Profilbild von Isar-12

Isar-12

Lesejury Star
offline

Isar-12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isar-12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2018

Die Toten und die Reliquienschädel

Gschlamperte Verhältnisse
0

"Gschlamperte Verhältnisse" ist der fünfte Band der Kalte-Sofie-Reihe von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Schnell hat die Gerichtsmedizinerin Sofie Rosenmuth ...

"Gschlamperte Verhältnisse" ist der fünfte Band der Kalte-Sofie-Reihe von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Schnell hat die Gerichtsmedizinerin Sofie Rosenmuth diesmal etliche Leichen auf ihrem Seziertisch. Doch wie hängt das zusammen? Mit ihrem Exmann und Kriminalhauptkommissar Joe stürzt sie sich in die Ermittlungen. Zwar haben dann nicht alle Toten zwangsläufig mit den Kirchendiebstählen zu tun, aber doch zeichnet sich nach und nach eine Spur ab. In München, speziell in Giesing ist sie daheim die Sofie. Und dieses Lokalkolorit wird von den Autorinnen schön dargestellt. Als gebürtiger Münchner wandle ich beim Lesen immer wieder gern auf den Spuren der Figuren, fühle mich direkt beim Lesen wie im heimischen Wohnzimmer. Es ist wieder "Sommer in der Stadt", so singt die Spider Murphy Gang - und so fühlt es sich beim Lesen an. Es macht einfach Spaß Sofie, Joe, Charlie und all die Figuren nicht nur beim Kriminalisieren zu begleiten, sondern einfach auch an ihrem Privatleben teilzuhaben, das so etliche Schmunzler bereithält. Die lauen Sommernächte und die gschlamperten Verhältnisse, ein bayerischer und eigentlich liebevoller Ausdruck für eine Beziehung von zwei Menschen die ohne Trauschein zusammen sind, praktisch in nicht "geordneten Verhältnissen". Ja da gibt es ein paar in diesem Buch, aber alles findet dann doch seinen Weg. Es ist nicht zwingend notwendig die Vorgängerbände zu kennen, ich empfehle aber trotzdem diese Reihe von Beginn zu lesen. Denn speziell für die Entwicklung des Privatleben der Figuren ist dies hilfreich. Auf alle Fälle macht auch dieser fünfte Band viel Freude, ein kurzweiliges Lesevergnügen verbunden mit der Hoffnung auf einen weiteren Band aus dieser gelungenen Reihe.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Pulaski und Meyers ermitteln in ihrem dritten Fall

Rachewinter
0

"Rachewinter" ist der dritte Band aus der Reihe um Kommissar Walter Pulaski und Anwältin Evelyn Meyers. Wie auch in den Vorgängerbänden spielen die zwei Handlungsstränge erst separat in Wien und in Leipzig, ...

"Rachewinter" ist der dritte Band aus der Reihe um Kommissar Walter Pulaski und Anwältin Evelyn Meyers. Wie auch in den Vorgängerbänden spielen die zwei Handlungsstränge erst separat in Wien und in Leipzig, bevor Andreas Gruber wieder Pulaski und Meyers in ihren Ermittlungen zu den Fällen zusammenführt. Thematisch geht es diesmal um "Transgender" und einen geständigen Täter dazu. Aber schon bald tauchen Widersprüche auf. Was gilt es zu verbergen in der reichen Familie des vermeintlichen Täter und wie passen die weiteren rätselhaften Morde von Führungsmitglieder der Casinogesellschaft der von Kottens dazu? Obwohl der Leser schon früh den Täter kennt, schafft Andreas Gruber immer wieder die Spannung hoch zu halten und weitere kleine neue Aspekte einfließen zu lassen, die den Leser an das Buch fesseln. Denn nach und nach tun sich kleine Abgründe innerhalb der Familie auf und man taucht dadurch tiefer in die Psyche des Täters ab. Der Schreibstil von Andreas Gruber ist wie immer flüssig und unverkennbar, wenn man seine Bücher kennt. Die Taten durchaus brutal, aber Gruber schildert nicht bis ins letzte Detail, sondern überlässt geschickt der Fantasie des Lesers und dessen Kopfkino dieses. Dieser dritte Fall lässt sich unabhängig von den beiden Vorgängerbände lesen, aber als treuer Leser des Autors kann ich diese auch nur empfehlen. Für mich stellt "Rachewinter" wieder einen sehr gelungenen Band aus dieser Reihe dar und man darf gespannt sein, ob Andreas Gruber mit dem "Frühling" die Reihe hoffentlich fortsetzt. Ein atmosphärischer Thriller den ich allen empfehlen kann, die sich auf raffinerte Familienverstrickungen und das Thema "Transsexualität" einlassen wollen.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Ehre ist ein Kodex für bessere Zeiten

Legenden des Krieges: Der einsame Reiter
0

"Der einsame Reiter" ist der dritte Band aus der Legenden-des-Krieges-Reihe von David Gilman. Dieser Band knüpft nahtlos an die Ereignisse des vorherigen Teil an. Thomas Blackstone wurde wegen seines Angriff ...

"Der einsame Reiter" ist der dritte Band aus der Legenden-des-Krieges-Reihe von David Gilman. Dieser Band knüpft nahtlos an die Ereignisse des vorherigen Teil an. Thomas Blackstone wurde wegen seines Angriff auf den französischen König verbannt und er muss sich als Söldner sein Brot verdienen. Im Dienste Florenz kämpft er dabei gegen die Visconti aus Mailand, als ihn neue Nachricht aus England erreicht. Erneut macht er sich auf den beschwerlichen Weg nach England, auch in der Hoffnung seine Familie wieder zu sehen. Und so tritt er wieder in den Dienst der Krone und zieht erneut mit einem schwierigen Auftrag nach Frankreich. Gilman gelingt es auch hier eine Episode des hundertjährigen Krieges spannend darzustellen und man fiebert mit dem Protagonisten mit. Packende und brutale Kampfszenen lassen einen den Atem anhalten und man spürt die ganze Grausamkeit dieser Zeit. Thomas Blackstone und seine Mitstreiter geraten immer wieder zwischen die Fronten, deutlich spürt man wie die Menschen Spielbälle von Königshäusern in dieser Zeit waren. Bauernaufstände werden ebenso gnadenlos niedergeschlagen, wie auch Heere sich immer wieder in Stellung bringen. Und am Ende muss auch Thomas Blackstone einen sehr schmerzhaften und bitteren Preis zahlen. Diese dritte Band war für mich wieder ein Pageturner und David Gilman avanciert mittlerweile bei mir unter meinen Lieblingsautoren im Bereich "Historische Romane".

Veröffentlicht am 29.08.2018

Das Schwert kennt keine Gnade ...

Legenden des Krieges: Das zerrissene Land
0

"Das zerrissene Land" ist der fünfte Band aus der Reihe "Legenden des Krieges" von David Gilman. Noch immer sind wir in der ersten Phase des hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich. Thomas ...

"Das zerrissene Land" ist der fünfte Band aus der Reihe "Legenden des Krieges" von David Gilman. Noch immer sind wir in der ersten Phase des hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich. Thomas Blackstone soll für Edward III die überlassenen Städte sichern. Doch in Frankreich herrscht kein Friede. Söldnerbanden ziehen durch das Land und der Dauphin Karl, Sohn des französischen König Johann II, ist besessen davon Frankreich wieder erstarken zu lassen und die lebende Soldatenlegende Thomas Blackstone zur Strecke zu bringen. So greift er zu allen Raffinessen, spinnt Intrigen und stellt Thomas Fallen, teils mit Hilfe von bezahlten Söldnerbanden. Für Thomas und seine Getreuen bedeutet dies nur eins: Sie treffen auf große Widerstände und müssen eine Schlacht nach der anderen auf sich nehmen. Und das genau zeichnet diesen Band aus. Sind es weniger diesmal die Irrungen und Wirrungen des Krieges oder politische Machenschaften, sondern die Sicherung der Territorien für Edward III und die Zustände im geschlagenen Frankreich. "Das zerrissene Land", ein gut gewählter Titel dafür. Als Leser kann man sich bestens vorstellen, welch grausame Zeit dies für die Bevölkerung war. Zum einen gebeutelt von der Pest, zum anderen Kriegsherren und Söldnerbanden ausgesetzt. Thomas Blackstone und seine Getreuen sind mir mittlerweile ans Herz gewachsen. Ein Protagonist, der Held für seine Mannen ist, aber eigentlich immer getrieben das Richtige seiner Überzeugung durchzusetzen. In diesem fünften Band ist er mit seiner Truppe wieder mal auf sich gestellt und das Hauptaugenmerk des Autors scheint diesmal auf den zu schlagenden Schlachten zu liegen. Brutal und grausam sind diese, aber als Leser konnte ich mich dem Kampfgetümmel nicht entziehen. Bei jedem Schwerthieb fieberte ich mit und das Kopfkino das Gilman entstehen lässt, zog mich mitten hinein in das Jahr 1361. Auch dieser Band ist ihm daher wieder hervorragend gelungen und obwohl man sich als Leser auch wieder von Wegbegleitern von Blackstone trennen muss, war ich wieder fasziniert von der Geschichte. Für mich sind Blackstones Geschichten während des hundertjährigen Krieges immer spannend und faszinierend und ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel, die David Gilman dazu aufschlagen wird.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Die Morde der Elfriede Blauensteiner

Die Schwarze Witwe von Wien
0

"Die Schwarze Witwe von Wien" ist ein True Crime Roman von Monika Buttler. Bereits im Mai recherchierte ich selbst im Rahmen meiner Themenwoche "Serienmörder" auf meinem Blog diesen Fall der Elfriede Blauensteiner ...

"Die Schwarze Witwe von Wien" ist ein True Crime Roman von Monika Buttler. Bereits im Mai recherchierte ich selbst im Rahmen meiner Themenwoche "Serienmörder" auf meinem Blog diesen Fall der Elfriede Blauensteiner und war daher sehr gespannt auf dieses Buch und neuer Erkenntnisse zu diesen realen Morden. Und dies war dann eindeutig der Fall. Monika Buttler hat hier eine hervorragende Recherche betrieben, speziell die Beleuchtung der Kindheit und die Lebensumstände der jungen Frau waren für mich viel Neuland und brachte wichtige Erkenntnisse. Nichts rechtfertigt die Morde der Elfriede Blauensteiner, aber man erhält als Leser sehr gute Einblicke in die Entwicklung der Frau zur Mörderin und man kann dabei einiges besser nachvollziehen, warum diese Frau eventuell diesen Werdegang machte. Strukturiert erzählt dabei Monika Buttler die Lebensgeschichte der Elfriede Blauensteiner aus der Sicht eines fiktiven Journalisten, der in diesem Fall recherchiert, zum einen in den Memoiren der Täterin, zum anderen in den Ermittlungsakten der Polizei. Als Leser flog ich dabei nur so über die Kapitel und die Geschichte hat mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Teilweise dieses furchtbare Leid dass das Kind Elfriede durchleben musste, teilweise die grausame Brutalität ihr gegenüber durch ihre große Liebe Fredy und dann ihre eigene Berechenheit und Kaltblütigkeit bei ihren Taten. Leser, die sich für wahre Kriminalfälle interessieren kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.