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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2018

Schöne Idee, leider nicht überzeugend umgesetzt!

Die Feen-Saga / Virginia Rose
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"Die Feensaga/Virginia Rose" von Hanna Marten ist ein modernes Märchen, das uns mit in die Feenwelt nimmt. 

Die Autorin versucht hierbei, eine Brücke in die Moderne zu schlagen, und versetzt Protagonistin ...

"Die Feensaga/Virginia Rose" von Hanna Marten ist ein modernes Märchen, das uns mit in die Feenwelt nimmt. 

Die Autorin versucht hierbei, eine Brücke in die Moderne zu schlagen, und versetzt Protagonistin Victoria einfach in unsere Neuzeit. Sie ist zuständig für die Natur, hält im Winter Winterschlaf und erwacht pünktlich zum Frühjahr, um die Natur zu stärken. Victoria wird symphatisch beschrieben, aber ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, das sie belastet, wird schon zu Beginn angedeutet. Sie war wohl nicht von Geburt an eine Fee und hat eine  sehr düstere Begegnung mit der Feenkönigin, die in dieser Erzählung nicht die Gute ist, hinter sich. 

Der männliche Protagonist ist der 17jährige Julian. Er hat seine Mutter bereits als Kind auf tragische Weise verloren und leidet immer noch darunter, zumal sich sein Vater in seiner Trauer vom eigenen Sohn entfernt und sich stattdessen in seiner Arbeit vergraben hat. 

Die Wege von Viktoria und Julian kreuzen sich an einem mystischen Ort, Glendalough.

Die Randbedingungen für eine märchenhafte, vielleicht romantische Geschichte stimmen also. Leider treten in der Umsetzung im Laufe der Geschichte einige Unstimmigkeiten auf. So bleibt der Fluch, der in dieser Geschichte eine große Rolle spielt, unklar. Seine Voraussetzungen und Folgen werden nicht klar beschrieben, teils hat man sogar das Gefühl, als ob sie im Laufe der Geschichte verändert werden. 

Viktorias Geschichte in der Vergangenheit wird ebenfalls nur angedeutet, aber nicht abschließend geklärt, gerade im Hinblick auf das Ende, das mir irgendwie viel zu abrupt kam, ist das ziemlich unbefriedigend. Es scheint ein Teil 2 geplant zu sein, in dem die Rätsel vielleicht gelöst werden.

Fazit: hier hätte deutlich mehr Potential gelegen!

Veröffentlicht am 17.09.2018

Leider ein schwacher Abschluss!

Save Us
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"Save us" ist der dritte und letzte Band der Maxton Hall-Reihe der Autorin Mona Kasten.
Eigentlich soll - auch nach Inhaltsangabe - die Liebesgeschichte zwischen Ruby Bell und James Beaufort im Mittelpunkt ...

"Save us" ist der dritte und letzte Band der Maxton Hall-Reihe der Autorin Mona Kasten.
Eigentlich soll - auch nach Inhaltsangabe - die Liebesgeschichte zwischen Ruby Bell und James Beaufort im Mittelpunkt des finalen Buches stehen, aber - und das ist mein größter Kritikpunkt - ihre Geschichte gerät aus meiner Sicht völlig in den Hintergrund zugunsten lauter Nebengeschichten der Nebenfiguren.
Das was mich in Band 1 gefesselt hat, das Auf und Ab der Gefühle zwischen Ruby und James, bleibt hier im Wesentlichen aus: es gibt eine klitzekleine Differenz, aber dann sind sie schon wieder auf Kurs und steuern auf das Happy End zu.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein großer Fan von Happy Ends, aber hier kam mir das Gefühl einfach zu kurz. Die Emotionen der beiden werden einfach "runtergeschrieben", ohne dass davon etwas bei mir als Leser ankommt.
Das mag daran liegen, dass erneut zahlreiche Nebencharaktere zu Wort kommen und Nebengeschichten erzählt werden. In Band 2 war es Lydia, die sich plötzlich neben Ruby und James zu Wort meldete, wobei ich das noch aufgrund ihrer speziellen Situation verstehen konnte. Doch nun erzählt uns auf einmal Alistair seine Sicht der Dinge und dann - wenn auch nur einmal - Graham. Ich musste wirklich jedesmal in der Überschrift nachlesen und mich vergewissern, wer denn nun als Ich-Erzähler an der Reihe ist.
Es hätte noch gefehlt, dass Tante Ophelia sowie Ember und Wren uns aus erster Hand ihre Sichtweise der Dinge schildern...
Genauso geht der inhaltliche rote Faden in den Nebenliebesgeschichten unter: Ember und Wren sowie (sollte hier die Gay Romance-Fraktion zufrieden gestellt werden?) Alistar und Kesh.
Das war mir von der Quantität zu viel und der Qualität zu wenig: am Ende ging es dann hopplahopp weiter - Mortimer Beaufort wurde ein weiterer Bösewichtstempel aufgedrückt, wobei er meines Erachtens viel zu glimpflich davon kam. Andere Vorwürfe gegen ihn bleiben dagegen einfach im Raum stehen. Und weshalb derjenige, der zur Lösung des Falles beitragen konnte, so lange nicht den Mund aufgemacht hat, ist mir auch nicht klar.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Erreicht fast PoltschesNiveau…

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!
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Ich kannte von den Autorinnen Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse bereits die Bücher „Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer: Die witzigsten Schülerantworten“ sowie „Nenne drei Hochkulturen: ...

Ich kannte von den Autorinnen Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse bereits die Bücher „Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer: Die witzigsten Schülerantworten“ sowie „Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker: Neue witzige Schülerantworten und Lehrergeschichten“, in denen auf humorvolle Art kuriose Schüleranschauungen und –antworten gesammelt wurden. Beides hat mich zum Schmunzeln bis Lachen, manchmal auch zum Kopfschütteln gebracht, aber die Schmerzgrenze wurde selten erreicht. Ganz anders bei dem vorliegenden Buch, das in Punkto Fremdschämen und Kopfschütteln schon fast Poltsches Nivau erreicht.
Ja, jeder kennt aus eigener leidvoller Erfahrung im Umfeld Helikoptereltern, bei manchen Themen muss man sich auch durchaus an die eigene Nase fassen (Thema Taxidienste für die lieben Kleinen), aber 90% der Geschichten halte ich echt einfach für wahnsinnig überzeichnet.
Gibt es solche Zeitgenossen wirklich, die auf Elternabenden über die Qualität des Toilettenpapiers in Kita und Schule streiten? Wir hatten einmal eine Besprechung im Kindergarten über die verwendete Handseife, aber da gab es tatsächlich Hautprobleme und auch die Erzieherinnen sprachen sich für einen Wechsel aus. Aber weder wurde die im Buch geschilderte Totalüberwachung gefordert noch ein Sichtschutz auf die Wickeltische zur Wahrung der Intimsphäre der Wickelkinder??
Eltern, die auf Klassenfahrten mitfahren wollen – Hilfe!
Ich habe mich am Ende von den Horrorgeschichten weniger unterhalten als eher genervt gefühlt, daher leider kein reiner Lesegenuss wie bei den beiden Schülerantworten-Büchern, von denen ich restlos begeistert war.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Hätte mir mehr erwartet!

Der Welten-Express (Der Welten-Express 1)
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"Der Weltenexpress" ist der Debütroman der Autorin Anca Sturm und der erste Band einer Trilogie über Magie und Freundschaft.

Leider kommt die Geschichte nur schleppend in Gang und die Charaktere bleiben ...

"Der Weltenexpress" ist der Debütroman der Autorin Anca Sturm und der erste Band einer Trilogie über Magie und Freundschaft.

Leider kommt die Geschichte nur schleppend in Gang und die Charaktere bleiben etwas emotions- und farblos.

Angefangen von der dreizehnjährigen Flinn selbst, die zwar ihren Lieblingsbruder verloren hat und in einer seltsam lieblosen Familie lebt, über die anderen Passagiere...

Für die Leseprobe wurde ein Abschnitt gewählt, der im Vergleich zum ersten Drittel ein rasantes Tempo hat, das insgesamt jedoch nicht gehalten wurde - so hatte ich mir deutlich mehr erwartet....

Viele Elemente aus anderen Fantasygeschichten wurden übernommen - ob der Zug, wie im Polarexpress, das magische Internat, wie bei Harry Potter - es hätte eine interessante neue Mischung werden können, aber leider entwickelt sich die Geschichte zu zäh.

Vielleicht ist Teil 2 besser? Die Idee hatte jedenfalls viel Potenzial!

Veröffentlicht am 25.08.2018

Selection trifft auf Tribute von Panem...

Iron Flowers. Die Rebellinnen
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Wahrscheinlich ist es langsam schwierig, eine Dystopie zu schreiben, die nicht schon einmal einzelne oder mehrere niedergeschriebene "Elemente" enthält. Bei Tracy Bangharts "Iron Flowers – Die Rebellinnen", ...

Wahrscheinlich ist es langsam schwierig, eine Dystopie zu schreiben, die nicht schon einmal einzelne oder mehrere niedergeschriebene "Elemente" enthält. Bei Tracy Bangharts "Iron Flowers – Die Rebellinnen", dem Auftaktband einer neuen Reihe um die Schwestern Nomi und Serina Tessaro, die in einer frauenfeindlichen düsteren Welt leben, fühlte ich mich schon vom Klappentext her an "Selection" erinnert und dann im späteren Verlauf der Geschichte an "Die Tribute von Panem". Mich hatte die Geschichte dennoch interessiert aufgrund der ungwöhnlichen Widmung: die Autorin widmet ihr Werk sinngemäß allen Frauen, die Widerstand leisten. Zudem hatte mich das tolle und ungewöhnliche Cover angesprochen. Die Hörbuchausgabe ist gut gestaltet, die Sprecherinnen haben angenehme Stimmen. Da die Geschichte quasi immer abwechselnd kapitelweise aus Nomis und Serinas Sicht geschildert werden, muss man anfangs ein wenig aufpassen, wer nun gerade an der Reihe ist. Als die beiden Schwestern dann im Laufe der Geschichte getrennt werden und jede gleicham in einer anderen Welt lebt, ist jeweils sofort klar, wer erzählt.

Die Welt, die die Autorin entspinnt, ist düster und frauenfeindlich: Frauen sind dazu da, sich unterzuordnen, Kinder zu bekommen und zu arbeiten. Sie dürfen nicht widersprechen und ihnen wird keinerlei Bildung zuerkannt, im Gegenteil das Lesen oder Schreiben steht unter Strafandrohung.

Dies bekommt der Leser relativ schnell "mitgeteilt", ebenso weitere düstere Randumstände, wie drückende Armut, Arbeit in Fabriken und die Tatsache, dass der Herrscher dieses Staates alle drei Jahre unter den Mädchen seines Landes 3 "Graces" auswählt, deren Familien vermutlich dann gesellschaftlich aufsteigen (so genau lässt sich das Buch hierzu nicht aus). Zu diesem Zweck wurde die älteste Tessaro-Tochter Serina zeit ihres Lebens darauf vorbereitet, eine Grace zu werden. Sie lernt tanzen, sticken, musizieren und wird dazu erzogen, stets folgsam und gefügig zu sein. Anders als ihre jüngere Schwester Nomi, die immer rebellisch und wissbegierig ist und verbotener Weise auch Lesen kann.

Wenn man mal davon absieht, dass die gesellschaftlichen Umstände ohne große Erläuterung und auch nur häppchenweise präsentiert werden, lag für mich der Schwachpunkt in den beiden Protagonisten. Weder konnte ich mich mit der fügsamen Serina identifizieren, noch mit der aufmüpfigen Nomi, die so erschreckend naiv ist, dass sie sich und ihre ganze Familie in Lebensgefahr ist. Dass Nomi stets von Wutgefühlen und Trotz geleitet wird, macht sie weder symphatisch noch heldenhaft. Teils ist ihr Verhalten nur erschreckend dumm. Und die Konsequenzen ihres Handels tragisch. Da mich die Geschichte nicht wirklich überzeugt hat, werde ich wohl auch nicht den zweiten Teil lesen...