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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2016

Entspannter Einblick ins organisierte Verbrechen

Gangsterland
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>> Legst du Kinder oder den Köter von einem um, landet so was in der Zeitung, und die Polizei interessiert sich dafür. Legst du einen Drecksack um, hast du bloß einen Drecksack weniger. Legst du vier Bundesbeamte ...

>> Legst du Kinder oder den Köter von einem um, landet so was in der Zeitung, und die Polizei interessiert sich dafür. Legst du einen Drecksack um, hast du bloß einen Drecksack weniger. Legst du vier Bundesbeamte um, kann sich deine ganze Welt verändern. << S. 30

Erster Satz

Wenn Sal Cupertine einen umlegte, ging er so nah wie möglich ran und schoss ihm in den Hinterkopf.

Meinung

Nach einem Fehlhandeln seinerseits, wird Sal Cupertine von seiner Familie ins vermeintliche Exil geschickt, dachte er jedenfalls. Doch statt den frühzeitigen Tod zu finden, landet er in Las Vegas, muss sich einigen Gesichtsoperationen unterziehen und bekommt dann eine neue Identität: Rabbi David Cohen. Dieser soll in einer jüdischen Gemeinde im Tempel seiner Arbeit nachgehen, dabei jedoch nicht seine alte Arbeit vergessen. Bald schon kommt David die ganze Sache etwas fragwürdig vor und er versucht dahinter zukommen, was eigentlich Sache ist.

Das Cover war für mich gleich ansprechend, schlicht und einfach und doch sehr aussagekräftig.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Wortwahl in manchen Situationen finde ich sehr gelungen, vor allem die Charaktere sprechen ihrer Art passend. Die Gespräche und die Atmosphäre haben auf mich immer einen ruhigen und entspannten Eindruck gemacht und bei mir nie eine Spannung bewirkt, die ich mir bei Thrillers erhoffe und wünsche. Im Storyverlauf folgen wir abwechselnd dem Protagonisten und einem FBI Agenten, der Sal Cupertine mit allen Mitteln versucht zu finden.
Die Charaktere waren nicht sehr tiefgründig, was aber nicht weiter schlimm war, da es zu der Geschichte passte. Der Protagonist hat zu Anfang sehr rational gedacht und hat einfach seine Aufgaben erledigt, ohne großartig nachzufragen warum. Passend für einen Hit Man eben. Später als er sich mit der Religion und ganz normalen Menschen auseinander gesetzt hatte, brachte es ihm dazu, mehr über seine Taten und Aktionen nach zu denken.
Die gesamte Thematik Mafia und organisiertes Verbrechen wird gut erklärt und von den verschiedensten Standpunkten betrachtet und kommentiert, mit viel scharfen Humor.
Das Ende hatte ich mir gehofft, aber ehrlich gesagt nicht damit gerechnet.

Fazit

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich die Mafia und das organisierte Verbrechen an sich sehr interessant finde. Auch wenn ich es nicht als Thriller einstufe - dazu fehlt einfach ein Spannungsbogen - gebe ich dem Buch 4/5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.10.2016

Starke Frau mit starker Geschichte!

Die Dufthändlerin
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>> "Die Seele gehört Gott, der Kopf dem Zaren und der Rücken dem Herrn."

>> "Die Seele gehört Gott, der Kopf dem Zaren und der Rücken dem Herrn." << S. 408

Erster Satz

Der Ort lag in dichtem Nebel.

Meinung

Josefine, die Tochter eines Apothekers aus Leer, wächst bei ihrem Vater und dessen Bruder wohlgehütet auf. Desto älter das Mädchen wird umso mehr greift sie ihrem Vater im Geschäft unter die Arme und bietet nebenbei ihre eigenen Waren zum Verkauf an. Die junge Frau stellt verschiedenste Düfte her, die den Menschen in vielen Lebenslagen helfen. Sei es die Trauer um einen geliebten Menschen oder die Betörung eines Geliebten, es gibt keine Situation für die sie die richtigen Aromen kreiert. Sie liebt ihre Arbeit, ihr Zuhause und die Menschen um sie herum und könnte sich nicht vorstellen woanders zu leben. Doch dann erhält sie eine Einladung vom Zar, der sie zu sich an den Hof in St. Petersburg einlädt.

Das Cover ist schlicht und einfach. Man sieht eine junge Frau, im Hintergrund einen Hafen. Das gesamte Buch wirkt vom Aussehen sehr harmonisch und leicht, durch die Pastelltöne.
Der Schreibstil ist sehr schön, flüssig und leicht zu lesen. Er ist sehr detailliert, die Umgebungen und Szenerien werden reichlich beschrieben und ausstaffiert, weswegen man sich sehr schnell in die Geschichte und in die damalige Zeit zurück versetzen kann. Ebenso wird auch die Vergangenheit der einzelnen Charaktere ausführlich beschrieben.
Abwechselnd folgt der Geschichtenstrang zwei Personen. Die erste die wir kennenlernen ist Josefine. Sie ist eine starke, selbstbewusste junge Frau, obwohl das zu der Zeit nicht üblich und besonders nicht ungefährlich und einfach war. Sie lässt sich nicht den Mund verbieten und weiß meist immer zu kontern, sollte einer ihr dumm kommen. Auch zögert sie nicht, in brenzlichen Situationen einzuschreiten. Die zweite Person, aus dessen Sicht wir der Geschichte folgen, ist Henk de Jonge. Ein Anhänger des russischen Zaren Peter dem Großen. In jungen Jahren folgten seine Eltern den Aufruf des Zaren, nach Russland zu kommen, dort zu leben und zu arbeiten. Als seine Eltern starben kümmerte sich der Zar um ihn, als wäre er sein Bruder. Von den meisten Russen verachtet dient er dem Zaren und begleitet ihn auf seinen Streifzug durch Europa. Er und Josefine geraten immer wieder aneinander, finden jedoch auch viele Gemeinsamkeiten, die sie näher bringen.
Auch der Rest der Charaktere sind liebreizend, authentisch und auf Anhieb sympathisch.
Die Geschichte ist in verschiedene Abschnitte aufgeteilt, zwischen diesen Teilen vergeht immer eine gewisse Zeit. Die Zeitsprünge stören dem Verlauf der Geschichte jedoch überhaupt nicht und lassen meist nur einige Wochen, der eintönigen Arbeit und des Warten aus. Zum Ende hin wurde es allerdings etwas zu schnelllebig. Der letzte Abschnitt weist sehr viele Lücken auf, die ich persönlich doch gerne ausführlicher beschrieben gesehen hätte. Es wirkte leider so, als wollte die Autorin nur noch schnell zu Ende kommen, was wirklich sehr schade ist.

Fazit

Im Ganzen betrachtet ist die Dufthändlerin ein wirklich schöner und ausführlicher historischer Roman, dem ich eigentlich nichts Negatives abgewinnen konnte. Nur das Ende hat mich ein wenig enttäuscht. Deswegen gibt es von mir 4/5 Sternen

Veröffentlicht am 23.09.2016

Mut hilft!

Mut ist der Anfang vom Glück
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>>"Ich glaube, dass es in dir sehr viel Spannendes gibt, du hast es nur ziemlich tief vergraben." "Oder ich habe es überhaupt noch nicht gefunden."

>>"Ich glaube, dass es in dir sehr viel Spannendes gibt, du hast es nur ziemlich tief vergraben." "Oder ich habe es überhaupt noch nicht gefunden."<< Seite 52

Erster Satz

Kleine Steinchen wirbelten hoch, als Lea mit ihrem Fahrrad neben mir bremste.

Meinung

Kim ist eigentlich eine ganz normale 16-jährige Schülerin des Gymnasium. Zusammen mit ihren besten Freundinnen Lea und Sophie drückt sie die Schulbank, verbringt ihre Nachmittage beim shoppen oder Eis essen und geht am Wochenende auf Partys. Doch entgegen ihrer Freundinnen findet Kim einfach keinen passenden Jungen an dem sie interessiert ist. Immer mehr macht sie sich darüber Gedanken und fragt sich, voran es liegen könnte. Bis die neue Schülerin Ella in ihre Klasse kommt. Die Beiden arbeiten zusammen an einem Projekt und verstehen sich auf Anhieb gut. Und Kim fragt sich, ob es nicht mehr als nur Freundschaft zwischen den Zweien ist.

Der Schreibstil ist wirklich sehr schön und flüssig und die Geschichte rund um Kim und Ella lässt sich sehr gut lesen.
Das Buch beschreibt die Probleme eines heranwachsenden Mädchens, dass gerade die ersten Erwahrungen in Sachen erste große Liebe macht und dabei merkt, dass sie doch eigentlich mehr auf Mädchen als auf Jungs steht, wirklich sehr ausführlich. Immer wieder bekommt man Einblicke in Kims Gefühlschaos und ihren innerem Zwiespalt. Ihre inneren Konflikte sind wirklich sehr schön formuliert und es ist als würde man die Geschehnisse live miterleben.
Die Charaktere sind teils doch alle sehr 08-15, wie ich finde, passen aber sehr gut in die Geschichte. Besonders Kim und Ella waren auf Anhieb sympathisch.
Kim ist sehr schüchtern und läuft bei jeder Kleinigkeit rot an, ohne genau zu wissen warum. Ella dagegen ist das genaue Gegenteil. Sie weiß genau was sie will und hat keine Angst davor ihre Meinung und Gedanken laut auszusprechen

Fazit

Mut ist der Anfang vom Glück ist wirklich ein sehr schönes Buch, dass die Themen Freundschaft, erste Liebe und erwachsen werden gut beschreibt. 4/5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Auftakt

Schwestern der Wahrheit
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>> Verbunden. Vereint. So kämpften die Mädchen. So lebten sie.

>> Verbunden. Vereint. So kämpften die Mädchen. So lebten sie. << S. 14

Erster Satz

Alles lief schief.

Meinung

Schwestern der Wahrheit, das sind Safi und Iseult. Zusammen gehen sie durch dick und dünn und lassen sich von niemanden aufhalten und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Die eine wohlüberlegt, bedacht und immer einen Plan im Kopf, doch schlecht im Lügen. Die andere störrisch, dickköpfig und tollpatschig, doch eine grandiose Schauspielerin.
Als ihr Plan, eine Kutsche zu überfallen, schief läuft, nimmt das Chaos seinen Lauf, ohne dass die beiden Freundinnen etwas dagegen unternehmen können. Doch sie wären nicht Safi und Iseult, wenn sie sich dem Schicksal so leicht ergeben würden.


Eine wunderbare Geschichte von Freundschaft, Vertrauen und auch ein wenig Liebe. Die beiden Protagonistinnen waren mir auf Anhieb sympathisch und hatten mich schnell mit in ihre Welt gezogen. im Vordergrund steht die Freundschaft der beiden Mädchen, die immer an allererster Stelle für Safi und Iseult kommt. Trotzdem kommt auch die Liebe nicht zu kurz.
Ihr Gegner, der Blutmagis wirkt unberechenbar und unbesiegbar, doch mit List und Charme können sich die Beiden aus vielen gefährlichen Situationen retten und kommen ihrem Ziel, der eigenen Freiheit, immer näher.
Dei Geschichte war durchgehend spannend und nie langweilig. Man erfährt einiges über die Welt und ihre Bewohner in der die Protagonistinnen leben. Viele unterschiedliche Gruppen wollen Safis Macht der Wahrheit und nehmen dafür einen hohen Preis in Kauf, jede mit seinem eigenen Ziel vor Augen.
Das Buch kommt als Hardcover, mit einem wunderschönen Cover, wie ich finde. Die Farben wurden schlicht gehalten und die tintenähnliche Zeichnung überzeugt auf ganzer Linie.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Kapitellänge genau richtig. Zwischendurch tauchten allerdings so einige Tippfehler auf. So wurde mal ein Buchstabe vergessen oder es fehlte eine Leerzeile. Am Anfang dachte ich: passiert, doch zum Ende hin häuften sich die Fehler.

Fazit

Guter Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe. Ich freue mich schon darauf, mehr von den Beiden Strangschwestern zu hören. Mir fehlte allerdings das kleine, gewisse Etwas. Irgendwie konnte mich das Buch nicht komplett fesseln. Deswegen 4/5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter historischer Roman

Das Schwert der Götter
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Erster Satz:

Ingelreht lief um sein Leben.

Meinung:

Wir schreiben das Jahr 969. Der ehemalige König über die Nordländer Harald Graufell sinnt ein ein eintöniges, mageres Leben auf der kleinen Insel ...

Erster Satz:

Ingelreht lief um sein Leben.

Meinung:

Wir schreiben das Jahr 969. Der ehemalige König über die Nordländer Harald Graufell sinnt ein ein eintöniges, mageres Leben auf der kleinen Insel Karmoy, als eines Tages ein Bote der Sachsen auf seiner Insel auftaucht. Mit ihm eine Nachricht, die Graufell motiviert seine Insel zu verlassen.
Einige Tage später in Trandheim bereiten sich der Jarl Hakon, deren Frau Malina und seine Tochter Aud zusammen mit der Seherin auf ein Ritual vor. Als die Seherin zusammen mit dem Jarl Kräuter sammeln ist, werden Malina und Aud von einem unbekannten, stummen Jungen angegriffen. Er zündet die Hütte an, verletzt Malina und entführt die achtjährige Aud. Hakon macht sich sofort auf die Suche nach seiner Tochter, ohne zu wissen, dass etwas Größeres dahinter steckt.
Das Cover ist schlicht, beiger Hintergrund mit einer Zeichnung, welche sich über dem Buchrücken bis hin zur Rückseite schlängelt.
Die Geschichte ist aus der Sicht eines Erzählers, mit verschiedenen Geschichtssträngen. So erfährt man immer die derzeitige Lage an den verschiedensten Orten. Der Schreibstil ist wirklich sehr schön und konnte auf ganzer Länge punkten. Aufgeteilt ist das Buch in fünf Abschnitte, welcher jeder für sich einen Höhepunkt hat und die Ereignisse spitzen sich mehr und mehr zu. Dazu kommt ein Prolog der für mich nicht unbedingt hätte sein müssen. Er hat mich weder in die Geschichte eingeführt, noch hatte er einen wichtigen Part für die Geschichte.
Es gab viele, sehr unterschiedliche Charaktere, die man gar nicht so schnell alle unter einen Hut bringen konnte und nicht alle hatten ihre Tiefen. Doch zu jedem noch so kleinen Charakter gab es eine Geschichte, die einem erzählt wurde und mit der man sie besser kennen lernen konnte. Die einzelnen Vergangenheiten haben mir besonders gut gefallen.

Fazit:

Das Buch war sehr gut und hat auch viel Spaß gemacht. Allerdings fehlte der letzte Fünkchen, um mich an das Buch zu binden, damit ich es nicht mehr aus der Hand lege. Trotzdem kann ich es nur jedem empfehlen, der gerne historische Romane liest. 4/5 Sternen