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Veröffentlicht am 27.08.2018

Ein Thriller, der das Prädikat „nervenzerfetzend“ wirklich verdient! Ein wahrer Pageturner, der mich eine schlaflose Nacht gekostet hat

Im Visier des Mörders
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Ausgerechnet eine außergewöhnliche Geburtstagsüberraschung für eine Nonne, geplant von deren Schwester, führt wenig später zu einer Katastrophe. Eigentlich wollten sich die beiden Schwestern Jessica und ...

Ausgerechnet eine außergewöhnliche Geburtstagsüberraschung für eine Nonne, geplant von deren Schwester, führt wenig später zu einer Katastrophe. Eigentlich wollten sich die beiden Schwestern Jessica und Isabel einen schönen Tag machen, bei einem Ballonflug nahe der schottischen Grenze, genauso wie auch die übrigen Passagiere an Bord; unter anderem eine Familie, diverse Freunde und der Ballonführer. Doch auf ihrem Flug, überraschen sie einen Mann am Boden dabei, wie dieser eine flüchtende junge Frau ermordet, Eine der beiden Schwestern macht ein Handyphoto von dem Mann und dieser, voller Wut, weil er überrascht wurde bei seiner Tat, macht daraufhin Jagd auf den Ballon und dessen Insassen. Es gelingt ihm dann tatsächlich den Ballonführer zu erschießen, so dass der Ballon führerlos in die Höhe steigt, was für große Panik unter den Passagieren sorgt.

Wenig später stürzt der Ballon ab und es gelingt dem Mörder, der sie bis zum Aufprall gnadenlos verfolgt hatte, alle schwer verletzten Überlebenden, zu töten und deren Handys an sich zu nehmen. Doch eine Frau, die nämlich, die Photos von ihm gemacht hatte, ist verschwunden. Patrick, so heißt der Mörder, weiß, dass die Zeit drängt. Er muss die Frau finden und ausschalten, bevor sie sich in Sicherheit bringen kann.
Er hat jedoch nicht mit dem zähen Überlebenswillen der Frau gerechnet, die nicht so ganz zufällig seinen Weg gekreuzt hat….

Normalerweise reiße ich den Inhalt eines Romans nicht so kurz und knapp an, wie ich es in diesem Fall getan habe, doch es wäre der Spannung abträglich, würde ich mehr über die agierenden Personen in diesem Thriller und ihre Motive verraten.
Die Autorin versteht es meisterlich, ihre Leser auf falsche Fährten zu locken und zaubert im Laufe der Story, dermaßen überraschende Wendungen aus ihrem Hut, dass man nur staunen kann. Obwohl man das Oberthema des Thrillers (Organhandel), bereits früh erfährt und sich manches denken kann, bzw. man ja bereits weiß, wer modernd durch die Lande zieht, ist es Sharon Bolton gelungen, den Spannungsbogen bis zuletzt konstant aufrecht zu halten, denn über das Motiv des Täters und das seiner Mitstreiter, erfährt man erst etwas gegen Ende des Romans. Patricks Jagd nach der verschwundenen Passagierin, nimmt viel Raum in diesem Thriller ein und diese Romanpassagen sind so packend und spannend geraten, dass man das Buch kaum zwischenzeitlich zur Seite legen kann. Dazu fand ich die Idee, Nonnen bei der Aufklärung zu involvieren, einfach klasse und glaubwürdig umgesetzt.

„Im Visier des Mörders“, ist ein echter Pageturner, der mich eine schlaflose Nacht gekostet hat. Ich wollte unbedingt erfahren, ob es die Heldin des Romans schaffen würde, sich zu retten. Denn sie hat es wahrlich nicht einfach. Sharon Boltons Schreibstil ist sehr bildhaft; darüber hinaus kleidet sie Gerüche und Szenarien dermaßen lebensecht in Worte, dass man praktisch das Gefühl bekommt beim Lesen, als sehe man der Heldin bei ihrer Flucht über die Schulter. Wer einen etwas unruhigen Magen haben sollte, oder zart besaitet, sollte wissen, das gewisse Romanpassagen einem ganz schön an die Nieren gehen beim Lesen, da die Autorin direkt und schnörkellos beschreibt, was auch die Taten des Mörders angeht. Eigentlich mag ich die Beschreibung „nervenzerfetzender Thriller“ nicht so, weil diese so reißerisch wirkt. Doch im Falle von „Im Visier des Mörders“, passt diese Beschreibung wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und ich möchte diesen Roman wirklich allen Thrillerfans ans Herz legen. Nachdem ich eine Reihe recht enttäuschender Leseerlebnisse im Thrillerbereich hatte, ist Sharon Boltons aktueller Roman ein echtes Lesehighlight, das ich gerne uneingeschränkt weiterempfehle.

Kurz gefasst: Ein Thriller, der das Prädikat „nervenzerfetzend“ wirklich verdient! Ein wahrer Pageturner, der mich eine schlaflose Nacht gekostet hat.

Veröffentlicht am 30.07.2018

der ein wenig an „Bridget Jones“ und „Stolz und Vorurteil“, erinnert und unbedingt verfilmt werden sollte. Mein Lesehighlight bislang in diesem Jahr!

Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten
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Meine Rezension:

Als Aiden sich von Grace trennt, fällt die Liebesromanschreiberin in ein tiefes Loch, denn Aiden ist nicht nur mit einer viel jüngeren Frau fremdgegangen, nein, die neue Frau wurde auch ...

Meine Rezension:

Als Aiden sich von Grace trennt, fällt die Liebesromanschreiberin in ein tiefes Loch, denn Aiden ist nicht nur mit einer viel jüngeren Frau fremdgegangen, nein, die neue Frau wurde auch noch prompt schwanger. Nun lebt Aiden, mit seiner neuen Familie zusammen und Grace ist allein.

Zu allem Überfluss scheint ihr die Inspiration für neue Bücher verloren gegangen sein, wie Graces Literaturagent und bester Freund, Neil, feststellen musste. Neil schlägt daher eine Arbeitspause vor. Grace ist überrascht, aber auch einsichtig. Ihr ist, einfach momentan nicht danach, Romane mit Happy End zu schreiben und so kommt Grace die Notlage, ihrer Putzfrau Rose gerade recht.
Rose hat mehrere Putzjobs, unter anderem auch bei dem attraktiven James. Nun müsste sie unbedingt verreisen, zögert jedoch weil sie fürchtet, dass James womöglich in ihrer Abwesenheit eine andere Putzfrau engagieren und diese auch nach Roses Rückkehr behalten könnte. Grace macht mit Rose aus, eine zeitlang die Putzjobs zu übernehmen, bis Rose wieder zurückgekehrt ist.

Motiviert startet Grace, doch ihre Neugierde gepaart mit leichter Tollpatschigkeit, sorgt dafür, dass ihr neuer Arbeitgeber James, sie ausgerechnet in dem Moment erwischt, als sie eine Aktenmappe von ihm in Händen hält. James, zwar sehr gutaussehend, doch auch wortkarg, sarkastisch und förmlich, weist Grace kurz und knapp in ihre Schranken. Grace ist entsetzt, fürchtet, Rose einen Bärendienst erwiesen zu haben und glaubt nun, James würde ihr kurzerhand kündigen, doch dem ist nicht so. Zwar bleibt James in der Folgezeit förmlich, doch pflegt er dennoch einen freundlichen Umgang mit Grace, die mittlerweile damit begonnen hat, ein Tagebuch zu verfassen über ihre Arbeit bei James, in dem sie sich über ihn, Emily und eine ältere, überaus süße und freundliche Nachbarin auslässt, die ein Faible fürs Backen hat, aber leider die härtesten Plätzchen unter der britischen Sonne herstellt. Ihr kommt der Gedanke, dass ihr neuer Job als Inspirationsquelle für neue Bücher dienen könnte, was sie auch ihren Freunden anvertraut. Die amüsieren sich prächtig über Graces anfängliche Beschreibungen, doch dann treffen James und Grace öfter zusammen und sie muss ihre Vorurteile James gegenüber, radikal überdenken. Er ist nämlich keinesfalls ein notorischer Fremdgeher wie Aiden und beide schließen Freundschaft. Kann daraus mehr werden? Immerhin hat James eine Freundin und auch Aiden scheint es zu bereuen, dass er Grace einst verließ…

Im Zuge der Erotik und Para-Romances- Welle, gerieten heitere Liebesromane in den vergangenen Jahren ein wenig ins Hintertreffen, was ich als sehr schade empfand. Als ich zu Jo Platts aktuellem Roman „Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten“, griff und den Klappentext las, war es vor allem das Schüsselwort „Liebesromanautorin“, das mich neugierig geworden, inne halten ließ.

Ich erhoffte mir einen schönen und vor allem unterhaltsamen Liebesroman, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Autorin mit einem solch trockenen Humor aufwarten würde, mit dem sie ihre Geschichte gewürzt hat. Ich erwische leider nur äußerst selten witzige Romane, die mit meinem Humor so konform gehen, wie Jo Platts Story.
An ihrem Schreibstil gibt es auch insgesamt nichts zu rütteln, sie bedient sich einer bildhaften Ausdrucksweise und ihre Haupt und Nebenfiguren wirken, dank der lebhaften Dialoge und des charakterlichen Facettenreichtums, glaubwürdig.
Ich mochte Grace auf Anhieb, die wie eine Art „Bridget Jones- Figur“ gestrickt ist. Und auch die Charakterisierung von James, ließ schnell Assoziationen zu „Mark Darcy“ vor meinem geistigen Auge aufblitzen. Selbst Jane Austen wäre wahrscheinlich amüsiert, würde sie sich diesem Roman zu Gemüte führen, denn Grace und James agieren schon ein wenig so, wie das Heldenpaar aus „Stolz und Vorurteil“.

Ich habe diesen Roman praktisch in einem Rutsch gelesen und mich prächtig dabei amüsiert. Übrigens könnte ich mir „Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten“, auch gut als Filmvorlage vorstellen, denn die Geschichte wird so süß und unterhaltsam geschildert, wie gute alte Kinokomödien- beispielsweise „Notting Hill“.
Zugegeben, Grace agiert schon ein wenig tollpatschig, doch sie bekommt gottlob stets noch die Kurve und trägt ihr Herz auf dem rechten Fleck, was die Hauptsache ist. Für mich ist dieser Roman mein erstes richtiges Lesehighlight des Genres „heiterer Contemporary“, in diesem Jahr und ich hoffe sehr, dass die Autorin noch viele weitere Romane schreiben wird.

Kurz gefasst: Humoriger, unglaublich gut gemachter Liebesroman, der ein wenig an „Bridget Jones“ und „Stolz und Vorurteil“, erinnert und unbedingt verfilmt werden sollte. Mein Lesehighlight bislang in diesem Jahr!

Veröffentlicht am 02.07.2018

Leichter, humoriger Liebesroman, mit zahlreichen Reminiszenzen an „Stolz und Vorurteil“, gewürzt. Schöne, romantische Lektüre, nicht nur für den Sommer…

Sommer in Bloomsbury
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Die Pfarrerstochter, Verity Love, trägt nicht nur einen romantischen Namen, sie bevorzugt dazu romantische Lektüre. Ihr Lieblingsroman ist „Stolz und Vorurteil“ und insgeheim vergleicht sie sich gerne ...

Die Pfarrerstochter, Verity Love, trägt nicht nur einen romantischen Namen, sie bevorzugt dazu romantische Lektüre. Ihr Lieblingsroman ist „Stolz und Vorurteil“ und insgeheim vergleicht sie sich gerne mit Elizabeth Bennet, denn auch Verity ist mit einer großen Familie gesegnet, die vergnügt schnatternd, allerdings ohne Unterlass, auf Familienfeiern, Veritys Nerven strapaziert.

Verity ist, zu ihrem Bedauern, völlig anders gestrickt. Sie ist introvertiert und froh darüber, wenn sie sich Momente in ihrem Alltag freischaufeln kann, in denen sie vollkommen allein ist. Ausgenommen davon, ist davon natürlich ihr verfressender Kater „Strumpet“, der zu gerne aus ihrer Wohnung ausbüxt, um sich in der Nachbarschaft nach Leckereien umzusehen.
Zusammen mit ihren Freundinnen, arbeitet sie in einem gut gehenden Buchladen, in dem es vorzugsweise Liebesromane zu kaufen gibt.
Um Verkupplungsversuchen aus dem Wege zu gehen, denn Veritys Freundinnen schrecken vor Nichts zurück um sie an den richtigen Mann zu bringen, erfindet Verity kurzerhand den stets abwesenden Workaholic und Meeresbiologen Peter Hardy, mit dem sie angeblich zusammen ist.

Eines Tages droht ihre Finte aufzufallen, denn ihre Freundinnen sind ihr heimlich zu einem Restaurant gefolgt, weil sie Peter unbedingt kennenlernen wollen.
Geistesgegenwärtig setzt sich Verity zu einem wildfremden Mann an den Tisch und bittet ihn darum, für eine Weile mitzuspielen.
Johnny True, ist nicht nur außerordentlich amüsiert, sondern dazu ein ziemlich attraktives Exemplar der männlichen Gattung, was Verity nebenher feststellen muss.
Eigentlich sollten sich Johnnys und Veritys Wege, nach der Scharade trennen, doch dann schlägt Johnny, der überraschten jungen Frau, einen Deal vor. Bei allen, in Zukunft anstehenden Festen, will er ihren Partner spielen wenn Verity das im Gegenzug auch bei ihm macht. Allerdings schließt Johnny Liebe gleich im Vorfeld aus, da er unglücklich verliebt in seine Exfreundin ist, die allerdings seit zehn Jahren mit seinem besten Freund Harry verheiratet ist.
Verity, die nach einer unglücklichen Beziehung glaubt, nicht fähig zu sein, für Nähe und Liebe, stimmt dem Deal zu. Ahnt jedoch da noch nicht, dass Johnny ihr im Laufe der Zeit, viel mehr unter die Haut gehen wird, als ihr lieb ist…

Vor ca. einem Jahr, las ich den Vorgängerroman „Der kleine Laden der einsamen Herzen“, den ich bei einer Verlosung gewonnen hatte und der nun, vor einem Monat, nochmals unter einem neuen Titel und mit völlig anderem Layout herausgegeben wurde. (Der kleine Laden in Bloomsbury) Dies erwähne ich lediglich, für alle Leser als Info, damit sie den Vorgängerband nicht womöglich doppelt kaufen. Ehrlich gesagt, finde ich den neuen Titel stimmiger, obwohl mir die frühere Covergestaltung genauso gut gefallen hatte.

Mich hatte die Geschichte über Freundinnen, die zusammen einen Buchladen für romantische Lektüre betreiben, fasziniert, denn das ist doch eine wunderbare Vorstellung für eine Leseratte, oder?

Zugegeben, im ersten Teil, hatte der Romanheld Sebastian, schon arg meine Lesernerven strapaziert, doch obwohl auch Johnny durchaus einige Macken mit sich herumträgt und sehr lange auf der Leitung steht, hat mich „Sommer in Bloomsbury“, sehr gefangen nehmen können, da die Liebesgeschichte zwischen Verity und Johnny an sich so toll geschrieben ist. Gewürzt sind die Dialoge des Heldenpaars, mit der nötigen Prise Humor und überhaupt hat man beim Lesen das Gefühl, als befände man sich inmitten einer Hollywoodkomödie a la „Notting Hill“.

Was mir als „Stolz und Vorurteil“ Fan, natürlich besonders gefallen hat, waren die zahlreichen Reminiszenzen, an besagtes Werk von Jane Austen, die Annie Darling zwischenzeitlich miteinfließen lässt. Und vor jedem neuen Kapitel, findet der Leser, berühmte Zitate aus „Stolz und Vorurteil“, vor.
Mag der Roman auch über weite Strecken hinweg, locker, leicht und beschwingt wirken, ändert sich die Atmosphäre dann doch etwas hundert Seiten vor dem Ende- es wird ernster. Verity begreift dann nämlich endlich, was sie wirklich vom Leben erwartet, genauso wie auch Johnny, selbst wenn er dafür länger benötigt; Mann halt!

Ich mochte „Sommer in Bloomsbury“ noch ein Tickchen mehr, als den Vorgängerband, so dass ich dafür gerne 5 von 5 Punkten vergebe.

Kurz gefasst: Leichter, humoriger Liebesroman, mit zahlreichen Reminiszenzen an „Stolz und Vorurteil“, gewürzt. Schöne, romantische Lektüre, nicht nur für den Sommer…

Veröffentlicht am 29.06.2018

Wunderschöner Wohlfühlschmöker und Selbstfindungsroman in einem, der Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt in den Fokus stellt

Sommerhaus zum Glück
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Elodie hat eine schmerzliche Beziehung mit ihrem verheirateten Ex-Chef hinter sich. Dieser verschwieg ihr, dass seine Ehe keinesfalls zerrüttet war, als er sich mit Elodie einließ. Als Pers Frau schwanger ...


Elodie hat eine schmerzliche Beziehung mit ihrem verheirateten Ex-Chef hinter sich. Dieser verschwieg ihr, dass seine Ehe keinesfalls zerrüttet war, als er sich mit Elodie einließ. Als Pers Frau schwanger wurde, zog Elodie die Reißleine, kündigte ihren Job und beschloss in einer Kurzschlusshandlung, ein altes Cottage in Cornwall zu kaufen, das nun, fortan als Pension fungieren soll. Doch als Elodie in St. Ives ankommt, entpuppt sich das günstige Schnäppchen, als baufällige Katastrophe. Elodie muss zunächst sämtliche Handwerker im Dorf bemühen, damit sie dort überhaupt wohnen kann. Als ihre Verzweiflung fast Überhand nimmt, bekommt Elodie Hilfe von unerwarteter Seite. Zum einen sorgen sich zwei Frauen des Ortes, die Gastronomin Helen und die schon etwas ältere Brandy, das Urgestein des Ortes, um sie, aber auch der undurchschaubare, stets mürrisch wirkende Kaffeehausbetreiber Tom, bietet seine Hilfe bei allen anfallenden Arbeiten im Haus an.

Elodie ist ihren neuen Freunden äußerst dankbar, denn sie helfen ihr nicht nur über schwierige Zeiten hinweg, sondern liefern dazu reichlich Ablenkung. Dazu knistert es zwischen Elodie und Tom gewaltig, doch Tom scheint dennoch keinerlei Interesse zu haben, die frisch geknüpfte Beziehung über Freundschaft hinausgehen zu lassen. Elodie ist es zunächst recht, weil sie immer noch an Per denken muss, der sie weiterhin aus dem fernen Deutschland mit Telefonanrufen und Textnachrichten bombardiert, obwohl sie ihm bereits eine deutliche Abfuhr erteilt hat.

Währenddessen hat Helen ganz andere Probleme. Sie ist zwar mit ihrer großen Liebe Liam verheiratet und hat zwei Kinder im Teenageralter mit ihm, doch in letzter Zeit scheint Liam sie völlig zu übersehen. Zudem hat das Paar verlernt, über ihre Probleme zu sprechen. Und ihre aufmüpfige Tochter, fördert den Familienfrieden auch nicht gerade.

Brandy lebt dagegen allein in einem alten Campingwagen und verdient sich ihr Geld, in dem sie stimmungsvolle Geisterführungen in St. Ives, für die Touristen anbietet. Obwohl sich die ältere Dame sehr um ihre Freundinnen sorgt und nach außen hin fröhlich und gelassen erscheint, hat auch sie einige familiäre Probleme, die sie bislang unter Verschluss gehalten hat…

Wenn die Temperaturen steigen, schnappe ich mir sehr gerne mal einen sogenannten Urlaubsschmöker und so stach mir beim Stöbern dann auch das schöne, maritime Frontcover von Anne Sanders aktuellen Roman „Sommerhaus zum Glück“, schnell ins Auge.
Ich hatte bislang noch nichts von der Autorin gelesen, die unter dem Pseudonym Lea Coplin Jugendlektüre schreibt. Als Anne Sanders, spricht die Autorin dagegen etwas ältere Leser an, wie mich beispielsweise.

Anne Sanders hat einen sehr bildhaften und lebhaften Schreibstil, so dass man als Leser, gleich vom ersten Moment an hineingezogen wird, in die Geschichte dreier Frauen, die alle eines vereint- sie stehen an einem Scheideweg in ihrem Leben. Obwohl Brandy eine durchaus humorige alte Dame ist, die man schnell in sein Leserherz schließen kann, tritt sie allerdings in diesem Roman eher als Nebenfigur in Aktion. Dafür werden Elodies und Helens Storys mehr beleuchtet, so dass man schon sagen kann, dass sie die eigentlichen Heldinnen dieses Romans sind. Immer im Wechsel, wird deren Werdegang dann auch in „Ich-Form“, also aus der Sicht von Elodie und Helen selbst, geschildert.

Irgendwo bezeichnete ein Rezensent Anne Sanders Romane als Wohlfühllektüre und obwohl ich solchen Aussagen immer recht skeptisch gegenüberstehe, muss ich doch zugeben, dass diese Bezeichnung in diesem Fall passend ist, wie die Faust aufs Auge.
Woran liegt das? Zum einen am Schreibstil- man sieht die Örtlichkeiten direkt vor seinem geistigen Auge beim Lesen und auch die Dialoge der Akteure wirken lebendig und echt. Zugegeben, Helens und Liams Geschichte hat mich nicht ganz so sehr fesseln können, wie die von Elodie und Tom, was vielleicht auch an den sehr humorig, knackig geratenen Dialogen der beiden lag, die mir die Lachtränen ins Auge getrieben haben; dennoch erzählt Anne Sanders auch Helens und Liams Story mit viel Sensibilität, welche lediglich etwas ruhigere Fahrwasser ansteuert.

Es ist ein Roman der Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt in den Fokus stellt, selbst wenn die Liebe natürlich auch eine Rolle spielt. Mir hat „Sommerhaus zum Glück“ sehr gefallen, allerdings habe ich mir beim Lesen diesmal sehr viel Zeit gelassen, weil ich die besondere Atmosphäre des Buches so sehr mochte.
Als Fan von Nora Roberts, ersten, dicken Schmökern, war ich erfreut, dass es nun eine weitere Autorin gibt, die solch eine besondere Atmosphäre in ihren Geschichten erzeugen kann. Und ich bin schon gespannt, auf weitere Bücher von Anne Sanders.

Kurz gefasst: Wunderschöner Wohlfühlschmöker und Selbstfindungsroman in einem, der Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt in den Fokus stellt.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Ein absolutes „Wow“ Buch! Laine und Lyle- eine etwas andere „Pretty Woman“ Story, die mich sehr berührt hat

Deep Passion (2)
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Lyle ist ein Schauspieler, der das große Los gezogen zu haben scheint. Er soll den nächsten Superhelden, in einer auf drei Spielfilme angelegten neuen Reihe verkörpern. Doch der weibliche Co-Star, ein ...

Lyle ist ein Schauspieler, der das große Los gezogen zu haben scheint. Er soll den nächsten Superhelden, in einer auf drei Spielfilme angelegten neuen Reihe verkörpern. Doch der weibliche Co-Star, ein männermordender Vamp auf zwei Beinen, hat bereits ein Auge auf ihn geworfen. Sehr zum Verdruss Lyles, der kein Interesse an der Dame hat. Lyles Agentin rät ihm jedoch dringend dazu, sich möglichst schnell eine feste Freundin zuzulegen, da Lyles Schauspielkollegin großen Einfluss bei den Filmbossen besitzt und in der Lage wäre, Lyle feuern zu lassen, wenn er nicht nach ihre Pfeife tanzt.

So lange Lyle solo ist, gilt er als Freiwild, das begreift auch der attraktive Schauspieler schnell. Ausgerechnet an dem zwölften Todestag seiner besten Freundin, muss sich Lyle mit besagten Schwierigkeiten herumschlagen und so beschließt er kurzerhand Dampf abzulassen, in dem er die Dame eines exklusiven Escort-Services anruft, die ihm eine junge Prostituierte in eine Hotelzimmersuite schmuggeln soll. Bei der Prostituierten handelt es sich allerdings um einen Neuling. Sugar Laine hat den Job von einer Freundin empfohlen bekommen, die weiß, dass Laine immense Schulden abbezahlen muss.

Laine, die vor Jahren Mutter und Bruder bei einem Verkehrsunfall verlor, will mit allen Mitteln das Elternhaus retten, das ihre Mutter einst mit so viel Liebe instand gehalten hatte und das nun eine neue Renovierung benötigt.
Dafür benötigt sie viel Geld, um der Bank ein ausgezahltes Darlehn zurückzahlen zu können. Und die Zeit drängt. Solle Laine das Geld nicht innerhalb der nächsten Wochen zusammen bekommen, wird ihr Haus zwangsversteigert, so dass sie den letzten familiären Fixpunkt in ihrem Leben verlieren könnte.

Als Laine auf Lyle trifft, spürt sie sogleich, dass sie einen Seelenverwandten vor sich hat. Genau wie sie, umgibt ihn eine gewisse Traurigkeit und sie spürt, dass ihn etwas zu quälen scheint. Obwohl Laine Lyle attraktiv findet, begreift sie, dass sie sich nicht mit ihm einlassen darf. Sie fürchtet sich davor, mehr zu empfinden, als ihr als Prostituierte zusteht. Lyle reagiert äußerst gefasst und freundlich, als sie ihn abweist, raubt ihr einen heißen Kuss, der sie tief berührt und besteht dennoch darauf, ihr die ausgemachte Summe zu bezahlen.
Eigentlich glaubt Laine nicht mehr daran, dass sie Lyle jemals wieder begegnen könnte, doch nur einen Tag später erhält sie einen Anruf. Sie wurde auf dem Weg zur Hotelsuite von einem sensationslüsternen Journalisten fotografiert. Um Schadensbegrenzung zu betreiben, schlägt Lyle ihr einen Deal vor. Laine soll, gegen Bezahlung, für eine Weile seine feste Freundin spielen, bis sich, die Wogen, in den Medien wieder geglättet haben und Lyles Kollegin beruhigt weiterzieht. Laine sagt ja, denn Lyle zeigt sich außerordentlich großzügig und dank ihm hätte sie bald die benötigte Summe zusammen.
Der Haken an der Sache; es knistert gewaltig zwischen Laine und Lyle und Laine fürchtet, ihr Herz an einem Mann zu verlieren, der nicht bereits ist für eine Beziehung…

Nachdem im ersten Band der „Wicked“ Reihe, „Deep Love“, der Starfotograf Wyatt und seine Kelsey zusammenfanden, war ich schon aufmerksam geworden auf Wyatts Freund Lyle, der darin bereits als Nebenfigur, kleine Auftritte hatte.
In „Deep Passion“, erfährt man als Leser nun, welche seelischen Altlasten Lyle mit sich herumträgt und, ohne zuviel verraten zu wollen, die gehen einem sehr unter die Haut. Aber auch Sugar Laines Leben war, seit dem Tod ihrer Mutter und ihres Bruders nicht einfach und so kann man als Leser sehr gut nachvollziehen, wieso sich Laine und Lyle zueinander hingezogen fühlen. Obwohl es sich hier um einen erotischen Roman, mit explizit aber geschmackvoll geschilderten Liebesszenen handelt, kann hier auch ein Leser zugreifen, der einfach nur toll und intensiv geschriebene Liebesromane mag, denn die Story hat dermaßen viel Tiefgang zu bieten, dass ich einfach nur davon begeistert bin. J. Kenner beweist mit ihrer „Wicked“ Serie, dass erotische Lektüre nicht immer gleich auch flach sein muss und legt die Messlatte in diesem Genre daher ziemlich hoch. Aber nicht nur die Liebesgeschichte hat es in sich, dazu sind Laine und Lyle sehr charismatische, sensible Akteure und ihre gemeinsamen Dialoge zeugen davon.

Ein reicher Mann, eine Prostituierte- klar, dass einem da schnell Assoziationen zu „Pretty Woman“, kommen. Und obwohl J. Kenners Roman von der Handlung her doch anders ist, stellte sich beim Lesen des Buches dennoch eine Art „Pretty Woman“ Feeling bei mir ein. Ganz ehrlich? Diese Story würde sich auch gut als Film machen, als „Pretty Woman 2“ womöglich. Ich habe selten einen erotischen Roman gelesen, der mich so dermaßen berührt, bezaubert und gleichzeitig zum Lachen und Weinen gebracht hat, wie „Deep Passion“. Wer meine übrigen Rezensionen kennt, weiß, dass ich ein recht kritischer Leser bin. Doch hier gibt es absolut nichts zu kritisieren. Ich gebe die volle Leseempfehlung; sogar 5 Punkte mit Sternchen, weil der Roman einfach nur „Wow“ ist!

Kurz gefasst: Ein absolutes „Wow“ Buch! Laine und Lyle- eine etwas andere „Pretty Woman“ Story, die mich sehr berührt hat.

Wicked Reihe:

1. Teil: Deep Love
2. Teil: Deep Passion
3. Teil: Deep Danger