Virtuelle Liebe
Etgar ist die geballte Ladung der Generation Nesquick. Während der pubertierende fünfzehnjährige Engländer den ganzen Tag nichts anderes als Sex und Alkohol im Kopf hat, dreht sich die Welt um ihn herum ...
Etgar ist die geballte Ladung der Generation Nesquick. Während der pubertierende fünfzehnjährige Engländer den ganzen Tag nichts anderes als Sex und Alkohol im Kopf hat, dreht sich die Welt um ihn herum einfach ohne ihn weiter.
In der Realität kommt er erst an, als er merkt, dass er zwar nicht der einzige Jugendliche ist, der scheinbar nichts anderes im Kopf hat, aber vielleicht der Rest der Menschheit in seiner Umgebung nicht derart so einsam ist wie er.
Als seine Eltern beschließen, ohne ihn zu verreisen, entdeckt er das Internet auf eine ganz neue Art und Weise. Etgar, der seine letzte „Beziehung“ immer noch nicht wirklich überwunden hat, nimmt über einen Onlinechat Kontakt zu einer älteren Frau auf.
Er sehnt sich nach Liebe, Geborgenheit und Verständnis und natürlich nach Sex. Er wagt das Abenteuer und vereinbart ein Treffen in einem Londoner Hotel. Doch aus dem geplanten „Liebesabenteuer“ erwacht er in der Realität.
Ben Brooks hat mit „Lolito“ genau das geschaffen, was man unter diesem Titel erwartet. Etgar, der pubertierende Fünfzehnjährige, dessen Welt nach der Trennung von seiner ersten Freundin untergeht, muss sich eingestehen, dass die Welt der Erwachsenen nicht wirklich ein Zuckerschlecken ist.
Im Internet stellt sich Etgar als leidenschaftlicher Liebhaber, der die Frauenherzen versteht, vor. Sein Wunsch, möglichst schnell erwachsen zu werden endet ebenso schnell auf dem Boden der Tatsachen. Macy, seine Internetbekanntschaft macht ihm klar, dass Erwachsensein so gar nichts mehr mit Verständnis, Liebe und der Hoffnung auf einen Funken Abenteuer zu tun hat.
Mir gefiel die Art und Weise, wie diese beiden unterschiedlichen Generationen aufeinandertreffen. Jedoch hoffe ich inständig, dass die im Buch gesprochene Sprache wirklich reine Fiktion darstellt.