Prinzipiell ein spannender Roman, aber mir persönlich hat er doch zu viele Schwachstellen
Projekt: Phoenix - Geliebter Bodyguard„Projekt Phoenix – Geliebter Bodyguard“ von Cara Carter ist im Oktober 2018 erschienen.
Der Klappentext und die Leseprobe klingen vielversprechend. Der Secret-Service-Agent Connor soll auf die zickige, ...
„Projekt Phoenix – Geliebter Bodyguard“ von Cara Carter ist im Oktober 2018 erschienen.
Der Klappentext und die Leseprobe klingen vielversprechend. Der Secret-Service-Agent Connor soll auf die zickige, verwöhnte Diplomatentochter Lena aufpassen, weil sie beinahe entführt worden wäre. Was als langweiliger und nerviger Job begann, wird bald für beide zu einer atemberaubenden und gefährlichen Flucht, als sich herausstellt, dass die russische Mafia hinter Lena her ist. Doch auch zwischen Connor und Lena geht es heiß her.
Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen und es gelingt der Autorin auch problemlos, das Kopfkino bei mir zu starten. Die Story ist interessant und durchaus auch spannend geschrieben.
Was allerdings das Lesevergnügen deutlich schmälert, sind die vielen Logikfehler und auch so einige Rechtschreibfehler, die im Lektorat/Korrektorat übersehen worden sind. Wer sich an solchen Dingen nicht stört, und actionreiche, nicht unbedingt realistische Geschichten mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Ich habe leider ziemlich oft die Augen verdreht und den „Rotstift“ gezückt.
Die personale Erzählweise wechselt nicht nur zwischen Lenas und Connors Sicht, sondern gibt teilweise auch die Perspektive der russischen Mafia und Connors genialem Helfer wider. Ein wirklicher Mehrwert an Informationen wird dadurch nicht erreicht, aber es bringt ein wenig Abwechslung und Spannung rein.
Apropos Connors genialer Helfer, Sparrow ist ein durchgeknallter Computerfreak, der absolut zurückgezogen lebt und sich im Darknet bestens auskennt. Er rettet Lena und Connor so manches Mal und hilft ihnen immer wieder mit Informationen über die Mafia, Geld, Verstecken etc. Er ist definitiv der beste Charakter im ganzen Buch. Seine witzige Art, die Sprüche, die er bringt, sind klasse und lockern die ganze Story gut auf.
Lena war mir dagegen ziemlich unsympathisch. Sie ist zu Beginn ein verzogenes, verwöhntes Gör, das ihren Willen durchsetzen will und nur Party und Shopping im Kopf hat. Im Laufe der Geschichte wandelt sich ihre Einstellung zwar etwas, aber wenn ich mir das Ende ansehe, bin ich mir nicht sicher, ob die „Bekehrung“ wirklich von Dauer ist und Connor mit ihr glücklich wird.
Connor ist ein sympathischer und heißer Typ, aber für einen Secret-Service-Agenten und ehemaligen Soldaten doch sehr unvorsichtig. Sein Verhalten, aufgrund seines sexuellen Verlangens, ist übertrieben, unrealistisch und nicht nachvollziehbar.
Im Großen und Ganzen ist die Geschichte gut aufgebaut – wenn man von den Logikfehlern absieht. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir noch eine Wendung oder mehr Informationen gewünscht (es werden zu Beginn Dinge erzählt/angerissen, die dann im späteren Verlauf nicht weiter verfolgt werden). Das Ende kommt dann auch irgendwie sehr schnell und abrupt. In einem Moment noch im Endkampf und plötzlich schon der Epilog. Da war dann wohl die Luft raus.
Das Cover ist zwar ganz nett, aber nichts Besonderes. Es gibt derzeit viele Bücher, die ein ähnliches haben, somit stellt es keinen großen Wiedererkennungswert dar.
Fazit:
Prinzipiell ein spannender Roman, aber mir persönlich hat er doch zu viele Schwachstellen, um ihn als gut zu bewerten.