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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Eine außergewöhnliche Geschichte -Rezension zum Hörbuch

Kriegslicht
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"Kriegslicht" von Michael Ondaatje, ist ein Roman über den jungen Nathaniel, der nun 12 Jahre nach seiner Kindheit über eben diese erzählt.

Wir schreiben das Jahr 1945. Kurz nach dem 2. Weltkrieg. Die ...

"Kriegslicht" von Michael Ondaatje, ist ein Roman über den jungen Nathaniel, der nun 12 Jahre nach seiner Kindheit über eben diese erzählt.

Wir schreiben das Jahr 1945. Kurz nach dem 2. Weltkrieg. Die Eltern von Nathaniel (14) und Rachel fliehen und lassen ihre Kinder in der Obhut des Falters in London zurück. Der Falter ist ein mysteriöser Mann, der noch merkwürdigere Freunde hat.
Es sind Männer und Frauen, die im Krieg an verschiedenen Missionen teilgenommen hatten. Sie werden zur Ersatzfamilie für Nathanael und Rachel. Ihre Erziehung ist dabei fürsorglich wie unkonventionell. Doch sind diese Menschen in Wahrheit auch jene, für sie sich geben? Ebenso eigenartig ist die Rückkehr der Mutter der beiden, ohne den Vater, ohne irgendeine Erklärung zu geben und ohne sich zu entschuldigen. Zwölf Jahre später beginnt Nathaniel all das aufzudecken, was er in jener Zeit nicht wissen und nicht verstehen konnte – und dieses Unternehmen erzählt Ondaatje anhand von Fakten, Erinnerungen und Phantasie in einem seiner schönsten Romane.

Mein Fazit:
Die ganze Verpackung liegt schon gut in der Hand. Das Cover wirkt düster und trist und gibt so einen gelungenen ersten Eindruck auf die Geschichte die hier verborgen liegt.

Unglaublich fesselnd beschreibt Ondaatje, was Nathaniel erlebt und beobachtet, so dass nach und nach aufgedeckt wird, was eigentlich hinter all dem stecken soll. Frank Stieren erzählt die Geschichte sehr authentisch und liebevoll. Ein absolutes Hörvergnügen, das tiefsinnig, liebevoll, interessant und fesselnd über das außergewöhnliche Leben des damals 14 Jährigen erzählt.
Ich kann dieses Hörbuch ohne Wenn und Aber empfehlen.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Nichts für schwache Nerven!

Mörderinnen
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"Mörderinnen" von Veikko Bartel, ist eine Sammlung Morden die durch Frauen begangen wurden, die mehr als nur einen bitteren Beigeschmack beim Leser verursachen.

Es geht um vier Frauen, die sich zwar unterscheiden ...

"Mörderinnen" von Veikko Bartel, ist eine Sammlung Morden die durch Frauen begangen wurden, die mehr als nur einen bitteren Beigeschmack beim Leser verursachen.

Es geht um vier Frauen, die sich zwar unterscheiden in den Gründen und vielleicht auch in der Grausamkeit der Durchführung, aber alle haben sie doch das gleiche getan. Sie haben gemordet.

In seinem Buch zeigt Herr Bartel sehr interessant, wie es zu den Geschehnissen kam, was für Menschen diese Frauen waren und so kann sich der Leser Zeile um Zeile in die Geschichte schlüpfen.
Toll fand ich seinen Schreibstil, der mich sofort packte. Mit einer wohl dosierten Portion Humor und ein paar Hintergrundinformationen, um die Geschichten interessanter zu machen, z.B. die Erzählungen zu Kollegen oder seiner lieben Angestellten, runden dieses Buch so ab, dass es zu Kurzgeschichten kommt, die den Leser mitnehmen in den Gerichtssaal oder in die Häuser der Täterinnen. Manch eine Geschichte fand ich unglaublich berührend, wieder eine ließ mich betroffen zurück. Der Autor verschönt hier nicht sehr, so dass die Urteile manchmal nicht so ausgehen, wie man es für sinnvoll halten würde. Für sanfte Gemüter ist dieses Buch nichts!

Ich fand dieses Buch sehr faszinierend und freue mich schon auf den 2. Teil!

Veröffentlicht am 06.09.2018

Für diejenigen von euch, die interssiert sind einen ENtdecker zu begleiten

Das Buch der Begegnungen
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"Das Buch der Begegnungen" von Alexander von Humboldt mit Ergänzungen durch Ottmar Ette, ist die Sammlung Humboldts Reisen und seiner Beobachtungen.

Klappentext:
Wagemut und Wissbegier, ein feines Beobachtungs- ...

"Das Buch der Begegnungen" von Alexander von Humboldt mit Ergänzungen durch Ottmar Ette, ist die Sammlung Humboldts Reisen und seiner Beobachtungen.

Klappentext:
Wagemut und Wissbegier, ein feines Beobachtungs- und Differenzierungsvermögen und vor allem die unbändige Lust an immer neuen Begegnungen machten Alexander von Humboldt vor 200 Jahren zu einem epochalen Weltentdecker. Auf seiner Reise in die amerikanischen Tropen von 1799 bis 1804 hielt der preußische Kosmopolit eine Vielzahl Physiognomien fest und sah die Welt, wie sie vor ihm noch keiner gesehen hatte. Das 'Buch der Begegnungen' versammelt die empathischsten Zeugnisse aus den 'Amerikanischen Reisetagebüchern' und zeigt einen verständigen Geist ohne Berührungsängste. Überzeugt davon, dass es keine unterlegenen oder gar minderwertigen Ethnien gebe, war er seinen Zeitgenossen weit voraus. Und selbst im 21. Jahrhundert kommt Alexander von Humboldt als Anwalt einer universellen Humanität wie gerufen.

Mein Fazit:
Unglaublich informativ ist dieses Hörbuch, in dem man den Entdecker auf seiner Reise begleiten kann. Ein sehr ambitionierter Mann, der versucht hat so wissenschaftlich wie möglich (zu der Zeit wirklich herausragend) zu arbeiten. Er war unglaublich wissbegierig. Ein sehr beeindruckender Mann. Frank Arnold macht seinen Job hier unglaublich gut!
Achtung: Dieses Hörbuch sollten nur diejenigen hören, die sich wirklich interessieren, denn 14 Stunden können lang werden, wenn man eine Talfahrt der Gefühle oder eine spannungsgeladene Geschichte erwartet! Wer dafür bereit ist, der nehme bitte dieses Hörbuch zur Hand, denn der Audiobuch Verlag hat sich hier sehr ins Zeug gelegt, um den Hörern einen Ohrenschmaus zu liefern!

Veröffentlicht am 02.09.2018

Ein Hörbuch, an das man sein Herz verliert

Das rote Adressbuch
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Ich wünsche dir im Leben von Allem genug"

"Das rote Adressbuch" ist der Debütroman der schwedischen Autorin Sofia Lundberg.

Auch wenn der Tod hier allgegenwärtig erscheint, so ist die Quintessenz dieser ...

Ich wünsche dir im Leben von Allem genug"

"Das rote Adressbuch" ist der Debütroman der schwedischen Autorin Sofia Lundberg.

Auch wenn der Tod hier allgegenwärtig erscheint, so ist die Quintessenz dieser Geschichte das Leben zu bejahen, zu lieben und das Beste daraus zu machen.


Doris wächst in den 1920er Jahren in Stockholm auf. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, erhält sie an ihrem 10. Geburtstag von ihrem Vater ein rotes Adressbuch. Hier, so sagt er, solle sie all die Namen verewigen, die ihr in ihrem leben begegnen und ihr Herz berühren. Das tut Doris. Und so entsteht ein Buch mit so vielen Namen.
Nun, mit über 90 Jahren ist Doris allein und anhand der Namen erzählt sie ihre Geschichte. Von Paris bis Amerika, New York nach England. Kriegsgebiete, Modelabels und dem Mann, den sie einst verlor, doch nie vergessen konnte....
Doris hat so viel erlebt und möchte diese Erinnerungen nicht mit sich tot wissen und möchte sie ihrer letzten Verwandten hinterlassen.

So reist der Hörer mit Doris noch einmal durch ihre Vergangenheit und erlebt alles an eigenem Leib mit. Ein unglaublich bewegender Roman. Die Protagonistin ist mir innerhalb der ersten CD durch ihren nüchternen Erzählstil, sowie den schwarzen Humor der Gegenwart, in der wir sie ebenfalls begleiten dürfen, ans Herz gewachsen. Ich habe mich im Laufe der Geschichte so sehr in Doris verliebt. Dies führte dazu, dass ich ob ihrer furchtbaren oder aber auch einfach Herzschmerzen bereitenden Erinnerungen Tränen verlor. Aber auch zum Lachen brachte sie mich und ich ärgerte mich mit ihr. Beate Himmelstoß du Susanne Schroeder sind wunderbare Sprecherinnen der gegenwärtigen und vergangenen Doris, die so klar, durchdringend, voll und sanft die Geschichte erzählen.
Die Autorin hat hier eine Geschichte geschaffen, die mich unverblümt in ein Leben mitgenommen hat, dass mir versprach, dass es auf und ab gehen würde. Die einzige Kritik, die ich äußern möchte ist, dass die Autorin scheinbar eine Gegnerin der KrankenpflegerInnen ist, da sie nicht ein gutes Haar an ihnen lässt, um die Verwandte von Doris noch heroischer wirken zu lassen. Das fand ich ziemlich unrealistisch.

Aber, dass ich Doris selbst jetzt, wo ich die CDs vor ein paar Stunden zu Ende gehört habe, immer noch begleiten würde, damit habe ich nicht gerechnet. Und wie jeder weiß, es gehört einiges dazu den Hörer so sehr zu berühren!

Wer also ein Hörbuch möchte, dass ein bestechend schönes Cover hat, absolut brillante Sprecher und eine Lebensgeschichte, die einem nah geht und einen noch Stunden später durch den Kopf wandert, der sollte sich "Das rote Adressbuch" kaufen und sich 7,5h Zeit, Taschentücher, Kekse und Tee nehmen und drauf los hören!

Mein Hörbuch-Highlight dieses Jahr neben "Der Zopf"

Veröffentlicht am 30.08.2018

Ein interessanter und leicht verständlicher Einblick in den Umgang von Unternehmen mit ethischer Verantwortung

Corporate Social Responsibility
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"Dieses Buch soll der Frage auf den Grund gehen, was es mit der unternehmerischen Verantwortung auf sich hat, welche internationalen Initiativen und Regeln zu dem Thema existieren und wie die Konzerne ...

"Dieses Buch soll der Frage auf den Grund gehen, was es mit der unternehmerischen Verantwortung auf sich hat, welche internationalen Initiativen und Regeln zu dem Thema existieren und wie die Konzerne ganz konkret mit der Materie umgehen."

Dieser Satz trifft definitiv auf dieses Buch zu!

Zunächst lernt der Leser leicht verständlich die Grundlagen kennen. Hierzu gehören die ethischen Grundbegriffe und CSR Begrifflichkeiten.
Es folgen die wichtigsten unternehmensethische Theorien, die leicht verständlich durch den Autor zusammengefasst wurden. Im nächsten Kapitel folgen CSR und Normen für die Unternehmen und anschließend geht der Autor sehr präzise, leicht verständlich, sowie gut strukturiert auf die wichtigsten Unternehmen ein. Hierunter sind z.B. die deutsche Bank, Post, E.ON und VW. Kritisch betrachtet er die Unterschiede zwischen dem Gesagten und der Umsetzung bezüglich der ethischen Verantwortung der einzelnen Unternehmen und zeigt deren Stärken und Schwächen.
Schnell stellt sich die Frage, ob Unternehmen die Nutzung der Berichterstattung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien ausschließlich zu Marketingzwecken nutzen, oder aber wirklich in der nachhaltigen und wertschätzenden Arbeit ihre Aufgabe sehen.

Oliver M. Herchen hat hier ein wirklich gutes Buch geschrieben, das sich sehr kritisch mit der Integration und Umsetzung, sowie dem generellen Umgang von Unternehmen mit CSR auseinander setzt. Ich bin begeistert, dass es so einfach und flüssig zu lesen war.
Zudem hat der Autor hat das Buch schlüssig gegliedert und dabei nie sein Ziel aus den Augen verloren. Er schweift nicht ab, füllt seine Sätze nicht mit Phrasen und hat sehr viel geforscht für diese Arbeit. Ich erwähne dies hier zusätzlich, da ich finde, dass es viele Autoren gibt, die gerne hier und da noch etwas dazu dichten oder sehr meinungsstark vorgehen. Herr Herchen ist objektiv in seiner Arbeit und ich glaube das war gar nicht so einfach! Ein großes Lob dafür