklich das Gefühl dabei zu sein. Es ist ein anstrengendes Leben, das die alten Leute auf sich nehmen, aber man kann es gut verstehen, denn es ist ihre Heimat. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich werde noch lange daran denken, das passiert mir nicht mehr so oft mit einem Buch. Das Cover ist sehr schön gebunden und gestaltet. Es passt gut zur Geschichte.

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Veröffentlicht am 25.08.2018

Auf der Spur der russischen Seele

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Naja, so ganz korrekt ist „russische Seele“ vielleicht nicht, denn die Region, in der der Roman spielt, ist irgendwo zwischen Weißrussland und der Ukraine. Sei‘s drum. Ein kleines, aber feines Buch (bzw. ...

Naja, so ganz korrekt ist „russische Seele“ vielleicht nicht, denn die Region, in der der Roman spielt, ist irgendwo zwischen Weißrussland und der Ukraine. Sei‘s drum. Ein kleines, aber feines Buch (bzw. Büchlein, mit seinen 150 Seiten) ist „Baba Dunjas letzte Liebe“, auf das ich leider erst jetzt aufmerksam geworden bin, obwohl es schon 2015 erschienen ist. Baba Dunja plaudert als Ich-Erzählerin über einen kleinen Abschnitt ihres Lebens – als sie bereits sehr betagt ist und mit wenigen Gleichgesinnten in dem abgelegenen Dorf Tschernowo ihren Lebensabend verbringt.

„Das Dorf hat eine Geschichte, die sich mit meiner Geschichte verbindet wie zwei Haarsträhnen zu einem Zopf. Ein Stück des Weges haben wir gemeinsam zurückgelegt“. sagt sie. Denn es ist nicht irgendein Dorf, sondern eine Siedlung im Sperrgebiet um Tschernobyl. Baba Dunja und einige wenige andere sind zurückgekehrt, weil sie sich nicht aus ihrer Heimat vertreiben lassen wollten – weil es der Ort ist, an dem sie ihren Frieden gefunden haben. Auch wenn dieser Frieden verstrahlt ist. Aber Baba Dunja macht das nichts aus. Mit wachen Augen beobachtet sie das Wenige, was sie von der Welt noch mitbekommt – denn Nachrichten verbreiten sich kaum bis in ihr Dorf. Mit einem staubtrockenem Humor und viel Sinn fürs Praktische erzählt sie aus ihrem Leben.

Als Leser wird man einerseits mitgenommen an einen Ort, an dem Leben eigentlich nicht sein soll. Andererseits bekommt man einen Einblick, wie das Leben der jetzigen Generation 85+ in Russland gewesen ist. Geprägt von harter Arbeit, wenig Wohlstand und Ehen, die mehr aus praktischen denn aus emotionalen Gründen geschlossen wurden. Ich hatte den Eindruck, zwischen vielen launigen Kommentaren von Baba Dunja immer etwas Wehmut und die „russische Seele“ zu spüren. Deshalb machte das Buch einen sehr authentischen Eindruck auf mich, auch wenn die geschilderten Begebenheiten es nicht immer waren.

Die Stimmung dieses Buches ist sehr besonders, einfach außergewöhnlich und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Deshalb bekommt Baba Dunja 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Lieblingsbuchalarm

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Dieses Buch habe ich in Berlin, bei einer Tour durch die kleinen Buchläden im lauschigen Prenzlauer Berg von der Buchverkäuferin empfohlen bekommen. Ich habe ihr gesagt das ich Masha Kaléko liebe und sie ...

Dieses Buch habe ich in Berlin, bei einer Tour durch die kleinen Buchläden im lauschigen Prenzlauer Berg von der Buchverkäuferin empfohlen bekommen. Ich habe ihr gesagt das ich Masha Kaléko liebe und sie hat mir dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt.
Ich fand die geringe Seitenanzahl für den stressigen Alltag genau richtig und die Story einer Tschernowo-Rückkehrerin einen interessanten Ausbruch aus den alltäglichen Themen.
Die Geschichte fängt mitten im Leben von Baba Dunja an und fährt mit Worten eine Geschichte nach, die manch anderer auf dramatische Art und Weise mit Selbstmitleid untermauert hätte. Alina Bronsky hat einen weitaus bewegenderen Weg gefunden, Baba Dunja nimmt ihr Schicksal ohne Murren an und nur zwischen den Zeilen scheinen Gefühle durch.
Desweiteren hat Baba Dunja eine faszinierende Art, die Menschen in ihrem Umfeld, durch wenige klare Worte in ihrer ganzen Tiefe zu beschreiben!!!
Ein Buch das ich jedem Leser, der gerne auch mal über ein zwei Seiten ins Grübeln, Schmunzeln und Erinnern kommt ans Herz legen. :)