Singen macht froh
Mein wunderbarer Küstenchor
Da ich schon mehrere Romane des Autors gelesen habe, wusste ich, auf was ich mich da einlassen würde. Bislang hatten mich die Geschichten aus dem Norden immer sehr gut unterhalten. Mit genau diesem Gefühl, ...
Da ich schon mehrere Romane des Autors gelesen habe, wusste ich, auf was ich mich da einlassen würde. Bislang hatten mich die Geschichten aus dem Norden immer sehr gut unterhalten. Mit genau diesem Gefühl, bin ich auch an diesen Roman gegangen.
Heiter und beschwingt startet der Roman. Er versprüht gleich so viel Elan, dass man direkt Lust verspürt, mitsingen zu dürfen. ? Country roads...
Man lernt schnell die Hauptprotagonistin kennen und auch die anderen Chormitglieder werden der Reihe nach vorgestellt. So habe ich mich gleich sehr wohl gefühlt und hatte den Eindruck, dazu zugehören, na ja...als wäre ich eben ein Chormitglied.
Und dann, wie sollte es anders sein.... kam der Tiefpunkt. Sowohl der Chorleiter, als auch einer der Sänger wollten bzw. mussten den Chor verlassen. Nun fehlte nicht nur eine Männerstimme, nein, auch der Dirigent. Hier war guter Rat teuer. Eine grandiose Idee wurde geboren... ein Casting. Schnell war auch hier wieder klar, dass irgendwie alles anders kommen sollte. Durch den pointierten Schreibstil konnte man sich direkt in die Szenen denken. Ich habe nahezu mitgelitten, als das Vorstellen der Dirigenten zum Fiasko wurde.
Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr zu den Kandidaten verraten, aber soviel sei gesagt, es war einfach alles dabei!
Und dann kam die Erleuchtung. Aber nicht nur auf musischem Gebiet, nein, auch die Liebe war auf einmal wieder ein Thema.
Sehr gefühlvoll wird das Anbahnen beschrieben, aber ohne jemals wirklich im Vordergrund zu stehen. Es ist vielmehr eine wichtige Randgeschichte.
Sehr gut hat mir gefallen, wie die Dorfgemeinschaft zusammen gehalten hat. Man spürt die Gemeinsamkeit, die Gefühlen den Mitmenschen gegenüber sehr deutlich. Ich wünsche mir wirklich mehr von diesen Gemeinschaften. Diese scheinen in der heutigen Zeit sehr rar geworden zu sein.
Das Ende war schon sehr ergreifend, als die Chorgemeinschaft die Fenster aufriss und los sang. Ein toller Roman! Und jetzt geh ich mir mal die Tränchen trocknen. ?
Am Schluss möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken. Das Cover wurde sehr passend zum Norden gewählt. Die Sonnenstrahlen zeigen eine gewisse Wärme, die auch im Roman ihren Platz findet. Der Klappentext macht neugierig und wird wohl jeden Sänger (ob Chor oder Badewanne) ansprechen. Natürlich auch diejenigen, die sich nicht trauen, einen Ton anzustimmen.
? Lesespaß oder Lesefrust? ?
Ganz klar, ein absoluter Lesespaß. Da ich selbst Chorsängerin bin, konnte ich einige Passagen sehr gut nachempfinden und habe auch einiges über die Tätigkeit eines Dirigenten gelernt. Er steht also nicht nur da und fuchtelt mit Händen rum, nein, er hat eine wirkliche und auch wichtige Aufgabe. Wer mehr darüber wissen möchte, sollte unbedingt zu diesem Roman greifen. Er ist für alt und jung gleichsam unterhaltend und weckt Emotionen. Was kann es besseres geben?! Ich werde dieses Buch auf jeden Fall meinen Chormitgliedern empfehlen. Vielen Dank für die tolle Unterhaltung.