Mit Herz und Verstand schafft die Autorin ein wundervolles Buch
FederflüsternZunächst einmal finde ich es super, dass am Ende von Band 2 eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes „Blätterrauschen“ zu finden ist. Ich konnte mich an das Abenteuer in der Zukunft zwar noch gut ...
Zunächst einmal finde ich es super, dass am Ende von Band 2 eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes „Blätterrauschen“ zu finden ist. Ich konnte mich an das Abenteuer in der Zukunft zwar noch gut erinnern, aber wenn jemand da Bedarf hat, dann kann er sich die Ereignisse nochmal kurz ins Gedächtnis rufen. Man muss Band 1 aber nicht zwingend gelesen haben, um Band 2 zu verstehen. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Anspielungen auf die Zeitreise der Freunde in die Zukunft, da sie selber sich aber, bis auf Rosa, zunächst auch nicht daran erinnern, ist es nicht so schlimm, wenn der Leser auch keine Ahnung hat.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts, ohne hektisch zu werden. Das empfinde ich als sehr angenehm, denn man hat genug Zeit, um Atem zu schöpfen und die drei Freunde und Luisa in einem angenehmen Tempo durch ihr Abenteuer zu begleiten.
Oliver, Rosa und Iris wissen nicht, wie Ihnen geschieht, als sie ins Berlin des 19. Jahrhunderts, genau nach 1891, geworfen werden. Zu Glück haben sie ihre neue Freundin Luisa dabei. Luisa hat Erfahrung mit Zeitreisen und kann ihnen wertvolle Tipps und Hilfestellung geben. Ebenso wie die Kinder, überlegt man sich, wie sie es wohl schaffen sollen, wieder nach Hause zurück zu kommen. Sie haben im Berlin des 19. Jahrhunderts natürlich keine Anlaufstelle, keinen Erwachsenen, dem sie vertrauen können. Sie müssen sich einen Unterschlupf suchen, um sich aufzuwärmen, denn es ist bitterkalt. Man spürt diese Kälte förmlich selbst die Adern hochkriechen. Sie haben niemanden… bis… ja, bis sie auf Mark Twain treffen. Ihr hört richtig. Den berühmten Schriftsteller, der tatsächlich damals eine Zeitlang in Berlin zu Gast war. Etwas später stößt dann noch Krit hinzu und die Truppe, die dafür sorgen soll, dass die Kinder wieder nach Hause gelangen ist vollständig.
Alle Figuren sind wunderbar dargestellt. Jede hat ihre Eigenheiten, die sie zu etwas besonderem macht. Auch wenn Iris manchmal echt nervt, so ist sie mir am meisten ans Herz gewachsen. Ich finde es Klasse, was sie alles weiß. Etwas weniger klugscheißen wäre aber ab und an angebracht. Dennoch mag ich Iris bzw. den Charakter, weil Holly-Jane Rahlens es durch sie schafft, dem Leser Fakten auf spielerische Art und Weise zu vermitteln. Man lernt bei der Lektüre dieses Buches also sogar noch etwas.
In diesem Buch geht es vor allem um den Zusammenhalt, wenn man etwas schaffen will. Mark Twain vermittelt dies den Kindern und dem Leser sehr eindringlich. Ich muss sowieso sagen, dass mir dieser Herr Twain sehr gut gefallen hat. Ich habe mich noch nicht näher mit ihm beschäftigt, aber, wenn er nur annähernd so war, wie Holly-Jane Rahlens ihn beschreibt, dann war er ein großartiger, weiser Mann.
Gut gefallen hat mir übrigens auch Gunther der Rottweiler. Was für ein Name lach
Die Geschichte weist einige unerwartete Wendungen auf, die sie so richtig spannend machen. Ich sage nur: Hermes1891, Hundgeburth, Heinrich und Krits Verhalten daraufhin.
Eines noch und dann komme ich auch zum Ende, obwohl ich noch Seiten über dieses wunderbare Buch schreiben könnte. Ich liebe es, wie Holly-Jane Rahlens das Buch im Buch unterbringt. Lest Blätterrauschen und/ oder Federflüstern und ihr wisst, was ich meine.
Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Holly-Jane Rahlens hat ein Händchen dafür, großartige Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Man merkt ihrem Schreibstil an, dass sie ihre Figuren selber sehr liebt. Sie ist mit Herz und Verstand dabei und das liest man aus jeder Zeile heraus.