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Veröffentlicht am 26.08.2018

Raus aus dem Schneckenhaus

Solange es Schmetterlinge gibt
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Nach einem tragischen Schicksalsschlag zieht sich die Grundschullehrerin Penelope Arendt aus dem Leben zurück. Sie lebt nur noch für ihre Arbeit und erwartet nichts mehr weiter vom Leben, denn die Erinnerungen ...

Nach einem tragischen Schicksalsschlag zieht sich die Grundschullehrerin Penelope Arendt aus dem Leben zurück. Sie lebt nur noch für ihre Arbeit und erwartet nichts mehr weiter vom Leben, denn die Erinnerungen sind schmerzlich. Aber die achtzigjährige Trudi Siebenbürgen, ihr Nachbar Jason und die eigene Mutter holen Penelope langsam wieder aus ihrer selbst gewählten Einsamkeit und machen ihr deutlich, dass es trotz der schlimmen Vergangenheit auch wieder Schönes im Leben geben kann.
Wie man es von der Autorin Hanni Münzer kennt, ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Schön ist es auch, dass uns Personen begegnen, die wir schon aus „Honigtot“ und „Marlene“ kennen. Überhaupt sind alle Charaktere sehr liebevoll und individuell gestaltet, dabei muss man nicht unbedingt alle mögen.
Penelope ist ein Mensch, der es sich und anderen nicht leicht macht. Sie will einfach nicht, dass andere an ihrem Leid Anteil nehmen. Das Schicksal hat es wirklich nicht gut mit ihr gemeint, aber sich von allem zurückzuziehen ist bestimmt nicht der richtige Weg. Ihre Mutter ist zwar ein wenig nervig, aber sie meint es nur gut. Zum Glück aber lernt Penelope Trudi und Jason kennen. Trudi hat in der Vergangenheit auch Schlimmes miterleben müssen, aber trotzdem hat sie sich ein sonniges Gemüt bewahrt und ist immer gerade heraus. Sie ist eine ganz besondere Frau, die mir sehr sympathisch war. Ich hätte gerne noch mehr über sie erfahren. Jason ist Polizist und so gibt es nebenbei auch noch eine kleine Kriminalgeschichte, die aber nicht unbedingt nötig gewesen wäre.
Diese Geschichte ist durchaus tiefgründig, denn es werden Dinge, wie Schmerzlinderung und selbstbestimmter Tod, thematisiert. Darüber hinaus geht es um Trauer, Freundschaft, Beziehungen und Glücklichsein trotz Verlusten.
Mir hat diese unterhaltsame Lektüre gut gefallen.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Lang gehütete Geheimnisse

Das Erbe von Juniper House
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Nach dem Tod der Mutter heiratet Emmas Vater wieder und für Emma ist kein Platz in der neuen Familie. So kam sie in den zwanziger Jahren nach Juniper House, zu ihrem Onkel und der Tante, die wohlhabend ...

Nach dem Tod der Mutter heiratet Emmas Vater wieder und für Emma ist kein Platz in der neuen Familie. So kam sie in den zwanziger Jahren nach Juniper House, zu ihrem Onkel und der Tante, die wohlhabend sind. Emma macht sich in der Fabrik als Buchhalterin nützlich. Sie lernt den jungen Lord Hessby kennen und verliebt sich in ihn. Doch die Beziehung darf nicht bekannt werden, da Emma in der Familie Hessby nicht standesgemäß ist.
Im Jahr 2004 spürt Sara, dass es in ihrer Beziehung nicht mehr so recht läuft. Sie hat ganz andere Erwartungen an die Zukunft als ihr Freund Fabian. Sie beschließt endlich mal wieder ihre Großmutter Emma zu besuchen, die über einhundert Jahre ist und in einem Pflegeheim lebt. Eigentlich hat sie nur sporadisch Kontakt zu Emma. Trotzdem kommen sie sich näher und Sarah erfährt viel aus der Vergangenheit der Großmutter.
Das Buch liest sich sehr angenehm. Ich mag Geschichten, die auf verschiedenen zeitebenen spielen und Familiengeheimnisse offenbaren. Daher wurde ich hier gut bedient.
Emmas Lebensgeschichte ist interessant und sie erzählt sie ihrer Enkelin sehr lebendig, so dass ich mich gut in sie und die vergangene Zeit hineinversetzen konnte. Sara weiß im Moment nicht so recht, wie das Leben für sie weitergehen soll. Sie ist interessiert an der Geschichte ihrer Großmutter und konnte doch am Anfang nicht ahnen, dass alles auch Einfluss auf ihr Leben haben wird.
Emma ist eine starke Frau, die ihren Weg gegangen auch in schwierigen Zeiten ist. Je besser ich diese etwas störrige Frau kennenlernte, umso mehr mochte ich sie.
Mir hat diese berührende Geschichte gut gefallen.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Spannender Mainz-Krimi

Im Schatten der Arena
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Als der Sportjournalist Jonas wird tot aufgefunden wird, geht die Polizei von einem Unfall aus. Aber daran hat seine Freundin und Kollegin Johanna Zweifel, denn Jonas war an einer Sache dran, über die ...

Als der Sportjournalist Jonas wird tot aufgefunden wird, geht die Polizei von einem Unfall aus. Aber daran hat seine Freundin und Kollegin Johanna Zweifel, denn Jonas war an einer Sache dran, über die er nicht reden wollte. Sie macht sich selbst an die Ermittlungen und tritt damit jemandem auf die Füße, der keine Skrupel kennt und Johannas Sohn Luca entführt.
Auch wenn ich kein Fußballfan bin, so hat mir dieser Krimi, der im Umfeld des 1. FSV Mainz 05 doch Spaß bereitet. Der Schreibstil ist locker und sehr angenehm zu lesen. Außerdem merkt man, dass die Autorin viel über Fußball weiß. Dazu kommt noch eine gehörige Portion Lokalkolorit.
Johanna hat es als alleinerziehende Mutter nicht leicht, aber sie ist eine sehr liebevolle Mutter. Zum Glück ist sie mit ihrer Vorgesetzten befreundet, die nachsichtig reagiert, wenn Johanna es mal wieder zeitlich nicht schafft. Wenn sie sich mit einer Sache beschäftigt, bleibt sie beharrlich am Ball und stößt andere auch schon mal vor den Kopf. Manchmal handelt sie auch ein wenig unüberlegt. Auch wenn sie ihre schwierigen Seiten hat, so mochte ich sie dennoch.
Als Johanna auf die Recherchen von Jonas stößt, erkennt sie, dass rund um den Verein irgendetwas nicht sauber ist. Immer wieder stößt sie auf den Namen Hopfen. Dann scheint sie in ein Wespennest gestochen zu haben, denn ihr Sohn Luca verschwindet auf einem Ausflug der Kita.
Die Auflösung kommt mir dann etwas schnell, aber sie ist nachvollziehbar.
Ein spannender Krimi – nicht nur für Fußballfans.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Wieder im Job

Jenseits von Wut
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Von jetzt auf gleich steht Eddie mit ihrer kleinen Tochter auf der Straße. Sie hat es eigentlich schon lange gewusst, dass sie mit Philipp die falsche Wahl getroffen hat, und nun gibt es kein zurück mehr. ...

Von jetzt auf gleich steht Eddie mit ihrer kleinen Tochter auf der Straße. Sie hat es eigentlich schon lange gewusst, dass sie mit Philipp die falsche Wahl getroffen hat, und nun gibt es kein zurück mehr. Eigentlich war ihr der Job bei der Polizei schon immer verhasst, aber nun muss sie schauen, wie sie über die Runden kommt. Es herrscht Personalmangel bei der Polizei und daher kann sie sofort in Teilzeit bei den Mordermittlern anfangen. Doch statt Büroarbeit hat sie gleich einen Fall zu klären: Vor dem Jobcenter wurde die arbeitssuchende Ronja Bleier brutal erschlagen aufgefunden.
Dies ist mein erstes Buch von Lucie Flebbe. Mir gefällt der authentische Schreibstil, der Ruhrpott-Atmosphäre vermittelt. Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge. Neben dem Teil um Edith Beelitz gibt es einen weiteren Strang, der von Zombie berichtet. Zombie ist unsympathisch und das ändert sich auch nicht, als ich mehr über ihn erfahre. Seine Gedankengänge sind einfach erschreckend.
Eddie war froh, dass sie ihren Job nicht mehr ausüben musste und hat sich von ihrem Mann unterdrücken lassen. Er hat sie nach seinen Wünschen geformt und sie hat sich nicht gewehrt. Doch dann hat er sie vor die Tür gesetzt und sie hat begriffen, dass sie sich schon viel zu lange hat unterbuttern lassen. Aber Philipp reicht es nicht, dass sie weg ist, er macht ihr das Leben schwer und das auf ziemlich drastische Art.
Obwohl sich Eddie mit ihrem Fall schwertut, gelingt es ihr mit der Zeit immer besser, sich in ihrem neuen Leben einzurichten. Ich konnte mit Eddie fühlen und trotzdem kam sie mir nicht nahe.
Die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf und durch den Wechsel der Perspektiven und viele Wendungen bleibt die Geschichte bis zum Schluss sehr spannend.
Ein spannender Auftakt einer neuen Krimi-Reihe.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Briefwechsel

Das Versprechen, dich zu finden
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Tinas beste Freundin ist gestorben. Sie hatten einen gemeinsamen Plan, der jedoch nie ausgeführt wurde. Nun schreibt die englische Bauersfrau Tina Hopgood Professor Glob einen Brief, der ihr und anderen ...

Tinas beste Freundin ist gestorben. Sie hatten einen gemeinsamen Plan, der jedoch nie ausgeführt wurde. Nun schreibt die englische Bauersfrau Tina Hopgood Professor Glob einen Brief, der ihr und anderen Mädchen ein Buch gewidmet hat. Der Professor ist längst verstorben und an seiner Stelle antwortet Anders Larsen, ein Museumskurator. Es geht zunächst um den Tollund Man, der in Dänemark gefunden wurde. Auch Anders hat einen Verlust erlitten und sie führen diesen Briefwechsel fort. Es entsteht eine Brieffreundschaft, die zwei einsamen Menschen zu einem Ansprechpartner verhilft. Am Ende wollen sie etwas im Leben verändern. Sie wollen leben.
Als Leser kann man bei dem Briefwechsel von Tina und Anders ihre intimsten Gedanken miterleben. Die Beiden können sich über alle Themen austauschen. Man erfährt von ihren Verlusten, ihren Wünschen und auch Enttäuschungen. Sie analysieren sich und ihr Leben und kommen immer mehr zu der Erkenntnis, dass man die Erfüllung seiner Wünsche nicht immer weiter aufschieben sollte, weil man sonst am Ende dasteht und sich fragt, ob das alles gewesen ist im Leben.
Es passiert nicht viel in diesem Buch, man muss sich einfach darauf einlassen. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Die philosophischen Diskussionen sind interessant, aber es geht auch um Alltägliches.
Ich habe so gehofft, dass sich die Protagonisten einmal treffen werden. Ob dies geschieht, müssen Sie selber herausfinden.
Mich hat das Buch beeindruckt. Ich kann die Lektüre empfehlen.