Profilbild von Luna0501

Luna0501

Lesejury Star
offline

Luna0501 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Luna0501 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2018

Witzig und frisch. Ein gemütlicher Auftakt.

Evig Roses (Band 1): Escort will gelernt sein
0

Emma steckt in einer kleinen Krise. Ihr Vater hat die Zahlung für die Ausbildung ihres Bruders eingestellt und Emma braucht schnell eine unglaublich hohe Summe Geld. Was gibt es da besseres als die Idee ...

Emma steckt in einer kleinen Krise. Ihr Vater hat die Zahlung für die Ausbildung ihres Bruders eingestellt und Emma braucht schnell eine unglaublich hohe Summe Geld. Was gibt es da besseres als die Idee ihres Kumpels Jan eine Rose zu werden?  Ab zur Escort Agentur und der Spaß beginnt.

Ich habe mich echt amüsiert. Denn alle anderen Charaktere sind so elegant und attraktiv, und vor allem selbstbewusst. Emma ist zwar klug, aber in Situationen, in denen sie nervös ist, lässt sie kein Fettnäpfchen aus. Es ist zum Schießen lustig. So stolpert sie zum Vorstellungsgespräch und in die erste Prüfung rein. Was mir am besten an Emma gefällt, ist ihre liebevolle Art. Die junge Frau wirkt zwar verpeilt, aber so süss und warmherzig, vielleicht dabei einen Hauch naiv aber das passt zu ihr. Ob sie diesen Job machen kann ist Vincent ja von Anfang an noch so überhaupt nicht klar. Allein in welchem Outfit sie dahin kommt und wie Jan das dann lösen will, ach... lest das einfach selbst. Ich hab gejohlt vor Lachen.

Im ersten Teil begleiten wir sie auf dem Weg in die Escort Firma und es ist ein gemütlicher Einstieg. Ein bisschen Humor, ein paar erotische Andeutungen und eine tolle, leichte Schreibweise machen den ersten Band zu einem runden Leseerlebnis. Jasmin Romana Welsch wartet mit ihrer schön flüssigen Schreibweise auf, wenn doch mir ab und zu ein bisschen der Pepp selbst gefehlt hat. Es ist nicht so, dass es langweilig gewesen wäre, aber der erste Teil der "Evig Roses"-Reihe hat mich jetzt nicht so geflasht, wie ihre anderen Bücher.

Für Zwischendurch ist es auf jeden Fall empfehlenswert.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Eine schöne Geschichte

Unruh
0

Die junge Saya würde mit einem kleinen Mal der Stirn geboren, das aussieht wie ein kleines Zahnrad. Es zeigt ihre Zukunft und macht sie zu einer Hüterin der Zeit. Die Magie in ihr braucht jedoch Übung ...

Die junge Saya würde mit einem kleinen Mal der Stirn geboren, das aussieht wie ein kleines Zahnrad. Es zeigt ihre Zukunft und macht sie zu einer Hüterin der Zeit. Die Magie in ihr braucht jedoch Übung und so wird sie vom Meisterhüter Damandres unter die Fittiche genommen. Am selben Tag zeigen sich auch die Konflikte dieser Welt und eine Rebellin reißt das Ruder an sich. Intrigen, alte Feindschaften, aber auch eine zarte Liebesgeschichte kommt auf die junge Frau zu. Leider sind Menschen mit den zahnradähnlichen Malen auf dem Kopf nicht überall hochgeachtet. In anderen Teilen des Landes werden sie wie Aussätzige behandelt. Egal ob die Magie und das alte Wissen wichtig wäre in einer Bibliothek zu bewahren oder nicht. Denn diese wird nur mit Magie zugänglich, da sie durch einen Uhrwerkmechnismus geschützt ist.

Mia Faber hat hier eine dystopische Welt mehr fantasylastig, als mit Steamelementen durchsetzte Welt im 22. Jahrhundert erschaffen. Das Setting ist wirklich toll beschrieben und hat nichts mehr mit unserer Welt, wie wir sie kennen, gemein. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, allerdings nichts für Zwischendurch. Durch mehrere Sichten ergeben sich eher kurze Kapitel und öfters einen Sichtwechsel. Erzählt wird aus der Sicht des Allgemeinerzählers, was uns wirklich in jeden Charakter eintauchen lässt. Allerdings fand ich es auch nicht immer so einfach, da die Geschichte unheimlich komplex ist.

Emotional konnte mich das Buch nur bedingt mitreißen und irgendwie fand ich es schade, nicht mehr fantastische Elemente oder Elemente des Steampunk zu entdecken. Es ist eine tolle Story ohne Frage, aber sie wirkt dadurch etwas trocken zeitweise und ich hab mich manchmal etwas schwer getan.

Alles in allem ist "Unruh - Das Ticken des Uhrwerks" eine spannende, komplexe Geschichte mit einem flüssigen Schreibstil und einer toll aufgebauten Handlung in besonderem Setting. Wer beim Lesen gerne auf viele Charaktere und eine intensive Handlung setzt, ist hier genau an der richtigen Adresse.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Ein sehr ernster und gefühlvoller zweiter Teil

Twisted Love
1

"Twisted Love" ist wirklich eine harte Geschichte. Nicht nur weil erschütternde Geheimnisse ans Licht kommen oder die Charaktere einvernehmliche, jedoch recht brutale Nächte verbringen. Sondern weil man ...

"Twisted Love" ist wirklich eine harte Geschichte. Nicht nur weil erschütternde Geheimnisse ans Licht kommen oder die Charaktere einvernehmliche, jedoch recht brutale Nächte verbringen. Sondern weil man quasi das ganze Buch mit einem unausweichlichem Tod konfrontiert wird.

Jeder aus ihrem Umfeld packt Rosie LeBlanc in Watte. Mukoviszidose lautet die Diagnose seit ihrer Kindheit. Ein normales Leben kann Rosie nicht führen und so kämpft sie. Nicht nur gegen ihre Krankheit auch gegen das Leben an und für sich. Sie will nicht heiraten und Kinder sollen auch nicht zurück gelassen werden. Da sie die Liebe ihres Lebens sowieso schon in frühen Jahren verloren hat, ist das ja nicht so tragisch. Oder?

Aber Dean "Ruckus" Cole hat andere Pläne. Er hat nicht umsonst 11 Jahre gewartet um endlich zu bekommen, in wen er sich schon zu Jugendzeiten verliebt hat: Baby LeBlanc. Er nimmt sich was er will, weiß was er will und muss es nun nur noch seiner Herzensdame verklickern. Wäre da nicht dieses andere fiese Problem, dass ihn immer wieder zu Alkohol und Marihuana verführen würde, hätte er das sicher schon geschafft. Aber warum einfach, wenn es auch richtig kompliziert geht?

Auch wenn ich wieder vor einem Buch stehe, dass mich schockiert und fasziniert zugleich, habe ich es gelesen und vor allem nicht aus der Hand legen können. Normalerweise tue ich mich mittlerweile sogar schwer mit dieser Art von Büchern, weil sie oftmals so dermaßen überzogen sind. Aber J. L. Shen schafft es mit ihrem Schreibstil einfach mich zu fesseln und nicht mehr los zu lassen. Die Art und Weise wie locker sie schreibt, die Mischung aus erotischer Grenzüberschreitung und einer Verbindung, die mein Herz zutiefst berührt hat, treibt mir die Gänsehaut auf die Arme. Es mag auch mit Dean eine ziemlich grobe Ausdrucksweise im Buch Einzug halten, aber auch in diesem Hot Hole steckt so viel mehr. Ich habe ihn gehasst und geliebt zugleich. Auch Rosie ist nicht unfehlbar und manchmal wollte ich sie schütteln, weil sie einfach nicht wenigstens aus der Zeit, die ihr bleibt etwas macht. Aber beide zusammen sind einfach perfekt und die Emotionen hat mich fest im Griff.

Einzig das Ende hat mich nicht so glücklich gemacht. Ich werde nicht verraten warum, da es spoilern würde, aber ich wünsche mir gerade am Ende mehr Realität. Es fühlte sich einfach so gezwungen an. Denn sonst sind die Charaktere und Handlungsstränge wirklich authentisch und nachvollziehbar. Ich hatte ein paar tolle Lesestunden.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Ein gefühlvoller zweiter Band

The Ivy Years – Was wir verbergen
0

Scarlett muss auf die harte Tour lernen was es heißt, für den Fehler eines anderen bestraft zu werden. Ob ihr Vater getan hat, für was er angeklagt wurde, sei hier dahin gestellt. Die Menschen sind oberflächlich ...

Scarlett muss auf die harte Tour lernen was es heißt, für den Fehler eines anderen bestraft zu werden. Ob ihr Vater getan hat, für was er angeklagt wurde, sei hier dahin gestellt. Die Menschen sind oberflächlich genug eine unschuldige junge Frau genauso zu behandeln, als wäre sie er. Scarlett ändert den Namen und fährt zur Uni. Lügen säumen ihren Weg und trotzdem ist sie eine Kämpfernatur. Als ihr Bridger über den Weg läuft, dessen Geheimnis auf andere Art erschütternd ist, finden sich zwei Seelen. Beide kämpfen um einen besseren Platz in der Gesellschaft und darum als Individuum gesehen zu werden. Kinder sollten niemals für ihre Eltern haften müssen.

Ich finde die neue Geschichte von Sarina Bowen sehr ergreifend. Ich musste mir mehr als nur einmal die Tränen weg wischen, ob der schieren Verzweiflung in beiden Fällen. Auch wenn sich die Emotionen auf verschiedene Situationen beziehen, sind beide Protagonisten derb vorbelastet. Trotzdem unterstützen sie sich auf eine ganz besondere Art, die mir diese besondere Verbindung zwischen Bridger und Scarlett aufgezeigt hat.

Leider fand ich den Anfang etwas zu locker. Manchmal haben die Charaktere nicht nach dem gehandelt, wie sie es sich ein paar Seiten zuvor noch vorgenommen hatten, und das ohne eine Erklärung. Und am Ende haben mir zu viele Informationen gefehlt. Ich hätte mir nochmal ein Aufeinandertreffen gerade zwischen Scarlett und den Eltern gewünscht. Auch war es schade, dass dann die Lösung und das Ende alles doch recht schnell abgehandelt war. Das Buch ist definitiv schön und auf Gefühlsebene sehr tiefgehend. Ich hätte mir aber ein bisschen mehr Detailtreue gewünscht.

Die Nebencharaktere sind dafür facettenreich gestaltet. Ob der Onkel oder die WG Mitbewohberinnen von Scarlett, die Kumpels von Bridger oder natürlich auch Lucy selbst, sie waren sehr sympathisch und unterschiedlich im Wesen gehalten. Es gibt ein kurzes Wiedersehen mit Corey und Adam, was mich berührt hat. 

Alles in allem ein schöner zweiter Band. Jedes Buch der Reihe ist in sich abgeschlossen und einzeln lesbar. Da man aber auf andere Charaktere aus dem vorherigen Buch trifft, bietet es sich an der Reihe nach zu lesen.

Die Schreibweise ist, bis auf meine oben genannten Anmerkungen, locker und leicht. Bei jedem Buch von Sarina Bowen fliegt man nur so über die Seiten und verbringt ein paar schöne Lesestunden. Ich mag es, wie sie zwischen lockerem Humor und tiefgehender Handlung hin und her switchen kann und dabei ihren ganz eigenen Stil fährt. Jedes ihrer Bücher ist auf seine Art eine besondere Geschichte und ich würde auch jedes Buch aus der Feder von Sarina Bowen lesen.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Eine schöne Adaption

Die Nacht der fallenden Sterne
0

Luna ist in der Thronfolge die nächste Erbin, nach ihrem Vater. Doch als es zum Putsch kommt, muss sie fliehen und plötzlich läuft alles aus dem Ruder. Warum hat der Soldat sie gehen lassen?  Was passiert ...

Luna ist in der Thronfolge die nächste Erbin, nach ihrem Vater. Doch als es zum Putsch kommt, muss sie fliehen und plötzlich läuft alles aus dem Ruder. Warum hat der Soldat sie gehen lassen?  Was passiert mit den Sternen, die plötzlich auf die Erde fallen und wann wird das Oberhaupt der Hallenders endlich aufhören das Blut Unschuldiger zu vergießen, nur um an die Macht zu kommen? Kann Luna ihr Volk vor dem Tyrannen retten ?

Die junge Frau wurde seid kleinauf in einem goldenen Käfig aufgezogen. Jeden Tag erhofft sie sich, ihr Vater würde ihr Liebe entgegen bringen und doch sind da nur Kälte und Distanziertheit. Auch die neuen Probleme, die politische Umstrukturierung und ihre Flucht wirken nun auf ihr Wesen ein. War sie zuvor zwar einsam und eher bedacht darauf zu gefallen, muss sie nun über sich hinaus wachsen. Luna kämpft, fällt, berappelt sich wieder, nur um dann nochmal enttäuscht zu werden. Dir Autorin hat sie sehr authentisch gestaltet, da man bemerkt, wie sehr sie zu Beginn ein typisches Mädchen aus einem Palast ist und später immer gefestigter und stärker wird.

Hayes merkt man ganz genau an, was in ihm vorgeht auch wenn er noch so einen große und dicke Mauer um sein Herz erbaut. Luna mag davon eine Zeit lang getäuscht worden sein, aber mir fiel es recht früh auf. Er ist eine schwierige Persönlichkeit, aber nachvollziehbar und spürbar gutherzig. Auf seine Art.

Die Handlung ist sehr spannend und vor allem mit vielen politischen Machtspielchen und brutalen Schockmomenten versehen. Es wird sicher nicht langweilig und wie Luna lernt, was das richtige für das Volk ist und was sie dann auch noch opfern soll, ist unglaublich ergreifend.

Auch das Setting wurde von Jennifer Alice Jager malerisch beschrieben und konnte mich fesseln. Alles in allem ist es eine tolle Adaption zum Märchen Sterntaler, aber ich muss dennoch gestehen, dass der Funke nicht zu hundert Prozent übergesprungen ist. Emotional hat mich die Autorin dieses Mal nicht so erreichen können und es war mir in den Erklärungen wer nun aus welchen Gründen, was genau getan hat,  zu ungenau. Ab und zu hätte ich mir ein bisschen mehr Raum dafür gewünscht. Vor allem mehr Hayes, aber eben auch zu ihrem Vater, was mit der Mutter genau los war, warum ihre Verwandten ihr nicht zur Hilfe kamen usw. Einfach ein bisschen mehr Tiefgang in den Hintergrund und in den Nebencharakteren. Bis auf Raven und die Freundin Mara, von denen man mehr erfährt, ist es bei den anderen schwierig. Sie wirken etwas blass und ich hätte zum Beispiel gerne auch mehr über die Motive vom Oberhaupt der Hallenders erfahren, außer der Tatsache, dass er an die Macht will.

Die Schreibweise von Frau Jager ist gewohnt leicht und locker. Ihr Stil manchmal etwas komplexer, aber auch wunderschön poetisch angehaucht. Ich habe "Die Nacht der fallenden Sterne" zügig lesen können und es hat mir ein paar angenehme Lesestunden verschafft.