eine starke Frau zur Zeit des Zweiten Weltkrieges
Kurz zum Inhalt:
New York der 1940er: Anna Kerrigan arbeitet, wie so viele Frauen in Kriegszeiten, in einer Schiffswerft für Kriegsschiffe. Sie muss für ihre Mutter und ihre behinderte Schwester sorgen, ...
Kurz zum Inhalt:
New York der 1940er: Anna Kerrigan arbeitet, wie so viele Frauen in Kriegszeiten, in einer Schiffswerft für Kriegsschiffe. Sie muss für ihre Mutter und ihre behinderte Schwester sorgen, nachdem ihr Vater vor etlichen Jahren verschwunden ist.
Anna möchte aber unbedingt Taucherin werden, nachdem sie einen Taucher bei der Arbeit gesehen hat. Doch das ist nicht so einfach, und Anna werden viele Steine auf dem Weg zu ihrem Traum in den Weg gelegt.
Und außerdem ist da noch Dexter Styles, der Unterweltboss, den Anna bereits als Kind bei einem Ausflug mit ihrem Vater kennengelernt hat. Sie hofft, dass ihr Dexter Styles bei der Suche nach ihrem Vater helfen kann...
Meine Meinung:
Der Schreibstil von Manhattan Beach ist der damaligen Zeit angepasst, man hat das Gefühl, mitten im New York der 1930er und 1940er zu sein.
Man erfährt zuerst über die Kindheit von Anna, dann von Anna als 19jähriger, um die es hauptsächlich geht. Rückblicke in die Kindheit von Annas Vater schmücken die Geschichte aus, und auch über den Gangsterboss Dexter Styles erfährt man Vieles. Und alles verwebt sich dann zu einem Ganzen zusammen.
Anna ist eine starke Frau, die sich nicht nur aufopfernd um ihre schwerstbehinderte Schwester kümmert und um ihren großen Traum kämpft, Taucherin zu werden, sondern auch darum zu erfahren, was mit ihrem Vater passiert ist.
Die handelnden Personen und Darstellungen der damaligen Zeit sind sehr authentisch.
Einige kleine Längen konnten das Lesevergnügen nicht trüben, lediglich der Schluss hat mich nicht so ganz zufrieden gestellt; ich hätte gern noch mehr über Annas neues Leben und ihre Zukunft erfahren.
Besonders gut hat mir das Interview mit der Autorin Jennifer Egan am Anfang des Buches gefallen, in dem sie beschreibt, warum es ihr Herzenswunsch war, dieses Buch zu schreiben, um das harte Leben der Frauen aufzuzeigen, deren Männer im Krieg waren und die nun auch die Arbeiten der Männer, wie eben zB das Schweißen in der Schiffswerft, übernehmen mussten. Jennifer Egan hat auch die jahrelange Recherche betont, die man wirklich sehr gut in dem Buch fühlen kann. Es sind so viele liebevolle und genaue Details vorhanden und man hat dadurch das Gefühl, New York, die Werft, Manhattan Beach und die Zustände der damaligen Zeit selbst miterlebt zu haben.
Obwohl oder gerade weil dieser Roman so gar nicht meinen Lieblingsgenres entspricht, hat er mich total gefesselt, und auch wenn jetzt keine großartige Spannung vorhanden ist, war es für mich total interessant zu erfahren, wie es zu Kriegszeiten in New York war und wie Anna es schafft, ihren Weg zu gehen.
Fazit:
Toll gelungener Roman über die Zeit New Yorks und dessen Unterwelt in den 1930er und 1940er Jahren, dargestellt anhand der Lebensgeschichte einer jungen Frau und deren Familie. Hat mir überraschenderweise sehr gut gefallen, daher 4,5 Sterne von mir.