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Veröffentlicht am 15.10.2018

Opa und seine Geheimnisse

Immer Ärger mit Opa
1

Dieses kleine süße Buch, schaffte es nun endlich in meine Hände und überraschte dabei mit einer unterhaltsamen, aber auch bewegenden Geschichte.



Aber fangen wir von vorne an. Der Einstieg gelang mühelos, ...

Dieses kleine süße Buch, schaffte es nun endlich in meine Hände und überraschte dabei mit einer unterhaltsamen, aber auch bewegenden Geschichte.



Aber fangen wir von vorne an. Der Einstieg gelang mühelos, da der Schreibstil, mit seiner leichten Art und Weise, überhaupt nichts anderes zuließ. Ich kam gut hinein und freute mich auf Nele und ihre Familie. Doch die Freude hielt nicht lange, denn irgendwie fühlte ich mich in dieser doch arg chaotischen Familie einfach nicht wohl. Nicht einmal Nele selbst konnte mich von sich überzeugen, da ich einfach keinen Weg zu ihrem schwankenden Charakter fand. Sie war wie ein Hormon-gebeutelter Teenager, der irgendwie noch nicht so ganz im Leben angekommen war. Klar, sie verlor ihren Opa, was psychisch schon echt heftig ist, aber die Heimkehr zu ihrer Familie hätte man auch etwas erwachsener gestalten können.



Auch wenn Nele als Hauptfigur dargestellt wurde, so war es ihr Opa, der den Stein zu alledem erst ins Rollen brachte. Sein Tod sorgte dafür, das endlich einmal die Geheimnisse der Familie ans Tageslicht kommen sollten. Diese Geheimnisse hatten es dann auch wirklich in sich, wobei ich mich bei sowas stets frage, warum es überhaupt verheimlicht wurde. Zumal sie in der Familie, für nichts als Unruhe sorgten. Dies war dann auch einer der Gründe, weshalb mich die Story nicht all zu sehr packte. Ich stellte mir dauernd nur eine Fragewort: „Warum?“ und bekam leider keine ausreichende Antwort.



Ja, der Geschichte fehlte etwas der Biss und so war es der humoristische Schreibstil, der mich am Ball hielt. Manche Unterhaltungen waren sehr komisch und ich musste hier und da grinsen. Die Beschreibungen der Umgebung waren zudem sehr gelungen und ich konnte mir klar vorstellen wie Nele´s Familie wohnte.



Mein Fazit



Für mich versprach das Buch mehr als es halten konnte, denn gerade die Charaktere waren mir zu chaotisch. Ich hätte es ja verstanden, wenn der Opa und Nele die einzigen außergewöhnlichen Persönlichkeiten gewesen wären, aber allen eine Eigenart zu geben, war dann einfach zuviel und unterhielt mich dann auch nicht mehr wirklich. Am Ende war es der leichte und fließende Schreibstil, der dafür sorgte das ich weiter lesen wollte. Denn die Beschreibungen egal ob Landschaft oder Stadt waren interessanter als die Charaktere selbst. Ich bin einfach kein Fan, von Familiengeheimnissen, die schon lange hätten ausgesprochen werden können.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Megalodon, der König der Meere ist zurück

MEG
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Wenn man in dieses Buch kommt, kann man einfach nicht glauben, das die Originalfassung bereits über 20 Jahre alt. Richtig gehört, dieses Buch wurde 1997 veröffentlicht und schaffte es mit einer überarbeiteten ...

Wenn man in dieses Buch kommt, kann man einfach nicht glauben, das die Originalfassung bereits über 20 Jahre alt. Richtig gehört, dieses Buch wurde 1997 veröffentlicht und schaffte es mit einer überarbeiteten Ausgabe, nun in die Neuzeit. Leider kann ich zur ursprünglichen Geschichte nichts sagen, da ich diese nicht gelesen hatte. Ihr werdet somit nur erfahren wie mir diese Ausgabe gefiel.


Nach dem Kinobesuch dachte ich, das dieses Buch ein ebenso wie der Film gestrickt sei. Doch weit gefehlt, denn nach den ersten Seiten befand ich mich nicht nur auf einer Reise in die Weiten des Marianengraben, sondern bekam so ganz nebenbei, eine Menge gelehrt. Und wenn ich eine Menge sage, dann meine ich das auch so, denn das Buch ist sehr fachspezifisch und schnitzt sich damit leider ins eigene Fleisch. Grund war, die viel zu vielen Informationen die nach einer gewissen Zeit einfach nicht mehr aufnehmen konnte. Wer natürlich ein perfektes Grundwissen in Sachen Tauchen, U-Boote, Wale und Haie hat, der dürfte sich hier vollkommen in seinem Element fühlen, aber die hatte ich nicht und so kämpfte mich durch umständliche Beschreibungen, die zwar alles sehr real wirken ließen, am Ende aber von mir nur überlesen wurden.


Auch den Blick über die Charaktere und die Teams der einzelnen Boote verlor ich leider sehr schnell und konnte sie bald nicht mehr auseinander halten. Nur ein paar Namen prägten sich ein, da ihre Rolle wirklich von maßgebender Bedeutung waren. Doch dies reichte schon, denn das Verhalten aller Personen wirkte so glaubhaft, das man meinen könnte, dies alles wäre wirklich passiert und nicht nur Fiktion. Fast jeder Charakter zeigte eine eigene Persönlichkeit, die sich an seinem aktuellen beruflichen, wie auch gesellschaftlichen Stand bemaß. Eine Reporterin, die für die Story ihres Lebens alles tun würde, Bootsbesitzer die Fahrten anboten, um den Megalodon zu sehen, Forscher, die dieses Geschöpf der Tiefe schützen wollten usw., die Liste könnte ich ins Endlose ziehen. Doch wie schon gesagt, blieben nur wenige hängen, weswegen ich mich nur auf die Handlungen dieser konzentrierte und so deutlich leichter durchs Buch kam.


Das große Highlight im Buch war natürlich der Megalodon. Hier muss ich mich stark zusammen reißen, um keinen spannenden Details zu verraten, aber ich kann euch sagen, das ich vor diesem Tier den aller größten Respekt hatte. Dazu muss man sagen, das es wohl tatsächlich mal eine solche Haiart gegeben haben könnte, denn neben Zähnen in der Größe einer erwachsenen Hand, wurden auch schon ganze Gebisse gefunden und die lassen erahnen was es für ein mächtiges Geschöpf war.


Was bei den Charakteren und der Beschreibung von Gegenständen übrigens zu viel war, war beim Meg genau richtig getroffen. Im Laufe des Buches spuckte das Buch immer mehr Informationen über Haie aus und haute mich damit komplett aus den Socken. Das Leben dieser Geschöpfe ist wirklich faszinierend, auch wenn ihr Ruf schlimmes erahnen lässt. Dieser Ruf wurde im Buch übrigens sowohl weiter ausgedehnt als auch geschmälert. Besonders ihr Fressverhalten findet viel Platz und das ist teilweise wirklich nichts für schwache Nerven. Kurz gesagt, es fließt nicht nur viel Blut.


Trotzdem war es die letzten Kapitel, die mich nochmal richtig ins Buch zogen. Dies lag vor allem, an der rasant zunehmenden Story, die einfach nicht erahnen ließ, wie das Ende des prähistorischen Haies aussehen würde. Hier waren es auch die Emotionen, die mich wahnsinnig machten. Ich war wütend, hatte Mitleid, war traurig und erleichtert und das meist zur selben Zeit. Das Buch zeigte einfach deutlich, wie sehr wir uns von unseren Emotionen leiten lassen und dabei leider fehlerhafte Entscheidungen treffen.


Da das Buch zu einer Reihe gehört, war das Ende offen. Ob ich allerdings weitere Bücher über den Megalodon lesen möchte, lasse ich momentan offen, da der manchmal zu stark auf Realismus gesetzte Schreibstil, mich als Leser, manchmal zu stark überforderte.


Mein Fazit


Dieses Buch bot mir mal wieder eine etwas schwierigere Kost, konnte aber mit seiner Story über den Megalodon überzeugen. Allerdings setzte der Autor zu sehr darauf wirklich alles erklären zu wollen und überforderte mich damit einfach. Hätte man sich weniger auf die Beschreibungen der Charaktere und Gerätschaften konzentriert, wäre dieses Buch wohl mein absolutes Lesehighlight geworden.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Ein interessanter Genre-Mix

Evermore 1 - Die Unsterblichen
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Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich nun den ersten Teil der Evermore-Reihe gelesen und ging aus ihm mit gemischten Gefühlen heraus. Dabei war es nicht einmal die Story, sondern die Entscheidungen, welche ...

Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich nun den ersten Teil der Evermore-Reihe gelesen und ging aus ihm mit gemischten Gefühlen heraus. Dabei war es nicht einmal die Story, sondern die Entscheidungen, welche die Hauptprotagonistin Ever wählte.


Aber zurück zum Anfang. Wie bereits in der Kurzbeschreibung beschrieben, handelt das Buch von Ever, welche ihre Familie bei einem Autounfall verlor, wobei sie allein überlebte. Als wäre die Tragödie nicht noch schlimm genug, kämpft Ever mit Schuldgefühlen und zieht sich immer mehr zurück. Das Kennenlernen von ihr war für mich trotzdem etwas Positives, da sie charakterlich sehr sympathisch war und dazu auch noch das Glück hatte, von freundlichen Verwandten aufgenommen worden zu sein, die für sie nur das Beste wollen. Dazu wurde sie als sehr hübsch beschrieben, was ihr aber in der derzeitigen Lage nicht wirklich wichtig war.

In Sachen Freunde griff sie dann allerdings voll daneben, denn Haven und Miles waren für mich 2 Personen, die nur an sich dachten und dabei dermaßen fies werden konnten, das ich ins Buch krauchen wollte, um sie mal ordentlich durchzuschütteln. Gerade Haven war für mich wirklich ein Graus, da sie sehr stimmungsschwankend war und keinerlei Kritik vertragen konnte. Man erfuhr, im Laufe des Buches, warum sie sich so verhielt. Dies empfand ich aber nicht als Rechtfertigung, weswegen sie für mich weiterhin ein nervender Charakter war. Zum Glück lebt das Buch durch Ever, welche seit ihrem Unfall nicht nur Gedanken hören kann, sondern auch weiterhin mit ihrer verstorbenen Schwester Kontakt hält. Diese außergewöhnliche Gabe bedeutet jedoch auch viel Kummer und so erlas wie ich Ever ihr nicht nur half, sondern sie auch stark verletzte.


Was für mich natürlich wieder schrecklich war, war die übertriebene Darstellung einiger Personen. Ich mag dies nicht und werde es auch nie mögen, da ich bei den vielen Informationen zu einem Charakter einfach abschalte. So war es auch hier. Damen oder auch Haven wurden bis in die Unendlichkeit beschrieben, was mich wirklich sehr störte, da sie sich für mich immer mehr verfremdeten. Am Ende war diese beiden Persönlichkeiten für mich nur noch Namen, da ich es einfach leid war, sie nach den vielen Beschreibungsteilen zusammenzusetzen.


Die Geschichte an sich wusste jedoch zu überzeugen. Es war eine gute Mischung aus Young-Adult, Fantasy und ein Hauch Mystik, die dazu auch noch gut verständlich war. Der Schreibstil war leicht gehalten, konnte aber nicht nur mit Spannung, sondern auch mit emotionalen Momenten punkten. Der Fantasy-Anteil wurde dabei relativ konstant gehalten, weshalb es hin und wieder etwas langatmig im Buch wurde. Das Damen das große Mysterium im Buch war, zeigte sich mir allerdings nur, durch seine stets nach der gleichen Masche, ablaufenden Anwesenheit. Er tauchte auf, verschwand und hatte jedes Mal eine Entschuldigung dafür parat. Hier war das Ende eine Offenbarung, da man endlich erfuhr, was mit ihm los war.


Das komplette Ende, war für mich dann sehr verwirrend, da ich einfach nicht verstand, wie Evers und Damens Leben miteinander verknüpft war. Auch hier überschlugen sich einfach die Beschreibungen, welche mich leider etwas verdattert zurückließen.


Mein Fazit


Der erste Teil der Reihe hatte seine Hochs und Tiefs, konnte mich am Ende aber soweit überzeugen, das ich mit Freude zum Nachfolger greifen werde.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Der Tod kam auf Rollen

Voll von der Rolle
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Für mich ging es nun zum 8. Mal in den den Ruhrpott und zu meiner liebsten Leichenfinderin Loretta Luchs. Die Reihe um Sie ist noch immer mein kleines Highlight, weshalb die Freude um so größer war, wieder ...

Für mich ging es nun zum 8. Mal in den den Ruhrpott und zu meiner liebsten Leichenfinderin Loretta Luchs. Die Reihe um Sie ist noch immer mein kleines Highlight, weshalb die Freude um so größer war, wieder zu einem Buch der Autorin zu greifen.

Obwohl es ein weit fortgeschrittener Teil der Reihe ist, dürfte er sich trotzdem sehr gut auch einzeln lesen lassen. Es gibt zwar hin und wieder Erwähnungen auf die vorherigen Fälle, aber nie so, das man das Gefühl bekommt, das diese etwas mit dem derzeitigen Fall zutun haben.

Als ich dann die ersten Seiten gelesen hatte, war dies für mich wie ein nach Hause kommen. Ich mag den Schreibstil der Autorin, da er leicht, unterhaltsam und sehr spannend sein kann und ich dank ihr schon viele unterhaltsame Lesestunden haben durfte, wie auch diesmal.

Diesmal ging es hauptsächlich um Frank welcher eine kleine Bude übernahm und so zu seinem eigenen Herr wurde. Das dies allerdings einen so großen Stein ins Rollen brachte, hätte ich im Leben nicht gedacht. Denn es dauert natürlich nicht lange und eine Leiche taucht auf.

Trotzdem muss ich gestehen, das ich am Ende etwas enttäuscht vom Buch war, da es deutlich schwächer war als die davor. Zum einen ist der Fall zwar verzwickt, aber die Tatsache dass es diesmal ein jugendliches Opfer gab, wollte nicht so ganz bei mir fruchten. Ich fühlte mich mit dieser Tatsache einfach nicht wohl. Trotzdem sorgte der Fall, welcher sich um den Tod des Jungen bildete, für ordentlich Spannung, da er und seine Freunde nicht gerade brave Jungs waren, sondern es bereits gewohnt waren ihre Nachbarschaft zu ärgern. Hier zeigt sich wie frech die Jugend von heute eigentlich ist und was sie sich heraus nimmt, nur weil sie der Meinung ist, dass das Gesetz ihnen nix anhaben kann. Irgendwie traurig.

Natürlich erlebt man Loretta auch diesmal nicht nur als Ermittlerin sondern auch privat, was diesmal allerdings sehr emotional war, da es auch um ihr Liebesleben ging. Tatsächlich war ich mehr als geschockt, da ich Lorettas derzeitigen Partner sehr mochte und sie ihn für ihre Ermittlungen aufgeben wollte. Ich fand Pascals Einwände verständlich, denn die Ermittlungen sorgten schon öfter einmal dafür das Loretta in Lebensgefahr geriet. Dies war das erste Mal das ich meine geliebte Hauptcharakterin einfach nicht verstand. Schließlich nahm ich es hin, da das Ende doch noch ein Hoffnung aufblitzen ließ.

Auch wenn Lorettas Liebesleben die Stimmung ein wenig kippte, erfreute ich mich an alt bekannten Gesichtern, genauso wie an den Neuen. In Lotte Mincks Welt gibt es keine Stereotypen, sondern nur ausgelesene Personen mit unverwechselbaren Charakteren. Das diese dann auch auch noch den gewissen Ruhpottcharme mit brachten und auch mit den passenden Vokabular sprachen, war einfach Unterhaltung pur. Besonders die flotten Sprüche hatten es mir angetan, da sie mir die Lachtränen in die Augen trieben.

Was das Buch für mich rettete war die Liebe zum Detail. Ich fand es toll wie am Ende erklärt wurde, was es mit den Kiosken im Ruhrgebiet auf sich hatte. Durch diese Informationen wurde ich wieder in meine Kindheit geholt, wo ich mich selbst an einen kleinen Stand sah und mir für ein paar Pfennige eine bunte Tüte Süßigkeiten zusammen stellte. Herrlich.

Mein Fazit

Dieses Buch wird zwar nie mein Lieblingsteil der Reihe sein, aber er gefiel mir auf Grund seiner aktuellen Thematik um Jugendkriminalität. Zudem schaffte es die Autorin, mir wieder, ein Stück Ruhrpott in die Hand zu legen und das mit all seinen Charme. Der Fall war zwar nicht so toll, aber der Unterhaltungswert war wieder enorm hoch und sorgte für so einige Lacher.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Leg dich nicht mit Nero Wolfe an

Es klingelte an der Tür
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Nachdem ich zuletzt die "Nero Wolfe"-Reihe mit "Zu viele Köche" begonnen hatte, wollte ich einfach wissen, welche Fälle der Privatermittler noch bearbeitet hatte und stieß dabei auf dieses Buch.

Da die ...

Nachdem ich zuletzt die "Nero Wolfe"-Reihe mit "Zu viele Köche" begonnen hatte, wollte ich einfach wissen, welche Fälle der Privatermittler noch bearbeitet hatte und stieß dabei auf dieses Buch.

Da die Neuauflagen nicht nach der Reihenfolge heraus gebracht wurden, hatte man es diesmal auch mit einem Fall zutun, welcher bereits vorherige hatte und man Personen fand, welche nicht näher beschrieben wurden, da sie wahrscheinlich schon bekannt waren. Für mich natürlich schade, da gerade Charaktere wie Inspektor Cramer, sehr vertraut mit Nero Wolfe und seinem Gehilfen Archie Goodwin umgingen und man sich denken konnte, das hier bereits ein paar Mal miteinander gearbeitet wurde.

Gerade zu Anfang hatte ich doch große Schwierigkeiten überhaupt in die Geschichte hinein zu kommen, da mich die Handlung einfach zu sehr verwirrte. Hier FBI, da FBI und dann wieder da, man wurde beim Lesen fast selbst paranoid, aber eben so, das es langsam anfing zu nerven. Das Buch erinnerte während dieser Zeit mehr an einen Wirtschaftsthriller, als an einen Krimi, was wohl auch ein Grund war, weshalb das Buch bei mir einfach nicht wirklich zünden wollte. Ab Mitte des Buches begann ich dann aber endlich zu verstehen, was wirklich passiert war und erlebte auch ein paar Ahhh- und Ohhh- Momente.

Der Schreibstil fühlte sich vertraut an, zumal ich wieder alles aus der Sicht von Archie erlesen durfte. Dieser wirkte diesmal übrigens um einiges aktivier und konnte mit ein paar klugen Einfällen bei mir punkten. Aber auch Nero Wolfe, dessen Charme sehr schwer zu greifen ist, packte mich wieder mit seinem Ideenreichtum und holte sich meinen Respekt, durch ein paar gewiefte Kniffe. Von Sympathie ist sein Charakter trotzdem weit entfernt, da seine Umgangsformen doch sehr gewöhnungsbedürftig sind.

Der Fall selbst, welcher anfangs noch verwirrend war, öffnete sich mit jeder neuen Seite weiter und schaffte es, mich am Ende sogar zum Grinsen zu bekommen. Die Auflösung des Falles war dabei sogar sehr simpel, aber trotzdem raffiniert.

Trotz der geringen Seitenzahl, bekam ich das volle Programm und erfreute mich an Details und schöne Umschreibungen. Da diese von Archie stammten, klagen sie weitaus freundlicher, als wenn sie von Wolfe gestammt hätten, welcher meist nicht einmal das Haus verlässt.

Ein Highlight der Reihe sind jedoch die Buchcover, welche mit ihrem flexiblen Stoffeinband sehr hochwertig wirken. Auch die Wahl der Schrift gefiel mir, gerade der Untertitel "Ein Fall für Nero Wolfe" hatte es mir angetan, da er handgeschrieben wirkte.

Die Neuauflagen, bieten nach der Geschichte stets ein Nachwort, in dem informative Inhalte zum Buch genannt werden. Diesmal waren sogar Aufzeichnungen von Rex Stout dabei welche Wolfe und Goodwin detailreich beschreiben. Auch eine Zeichnung des Büros war zu finden, welche die Vorstellungskraft dafür immens erhöhte. Trotzdem wäre es vielleicht ratsam in weiteren Büchern eine Charakterliste am Anfang ein zu bauen, damit auch Neuanfänger der Reihe gut in die Geschichte finden.

Mein Fazit

Trotz holprigen Einstieg, konnte ich ab Mitte des Buches, die Geschichte genießen. Bis dahin musste ich mich mit vielen Charakteren und einer verwirrenden Story auseinander setzen. Trotzdem ist der Fall sehr clever und der Humor von Archie Goodwin, lässt viele von Wolfe´s Angewohnheiten im Schatten stehen.