Cover-Bild Die Spur der Stachelbeeren
14,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Nikros Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 31.07.2018
  • ISBN: 9783943688085
Ulrike Ladnar

Die Spur der Stachelbeeren

Ein historischer Roman
Ludwigsburg, 1918, kurz vor Kriegsende. Die junge Lynn sorgt seit dem frühen Tod ihrer englischen Mutter aufopferungsvoll für ihren Vater und ihren jüngeren Bruder. Ihren ursprünglichen Lebensplan, zu studieren, musste sie deswegen erst einmal zurückstellen. Seit einiger Zeit arbeitet sie als Schwester im Lazarett. Eines Tages taucht Lynn nicht mehr zum Dienst auf – keiner weiß, wo sie sein könnte. Wurde sie entführt? Ist sie mit dem geheimnisvollen Offizier durchgebrannt? Welche Rolle spielt der Major? Und was hat es mit den Stachelbeeren auf sich, die plötzlich vor ihrer Tür liegen? Dann ist Lynn auf einmal wieder da und nichts ist mehr wie vorher.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2018

Mitreißend

0

"Die Spur der Stachelbeeren" von Ulrike Ladnar (erschienen bei Nikros) spielt 1918 in Ludwigsburg.
Als Lynns Mutter stirbt muss sie sich ab sofort um die Familie kümmern, da ihr Vater von der Trauer um ...

"Die Spur der Stachelbeeren" von Ulrike Ladnar (erschienen bei Nikros) spielt 1918 in Ludwigsburg.
Als Lynns Mutter stirbt muss sie sich ab sofort um die Familie kümmern, da ihr Vater von der Trauer um seine Frau übermannt wird. Darum verzichtet Lynn auch darauf ihren Traum zu verwirklichen und zu studieren. Stattdessen arbeitet sie in einem Lazarett. Doch plötzlich verschwindet sie...
Der Roman ist sehr anspruchsvoll und mitreißend. Der erste Weltkrieg und dessen Auswirkungen werden eindrucksvoll und detailliert beschrieben. Besonders die Situation im Lazarett wirft einen ungeschönten Blick auf diesen Abschnitt der deutschen Geschichte. Mir persönlich hat diese Authentizität gut gefallen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass besonders sensible Leser eher Probleme damit haben könnten.
Am besten haben mir die Tagebucheinträge gefallen, die immer wieder die Handlung auflockern. In ihnen werden historische Fakten so geschickt verpackt, dass der Leser informiert wird, ohne sich zu langweilen.
Die Emotionen von Lynn und den anderen Protagonisten sind gelungen eingefangen und beschrieben. Das macht die handelnden Personen sehr realistisch.
Mir hat der Roman rundum gut gefallen und ich würde ihn jederzeit weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Eine Spurensuche im Ludwigsburg von 1918

0

Ulrike Ladnar hat einen bemerkenswerten historischen Roman über (fiktive) Ereignisse in Ludwigsburg im Jahr 1918 geschrieben. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, mir fiel dazu spontan das Wort „apart“ ein ...

Ulrike Ladnar hat einen bemerkenswerten historischen Roman über (fiktive) Ereignisse in Ludwigsburg im Jahr 1918 geschrieben. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, mir fiel dazu spontan das Wort „apart“ ein (und ich hab' eben extra im Synonym-Wörterbuch nachgesehen: es trifft es tatsächlich!), mir persönlich hat diese Art des Schreibens sehr gut gefallen.
Lynn, eine junge Frau Anfang 20, bringt nach dem Tod der Mutter, einer Engländerin (nicht ganz unwichtig: Deutschland befindet sich im 1. Weltkrieg!) ihren Vater und ihren jüngeren Bruder durch die Kriegswirren und hofft auf Frieden. Ihr älterer Bruder ist eher widerwillig in den Krieg „gezogen“. Lynn selbst arbeitet in einem Lazarett. Im Sommer/Herbst 1918 finden dann Geschehnisse statt, die das Leben von Lynn (und ihrer Familie) ziemlich aus den Fugen geraten lässt. Es ist sehr spannend, als Leser an diesen Entwicklungen teilzuhaben...
Ulrike Ladnar ist es m.E. großartig gelungen, den Zeitgeist des damaligen Jahres einzufangen und uns Lesern zu vermitteln: wir erfahren einiges über die Ängste und Nöte (aber auch über Hoffnungen und Träume) der Protagonisten, spüren deren Unsicherheit über den Übergang von der Monarchie zur Demokratie, nehmen die Sorgen über mangelnde Versorgung wahr und freuen uns mit ihnen über glückliche Ereignisse. Wir meinen, manchmal den Duft der Stachelbeeren (oder unangenehmer: die Ausdünstungen im Lazarett) riechen zu können...
Eigentlich ein eher ernstes Buch, aber zwischendurch tauchen immer mal wieder Passagen auf, bei denen ich durchaus geschmunzelt habe, z.B. wie Bertha, die schwäbische Köchin der Familie, in ihrem Kriegskochbuch (S. 109) die Herstellung von Tschattnej beschreibt (nicht erraten? Ich empfehle, dass Buch zu lesen!) oder wie sich Babette, Lynns Oberschwester an Mirabellen erinnert: “Ich weiß noch, wie sehr damals meine Eltern lachen mussten, als sie hörten, wie die Leute hier diese gelben Fruchtkügelchen nannten: Scheißpfloimla, ein Wort, das normalerweise verboten war...“ (S. 254). Es blinzelt immer wieder ein gewisser Schalk durch...
An passenden Stellen (und wirklich: nur dort!) sind zwischendurch englische und schwäbische Worte und Redewendungen eingefügt, die sehr gut in den Zusammenhang passen – sogar ich als Norddeutsche konnte die schwäbischen Sätze verstehen, ohne nach einer Übersetzungshilfe zu jammern...
Ich schreibe selten etwas zum Cover, aber mir hat das Bild der Stachelbeeren hier wunderbar gefallen, es ist stimmig und ausgesprochen passend.
Ich habe „Die Spur der Stachelbeeren“ als einen sehr faszinierenden Roman empfunden, der in mir noch intensiv „nachhallt“. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dieses Buch nach einiger Zeit noch einmal zu lesen... Deshalb: eine deutliche und klare Leseempfehlung!