Ein Buch mit einer sehr wichtigen Message
Die Schreibweise der Autorin ist offen, direkt und schonungslos. Sie gibt uns einen kleinen Einblick in die Sucht und zeigt auf, dass es gar nicht so einfach ist damit auch wirklich zurecht zu kommen.
Lexi ...
Die Schreibweise der Autorin ist offen, direkt und schonungslos. Sie gibt uns einen kleinen Einblick in die Sucht und zeigt auf, dass es gar nicht so einfach ist damit auch wirklich zurecht zu kommen.
Lexi ist unsere Hauptprotagonistin, welche ein Leben voller Saus und Braus leben kann. Als Hotelerbin hat sie niemals Geldprobleme. Schnell erkennt man als Leser, dass sie ihr „Leben“ allerdings nicht mehr im Griff hat und dadurch arge Probleme bekommt. Sie ist eigentlich ein lebensfroher, offener wenn momentan auch sehr gereizter Mensch. Ihr Bruder reist sie aus ihrer Welt und es beginnt für sie eine Zeit des Suchens, des Verlustes und des Erkennens.
Die Geschichte um Lexi, ihre Sucht und die potenzielle Hilfe in der Entzugsklinik ist insgesamt wirklich gut ausgeformt und zeigt dem Leser auf, wie die Welt eines Süchtigen aussehen kann. Wir erleben hier die verschiedensten Suchtvarianten, ganz egal ob Droge, Bulimie oder Alkoholkonsum. Wir erleben mit Lexi gemeinsam die vereinzelten Stadien, den Kampf gegen sich selber und findet jedoch recht fix heraus dass das alles gar nicht so einfach ist.
Die einzelnen weiteren Charaktere haben ebenfalls ein Wesen erhalten, welches dafür sorgt den Leser zum nachdenken anzuregen. Was es doch letztlich alles für Probleme auf der Welt gibt, was man oftmals vielleicht gar nicht als so ernst einstuft und letztlich doch gefährlich für diese Personen werden kann.
Die Entzugsklinik empfand ich auf der einen Seite als wirklich vielfältig und aufzeigend, sodass man sich doch ein ganz gutes Bild von den einzelnen Situationen machen konnte. Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass es teilweise sehr gradlinig gelaufen ist. Manche Dinge konnte ich nicht so greifen bzw. waren mir etwas zu viel des Guten. Hierbei muss ich allerdings auch sagen, dass es unheimlich schwer ist sich überhaupt in solche Personen/Situatinen hineinzuversetzen.
Insgesamt hat das Buch zwei Seiten. Einmal die rigorose, dunkle Seite welche von Lexis Leben schonungslos und gerne auch mit derber Aussprache erzählt und die ruhige, nachdenkliche und von Ängsten bzw. Zweifel belegte Seite, welche die Zeit in und nach der Klinik widerspiegelt.
Hier sieht man sehr schön, dass ein Mensch vieles in sich verbirgt und manches Mal einfach nur wegsperrt. Die Massage dieses Buches, dass man sich selber finden und akzeptieren muss ist jedenfalls wirklich gut umgesetzt worden und auch wenn mich das Ende nicht so ganz überzeugen konnte war und bin ich wirklich überzeugt von der Geschichte. Es ist ein Buch, dass definitiv zum Denken anregen soll und eine Welt aufzeigt, die wir haben aber oftmals so gerne verdrängen.
Mein Gesamtfazit:
Mit „Clean“ hat Juno Dawson einen realistischen, schonungslosen und ehrlichen Roman geschrieben, welcher dazu aufrufen will Suchten ernster zu nehmen. Oftmals werden sie abgetan und können dadurch letztlich zu einer Gefahr für das eigene, aber auch für andere Leben werden. Ein Buch, welches wichtig ist und hoffentlich viele Menschen erreicht.