Ein rauer Roman in der Wikingerzeit mit letztlich viel Gefühl
Das Herz der KämpferinDie Schreibweise der Autorin ist passend zum Inhalt rau, düster und sehr angenehm zu lesen. Ich konnte mich schon nach kürzester Zeit in die Charaktere hineinversetzen und mir ein Bild von der Umgebung ...
Die Schreibweise der Autorin ist passend zum Inhalt rau, düster und sehr angenehm zu lesen. Ich konnte mich schon nach kürzester Zeit in die Charaktere hineinversetzen und mir ein Bild von der Umgebung machen, was es mir letztlich sehr einfach gemacht hat mich zurecht zu finden.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise unserer Hauptprotagonistin Eelyn, welche ein sehr taffes, vom Leben gezeichnetes und irgendwie raues Wesen entwickelt hat. Sie ist eine Kämpferin, welche ihre düsteren Seiten gerade im Kampf zeigt und sorgt dafür, dass man vor ihr Respekt hat. Gleichzeitig erhalten wir aber auch einen Einblick in eine andere Seite von ihr, welche weich und verletzlich ist. Diese Kombination hat mir persönlich sehr gut gefallen und sie einfach sehr menschlich gemacht.
Alle weiter aufgeführten Charaktere haben für mich ein sehr schönes Bild abgegeben. Ich konnte sie mir gut vorstellen, sie greifen und habe den ein oder anderen auch ins Herz schließen können. Die Charaktere waren vielfältig, allesamt rau und hatten dennoch ihren weichen Kern.
Die Geschichte beginnt erstmal düster, kämpferisch, gewalttätig und hat mich als Leser mitten in die Geschichte geschmissen. Trotz allem hatte ich ein wirklich gutes Gefühl beim Lesen, konnte schnell hineinfinden und habe einen Bezug zu allem erhalten. Trotz des sehr harten und blutigen Kämpfens, die gerade zu Beginn des Buches ausgetragen werden, habe ich einen guten Bezug zu Eelyn gefunden. Es ist einfach eine ganz andere Zeit als unsere in der alles spielt.
In dieser Geschichte geht es um so viel mehr, als nur den Kampf. Es geht um Vertrauen, Loyalität, dem Verrat und die Ehre. Ganz zum Schluss kommt auch noch die Verbundenheit dazu, welche letztlich doch nicht nur auf das eigene Volk, den eigenen Glauben und dem eigenen Umwelt gehalten werden kann. Gerade in der ersten Zeit, in welcher Eelyn ihren Bruder und ihren Feind zu nahekommt, kämpft sie vorwiegend mit dem Hass und ihrem unbändigem Zorn. Ab und an kommt auch die Angst dazu, welche aber relativ schnell wieder von Hass und Zorn abgelegt wird.
Ich persönlich finde die Umsetzung wirklich toll gemacht, vor allem auch die Gewissensbisse von Eelyn als sie merkt, dass auch ihre Feinde Familien haben und Verluste erleiden. Sie wehrt sich beharrlich gegen ihre Gefühle und hat nur ein Ziel, wieder nach Hause zu kommen und sich später zu rächen.
Erzählt wird dieser Einzelband in einem spannenden, rauen und dennoch gefühlvollen Stil. Man merkt, dass die einzelnen Charaktere/Stämme ihre Vorurteile haben und nur nach und nach andere Gedankengänge zulassen können. Man kann die Zerrissenheit von Eelyn und anderne Charakteren super nachvollziehen.
Mein Gesamtfazit:
Mit „Das Herz der Kämpferin“ hat Adrienne Young einen wirklich schönen Roman über Feindschaft und Freundschaft, Verrat und Vertrauen, Loyalität und Ehre geschrieben, welcher mich persönlich berühren konnte. Unsere Protagonistin hat viele Gefühle durchlebt und mich als Leser damit an das Buch gefesselt und dafür gesorgt, genau wie sie über den Tellerrand hinauszuschauen. Wirklich toll und im Feeling der rauen Wikingerzeit, mal wieder etwas interessant neues. :)