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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2018

Ein Hörspaß nicht nur für Kinder

Tafiti und das Riesenbaby
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So eine Elefantenherde kann der Omama schon viel Ärger bereiten. Alles fressen sie weg und was sie nicht fressen, das treten sie platt. Und das Beben, was sie erzeugen, macht den kleinen Erdmännchen auch ...

So eine Elefantenherde kann der Omama schon viel Ärger bereiten. Alles fressen sie weg und was sie nicht fressen, das treten sie platt. Und das Beben, was sie erzeugen, macht den kleinen Erdmännchen auch keinen Spaß. Tafiti und sein bester Freund das Pinselohrschwein waren gerade dabei einen sehr leckeren Kürbis für den Kuchen von Omama zu besorgen, als sie überrascht wurden.

Doch die Elefanten haben nicht nur den Kürbis gefressen und den Garten zerstört, sondern auch ein Elefantenbaby verloren. Jetzt müssen die zwei Freunde das Baby wieder zur Herde bringen. Dabei treffen sie auf andere Bewohner wie den Löwen und den Geier und vor allem auf die herrlich kurzsichtige Giraffe.

Christoph Maria Herbst gibt wieder jedem einzelnen Tier eine ganz eigene Stimme und schafft, es die Charaktere wunderbar zu vermitteln. Die Figuren zeigen ganz einfach und leicht, was wichtig ist (Freunde, Helfen, Freude an Kleinigkeiten) im Leben. Durch die einfache Sprache, die lustigen Aktionen und den symphatischen Charakteren werden die Kinder direkt angesprochen. Der Witz kommt hier nicht zu kurz, aber auch kurze traurige Momente können tapfer überstanden werden.

Ein Hörspaß nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die sich gern einmal in eine lustige und sympathische Fantasiewelt begeben wollen. 42 Minuten, um dem Alltag zu entfliehen und mit einem Lächeln neu zu starten.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Ein rundum gelungenes Buch über Hochbeete

Gärtnern mit quadratischen Beeten
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Ein rundum gelungenes Buch über Hochbeete und vor allem über die Fruchtfolgen, die dem kleinen Gärtner eine gute Ernte bringen.

Ich habe schon seit mehreren Jahren Hochbeete im Garten und bin begeistert ...

Ein rundum gelungenes Buch über Hochbeete und vor allem über die Fruchtfolgen, die dem kleinen Gärtner eine gute Ernte bringen.

Ich habe schon seit mehreren Jahren Hochbeete im Garten und bin begeistert von ihnen. Kein Bücken und Hacken mehr, das bisschen Unkraut geht bequem im Stehen zu zupfen und hat schon fast einen entspannenden Charakter . Auch mit den bisherigen Ergebnissen war ich zufrieden. Nach der Lektüre dieses Buches weiß ich: Da geht mehr. Die vielen Pflanzvarianten haben mich begeistert. Vor allem das Kräuterhochbeet mit den vielen leckeren Küchenkräutern hat mir gefallen.

Auch wusste ich nur wenig über die Kraft der Pflanzen sich gegenseitig die Schädlinge vom Blatt zu halten. Hier ist also eine stress- und chemiefreie Pflanzung möglich. Die Aufteilung in die verschiedenen Fruchtfolgen fand ich gut und vor allem einfach und logisch aufgebaut. Hubert Fontaine stellt u.a. das Erdbeer-, Tomaten-, Melonen- und Artischocken- und Salatquadrat vor.


Die Beschreibungen waren ausreichend (wenn man schon etwas Gärtnererfahrung hat) und auch die Bilder sind gelungen. Die „Draufsicht“, wie ein Beet von oben aussieht, ist hilfreich. Die Aufteilung in kleine Quadrate fand ich interessant und diese Variante werde ich auf jeden Fall probieren. Ich war erstaunt, wie viel ich auf ein solches Quadrat pflanzen kann. Bisher habe ich recht große Abstände gelassen und somit natürlich auch weniger Ertrag gehabt. Auch die Reihenfolge hatte ich bisher wenig im Auge gehabt. Nun wird mir bei manchen Pflanzen klar, warum sie nur wenig oder gar nicht wachsen wollten.

Insgesamt ein interessantes Buch mit vielen Bildern zur Anschauung. Es lädt förmlich ein, ein Hochbeet zu zimmern oder zu kaufen und den grünen Daumen zu aktivieren. Wer schon auf kleinsten Raum Erfolge erzielen kann, wird Spaß am Gärtnern bekommen.

Das Buch zeigt, man braucht nicht viel für etwas Gemüse oder Obst auf dem Balkon, der Terrasse oder im Minigarten. Ich konnte mir viele neue Anregungen holen und werde auch so manchen Rat beherzigen und hoffe dadurch, das ein oder andere Gemüse mehr ernten zu können.


Veröffentlicht am 31.08.2018

Also, dann doch ZUGABE, Frau Miller!

Bei Zugabe Mord!
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Ich kannte Tatjana Kruses "Wuchtbrummen"-Geschichten und freute mich schon auf ihre resolute Operndiva. Wer Tatjana Kruse kennt, weiß, dass sie einen schönen schwarzen Humor hat und mit den vielen wunderbaren ...

Ich kannte Tatjana Kruses "Wuchtbrummen"-Geschichten und freute mich schon auf ihre resolute Operndiva. Wer Tatjana Kruse kennt, weiß, dass sie einen schönen schwarzen Humor hat und mit den vielen wunderbaren Vorurteilen und Klischees des Alltags spielt. Auch in diesem Buch hat sie aus den Vollen geschöpft und mich dabei gut unterhalten. Sie lässt nichts aus und bringt damit den Leser zum Schmunzeln und macht aus einer Geschichte mit recht vielen Leichen einen sehr unterhaltsamen und schwarzen Krimi.

Die Opernsängerin, falsch: die Operndiva Pauline Miller (schon der Name macht Spaß) ist gut gebaut, talentiert und gerade in einer Trennungsphase. Ihre Agentin Bröcki ist klein, langfertig und direkt (hat mich etwas an die Alberich vom Tatort erinnert) und schafft für Pauly die Aufträge heran. Sie ist der ruhende Pol und der klare Geist bei diesem Zweiergespann. Dann gibt es noch Yves und Ramades. Ramades, der wohl eigenartigste Hund in einer Krimigeschichte, hat eine ganz besondere Rolle und nach der Lektüre wissen die Katzenbesitzer, warum sie doch Katzen lieber mögen .

Die Geschichte ist leicht, locker und witzig. Es wird flott hintereinander gemordet und lange tappt man mit der Diva im Dunkeln. Aber Angst kennt sie nicht und somit muss sich auch der Leser nicht fürchten. Man lernt etwas von der Oper und von den vielen Klischees aus der Opernwelt. Die Hauptfiguren sind allesamt symphatisch und speziell. Jedoch lässt man sich gern von ihnen mitnehmen, wenn sie in die Bar gehen, um zu verarbeiten, was gerade geschehen ist (meistens ein Mord) - bei einer Saftschorle und einem Bier.

Tatjana Kruse hat einen schönen bissigen Krimi geschrieben. Die Morde sind nicht ohne, die Ermittlungen nebensächlich, die Diva im Mittelpunkt und das Ergebnis dann doch überraschend. Da freut man sich auf das nächste Engagement, welches Bröcki gerade verhandelt.

Also, dann doch ZUGABE, Frau Miller!

Veröffentlicht am 31.08.2018

Ein Hörbuch, was sich lohnt (auch für Nicht-Fans).

Herbstblond
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Ich bin nicht mit Thomas Gottschalk groß geworden, auch haben mich seine Sendungen nie vor den Fernseher gezogen oder mein Abendprogramm bestimmt, aber natürlich kennt man ihn. Er war stets präsent, ...

Ich bin nicht mit Thomas Gottschalk groß geworden, auch haben mich seine Sendungen nie vor den Fernseher gezogen oder mein Abendprogramm bestimmt, aber natürlich kennt man ihn. Er war stets präsent, ob im Fernsehen, Werbung oder Radio. Ihm aus den Weg zu gehen, wäre schwer gewesen. Doch, aus meiner Sicht, musste man dies auch nicht.
Ich wollte nun gern wissen, wer ist dieser Herr Gottschalk wirklich? Was hat er schon alles erlebt und gemacht?

Das Hörbuch bietet dafür einen kleinen Einblick. Einen Einblick in das Leben eines Showmasters, der mit Glück, Klugheit und Humor seinen Weg gegangen ist. Ich fand das Hörbuch schön kurzweilig und unterhaltsam. Es waren einige mir unbekannte Geschichten dabei, die eine neue Seite von ihm zeigten. Seine Erzählweise fand ich auch gut und man folgte ihm gern durch sein Leben. Wie bisher stellt er eher seine Arbeit als sein Privatleben in den Vordergrund und plaudert munter von seiner Radiozeit und wie die Zusammenarbeit mit den Großen im Showbusiness war. Auch von seinen Niederlagen (Late Night) und den (Fernseh-)Freund-/"Feind"schaften machte er keinen Halt und erzählt wie er es empfunden hat. Manchmal war ich erstaunt, wenn aus dem fröhlichen Plauderer ein nachdenklicher Erzähler wurde. Doch auch diese Seite gehört zu Gottschalk und diese machte ihn mir symphatischer.

Ein Hörbuch, was sich lohnt (auch für Nicht-Fans).
Denn es unterhält mit viel Humor, Ironie und einer gesunden Einstellung zur Arbeit, Familie und vor allem sich selbst.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Ich kann es nur empfehlen zu lesen.

Charlotte
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Ein beeindruckendes, trauriges und bewegendes Glanzstück.

Ich war überrascht, als ich das Buch öffnete und nicht wie üblich einen langen dichten Text vorfand. David Foenkinos hat sich für Einzeiler ...

Ein beeindruckendes, trauriges und bewegendes Glanzstück.

Ich war überrascht, als ich das Buch öffnete und nicht wie üblich einen langen dichten Text vorfand. David Foenkinos hat sich für Einzeiler entschieden. Das gesamte Buch wirkt wie ein ellenlanges Gedicht. Es liest sich anfangs etwas stakkatomäßig, aber je tiefer man in die Geschichte der Malerin Charlotte Salomon eintaucht, desto weniger ist die Form des Textes wichtig. Wichtig ist hier der Inhalt, der mich am Buch festgehalten hat und mich zum Nachdenken und zum Googeln nach der Charlotte angeregt hat.

Es ist eine Biografie, die etwas anders ist als die bisher gelesenen, die jedoch auch länger im Gedächtnis haften bleibt. Das Leben der Charlotte Salomon ist durchzogen von Traurigkeit, Melancholie und Selbstmorden in der Familie. Sie lebte als Jüdin in Deutschland und musste fast alle Träume aufgeben. Das sie noch an eine Hochschule durfte, hatte sie ihrem außergewöhnlichen Talent und dem Mut eines begeisterten Lehrers zu verdanken. Und doch konnte sie ihren (Künstler-)Weg nicht zu Ende gehen.

Sie war anders, sie malte anders und faszinierte. Doch kaum einer kannte/kennt sie und ihre Werke. Sie gingen leider in den Kriegswirren unter und erlebten bis heute kaum einen richtigen Höhepunkt.

Das Buch hat mich beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen.