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Veröffentlicht am 28.08.2018

Bewegende Liebesgeschichte

Unter dem Abendstern
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„...Sie wollte ihren Schülern Halt geben in einer Zeit, in denen Kinder oft genug kein offenes Ohr mehr fanden, ihnen wenig Freiraum geschenkt wurde und sie ausschließlich funktionieren mussten...“

Katja ...

„...Sie wollte ihren Schülern Halt geben in einer Zeit, in denen Kinder oft genug kein offenes Ohr mehr fanden, ihnen wenig Freiraum geschenkt wurde und sie ausschließlich funktionieren mussten...“

Katja trifft bei der Hochzeit von Debora und Patrick auf Carola. Sie kennen sich aus der Schulzeit. Carola lädt sie spontan über die Weihnachtsfeiertage in ein dänisches Ferienhaus am Meer ein. Es wird noch mehr Miturlauber geben.
Bei der Ankunft trifft Katja auf Nick. Er war der Schwarm ihrer jungen Jahre, hat aber nie an ihr Interesse gezeigt. Auch Katja hielt sich bedeckt.
Die Autorin hat einen tiefgründigen Liebesroman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Ich möchte mich auf drei Personen beschränken. Katja ist Grundschullehrerin. Worin sie ihre Aufgabe sieht, bringt das Eingangszitat zum Ausdruck. Ihren inneren Frieden aber hat sie sich bitter erkämpfen müssen, denn ihre Eltern sehen ihre Entwicklung mit anderen Augen. Doch ihr tiefer Glaube hat ihr geholfen, ihren Weg gelassen zu gehen.
Nick ist nicht nur Carolas Chef. Auch andere Personen im Ferienhaus unterstehen ihm. Er ordnet sich aber problemlos in die Gemeinschaft ein. Unsicherheiten überspielt er mit Humor. Schnell zeigt sich, dass er über eine Menge an Empathie verfügt. Doch ein dunkles Kapitel seiner Vergangenheit verhindert, dass er zu seinen Gefühlen steht. Trotz aller beruflichen Erfolge ist er sich seiner nicht sicher. Ganz anders verhält es sich mit Jeffrey. Er ist Nicks Freund, Experte für Informatik und im besten Sinne ein Nerd. Sein trockener Humor allerdings entschärft manche Situation. Er ist der einzige, der Nick wirklich kennt und sich traut, ihm die Wahrheit zu sagen.
Der Schriftstil des Buches ist ausgereift. Mit wunderschönen Metaphern beschreibt die Autorin die Landschaft, wie das folgende Zitat zeigt:

„...Ein funkelnder Sternenhimmel auf blauschwarzem Samt breitete sich unter ihr aus, und das sanfte Knistern von Dünengras untermalte das Gefühl von Weite und Freiheit...“

Unterschiedliche Charaktere auf engem Raum – das führt naturgemäß zu Spannungen, vor allem wenn auch verschiedene Lebenseinstellungen aufeinander treffen. Das wird vor allem deutlich, als es um die Gestaltung des Weihnachtsfestes geht. Katjas Vorschlag, Weihnachtsmusik spielen zu wollen, stößt nicht bei allen auf Gegenliebe. Auch hier glättet Jeffrey auf sehr ungewöhnliche Art die Wogen. Da ahnen die Protagonisten nicht, dass sie Schnee und Eis vor ungeahnte Herausforderungen stellen werden.
Zu den stilistischen Höhepunkten gehören bei der Autorin wie gewohnt die fein ausgearbeiteten Dialoge, die von humorvoll bis tiefernst reichen. Wenn sich anfangs Katja und Nick über Ereignisse der Vergangenheit unterhalten, liest sich das amüsant. Im Gespräch zwischen Florian Forster und Nick geht letzterer erstmals aus sich heraus und beschreibt, wie er sich ein gemeinsames Leben mit einer Frau vorstellt. Jeffrey dagegen legt die Finger gekonnt in Nicks Wunden und veranschaulicht ihm bildhaft, wie er eine Ehe sieht.

„...Zwei Menschen werfen ihre Wünsche, Erfahrungen, Pläne und Eigenheiten zusammen und wollen daraus ein gemeinsames Leben formen. An manchen Tag gelingt es ihnen gut, an anderen weniger. Aber wenn beide dranbleiben, jeder sich von Zeit zu Zeit zurücknimmt und den andern wichtiger erachtet als sich selbst, […] dann kann eine Ehe gelingen...“

Im Buch geht es um Toleranz, Freundschaft und Vertrauen, aber auch Vergebung und Neuanfang. Die Autorin lässt mich als Leser teilnehmen an den Selbstzweifeln der Protagonisten, aber auch an bewegende Momenten.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist mehr als eine Liebesgeschichte. Es geht darum, Frieden mit er Vergangenheit zu schließen und einen Neuanfang zu wagen. Zum Schluss darf nochmals Katja zu Wort kommen:

„...Kinder brauchen Strukturen. Sie brauchen jemand, der konsequent ist, bei dem sie wissen, dass genau das gilt, was an Regeln festgelegt wurde...“

Veröffentlicht am 27.08.2018

Berührend

Und über uns die Sterne
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„...Ohne gegenseitiges Vertrauen kann man keine Beziehung aufbauen, man braucht es gar nicht erst zu versuchen...“

Wir schreiben das Jahr 1932. Kate lebt in Südafrika als jüngste Tochter eines Bergbauunternehmers ...

„...Ohne gegenseitiges Vertrauen kann man keine Beziehung aufbauen, man braucht es gar nicht erst zu versuchen...“

Wir schreiben das Jahr 1932. Kate lebt in Südafrika als jüngste Tochter eines Bergbauunternehmers und studiert Soziologie. Ihr Leben scheint vorgezeichnet. Duncan Stafford, Finanzchef ihres Vaters und bester Freund ihres Bruders, gilt als ihr Bräutigam. Den theoretischen Teil ihre Masterarbeit hat Kate beendet. Es geht um die Frage, warum es den armen Weißen in Südafrika nicht gelingt, aus der Kultur der Armut auszubrechen. Um die Arbeit beenden zu können, muss sie Feldforschung betreiben, das heißt, sie muss die Armenviertel von Johannesburg besuchen und mir den Leuten reden. Ihre Familie ist nicht begeistert, doch letztendlich stimmen sie ihrem Vorhaben zu. Sie stellen ihr Bernard Neethling als Schutz zur Seite, Minenarbeiter und einer der führenden Köpfe der Gewerkschaft.
Die Autorin hat einen spannenden und abwechslungsreichen Roman geschrieben. Das Buch lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Kate nimmt ihre Arbeit ernst. Sie möchte nicht nur behütete Tochter aus gutem Haus sein. Allerdings versteht sie, ihren Kopf durchzusetzen. Besonders innig ist die Beziehung zu ihrem Vater. Sie bewundert seine Stärke. Er hatte es als Engländer in Südafrika nie leicht. In Bernard sieht sie Parallelen zu ihrem Vater.
Kates Eltern engagieren sich auf sozialem Gebiet. Die Weltwirtschaftskrise geht auch an Südafrika nicht spurlos vorüber. Sie bedeutet Auseinandersetzung mit der Gewerkschaft.
Der Schriftstil des Buches ist dem Genre angemessen, hat aber einige Besonderheiten. So ist das Lesen der Dialoge, in denen der Höhergestellte in dritter Person angesprochen wird, gewöhnungsbedürftig, dürfte aber dem Zeitgeist entsprochen haben. Sehr detailliert werden die Verhältnisse im Armenviertel, auf den Diamantfeldern und unter der armen Dorfbevölkerung beschrieben. Kate findet sich plötzlich in Verhältnissen wider, von deren konkreter Existenz sie keine Ahnung hatte. Nach dem ersten Schock beißt sie sich durch. Dabei wird sie auch mit der Vergangenheit ihrer Eltern konfrontiert, die bisher nie ein Thema war. Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören die Dialoge zwischen Kate und Bernard. Sie ermöglichen Einblicke in die unterschiedlichen Lebensverhältnisse, zeigen, wie die gegenseitige Achtung wächst, und zwischen beiden sich langsam eine zarte Beziehung entwickelt. Mit passende Metaphern wird die Landschaft beschrieben. Viel Wert legt die Autorin auf die Wiedergabe von Emotionen. Kates Sehnsucht, Duncans Enttäuschung, die Gelassenheit von Kates Vater und die liebevolle Zuwendung ihrer Großmutter sind nur einige Beispiele dafür. Einzig den Sinn von Kates Arbeit habe ich so ganz begriffen, weil mir die Konsequenzen fehlten.
Erst im Laufe der Handlung wird deutlich, dass es auch um Schuld und Vergebung geht. Fragen des Glaubens werden nur sehr vorsichtig angesprochen, spielen aber unterschwellig häufiger eine Rolle.
Das dunkle Cover mit dem nachdenklichen Frauenkopf passt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass Liebe auch Grenzen überwinden kann, wenn beide Seiten das Ihre dafür tun.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Kampf um Malta

Schwert der Hoffnung
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„...Ich werde mich darum kümmern, dass Eure Gemahlin ihre Künste unter Beweis stellen kann. Aber es darf niemand erfahren. Es ist nicht üblich, dass eine Frau schießen kann...“

Edward muss eine gewisse ...

„...Ich werde mich darum kümmern, dass Eure Gemahlin ihre Künste unter Beweis stellen kann. Aber es darf niemand erfahren. Es ist nicht üblich, dass eine Frau schießen kann...“

Edward muss eine gewisse Zeit bei seinem Großvater in Frankreich verbringen. Heute hat er die Aufgabe, den Schuppen zu entrümpeln. Bei ihm ist Anna, die Tochter des Gärtners. In einer Holzkiste finden sie ein altes Tagebuch, einen Dolch und ein verrostetes Schwert. Als Edward das Schwert in die Hand nimmt, wird es heiß. Ein helles Licht zwingt sie, kurz die Augen zu schließen. Danach befinden sie sich in einer Höhle auf Malta im Jahre 1564. Das Schwert ist verschwunden. Sie haben nur eine Chance. Sie müssen den Besitzer des Schwertes finden, um zurückkehren zu können. Sie geben sich als Ehepaar aus und suchen um eine Stelle im Ritterorden nach.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman nicht nur für junge Leser geschrieben.
Spannend wird die Geschichte schon durch den völlig unterschiedlichen Charakter der beiden Hauptprotagonisten.
Anna hat ihr Leben gut geplant. Sie freut sich darauf, bald das Studium der Medizin beginnen zu dürfen. Allerdings fehlt ihr ein gewisses Selbstbewusstsein gegenüber anderen. Warum, erfahre ich im Laufe der Handlung. Dafür hat sie eine starken Glauben. Gedanklich spricht sie mit Jesu. Diese Teil werden kursiv wiedergeben. Dabei durchzieht eine Frage Jesu die gesamte Geschichte.

„...Vertraust du mir?...“

Edward ist zwar in einem begüterten Elternhaus aufgewachsen, kennt aber auch das Leben auf der Straße. Er besitzt die Fähigkeit, sich neuen Situationen schnell anzupassen. Seine Gabe, sich spontan eine Geschichte ausdenken zu können, ist im mittelalterlichen Malta von großem Nutzen. Anna ist für ihn eine graue Maus. Allerdings kann sie Bogenschießen, worauf sich das Eingangszitat bezieht. Doch dann kommt eine Situation, wo ich nicht nur mehr über Edwards bisheriges Leben erfahre, sondern wo er sich eines Vermächtnisses erinnert.

„...Lebe dein Leben weiser als ich...“

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Malta wird vom Sultan bedroht. Die Invasion auf die Insel steht kurz bevor. Das macht die Hoffnung auf schnelle Rückkehr schwierig. Edward wird als Krieger ausgebildet, Anna arbeitet im Krankenrevier.
Sehr detailliert werde ich als Leser mit den Zeitverhältnissen vertraut gemacht. Dazu gehört, dass ich eine Menge über Heilpflanzen und ihre Bedeutung erfahre, die Hierarchie in einem Harem kennenlerne und über das Leben der Malteser informiert werde.
Ab und an durchzieht ein feiner Humor die Geschichte, wie das folgende Zitat von Edward zeigt.

„...Das war gelogen, sein Kopf hämmerte unablässig. Was gäbe er für eine Schmerztablette! Doch stattdessen kriegte er Veilchensalbe, von der ihm beinahe schlecht wurde...“

Die Zeit in Malta bleibt auf Anna und Edward nicht ohne Einfluss. Beide lernen unter den neuen Verhältnissen ihre Stärken kennen und sie richtig einsetzen. Die Achtung voreinander und die Zuneigung zueinander wächst. Während Anna immer neu um Glaubensstärke und Vertrauen ringt, erkennt Edward nach und nach die Kraft des Glaubens. Dafür sorgen nicht zuletzt die Gespräche mit Vit und Pierre. Ein besondere stilistischer Höhepunkt war für mich das Gespräch zwischen Anna und Maria. Auch ging es um Glaubensfragen.
Zwei Orientierungskarten, eine Begriffserklärung und historische Anmerkungen ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie hat mir eine historische Epoche nahegebracht, über die ich bisher wenig wusste.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Liebe in finsteren Zeiten

Zwischen zwei Scheiben Glück
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„...Aber die Aufgabe des Arztes besteht darin, Leben zu retten und Leben retten ist seine Freude...“

Die ersten sechs Jahre verlebt Peter bei seinem Vater. Seine Mutter war bei einem Autounfall gestorben. ...

„...Aber die Aufgabe des Arztes besteht darin, Leben zu retten und Leben retten ist seine Freude...“

Die ersten sechs Jahre verlebt Peter bei seinem Vater. Seine Mutter war bei einem Autounfall gestorben. Laszlo Nagel, studierter Jurist in diplomatischen Dienst, nimmt sich Zeit für den Jungen. Er sprüht vor Lebenslust. Dann aber kommt Peter zu seinem Opa nach Ungarn. Dort herrscht ein geregelter Tagesablauf. Dr. Nagel ist Arzt.
Im Jahre 1938 geht Laszlo Nagel als Diplomat nach Berlin und nimmt seinen Sohn mit. Doch die gemeinsame Zeit ist kurz. Peter begreift noch nicht, was um ihn geschieht. Sein Vater aber sieht die Gefahr. Peters Mutter war Jüdin. Deshalb schickt Laszlo den Sohn zurück zum Großvater nach Ungarn. Beide tauschen Briefe aus. In seinen Briefen malt Laszlo für den Sohn eine friedvolle Welt.
Die Autorin hat ein sehr berührendes Buch geschrieben. Es veranschaulicht die unterschiedlichen Facetten der Liebe.
Laszlos lebensfrohe Art sorgt für eine zauberhafte Kindheit des Jungen. Seinen Opa ist es nicht gegeben, Gefühle in Worte zu fassen. Erst am Ende des Buches wird klar, was er aus stiller Liebe für den Enkel getan hat.
Der Schriftstil gibt einem brisanten Thema ein ganz eigenes Gesicht. Dafür sorgt die beschreibende, fast sachliche Art. Es ist bewegend, wie die Erwachsenen für Laszlo in der Reichskristallnacht das Geschehen so organisieren, dass er die Brisanz nicht im mindesten spürt. Kleine Lichtblicke zwischendurch weisen darauf hin, dass nicht alles so ist, wie es scheint. So muss sich Laszlo die Briefe des Vaters vorlesen lassen, weil die Schrift schlecht lesbar ist. Plötzlich aber kommen Briefe, die mit Schreibmaschine geschrieben sind. Der unterschiedliche Charakter von Laszlo und Dr. Nagel wird deutlich herausgearbeitet. Obiges Zitat stammt von Dr. Nagel.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Besser als im letzte Abschnitt des Buches kann man nicht formulieren, wer wie Peters Leben beeinflusst hat.

„...Er ist immer elegant angezogen wie seine Tante Eva, er hat sich etwas von der draufgängerischen Art seines Vaters bewahrt, und er besitzt Theas warmes Herz, aber er ist ruhig und besonnen wie sein Großvater, Dr. Nagel...“

Veröffentlicht am 25.08.2018

Schöner Katzenroman

Murilega
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"...Ihren Arbeitsbereich hatte sie schnell in der Vorratskammer entdeckt und bei der Gelegenheit gleich Jagd auf ihr Abendessen gemacht..."

Eine Katze liegt vor einem Grabstab mit dem Bild einer ihrer ...

"...Ihren Arbeitsbereich hatte sie schnell in der Vorratskammer entdeckt und bei der Gelegenheit gleich Jagd auf ihr Abendessen gemacht..."

Eine Katze liegt vor einem Grabstab mit dem Bild einer ihrer Ahnen. Sie schickt ihre Gedanken in die Vergangenheit, um bis zu den Wurzeln ihres Geschlechts vorzudringen.
Die Geschichte beginnt in der Stadt Ulmena. Dorthin wird der Legionär Lucius abgeordnet. Der koch, der ihn begleitet, bringt eine Katze mit. Murilega, die Legionärskatze sucht sich schnell Lucius als ihren neuen Begleiter heraus.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Katzenkrimi geschrieben. Die Personen wurden gut charakterisiert. Das trifft auch auf die tierischen Protagonisten zu. Murilega lässt mich als Leser an ihren Gedanken teilnehmen. Ihr Verhalten wird sehr realistisch dargestellt. Sie bringt nicht nur die Handlung voran, sondern setzt wichtige Akzente.
Anschaulich stellt die Autorin das Leben unter römischer Herrschaft dar. Sehr gut gefallen hat mir, das sowohl für Orte, als auch die Volksstämme und die Berufe die korrekten historischen Namen gewählt wurden. Das gibt dem Buch seine besondere Authentizität.
Das Buch ließ sich zügig lesen. Murilega hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil ist flüssig. Obwohl das Buch relativ dünn ist, werden die Lebensverhältnisse der einheimischen Bevölkerung genau geschildert. Ich konnte mir das Leben im Ort, aber auch im Hause des reichen Römers sehr gut vorstellen. Die Aufgaben der römischen Verwaltung wurden ebenfalls allgemeinverständlich erläutert. Dabei werden alle diese Fakten so geschickt in die Krimihandlung integriert, dass sie weder die Spannung schmälern noch den Lesefluss. Als Leser hatte ich den Eindruck, dass all die vielfältigen Informationen einfach dazu gehörten und ohne sie etwas fehlen würde.
Positiv ist außerdem zu bemerken, dass zu Beginn des Buches ein ausführliches Personenregister und am Schluss ein Glossar vorhanden sind. Ergänzend erläutert die Autorin im Anhang die Geschichte der Hauskatze in Europa, insbesondere in Deutschland. Die ausführungen enden mit einem Bild der Katze der Autorin.
Obwohl ich mich bei ebooks normalerweise selten zu dem Cover äußere, möchte ich hier eine Ausnahme machen. Das Bild des Legionärs auf dem in verschiedenen Grautönen gehaltenen Grund wirkt in seiner Schlichtheit edel.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das lag nicht nur an der sympathischen Protagonistin, sondern auch an den exakt recherchierten historischen Fakten und der fesselnden Handlung.