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Veröffentlicht am 18.09.2018

Wo die Liebe hinfällt

American Royals - Wer wir auch sind
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Maddie möchte ein ganz normales Leben führen, nur leider ist sie die Tochter des Präsidenten und steht somit im Licht der Öffentlichkeit. Und als sie Mist baut muss sie zur Wiedergutmachung ausgerechnet ...

Maddie möchte ein ganz normales Leben führen, nur leider ist sie die Tochter des Präsidenten und steht somit im Licht der Öffentlichkeit. Und als sie Mist baut muss sie zur Wiedergutmachung ausgerechnet mit Jack zusammenarbeiten, dem Kerl mit dem sie sich schon als Jugendliche immerzu in der Wolle hatte. Das kann ja heiter werden.

Das Coverdesign gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist schlicht und dezent aber trotzdem sehr ansprechend.

Mit den Ich-Erzählern Maddie und Jake begeben wir uns hinter die Kulissen der Macht und erfahren was es heißt die Tochter des Präsidenten und der Sohn der Vizepräsidentin zu sein. Was es heißt in der Öffentlichkeit zu stehen und bei jedem Schritt unter Beobachtung zu stehen. Wenn man dann versucht ein ganz normales Leben zu führen, kann das schon mal zu Interessenkonflikten führen.
Maddie ist gerne mal rebellisch eingestellt und scheut sich auch nicht Konter zu geben, aber dabei ist sie eine herzensgute Person, die einfach nur sie selbst ist und versucht sich nicht verbiegen zu lassen.
Jake ist aus dem Krieg zurück und versucht sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und keine Schwäche zu zeigen, wie das Familienmotto besagt und seine Mutter.
Beide sind sehr gut gezeichnet und haben ihren eigenen Kopf und ihre eigenen Vorstellungen was sie im Leben vielleicht noch erreichen wollen. Was natürlich auch mit sich bringt Hindernisse zu überwinden.
Die Nebencharaktere haben definitiv ihre Momente, was auch schon mal für Erheiterung sorgen kann, auch wenn sie teilweise etwas untergehen und in den Hintergrund verdrängt werden, da Maddie und Jake wirklich sehr präsent sind. Da bleibt nicht viel Platz für erzählerische Nebenschauplätze, so dass man schon mal fragen kann wo den jetzt diese und jene Person plötzlich herkommt oder ob man was verpasst hat, was schon mal zu leichter Verwirrung führen kann.

Sprachlich ansprechend und flüssig zu lesen hat die Autorin hier einen durchaus gelungen New Adult Roman hingelegt, der zwar hier und da noch Potenzial nach oben hätte, aber dessen Kerngeschichte gut umgesetzt wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.09.2018

Düsteres London

So brauch ich Gewalt
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Megan und Abigail sind Mitglieder der Sealgair und führen für die Organisation Auftragsmorde aus. Als sie plötzlich zusammenarbeiten müssen, sind beide nicht gerade begeistert, doch dann überschlagen sich ...

Megan und Abigail sind Mitglieder der Sealgair und führen für die Organisation Auftragsmorde aus. Als sie plötzlich zusammenarbeiten müssen, sind beide nicht gerade begeistert, doch dann überschlagen sich die Ereignisse.

Das Cover mit den Scherenschnittgesichtern, Big Ben und all seinen Schnörkeln gefällt mir gut und macht zusammen mit dem Titel neugierig auf den Inhalt.

Im London des Jahres 1837 begleitet der Leser Megan und Abigail durch ihren nicht ganz so alltäglichen Alltag und erhält dabei einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle.
Megan ist mehr die raffinierte Mörderin, die ihre Opfer umschmeichelt bevor sie zuschlägt. Abigail hingegen nimmt Kollateralschäden billigend in Kauf, ohne durch die zusätzlichen Opfer ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Beide Charaktere sind gut und ganz individuell gezeichnet und in Szene gesetzt, wobei ihre Unterschiede ihrer unfreiwilligen Zusammenarbeit eine ganz eigen Dynamik gibt, die mich beim Lesen sehr angesprochen hat.

Dahingegen fand ich den Schreibstil und den Lesefluss eher durchwachsen. Der Autorin ist es durchaus gelungen eine gute Spannung aufzubauen und auch zu halten, doch an manchen Stellen fand ich die Geschichte etwas langatmig und schwerfällig, was leider auch mit einem Spannungsverlust einherging. Dies rückte leider auch die Vorhersagbarkeit im Fortgang der Geschichte mehr in den Fokus, was mich an sich nicht weiter stört, aber das Gesamtpaket muss stimmig sein, einnehmend. Was hier leider nicht durchgängig gelungen ist.

Ansonsten nimmt die Autorin einen mit in eine gut konstruierte Welt voller Intrigen, Geheimnissen und Machtkämpfen, in der die Männer das Sagen haben und Frauen nur schmückendes Beiwerk - denken sie.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Zwei Welten

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich
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Lilly kann es nicht fassen. Sie hat es wirklich geschafft die begehrte Rolle als Synchronsprecherin für einen Hollywoodfilm zu bekommen. Ihr Partner bei dieser Sache ist Ben, der schon einiges an Erfahrung ...

Lilly kann es nicht fassen. Sie hat es wirklich geschafft die begehrte Rolle als Synchronsprecherin für einen Hollywoodfilm zu bekommen. Ihr Partner bei dieser Sache ist Ben, der schon einiges an Erfahrung mitbringt und Lilly verunsichert.

Das Cover ist schlicht und doch sehr ansprechend und eindeutig ein Eyecatcher.

Erzählt wird die Geschichte durch die beiden Ich-Erzähler Lilly und Ben, die dem Leser jeweils ihre Perspektive auf die Ereignisse präsentieren und sie in ihre Welt mitnehmen, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Lilly, die Diplomatentochter aus gutem Hause und Ben, der manchmal nicht weiß, wie er die Miete bezahlen soll und wo die nächste Mahlzeit herkommt.
Von Beiden fand ich Ben und sein Leben viel authentischer, ehrlicher. Ja, er schlägt gerne mal verbal um sich und lässt nicht viel an sich ran, aber er versucht das Beste aus seinem Leben zu machen, auch wenn es schwer fällt und lässt sich nicht verbiegen um jemand zu sein, den andere gerne hätten, der er aber nicht ist.
Auch Lilly versucht das beste aus ihrem Leben zu machen, aber ihr stehen immer wieder die Erwartungen ihrer Eltern im Weg, die natürlich immer genau wissen was das beste für ihre Tochter wäre. Aber sie steht sich auch selbst im Weg. Voller Unsicherheit und Selbstzweifel geht sie durch eine Welt in der Ansehen und gute Manieren alles sind was zählt. Es fiel mir schwer Lilly richtig zu greifen zu bekommen, sie bleib meist eher flach und unscheinbar, hinterließ eher wenig Eindruck. Vor allem wenn ihr so ein präsenter Charakter wie Ben an die Seite gestellt wird, droht sie einfach unterzugehen. Was für einen Hauptcharakter eher unpraktisch ist.

Ansonsten hat mir das Buch von der ganzen Thematik und dem Schreibstil her sehr gut gefallen und es ließ sich flüssig lesen. Auch hat man einen guten Eindruck von der Arbeit erhalten die nötig ist einen Film zu synchronisieren, was die Autorin auch dadurch verdeutlicht hat in dem sie mal Seiten des Skripts in den Text einfließen ließ oder ihre Charaktere in die Rolle der Filmfiguren schlüpfen ließ.
Das Buch ist gut gelungen, nur leider zerstört Lillys teils flache Darstellung für mich doch so einiges an Lesegenuss. Schade.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Ermittlungen iwder Willen

Auf zerbrochenem Glas
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Nik Pohl ist eigentlich alles egal, was ihn bei seinen Kollegen von der Münchner Polizei nicht gerade beliebt macht. Auch lässt er gerne mal die Fäuste sprechen. Ein Unbekannter bringt ihn dazu sich mit ...

Nik Pohl ist eigentlich alles egal, was ihn bei seinen Kollegen von der Münchner Polizei nicht gerade beliebt macht. Auch lässt er gerne mal die Fäuste sprechen. Ein Unbekannter bringt ihn dazu sich mit einer abgeschlossenen Ermittlung zu befassen. Kurz darauf wird er niedergeschlagen … in was ist er da nur hineingeraten.

Erzählt wird die Geschichte zu großen Teilen aus der Sicht von Nik, der zwar mit wenig Elan an seine Arbeit geht, aber trotzdem eine gute Beobachtungsgabe hat und weiß wie vorgehen muss, wenn er etwas wissen will. Auch wenn seine Vorgehensweise nicht immer ganz dem entspricht, was allgemein akzeptiert ist. Zu sagen er beugt die Regeln etwas, ist möglicherweise etwas untertrieben, aber nur ein ganz kleines bisschen.
Durch die recht einseitige Sichtweise bleiben die Nebencharaktere teilweise etwas unscheinbar, und bleiben deswegen eher im Hintergrund. Abgesehen vielleicht von Balthasar, den vergisst man nicht so leicht.
Trotzdem gefallen mir die Charakterzeichnungen im Großen und Ganzen, es ist aber noch Potenzial nach oben.

Der Schreibstil ist ansprechend und lässt sich flüssig lesen. Die Handlung gefällt mir ebenfalls, auch wenn sie mir hier und da etwas zu glatt erscheint und ruhig die ein oder andere Kante mehr vertragen hätte.
Alles in allem ist es ein durchaus gelungener Krimi für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 21.07.2018

In den Schatten

Killer City
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Thornhill trifft zur Zeit der Weltausstellung in Chicago ein und wird schnell in Ereignisse hineingezogen, die er so nicht geplant hatte.

Das Cover hat einen düsteren Anstrich, was mir sehr gut gefällt.

Auf ...

Thornhill trifft zur Zeit der Weltausstellung in Chicago ein und wird schnell in Ereignisse hineingezogen, die er so nicht geplant hatte.

Das Cover hat einen düsteren Anstrich, was mir sehr gut gefällt.

Auf zwei Zeitebenen finden die Ereignisse dieser Geschichte statt und werden aus der Perspektive Thornhills erzählt. Thornhill selbst kann man nicht unbedingt als Sympathieträger bezeichnen, was für mich zu einem großen Teil an seinen Ansichten über die Welt und der darin lebenden Menschen geschuldet ist. Seine Ansichten waren zur Handlungszeit des Buches aber leider weitverbreitet, was dem Buch in diesem Fall zwar etwas an Authentizität verleiht, mir aber trotzdem nicht gefällt. Somit ist Thornhill der erste Hauptcharakter eines Hohlbein-Buches, den ich so gar nicht mag. Und es hat nichts mit seinem Blutdurst und seinen eher düsteren Gedanken zu tun, aber er ist einfach nicht gut gezeichnet und dargestellt. Er hat hier und da seine starken Momente, wo ich dachte, jetzt hat er es, aber dann machte er seinen Pluspunkt auch schnell wieder zunichte.

Auch die Idee des Wendigo hätte viel mehr Potenzial gehabt. Die Grundidee der Darstellung gefiel mir, zumal der Wendigo hier ganz anders dargestellt wurde, als ich ihn sonst kenne, aber die Möglichkeiten wurden nicht ausgeschöfft.

Vom Schreibstil her, war das Buch gut, wie ich es auch nicht anders erwartet habe, und ließ sich zumeist flüssig und spannend lesen. Nur die ganze Umsetzung des Stoffes kam mir recht halbherzig vor.

Nicht eins seiner besten Bücher, wie ich leider zugeben muss.