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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2018

Düstere Zukunftsvorstellung

Die Hochhausspringerin
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Das Buch "Die Hochhausspringerin" thematisiert eine Gesellschaft, in der jeder nach einem ausgeklügelten System seinem Platz zugeordnet wird und dort das Beste aus sich herausholen soll. Die Leistung wird ...

Das Buch "Die Hochhausspringerin" thematisiert eine Gesellschaft, in der jeder nach einem ausgeklügelten System seinem Platz zugeordnet wird und dort das Beste aus sich herausholen soll. Die Leistung wird in Crédit Points gesammelt und mit diesen kann man seinen Lebensstil gestalten (Wohnung, Auto, Konsumgegenstände, usw.)

Aber was passiert, wenn jemand diesem andauernden Druck nicht mehr standhalten kann oder will? Riva, die Hochhausspringerin, verweigert jede Leistung und wird ohne ihr Wissen rund um die Uhr von der Psychologin Hitomi überwacht. Denn auch das gehört zu dieser Gesellschaft: überall sind Überwachungskameras, die allgegenwärtigen Tablets übermitteln Gesundheits- und Bewegungsdaten und jede Abweichung vom "Normalen" kann zum Abzug von Punkten führen.

Der Leser, der sich zunächst in eine weit entfernte Zukunft versetzt fühlt, ist dann manchmal seiner Gegenwart erschreckend nahe.

Julia von Lucadou ist mit ihrem Debüt eine eindringliche Dystopie gelungen, die einen nachdenklich zurücklässt. Ich halte das Buch auch für Jugendliche für geeignet.


Ich vergebe insgesamt 4 Sterne.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Idee
Veröffentlicht am 29.05.2018

Plötzlich erwachsen

Der rote Swimmingpool
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Das Jugendbuch "der Rote Swimmingpool" von Natalie Buchholz berichtet von Adam, dessen heile Familienwelt unvermittelt zusammenbricht. Weder Vater noch Mutter erklären ihm die Zusammenhänge und er steht ...

Das Jugendbuch "der Rote Swimmingpool" von Natalie Buchholz berichtet von Adam, dessen heile Familienwelt unvermittelt zusammenbricht. Weder Vater noch Mutter erklären ihm die Zusammenhänge und er steht plötzlich ohne Eltern da. In Rückblenden erfährt der Leser nach und nach, welche Katastrophe durch das Gefühlchaos in dem Jugendlichen entstanden ist, während wir in einer anderen Zeitebene seine erste große Liebe miterleben dürfen.

Das Cover ist einladend und modern. Die rote Farbe spiegelt schon die Spannung und auch die Liebe, die doch in der ganzen Geschichte im Fluß ist. Durch die sich abwechselnden zwei Zeitebenen zieht die Autorin den Leser in die Geschichte so hinein, dass man das Buch kaum weglegen mag, weil man immer wissen will, an welchem Punkt sich die beiden Geschichten treffen. Obwohl das zentrale Thema des Buches – Trennung der Eltern – eher traurig ist, werden vor allem die Nebenrollen skurril dargestellt. Auch die Sicht, die die Hauptfigur Adam auf sich selber hat, ist eher ironisch und humorvoll. Bei aller Dramatik und verstörenden Gefühlen bleibt die Geschichte deshalb leicht und ist auch für jüngere Leser empfehlenswert.

Ich vergebe für dieses spannende, aber auch humorvolle Jugendbuch über ein ernstes Thema 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Geschichte
  • Dramaturgie
Veröffentlicht am 09.04.2018

mutiges Debüt!

Die letzte Reise der Meerjungfrau
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Das Debüt der englischen Autorin Imogen Hermes Gowar entführt in das opulente und genußfreudige 18. Jahrhundert. Mr Hancock ist ein Mann, der sehr auf seine Pflichten als Kaufmann bedacht ist und seit ...

Das Debüt der englischen Autorin Imogen Hermes Gowar entführt in das opulente und genußfreudige 18. Jahrhundert. Mr Hancock ist ein Mann, der sehr auf seine Pflichten als Kaufmann bedacht ist und seit dem frühen Tod seiner Frau und seines Erstgeborenen bei der Geburt in einer traurigen Einsamkeit verharrt. Erst ein Kuriosum, das ihm einer seiner Kapitäne an Stelle der bestellten Waren aus Übersee mitbringt, reißt ihn in eine gänzlich andere Welt, die durch die Edelhure Angelica Neal verkörpert wird. Dieser zunächst recht oberflächlich erscheinenden Frau verfällt er auf eine ihn verzehrende Weise, so dass er ihr alles verspricht.

Der Roman ist äußerst ungewöhnlich. Er ist sicher nicht geeignet für Liebhaber der Arielle oder von Teenie-Serien wie "Plötzlich Meerjungfrau". Allein die sehr realistischen Schilderungen des Lebens der "Gesellschafterinnen", die durch eine "Kupplerin" auf ihr Gewerbe vorbereitet werden, ist sicher erst für ältere Jugendliche (ab 16 Jahren) geeignet.

Nachdem der Anfang des Buches sich sehr ruhig und still den Hauptpersonen nähert, wird später die Spannung ständig hochgehalten durch ungeahnte Wendungen und Personen, die sich überhaupt nicht so verhalten, wie man es aus den bisherigen Schilderungen von ihnen erwartet hätte. Die Autorin schildert das Leben im 18. Jahrhundert äußerst detailreich, so dass Liebhaber von historischen Romanen sicher auf ihre Kosten kommen, obwohl keine historische Persönlichkeit oder ein herausragendes Ereignis eine Rolle spielt. Die Sprache des Buches hat mir sehr gut gefallen, da sie einen direkt in die geschilderte Welt führt und man Personen und Orte im Kopfkino sieht und auch die Gefühle der Personen gut miterleben kann. Und die Emotionen ziehen sich von Euophorie über blinde Verliebtheit bis zu Depression.
Das einzige, was mich etwas verwirrt hat, und ich kann es jetzt auch noch nicht richtig zuordnen, sind die kursiv gedruckten Einschübe. Es sind nicht genau zuzuordnende Gedanken, Schreie, Sehnsüchte, die von der Autorin mitten in das Geschehen gesetzt werden.

Das Buch war eine neue, sehr interessante Leseerfahrung. Es ist ein historischer Roman mit fantastisch anmutenden Anklängen, der die Entwicklung der Hauptpersonen innerhalb eines recht kurzen Zeitraums genau unter die Lupe nimmt. Bildgewaltig und detailreich, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen - ein mutiges Debüt!





  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2017

spannend!

Im Wald
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Wie alle Neuhaus-Krimis spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Kindheitsfreunde von Bodenstein und weitere Dorfbewohner auseinanderzuhalten fiel allerdings schwer.

Wie alle Neuhaus-Krimis spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Kindheitsfreunde von Bodenstein und weitere Dorfbewohner auseinanderzuhalten fiel allerdings schwer.

Veröffentlicht am 06.01.2017

immer wieder spannend

Im Schatten unserer Wünsche
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Auch den 4. Teil der Saga habe ich in wenigen Tagen verschlungen und kann es jetzt kaum erwarten, dass im Verlauf der nächsten Monate die letzten 3 Bände auf Deutsch erscheinen.

Eigentlich handelt der ...

Auch den 4. Teil der Saga habe ich in wenigen Tagen verschlungen und kann es jetzt kaum erwarten, dass im Verlauf der nächsten Monate die letzten 3 Bände auf Deutsch erscheinen.

Eigentlich handelt der ganze Band davon, wie Pedro Martinez versucht die Familien Clifton und Barrington in den Ruin zu treiben, um sich für Sebastians Rolle bei der Vereitelung eines seiner Verbrechen zu rächen (s. Band 3). Aufgrund einiger Helfer außerhalb der Familie erreicht er jedoch nie sein Ziel - oder etwa doch? (so lässt uns der Cliffhanger am Ende wieder zurück...)

Trotz aller Spannung hat dieser Band einige Schwächen - vor allem wenn es um das Ableben eines Familienmitglieds geht, das nicht richtig geklärt wird - aber es gibt ja noch weitere Bände...

Das Zeitgeschehen spielt im Gegensatz zu den ersten Bänden weniger eine Rolle, was ich auch etwas bedauere. Lediglich die IRA und ihre kriminellen Machenschaften werden erwähnt.

Archer beschreibt weiter die verschiedenen Handlungen aus unterschiedlicher Sicht, so dass man die gleiche Situation immer wieder neu bewerten muss.