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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2018

atmosphärisch aufgeladener Thriller

Ins Dunkel
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Inhalt: Fünf Frauen gehen in den Wald, aber nur vier kommen wieder raus. Was ist geschehen?
Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei macht sich Sorgen. Alice ist eine Informantin in einem seiner ...

Inhalt: Fünf Frauen gehen in den Wald, aber nur vier kommen wieder raus. Was ist geschehen?
Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei macht sich Sorgen. Alice ist eine Informantin in einem seiner Fälle. Sie soll wichtige Formulare ihrer Firma an ihn weiterreichen, damit er diese des Steuerbetrugs überführen kann. Nun ist Alice verschwunden. Gemeinsam mit seiner Partnerin Carmen macht er sich auf an den Ort des Geschehens. Die vier anderen Frauen, alle ebenfalls Mitarbeiter dieser Firma, scheinen ein Geheimnis zu hüten. Um Alice zu finden, gilt es diese Geheimnisse zu lüften.

Wertung:
In ihrem zweiten Buch beschreibt Jane Harper die tiefe Finsternis und die geheimnisvolle Wirkung der australischen Wälder. Der Leser wird durch ihre Beschreibungen direkt in eine feuchte, dunkle und mystische Atmosphäre hineingesetzt. Durch diese ist die psychische Anspannung eines jeden Teilnehmers der Exkursion noch deutlicher zu spüren.
Der Aufbau des Buches in Gegenwart und Rückblenden ist vorteilhaft. Die Rückblenden dienen dazu, dem Leser die einzelnen Persönlichkeiten vorzustellen und das Geschehen während der Wanderung darzulegen. Dabei baut die Autorin einen gelungenen Spannungsbogen auf. Die Zwistigkeiten und Hintergründe einer jeder Charaktere lassen jeden als verdächtig erscheinen.
Zum Ende hin gibt es allerdings einige Ungereimtheiten. Es bleiben Fragen offen. Auch das Eingebundene Telefonat ergibt keinen Sinn. Es gibt also für das nächste Werk von Jane Harper noch Potential nach oben.
Alice ist eine unsympathische Person, die heraussticht durch ihre Unfreundlichkeit und Feistheit. Dadurch ist sie natürlich unbeliebt. Und jeder könnte sie loswerden wollen.
Falk scheint ein Workaholic zu sein. Er ist Single und nicht gerade glücklich, wie mir scheint. Gemeinsam mit Carmen ist er bestrebt den Willen von „Oben“ beizukommen. Allerdings nicht ohne Skrupel. Er geht bei seinen Befragungen einfühlsam vor und versucht auch zu helfen.
Jane Harper hat einen angenehmen Schreibstil. Man stolpert nicht über Fremdwörter und der Satzbau ist einfach gehalten. Ideal zum Einfachmalweglesen und entspannen. Ihre Wortwahl ist atmosphärisch, genau wie die Handlung.
Das Cover hätte anders nicht sein dürfen. Es spiegelt genau die Atmosphäre des Waldes dar. Dicht, düster, feucht, unendlich, geheimnisvoll und mysteriös.

Fazit:
„Ins Dunkel“ ist ein Buch für jeden Abenteurer und Liebhaber von Spannung. Ein Buch , was einem gut aus dem Alltag holt und in eine andere Welt beamt.

Veröffentlicht am 22.08.2018

interessant und spannend

Schattenkind
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Inhalt:
„Du hast nicht aufgepasst“ – „Ich habe nicht aufgepasst“
Ellen und Jon Mohr sitzen am 21. Juli 2011 in ihrem Wohnzimmer und sind fassungslos. Ellen hält ihren acht jährigen Sohn in den Armen. Er ...

Inhalt:
„Du hast nicht aufgepasst“ – „Ich habe nicht aufgepasst“
Ellen und Jon Mohr sitzen am 21. Juli 2011 in ihrem Wohnzimmer und sind fassungslos. Ellen hält ihren acht jährigen Sohn in den Armen. Er ist tot.
Inger Johanne Vik ist Kriminalpsychologin und eine alte Bekannte von Ellen. Sie wollte Ellen bei den Vorbereitungen der Feier, welche an dem Tag stattfinden sollte, behilflich sein und platzte in diese Situation hinein.
An diesem Tag gab es auch zwei Terroranschläge in Oslo, sodass die Polizei hoffnungslos überfordert war. Ein Neuling wurde für die Bearbeitung des Kindstodes abgestellt. Henrik Holme und Inger Johanne Vik sind beide skeptisch. Ist der kleine Sander wirklich von der Leiter gestürzt? Und so machen sie sich beide unabhängig voneinander auf, um Erklärungen zu finden. Aber ihre Wege führen schließlich zusammen. Und was sie herausgefunden haben lässt beide glauben, dass es kein Unfall war.
Wertung:
Anne Holt ist einer der erfolgreichsten skandinavischen Autorinnen. Ihre Bücher werden in alle großen Sprachen übersetzt. Auch mit diesem Buch hat sie wieder einen weltweiten Erfolg erlangt.
Anne Holt schreibt spannend, sodass die Luft knistert. Der Spannungsbogen ist perfekt ausbalanciert und verspricht dem Leser unterhaltsame Lesestunden. Ihr Schreibstil ist einfach und verständlich. Sie verblümt nichts und benutzt keine schwierigen Wörter. Der Leser fliegt regelrecht durch die Seiten. Allerdings ist ab und an ihre sprachliche Veranschaulichung ein wenig verwirrend.
„...glühen heißer Kaffee...“ - brühendheiß?
„...kreideweiße Wände (bzw. Hemden)“ - blendendweiß, schneeweiß?
In „Schattenkind“ nimmt sie sich dem schwierigen Thema der Kindesmisshandlung an und verdeutlicht sehr gut die Blindheit der Familien und Umstehenden. Auch Ärzte und Lehrer verschließen oft die Augen. Aufmerksame Menschen werden meist als ein wenig überdreht und unruhestiftend dargestellt. So kommt es, dass die Dunkelziffer für häusliche Gewalt und Kindesmisshandlung sehr weit höher liegt als die veröffentlichten Zahlen.
Der Name der Protagonistin, Inger Johanne Vik, hat meinen Lesefluss etwas gehemmt. Ich hätte mir einen kürzeren Namen oder einen Spitznamen (oder ähnliches) gewünscht. Auch finde ich das Ende doch ein wenig zu überdreht. Dramatik ist gut, aber nicht in Überhauf.
Fazit:
Das war mein erstes Buch von Anne Holt und ich freue mich darauf, weitere Werke dieser Autorin zu lesen. Dieses Buch ist mit Sicherheit etwas für jeden, der Skandinavien und Krimis liebt. Obwohl die Landschaft selbst nur wenig aufgezeigt wird. Es geht ja auch hauptsächlich um das dramatische Schicksal des kleinen Jungen.

Veröffentlicht am 17.08.2018

Verwirrende Beziehungskisten

The Wife Between Us
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Inhalt:
Nellie ist eine junge, atraktive Frau, die tagsüber in einer Kindereinrichtung arbeitet und drei Mal die Woche am Abend kellnern geht. Seit kurzem ist sie mit dem schönen und reichen Richard ...

Inhalt:
Nellie ist eine junge, atraktive Frau, die tagsüber in einer Kindereinrichtung arbeitet und drei Mal die Woche am Abend kellnern geht. Seit kurzem ist sie mit dem schönen und reichen Richard verlobt. Seit dem dreht sich alles nur noch um die Hochzeitsvorbereitungen. Richard hat bereits ein Haus gekauft und sie gebeten das Kellnern sein zulassen. Sie freut sich auf die Zukunft mit vielen Kindern. Doch seit der Verlobung bekommt sie öfters anonyme Anrufe. Was haben die zu bedeuten.

Vanessa ist Richards Exfrau. Seit dem sie von der Verlobung ihres Exmannes erfahren hat, setzt sie alles daran diese zu verhindern. Sie scheint regelrecht besessen von ihrem Plan. Doch was steckt dahinter?

Emma wurde von Richard als neue Sekretärin eingestellt. Eines Tages bekommt sie einen Brief. Doch kann sie dem Inhalt Glauben schenken? Richard erzählte ihr von dem geistig verwirrten Zustand seiner Exfrau. Allerdings ist bereits der Same am Keimen...

Wertung:
Das gemeinsame Werk von Sarah Pekkanen und ihrer Lektorin Geer Hendricks wurde bereits in 30 Ländern veröffentlicht. Es ist an den Spitzen von Bestsellerlisten zu finden und wird bereits verfilm.

Das Buch ist in drei Teilen aufgeteilt. Im letzten Kapitel eines jeden Teiles wird der Leser über eine Situation aufgeklärt, die einem fast die Sprache verschlägt. Die Erzählperspektive erfolgt aus der Sicht der Exfrau Vanessa. Der erste Teil erscheint einem recht nichtssagend. Es dümpelt so vor sich hin, gespickt mit Tagesabläufen und Rückblenden. Im zweiten Teil nimmt die Geschichte an Fahrt auf und wird immer rätselhafter und verworrener. Der letzte Teil wird der Aufklärung gewidmet und spitzt die Spannungskurve zu. Immer wieder stellt man sich die Fragen: Wer ist denn nun der Bösewicht? Wer hat wem, was und warum getan?

Die Handlung dreht sich rund um den mysteriösen Richard. Scheint er doch der aufmerksamste und liebevollste Partner zu sein, den man sich wünschen kann, so sind seine Handlungen doch manches Mal sehr merkwürdig. Richard hat auch eine sehr enge Bindung zu seine rälteren Schwester. Diese wird auch aktiv in den Hochzeitsvorbereitungen mit einbezogen. Doch auch ihr Verhalten scheint fragwürdig. Nicht nur Richard schweigt sich über seine Jugend aus. Auch haben seine Exfrau und deren Nachfolgerin kleine Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit. Nach und nach werden sie für den Leser aufgedeckt. Und am Ende ist man doch recht überrascht. Die Autorinnen haben es gut verstanden ein Paket aus den Schicksalsschlägen der Vergangenheit und der Gegenwart aller Personen zu schnüren.

Vanessa erschien mir recht schwierig anfangs, doch habe ich sie im Verlauf verstehen gelernt. Allerdings ist sie mir nicht sehr sympathisch. Richard dagegen kam mir sehr schleimig und wichtigtuerisch von Beginn an vor. Das hat sich auch bis zum Schluss nicht gelegt. Auch Emma war mir etwas suspekt. Dagegen hatte ich eine Gute Bindung zu dem Charakter der Nellie. Sie war offen, lebenslustig und freundlich. Ihre immer wieder aufkeimende Furcht machte ich an Dingen ihrer Vergangenheit fest, die erst noch eröffnet wurden. Sie war die typische Opferfigur. Ihr galt alles Mitleid und jede Hoffnung.

Fazit: „The Wife Between Us“ ist ein absolut lesenswertes Buch. Ich freue mich schon auf weitere Werke von den beiden Damen. Doch, wird es mit den Werken von Gillian Flynn verglichen, behaupte ich, dass dieses Buch hier nicht wirklich ganz an „Gone Girl“ rankommt.

Veröffentlicht am 27.07.2018

spannend und temporeich

Der Knochensammler - Die Rache
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Der Knochensammler ist wieder da und hat sich einen neuen Namen zugelegt. Er nennt sich jetzt Mr. Silver. Sein Interesse an den kleinen Jakey hat er nicht aufgegeben und auch die kleine Clara befindet ...

Der Knochensammler ist wieder da und hat sich einen neuen Namen zugelegt. Er nennt sich jetzt Mr. Silver. Sein Interesse an den kleinen Jakey hat er nicht aufgegeben und auch die kleine Clara befindet sich noch immer in seiner Gewalt. Nun möchte er sich auch noch einer anderen Sache widmen. Die Ausbildung eines Schülers. Da kommt ihm der einsame, verarmte Saul Anguish ganz gelegen.
Wie gestaltet sich die Suche nach der kleinen Clara? Was für Abenteuer muss DS Fitzroy durchstehen, bei dem Versuch den Knochensammler endlich zu fassen und Clara aus seinen Fängen zu befreien? Wie geht es Jakey nach seiner Befreiung?

Die Geschichte aus dem ersten Teil „Der Knochensammler – Die Ernte“ geht weiter. Von Anfang an ist der Spannungspegel hoch angelegt und steigert sich im Verlauf des Buches immer mehr. Die Kapitel sind kurz gehalten und der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Selbst der Ekelfaktor aus dem ersten Teil ist hier mit kaum einem Deut geringer. Fiona Cummins hat sich mal wieder sehr viel Mühe gegeben düstere Situationen in den Leser übergehen zu lassen. Ein Drama jagt das nächste. Somit kommt viel Tempo auf und man fliegt nur so durch die Seiten. Das Ende lässt zudem auch noch auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Doch gibt es an manchen Stellen kleine Längen die den Lesefluss und den Spannungsaufbau stören. An einer Stelle war mir auch der Indizienfund ein wenig zu einfach. Deshalb von mir auch nur 4 Sterne.
Doch sind die Mängel so gering, sodass ich ohne schlechtes Gewissen einem Jeden, der auf Spannungsliteratur, bissel Grusel und Ekel steht, dieses Werk empfehlen kann. Natürlich aber mit dem Tipp, doch erst den ersten Teil zu lesen, da die Geschichten ineinander übergehen, ja eigentlich weiter erzählt wird. Der erste Teil ist ja in sich nicht abgeschlossen.

Veröffentlicht am 29.05.2019

spannend, aber auch verwirrend

10 Stunden tot
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Fabian Risk und sein Team sind gleich an mehreren Fällen dran. Hier ein toter Junge, da Brandstiftung, ein entführtes Mädchen und ein Mord im Supermarkt. Und ganz nebenbei geht er auch noch privat einem ...

Fabian Risk und sein Team sind gleich an mehreren Fällen dran. Hier ein toter Junge, da Brandstiftung, ein entführtes Mädchen und ein Mord im Supermarkt. Und ganz nebenbei geht er auch noch privat einem alten Fall nach, bei dem er versucht den Tod seines Kollegen zu durchleuchten.

"10 Stunden Tot" ist nun schon der vierte Fall aus der Fabian Risk Reihe von Stefan Ahnhem. Für mich war es der erste. Das war nicht so gut, denn ich hatte Schwierigkeiten viele Dinge, die sich auf vergangenes bezogen, zu verstehen. Trotzdem hat Ahnhem mit seinen kurzen Kapiteln und ständig wechselnden Handlungsorten für Kurzweile gesorgt. Sein Schreibstil ist flüssig und einfach. Die Spannungskurve verläuft ganz oben und fällt kaum ab. Und doch gibt es einige Längen und die Vielzahl an Fällen ist verwirrend. Zum traurigen Abschluss findet auch nicht wirklich jeder Fall seinen Abschluss. Es bleiben viele Fragen offen. Natürlich will Ahnhem damit gleich Spannung auf sein nächstes Werk aufbauen. Doch sind es einfach zu viele offene Fakten. Es wirkt so, als dürfte er nicht mehr als 500 Seiten schreiben. Wegen meiner aber gerne.

Um nun den gesamten Inhalt um Fabian Risk zu verstehen, bleibt mir nichts anderes übrig, als die drei Vorgänger zeitnah noch zu lesen. Da diese ja um einiges besser sein sollen, steht dem von meiner Seite her nichts entgegen. Natürlich bin ich auch gespannt auf den nächsten Teil und erhoffe mir dort dann mehr Durchblick und etwas mehr Ordnung. Und vor allem Abschlüsse.