Zauberhafte Abenteuer im 20. Jahrhundert
Das Glück des ZauberersPahroc hat in seinem langen Leben viel erlebt – mehr, als so manch einer glauben möchte. Denn Pahroc gehört zu den besonderen Menschen, die mit der Fähigkeit des Zauberns geboren wurden. Eine Fähigkeit, ...
Pahroc hat in seinem langen Leben viel erlebt – mehr, als so manch einer glauben möchte. Denn Pahroc gehört zu den besonderen Menschen, die mit der Fähigkeit des Zauberns geboren wurden. Eine Fähigkeit, die natürlich geheim gehalten werden muss, um nicht unnötig in Schwierigkeiten zu geraten. Als er im Alter von 106 Jahren die ersten Anzeichen dieser Gabe bei seiner neugeborenen Enkelin Mathilda entdeckt, beginnt er, Briefe an sie zu schreiben, welche sie als Erwachsene erhalten soll und in denen er von seinem bisherigen, aufregenden Leben und den verschiedenen Fähigkeiten der Zauberkunst berichtet.
„Das Glück des Zauberers“ ist eine wunderschöne Reise durch das 20. Jahrhundert. Pahroc erzählt von seinen Erlebnissen, welche teilweise von großen Ereignissen der Geschichte überschattet oder gar mit diesen kombiniert wurden. Wie er nach und nach neue Zaubertricks erlernte (durch Wände gehen, sich verwandeln, die „Lange Hand“ machen), welche manchmal erst ab einem bestimmten Alter möglich wurden. Wie seine geheime Gabe ihm manchmal durchs Leben half, insbesondere zu Kriegszeiten. Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Und natürlich hat Sten Nadolny, inspiriert von Kurt Kusenbergs Roman „Zwist unter Zauberern“, Pahroc einen Zauberer als Gegner kreiert, welcher ihm immer wieder das Leben unnötig schwer machte.
Die Erzählungen sind eine bunte Mischung aus spannenden, schönen, aufregenden, amüsanten, aber auch gefährlichen Momenten. Jeder seiner Briefe hat zudem einen Zaubertrick als Thema, welchen er im beschrieben Zeitraum erlernte, und warnt hier und da vor Fehlern, welche Mathilda beim Zaubern vermeiden sollte. Dass er ein sympathischer Mensch mit Humor ist, wird einem beim Lesen der Briefe schnell klar.Und so war es für mich ein regelrechter Genuss, mit Pahroc durch das 20. Jahrhundert zu reisen, die vergangene Zeit mit einem philosophischen ebenso wie mit einem humorvollen Auge zu betrachten und Abenteuer eines Zauberers zu erleben, die natürlich stets im Geheimen abliefen.
Nachdem ich das Buch bei einer Lesung des Autos kennenlernte, in welcher Sten Nadolny Auszüge von Pahrocs Briefen vorlas, war mir schnell klar, dass ich mir die Briefe von Zauberer Pahroc vorlesen lassen möchte, um sie besser auf mich wirken zu lassen. So griff ich zum Hörbuch, welches in der ungekürzten Fassung wirklich hervorragend gesprochen wird und somit zum regelrechten Hörgenuss wurde, welchen ich jedem uneingeschränkt ans Herz legen möchte.