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Veröffentlicht am 17.09.2018

Actiongeladen und düster.

Hades' Hangmen - Styx
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Es fällt mir ausgesprochen schwer, den ersten Teil der "Hades' Hangmen"-Reihe "Styx" zu bewerten. Das liegt vor allem daran, dass ich mir im Vorfeld wohl keine Gedanken darüber gemacht habe, was mich bei ...

Es fällt mir ausgesprochen schwer, den ersten Teil der "Hades' Hangmen"-Reihe "Styx" zu bewerten. Das liegt vor allem daran, dass ich mir im Vorfeld wohl keine Gedanken darüber gemacht habe, was mich bei diesem Buch erwartet und was ich gerne lesen würde. Für mich war einfach sofort klar, dass ich die neuste Erscheinung von Tillie Cole lesen muss. Schließlich hat mich ihr eBook "A Thousand Boy Kisses" so berührt, dass ich bereits wusste, dass die Autorin einiges auf dem Kasten hat. "Styx" hat mich allerdings leider nicht so mühelos überzeugen können, wie ich es gerne gehabt hätte, obwohl es mir am Ende dann doch gut gefallen hat.

Denn im Gegensatz zu "A Thousand Boy Kisses", das ab der ersten Seite von Kummer, Trauer und der ganz großen Liebe erzählt, legt "Styx" da einen völlig anderen Fokus. Styx, die Hauptfigur des gleichnamigen Buches, ist nämlich der Anführer einer Biker-Gang und im Vergleich zu Rune (männlicher Protagonist aus "A Thousand Boy Kisses") von der rabiaten, skrupellosen und kaltblütigen Sorte. Und auch die gesamte Handlung lässt sich mit diesen Adjektiven gut beschreiben, denn der Outlaw-Motorrad-Club ist da in einige illegale Machenschaften, Bandenkriege und lebensgefährliche Aktionen verstrickt. Mir hat die Abwechslung in der Geschichte gut gefallen, auch wenn ich in keinster Weise eine enge Verbindung zu dem Clubheim oder der Hierarchie des MC (Motorrad-Club) aufbauen konnte. Trotzdem wirkte das alles gleichermaßen neu und interessant auf mich. Durch die dynamische Erzählung hat die Geschichte genau das richtige Tempo und kann mit einigen sehr überraschenden Spannungsbögen und Wendungen glänzen. Für den ein oder anderen wirkte das vielleicht zu überspitzt oder überzogen, mir hat das allerdings gefallen.

Was mich leider nicht ganz so überzeugen konnte, waren die Protagonisten Styx und Mae. Während ich Kyler – der Vizepräsident, Styx rechte Hand und sein Vertrauter – aufgrund seiner Art sehr mochte, habe ich doch immer eine gewisse Distanz zu Styx und Mae empfunden. Bei Mae lag es definitiv daran, dass ihr in ihrer Vergangenheit schlimme Dinge angetan wurden, die aber nur wenig Auswirkungen auf ihr derzeitiges Verhalten haben. Genaueres kann ich hier nun nicht ausführen, da diese Aspekte nicht im Klappentext aufgegriffen werden und somit Spannungselemente vorwegnehmen würden. Mit Styx hatte ich durchgängig meine Probleme. Zwar mochte ich seine mysteriöse und dunkle Aura, sein hartes und strenges Auftreten, das trotz seiner fehlenden Stimme für Respekt sorgt. Und auch seinen weichen Kern konnte ich mehrmals durchscheinen sehen. Trotzdem habe ich es nicht wirklich geschafft, eine Verbindung zu ihm aufzubauen, auch wenn er seine netten Momente hat und alles für die Mitglieder des MC tut. Zusätzlich hätte ich mir gewünscht, mehr über die anderen Biker zu erfahren. Einige davon stehen szenenweise im Vordergrund, viel über ihre Vergangenheit oder ihren Eintritt in den Club erfährt man aber leider nicht. Die Nebencharaktere hätten meiner Meinung nach tiefgründiger und intensiver ausgearbeitet werden können – vor allem, da einige interessante Figuren dabei sein.

Dennoch hat die Autorin es geschafft, dass ich die Liebesgeschichte zwischen Mae und Styx mochte. Die Verbindung zwischen den beiden ist deutlich spürbar und ich fand es sehr süß zu lesen, wie sie beide einander vertrauen und den Anker im Leben des jeweils anderen darstellen. Meiner Meinung nach wirkte die Liebe zwischen den beiden sehr authentisch und konnte mich berühren. Stellenweise hätte ich mir allerdings mehr Biker-Action statt erotischer Szenen gewünscht. Gerade weil Mae ja so mit ihrer Vergangenheit kämpft, konnte ich diese Bettpassagen nicht immer ernstnehmen. Ich denke, wenn man diese weggelassen hätte, wäre es mir leichter gefallen, das Buch eindeutiger und begeisterter zu bewerten.

Gefallen hat mir zudem der Schreibstil der Autorin. Natürlich ist er aufgrund des Themas ein ganz anderer als in "A Thousand Boy Kisses", aber ich fand es toll, wie mühelos es der Autorin gelang, mich dieser Gang und deren Umwelt, mit der ich mich wohl niemals identifizieren könnte, näher zu bringen. Ich finde, Tillie Cole hat die richtige Dosis vulgäre und strenge Sprache gewählt, ohne mich damit zu nerven oder mich damit von der Geschichte zu distanzieren.

Fazit
Hades' Hangmen – "Styx" ist ein gutes, abwechslungsreiches Buch, das mich an manchen Stellen wirklich überrascht hat. Statt erotischer Szenen hätte ich mir hier und da zwar mehr Biker-Action gewünscht, aber im Großen und Ganzen hat mir die Handlung gefallen. Mir fiel es nicht immer leicht, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, aber der Schreibstil hat mir gefallen und auch die Liebesgeschichte wirkte authentisch. Den zweiten Band werde ich mir nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Spannend und abwechslungsreich.

Marthas Mission
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"Marthas Mission" ist nach "Marthas Widerstand" der zweite Teil der "Cell 7"-Reihe und schließt nahtlos an die Geschehnisse aus dem ersten Band an: Isaac kommt in Zelle 1, Martha wurde freigelassen, die ...

"Marthas Mission" ist nach "Marthas Widerstand" der zweite Teil der "Cell 7"-Reihe und schließt nahtlos an die Geschehnisse aus dem ersten Band an: Isaac kommt in Zelle 1, Martha wurde freigelassen, die Gesellschaft ist immer noch verblendet. Ich habe ehrlich gesagt ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte zu finden und mir alle Handlungen aus dem ersten Band wieder ins Gedächtnis zu rufen. Nicht alles war mir noch präsent, auch wenn ich "Marthas Widerstand" wirklich klasse fand. Trotzdem ist es mir nach einiger Zeit gelungen und ich konnte mich vollkommen auf das Buch einlassen – Gott sei Dank, denn es hält einiges an Handlung für den Leser bereit.

Die Forsetzung "Marthas Mission" fand ich toll umgesetzt. Natürlich steht auch hier wieder im Vordergrund, in welcher Weise sich ein Land entwickeln kann und wie leicht sich Menschen manipulieren lassen. Dass Medien oftmals eine ganz bestimmte Position einnehmen und getrieben von der Regierung und von den Mächtigen nur eine Seite der Medaille beleuchten. Die Zustände innerhalb dieses Landes verschlimmern sich dramatisch und haben mir persönlich wirklich Angst gemacht. All das, was Martha fordert – nachdenken, hinterfragen, nicht alles für die Wahrheit halten – prallt vollkommen an der Gesellschaft ab. Mittels einer sehr realistisch dargestellten "Demokratie", deren Fäden im Hintergrund gezogen werden, und die sehr geschickt beeinflusst, manipuliert und gekonnt in eine ganz bestimmte Richtung gedrängt wird, führt Kerry Drewery eine unfassbare Thematik und Hintergrundgeschichte weiter, die nicht nur erschreckend ist, sondern auch einige Parallelen zur heutigen Zeit aufweist. Die Einseitigkeit mancher Medien zu hinterfragen, nachzudenken, eine eigene Meinung zu bilden und nicht immer mit allem einverstanden zu sein, was einem vorgesetzt wird, ist in "Marthas Mission" genauso wichtig, wie derzeit in Deutschland und anderen Ländern auf dieser Welt.

Trotzdem ist und bleibt dieses Buch eine Dystopie, die mithilfe von tollen Spannungsbögen und einer abwechslungsreichen Handlung eine interessante Geschichte erzählt. Denn es steht bei weitem nicht nur die Frage im Raum, was aus Isaac werden wird, sondern auch, ob Martha ein Umdenken bewirken kann. Ob sie sich durchsetzen wird und ob sie Verbündete finden wird, die ihr bei einer Auflehnung und einer Stürzung des Systems helfen werden. Dabei wird – wie so oft – nicht nur Martha als Helden und Hauptfigur an ihre Grenzen getrieben, sondern auch bekannte Charaktere wie Eve, Max, Cicero und sogar Joshua. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, wie Kerry Drewery alle Figuren in dieses System integriert, jedem eine eigene Aufgabe zuweist und somit auch die einzelnen Perspektiven, die diese Geschichte erzählen, spannend wirken lässt. Sei es Isaac in seiner Zelle, Martha auf der Straße, der Premierminister bei seiner Arbeit, Joshua im Studio oder Max, Cicero und Eve in ihrem Zuhause. Dabei spielt die Autorin nicht nur mit den Gefühlen der Figuren, sondern auch mit denen des Lesers. Wie oben bereits erwähnt, hat mir das dystopische Großbritannien Angst und Sorge bereitet, aber szenenweise hatte ich auch Hoffnung. Hoffnung, dass ein Einzelner doch etwas bewirken kann, Hoffnung, dass ein vernünftiger Mensch reicht, um etwas zu verändern. Mal sehen, was im dritten Band passiert.

Zwar haben mir im Laufe des Plots alle Wendungen und Handlungen gefallen und diese das Buch für mich zu einem Page-Turner gemacht, aber das Ende hat mich nicht ganz so packen können, wie erwartet. Ich hatte auf einen größeren Knall und einen packenderen Cliffhanger gehofft. Leider habe ich nur ein leichtes Déjà-Vu-Erlebnis und viele offene Fragene bekommen. Trotzdem kann ich es kaum erwarten, den Schluss im dritten Teil zu lesen, Martha und Isaac die Daumen zu drücken und zu hoffen, dass die Briten letzten Endes doch noch die Kurve bekommen. Denn wer eine solche Demokratie befürwortet, wird am Ende einen hohen Preis bezahlen müssen.

Fazit
"Marthas Mission" ist ein tolles Buch, das die einzigartige und besondere Geschichte des ersten Bandes grandios weitererzählt. Die Charakterausarbeitung ist nach wie vor einnehmend und beeindruckend und Martha als Protagonistin hat mich wieder mal vollkommen überzeugt. Das Ende hat mich zwar ein wenig enttäuscht, doch trotzdem warte ich nun sehnsüchtig auf den nächsten und letzten Band. Bisher kann ich die Reihe jedem empfehlen.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Geheimnisvoll gute Freundschaftsgeschichte.

Sommerdunkle Tage
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"Sommerdunkle Tage" ist in jedem Fall etwas Besonderes – das schon mal vorne weg. Trotzdem oder gerade deshalb fand ich es nicht so einfach, meine Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen und es mit Sternebewertungen ...

"Sommerdunkle Tage" ist in jedem Fall etwas Besonderes – das schon mal vorne weg. Trotzdem oder gerade deshalb fand ich es nicht so einfach, meine Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen und es mit Sternebewertungen in eine bestimmte Schublade zu stecken. Denn die Geschichte in "Sommerdunkle Tage" ist zum einen vollkommen normal, aber zum anderen auch verrückt. Sie wird recht oberflächlich beschrieben, aber birgt einiges an Tiefgründigkeit. Es macht lange nicht wirklich den Eindruck, als hätte der Plot einen roten Faden und doch läuft am Ende alles zusammen. Teilweise plätschert die Geschichte nur vor sich, steckt aber gleichzeitig so voller kleiner Wende- und Überraschungspunkte, die man erst später wirklich erkennt und miteinander verbinden kann.

Ihr seht also – es ist gar nicht so einfach "Sommerdunkle Tage" zu bewerten und zu beschreiben, was mir an diesem Buch gut gefallen hat und was nicht. Ich habe mich lange gefragt, womit die Autorin mit ihrem Plot eigentlich hinauswill. Wenn man die Geschichte sehr genau liest, merkt man natürlich schnell, dass die Charaktere mit ihren eigenen Probleme konfrontiert sind, ihre eigenen Geheimnisse hüten und ihre ganz eigene Geschichte eine große Rolle bei den Handlungen spielt, doch wo genau soll das hinführen?

Mit jedem Kapitel erfährt man neue Dinge und man merkt nach und nach, dass die Geschehnisse auf einen dramatischen Höhepunkt zulaufen. Und das tun sie wirklich, denn die Geschichte endet mit einem Knall, der zwar ein bisschen überspitzt und übertrieben ist, aber doch einen Sinn ergibt und mir gefallen hat. Ich hatte zwar circa 220 Seiten Zeit, mich darauf vorzubereiten, aber trotzdem war ich am Ende geschockt, traurig und auch ein bisschen verzweifelt. Trotzdem mag ich es, wenn die kleinen Details, die während des Lesens nicht wirklich ins Gewicht fallen, am Ende doch so bedeutend sind – und alles einfach einen Sinn ergibt. Die Autorin hat die Geschichte meiner Meinung nach deswegen sehr gut aufgebaut und konstruiert und mit ihren 240 Seiten ein spannendes, wendungsreiches und unterhaltsames Buch erschaffen, das ich nicht aus der Hand legen konnte.

Im Vordergrund stehen dabei Callie, Kurt und Ivy, die das Buch aus ihren jeweiligen Perspektiven erzählen und dabei umfassende Einblicke darin geben, mit welchen Problemen jeder kämpft – in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Ich könnte euch natürlich jetzt erzählen, was genau jeden plagt, aber das würde die Spannung versauen und euch den Lesespaß nehmen. Daher kann ich nur so viel dazu sagen, dass alle drei sehr unterschiedlich sind, gleiche Situationen sehr verschieden betrachten und dies zu Konflikten führt. Callie hat mir als Figur am besten gefallen, aber alle drei haben ihre einnehmenden Momente und tragen einiges zum dramatischen Plot bei.

Auch der Schreibstil von Alice Kuipers hat mir gefallen und ich wurde ausgesprochen schnell warm mit den Beschreibungen und den Figuren. Meiner Meinung nach schafft die Autorin von Anfang eine leicht angespannte Atmosphäre, die durch das komplette Buch getragen wird. Vor allem, da immer nur kleiner Teil der Geheimnisse verraten wird und die Spannung bis zum Höhepunkt zum Schluss getragen wird. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, noch weitere Bücher von Alice Kuipers zu lesen.

Fazit
"Sommerdunkle Tage" hat mich berührt und mich unterhalten, mich geschockt und mich deprimiert. Der Erzählstil war toll und die Figuren größtenteils einnehmend, so dass Alice Kuipers eine kurzweilige, geheimnisvolle Freundschaftsgeschichte geschaffen hat. Für mich war es ein perfektes Buch für Zwischendurch, das mir einige kurzweilige, spannende und dramatische Lesestunden beschert hat. Wer genau dies sucht, wird mit diesem Buch sicher glücklich werden.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Konnte mich packen!

In deinem Namen
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Mittlerweile habe ich schon einige Bücher von Harlan Coben gelesen und ich verfolge stets die Neuerscheinungen. Ich will nicht unbedingt sagen, dass der Autor einer meiner Lieblingsautoren ist, aber ich ...

Mittlerweile habe ich schon einige Bücher von Harlan Coben gelesen und ich verfolge stets die Neuerscheinungen. Ich will nicht unbedingt sagen, dass der Autor einer meiner Lieblingsautoren ist, aber ich finde seine Bücher immer sehr spannend, unterhaltsam und vor allem gut durchdacht. Meiner Meinung nach ist er einfach ein Meister in Sachen Thriller und das hat er auch wieder bei "In deinem Namen" bewiesen.

Ich habe das Buch begonnen, da saß ich alleine zuhause, nachts, im Halbdunkeln, draußen Gewitter. Einfach die perfekte Atmosphäre, um einen Thriller zu beginnen. Deshalb hatte mich Coben, ehrlich gesagt, schon mit seinem Vorwort gepackt. Geschichten, die so absurd und gruselig klingen, dass sie eigentlich nicht wahr sein können, aber es doch sind – das war für mich der perfekte Einstieg in die Geschichte. Im Vordergrund steht dabei Nap Dumas, dessen Bruder vor fünfzehn Jahren unter mysteriösen Umständen getötet wurde. Am gleichen Abend verschwand auch Naps große Liebe Maura – ohne ein Wort. Nach Jahren taucht sie wieder auf, nämlich in Verbindung mit einem Mord. Für Nap beginnt damit das Aufrollen der Vergangenheit und gleichzeitig die Frage, wie das alles mit dem Tod seines Bruder Leo zusammenhängt.

Nap Dumas steht dabei als Protagonist im Vordergrund. Er ist das Paradebeispiel für einen muffeligen Ermittler, der zwar gut in seinem Job ist (und dies auch gerne zeigt), aber des Öfteren auch die Grenzen überschreitet, weil er, nun ja, in seinem Leben einfach nichts zu verlieren hat. Er trauert sehr der Vergangenheit nach, weil ihn der Tod seines Bruders und das Verschwinden seiner Freundin einfach nicht loslässt. Mir hat Nap in dieser Geschichte gut gefallen. Er wirkte auf mich authentisch, manchmal ein bisschen zu verbissen, aber es passte zu seinem Charakter. Außerdem hat es mir gefallen, dass die Geschichte aus seiner Sicht – in der Ich-Perspektive – erzählt wird und er öfter seine Gedanken an Leo richtet. Es verdeutlichte meiner Meinung nach die starke Bindung zwischen den Zwillingsbrüdern und machte Naps Trauer viel realer.

Die Geschichte an sich – Nap und Leo als Brüder, die Geschehnissen aus der Vergangenheit, Leos Tod, die Gegenwart und der aktuelle Fall – hat mir gut gefallen. Als Leser merkt man sehr, wie der Autor Stück für Stück, Schicht um Schicht ein Geheimnis erzählt, das damals vor Leos Tod begann, sich all die Jahre gehalten hat und von niemandem wirklich durchschaut wurde. Außer natürlich von den Beteiligten. Die Stimmung ist durchgängig düster, geheimnisvoll und durch Naps Anrede an Leo oftmals auch zynisch und depressiv. Ich bin der Geschichte mit viel Begeisterung gefolgt. Vor allem, da ich die verschiedenen Fäden der Handlung allesamt wahrgenommen habe, aber nicht miteinander verbinden konnte. Ich wollte unbedingt wissen, was passiert ist. Sowohl damals mit Leo, als auch heute mit dem getöteten Polizisten Rex. Ich hatte immer das Gefühl, ich bin ganz kurz davor, endlich die Wahrheit zu erfahren, aber ... dann doch nicht. Meiner Meinung nach kommt dabei auch der Nervenkitzel nicht zu kurz. Denn die Handlung involviert mehrere alte Vorkommnisse und mehr Figuren, als anfangs angenommen.

Kleine Schwächen hat die Geschichte trotzdem. Sie ist zwar wendungsreich und bringt einige Überraschungen ans Licht, das Ende hat mich dagegen nicht so schockiert wie sonst. Auf die Erklärung wäre ich natürlich nie gekommen, aber ich hatte doch schon die ganze Zeit ein Gefühl dafür, wer der Mörder sein könnte und warum er so gehandelt haben könnte. Vielleicht hatte ich aber auch nur ein besonderes Gespür dafür oder es war einfach purer Zufall, dass es sich am Ende als richtig rausgestellt hat. Bei anderen Thrillern lag ich schließlich auch schon oft genug daneben, obwohl ich mir vorher sicher war.

Fazit
"In deinem Namen" erzählt eine ausgesprochen gute und überzeugend konstruierte Geschichte, bei der ich keine wahrnehmbaren Logik- oder Erzählfehler finden konnte und die durchgängig spannungsreich aufgebaut war. Von den Geschehnissen habe ich mich mühelos mitreißen lassen. Deswegen kann ich auch die Bücher des Autors empfehlen und vor allem für "In deinem Namen" eine Leseempfehlung aussprechen. Mich hat der Thriller gepackt.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Wieder ein tolles Buch der Autorin und ein sehr würdiger Abschluss.

Deathline - Ewig wir
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Schon der erste Band der „Deathline“-Reihe („Ewig dein“) hat mir gut gefallen und war ein sehr unterhaltsames Buch. Ich hätte zwar nicht damit gerechnet, dass es noch einen zweiten Band geben wird, aber ...

Schon der erste Band der „Deathline“-Reihe („Ewig dein“) hat mir gut gefallen und war ein sehr unterhaltsames Buch. Ich hätte zwar nicht damit gerechnet, dass es noch einen zweiten Band geben wird, aber natürlich habe ich mich gefreut, als ich von der Fortsetzung erfahren habe. Ich hatte mich gefragt, wie sich ein zweites Abenteuer der beiden Protagonisten gestalten wird und was es wohl noch aus Josies und Rays Welt zu erfahren gibt – anscheinend jede Menge.

"Ewig wir" schließt mehr oder weniger nahtlos an den ersten Band an und führt die Geschehnisse nach dessen Ende weiter. Deswegen kann ich nur raten, den ersten Band vorher zu lesen, sonst werdet ihr enorme Schwierigkeiten, dem Plot in "Ewig wir" folgen zu können. Da es bei mir schon ein wenig länger her ist, dass ich den Auftaktband gelesen habe, habe ich auf Anhieb nicht mehr alle Details aus dem ersten Buch zusammenbekommen. Aber die Autorin schafft es trotzdem, nebenbei wichtige Stationen der Handlung zu wiederholen, so dass ich mich schnell selbst an die kleinsten Geschehnisse wieder erinnern konnte. Der Einstieg ist mir daher gar nicht mal so schwer gefallen, wie ich dachte.

Der zweite Band ist genauso abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltet wie der erste. Rays und Josies Geschichte ist nämlich noch lange nicht auserzählt. Die Schatten verwüsten die Stadt und werden immer gefährlicher, ein mysteriöser Agent schnüffelt herum, Vertraute werden zu Feinden und Josie kämpft mit den Konsequenzen, nachdem Ray über die Deathline gegangen ist. Auch Josies Mutter hatte so ihre Geheimnisse, die ihre Tochter erst nach und nach wirklich versteht – und die Auswirkungen auf die Zukunft des Reservats und der Deathline. Mir hat der erste Band zwar einen Ticken besser gefallen, aber für mich war Ewig wir zu keiner Zeit langatmig oder zäh. Die Autorin erzählt sehr geheimnisvoll, mit leichten Gänsehautmomenten und sehr bildhaften Beschreibungen. Verschiedene Situationen erscheinen ausweglos und hoffnungslos – sogar noch bis zur vorletzten Seite.

Da Ray ja bereits über die Deathline gegangen ist, steht die Liebesgeschichte zwischen ihm und Josie nicht ganz so im Vordergrund wie im letzten Teil. Natürlich nimmt er trotzdem eine Rolle im Buch ein, er unterstützt Josie, bei allem was sie tut und seine Handlungen sind oft richtungsweisend für den Plot. Josie erschien mir auch weiterhin sympathisch und ihre Tollpatschigkeit an mancher Stelle hat mich schmunzeln lassen. Sie ist durch und durch eine einnehmende Protagonisten, die zusammen mit Ray alles schaffen kann. Was sie immer wieder beweist, auch wenn sie oft an sich zweifelt. Aber in diesem Band hat mir auch die Liebesgeschichte gefallen, die ich in meiner Rezension zum ersten Teil noch als "jugendlich-klischeehaft" bezeichnet habe. Ich kann es verstehen, dass Josie sich freut, eine Verbindung zu Ray aufzubauen und ihm nahe zu sein. Zudem agieren beide erwachsener und bedachter, was mir ebenfalls positiv aufgefallen ist und was meine Erwartungen zur Charakterentwicklung erfüllt hat.

Auch dieses Mal möchte ich das Setting nicht unerwähnt lassen. Die Ranch wurde wieder ausgesprochen einnehmend und bildhaft dargestellt, aber auch andere Orte wie das Betongefängnis, Sams Tattoo Studio, die Quelle des Reservats oder Danas Dome sind toll beschrieben und geben dem unheimlichen Angels Keep eine wundervolle Kulisse. Genau wie beim ersten Band habe ich mich sehr wohl gefühlt mit dem Worldbuildung und dem Schreibstil der Autorin.

Fazit
"Ewig wir" ist ein würdiger Abschluss der "Deathline"-Dilogie. Die individuelle und besondere Geschichte rund um die Deathline, um Josie und Ray und um das Reservat war für mich sehr unterhaltsam und begeisternd. Ich kann das Buch und die gesamte Reihe daher nur empfehlen. Es lohnt sich.