Mitreißend
"Die Spur der Stachelbeeren" von Ulrike Ladnar (erschienen bei Nikros) spielt 1918 in Ludwigsburg.
Als Lynns Mutter stirbt muss sie sich ab sofort um die Familie kümmern, da ihr Vater von der Trauer um ...
"Die Spur der Stachelbeeren" von Ulrike Ladnar (erschienen bei Nikros) spielt 1918 in Ludwigsburg.
Als Lynns Mutter stirbt muss sie sich ab sofort um die Familie kümmern, da ihr Vater von der Trauer um seine Frau übermannt wird. Darum verzichtet Lynn auch darauf ihren Traum zu verwirklichen und zu studieren. Stattdessen arbeitet sie in einem Lazarett. Doch plötzlich verschwindet sie...
Der Roman ist sehr anspruchsvoll und mitreißend. Der erste Weltkrieg und dessen Auswirkungen werden eindrucksvoll und detailliert beschrieben. Besonders die Situation im Lazarett wirft einen ungeschönten Blick auf diesen Abschnitt der deutschen Geschichte. Mir persönlich hat diese Authentizität gut gefallen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass besonders sensible Leser eher Probleme damit haben könnten.
Am besten haben mir die Tagebucheinträge gefallen, die immer wieder die Handlung auflockern. In ihnen werden historische Fakten so geschickt verpackt, dass der Leser informiert wird, ohne sich zu langweilen.
Die Emotionen von Lynn und den anderen Protagonisten sind gelungen eingefangen und beschrieben. Das macht die handelnden Personen sehr realistisch.
Mir hat der Roman rundum gut gefallen und ich würde ihn jederzeit weiterempfehlen.