Auf den Auftakt von Antje Szillats neuer Pferdebuchreihe war ich richtig gespannt. Pferdebücher habe ich schon immer wahnsinnig gerne gelesen, diese zählen seit meiner Kindheit zu meinen liebsten Genres. Da ich auch die Werke von Antje Szillat sehr gerne mag, kamen für mich hier also zwei Dinge zusammen, die dazu führten, dass „Drei Pferdefreundinnen“ zu einem großen Must-Read für mich wurde.
Mila ist mit ihren Eltern vom Land neu in die Stadt gezogen und wird in den nächsten Wochen ein freiwilliges Praktikum auf dem noblen Gestüt Casparon machen. Milas Herz schlägt für die Pferde, daher kam es für sie auch überhaupt nicht in Frage, in Zukunft auf den Kontakt zu diesen wundervollen Tieren zu verzichten. Die Preise für Reitstunden sind hoch, zu hoch für Milas Eltern. Da kommt das Ferienpraktikum also wie gerufen.
Leider verläuft Milas Start an ihrem ersten Tag etwas holprig. Dennoch ist sie sofort ganz begeistert von der teuren Reitanlage und den vielen schönen Pferden. Auch die meisten Leute auf dem Gestüt sind Mila sympathisch. Leider nicht alle, wie ihr Arbeitgeber Ansgar von Bettner, der Mila sehr spüren lässt, dass er sie nicht leiden kann und sie nur anstrengende Stallarbeit verrichten ist. Und auch so einige Mädchen, die auf dem Hof ihre Pferde haben, kommen Mila ziemlich eingebildet und zickig vor. Die beiden Freundinnen Kata und Nelly dagegen mag sie auf Anhieb. Die drei reiten zusammen aus und freunden sich immer mehr an.
Doch so richtig genießen kann Mila ihre Zeit auf dem Gestüt nicht. Gleich am ersten Tag stößt sie auf den Hengst Rashun, der in einer abgedunkelten Box untergebracht wurde, da er als unberechenbar und gefährlich gilt. Mila geht der verstörte Hengst von da an nicht mehr aus dem Kopf. Sie möchte hinter sein Geheimnis kommen und hofft auf die Hilfe ihrer neuen Freundinnen und die von Leo, mit dem sie gleich am ersten Tag aneinander geraten ist; den sie mit der Zeit aber immer sympathischer findet. Ob es ihnen wohl gelingen wird, das Rätsel um Rashun zu lüften?
Der Einstieg in die Handlung gelang mir spielend leicht. Die Protagonistin Mila war mir auf Anhieb sympathisch, sie ist ein ganz normales junges Mädchen, die ihre Ecken und Kanten hat und absolut authentisch dargestellt wird. Besonders die Zielgruppe wird sich wunderbar mit ihr identifizieren können, aber auch mir, als Erwachsene, ist es überhaupt nicht schwer gefallen, mich in Mila hineinversetzen und mit ihr mitzufühlen.
Zusammen mit Mila lernen wir das Gestüt Casparon kennen, welches sehr luxuriös und richtig schick beschrieben wird. Ein Traum für jedes Pferdemädchen, an so einem Ort ein Praktikum absolvieren zu dürfen.
Mich konnte das Setting sofort begeistern. Der Schauplatz ist genau richtig für einen schönen Pferderoman und erzeugt auch die von mir so geliebte Atmosphäre, die für mich bei Pferdebüchern nicht fehlen darf.
Die Charaktere sind der Autorin ebenfalls prima gelungen. Neben Mila mochte ich die beiden Freundinnen Kata und Nelly sehr gerne. Sie sind ebenfalls zwei ganz normale Mädchen, die Milas große Begeisterung für Pferde teilen und jede freie Minute auf dem Hof verbringen. Hier hätte ich mir nur gewünscht, etwas mehr über Kata und Nelly zu erfahren, die beiden bleiben leider doch etwas blass. Aber da es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, wird dies vermutlich noch in den Folgebänden kommen.
Weitere Nebenfiguren, die wir kennenlernen dürfen, sind zum Beispiel Saskia, Katas ältere Schwester und der Gutsverwalter Ansgar von Bettner. Beide konnte ich nicht leiden – Saskia hat nur ihre Followerzahlen auf ihren Social Media Kanälen im Kopf und Bettner ist einfach nur gemein. Doch so unsympathisch sie mir auch waren, sie bringen Schwung in die Geschichte und eigentlich brauchen Bücher solche Charaktere doch auch irgendwie, oder? Blöde Zicken, über die man sich aufgrund ihres albernen Gehabes amüsieren kann und Bösewichte, die Spannung in das Geschehen bringen.
Die Spannung kam in dem Buch auch nicht zu kurz, allerdings hätte man diese für meinen Geschmack vielleicht doch noch etwas ausbauen können. Besonders die Auflösung verlief mir etwas zu schnell und leicht. Aber dies ist auch mein einziger Kritikpunkt, ansonsten bin ich richtig begeistert von dem ersten Band von „Drei Pferdefreundinnen“ und freue mich schon sehr auf Band 2, welcher bereits im Oktober diesen Jahres erscheinen wird. Auf die weiteren Kriminalfälle von Mila, Kata und Nelly bin ich schon sehr gespannt. Ebenfalls sehr neugierig bin ich auf Leos Rolle. Vielleicht kommt da ja noch die Liebe mit ins Spiel, wer weiß. Ich zumindest finde, dass Leo und Mila ein sehr süßes Pärchen abgeben würden. :)
Ein letzter Punkt, den ich erwähnen und loben muss, sind die Themen artgerechte Haltung und ein respektvoller Umgang mit Pferden, welche sehr gelungen in die Geschichte eingebaut wurden, sodass einen das Buch nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.
Fazit: Ein gelungener Auftakt einer schönen Pferdebuchreihe für Mädels ab 10 Jahren! Mir hat der erste Band von „Drei Pferdefreundinnen“ richtig gut gefallen. Das Buch enthält eine tolle Mischung aus Pferde, Freundschaft und Abenteuer und wird das Herz von Pferdemädchen höher schlagen lassen. Durch die angenehm kurzen Kapitel und den tollen Schreibstil der Autorin bin ich hier nur so durch die Seiten galoppiert und hatte sehr viel Spaß beim Lesen. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, jungen wie älteren pferdebegeisterten Lesern und ganz besonders allen Fans von „Ostwind“. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!