Cover-Bild Der Sturm
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 27.07.2018
  • ISBN: 9783404209118
Tom Jacuba

Der Sturm

Roman

Prospero, der Herrscher von Milano, stürzt nach dem Tod seiner Frau in tiefe Verzweiflung. Mit Hilfe der gefangenen Hexe Coraxa und ihres Zauberbuches will er sie aus der Unterwelt heraufbeschwören. Doch der magische Akt führt zur Katastrophe - und zu seinem Sturz. Mit nur wenigen Vertrauten auf einer verlassenen Insel gestrandet, stößt Prospero bald auf Coraxas dämonischen Diener Taifunos und den Tiermenschen Caliban. Beide sind entschlossen, Prospero zu vernichten. Mit aller Kraft stemmt der sich gegen seinen Untergang ...

Eine kraft- und fantasievolle Adaption frei nach Shakespeare

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2018

Mutig und anders

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Diesmal wagt sich der Autor, den ich schon durch seine großartige „Kalypto-Reihe“ kenne an ein Shakespeare Werk. Ich gehöre leider zu denjenigen, die „Der Sturm“ von Shakespeare nicht kennen und deshalb ...

Diesmal wagt sich der Autor, den ich schon durch seine großartige „Kalypto-Reihe“ kenne an ein Shakespeare Werk. Ich gehöre leider zu denjenigen, die „Der Sturm“ von Shakespeare nicht kennen und deshalb auch nicht sagen inwieweit sich der Autor an das Original hält. Aber die Idee einen Klassiker, dazu noch ein als Theaterstück neu aufzulegen, ist interessant und mutig zugleich.
Der Roman ist in 4 Bücher aufgeteilt, die an die einzelnen Akte eines Theaterstückes erinnern. Auch das anfängliche Personenregister erinnert an Shakespears Werk. Der Protagonist Prosperos, Herrscher von Milano, wird detailliert vorgestellt. Seine Kindheit, seine Herrschaft, seine große Liebe und natürlich das Verhältnis zu seinem Bruder. Auch sein Eingang zur magischen Welt wird viel Raum gegeben. Bis es zum ersten großen Höhepunkt, die Verbannung Properos auf eine einsame Insel, lässt sich der Autor viel Zeit. Dabei erhält sogar das ungeborene Baby Miranda eine Stimme und sie erzählt aus ihrer Sicht die gefühlten Ereignisse. Aus meiner Sicht zog es eher die Handlung, als das es sie weiter brachte.
Interessanter wird es dann wieder auf der Insel auf die er zusammen mit seiner Tochter und seinen treuesten Diener verbannt wird. Auf der Insel tritt immer mehr der Fantasyaspekt in den Vordergrund, ein Hexensohn und komische, hundsgesichtete Wesen treten auf. Aber auch hier zieht sich für mich die Handlung, es wird sehr viel Wert auf die alltäglichen Dinge gelegt und auf die Beziehungen der Menschen untereinander. Dafür wird kaum erklärt, woher z.B. die Wesen kommen und warum sie noch niemand kannte.
Die Motive Rache, Verlust und Liebe, die auch bei Shakespeares Werken fast immer zu finden sind, werden auch in diesem Roman zelebriert. Für mich manchmal schon fast ins kitschige, aber wahrscheinlich ist das gewollt, um den Roman näher an Shakespeare heran zu bringen.
Insgesamt ein ungewöhnlicher und gut zu lesender Roman, der für mich aber nicht an die anderen Fantasyromane des Autors heran kommt. Dafür war hier der Fantasybereich nur Mittel zum Zweck, ohne das groß Hintergründe erklärt wurden. Das fand ich etwas schade. Dennoch ich hatte Spass den Roman zu lesen und es ist mal wirklich etwas anderes.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Gelungene Umsetzung

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Bei einer Seereise geraten der König von Napoli samt Gefolge und seinem Sohn Feridan in einen Sturm. Tonio, der Herzog von Milan, der einst der Kanzler war, glaubt sofort zu wissen, woher dieser Sturm ...

Bei einer Seereise geraten der König von Napoli samt Gefolge und seinem Sohn Feridan in einen Sturm. Tonio, der Herzog von Milan, der einst der Kanzler war, glaubt sofort zu wissen, woher dieser Sturm kommt, denn einst gab es Unstimmigkeiten mit seinem Bruder Prospero, der damals der Herzog Milans war. Hinter all dem verbirgt sich eine Geschichte, die Feridan noch nicht kennt und so beginnt Tonio zu erzählen, was sich einst zutrug. Prospero war als Herzog immer ein großer Herrscher, doch als seine Frau plötzlich verstirbt, fällt er in tiefe Verzweiflung. Er glaubt, dass er nur glücklich werden kann, wenn er seine Frau wieder zum Leben erweckt. Dabei soll ihm die Hexe Coraxa, die sich in Gefangenschaft befindet, und ein mysteriöses Buch helfen. Doch dabei geht einiges schief und alles ändert sich.
Meine Meinung
Bereits mit der Kalypto Trilogie konnte mich Tom Jacuba fesseln und als ich dann von dieser Shakespeare Adaption erfuhr, war ich sehr neugierig. Das Werk lehnt sich an Shakespeares Der Sturm an und ich muss zugeben, dass ich dieses Werk nie gelesen habe, somit kann ich also keinerlei Vergleiche zum Original ziehen und ging völlig unvoreingenommen ans Lesen. Ich denke, hier sind Kenntnisse zum Orginalwerk nicht von Nöten.
Das Cover des Buches gefällt mir gut und es passt sehr gut zu der Geschichte, wie man schon allein am Titel erkennen kann. Es sticht auf jeden Fall hervor und wirkt harmonisch.
Zu Beginn der Geschichte wusste ich noch so gar nicht, in welche Richtung mich das alles führen sollte, denn hier verrät der Klappentext schon wieder mal recht viel von dem, was eigentlich erst zum Ende des Mittelteils beginnt. Tom Jacubas Schreibstil ist sehr detailliert, Gestalten, aber auch Umgebungen werden gut dargestellt und vorstellbar. Auch sonst ist er sprachlich durchaus der Zeit, in der die Geschichte spielt, angepasst und doch so modern, dass es fesseln kann.
Die Spannung wird eher langsam aufgebaut, wobei es sich durchaus stetig steigert. Auf Grund des recht detaillierten Schreibstils wirkt es hier und da etwas lang, wobei es nicht langweilig wird. Dadurch, dass die Geschichte so aufgebaut ist, dass ein Charakter die Ereignisse erzählt bekommt, wirkt es auch genau so: wie eine Erzählung. Das ein oder andere Ereignis, vor allem später auf der Insel, wurde mir ein wenig zu leicht gelöst, vor allem der Konflikt mit den dort lebenden Geschöpfen.
Das Worldbuilding hat mir gut gefallen, magisches wird mit der realen Welt verknüpft, wobei es für mich ruhig noch ein wenig mehr um die Magie hätte gehen können. Manches wird hier auch nur zwischen den Zeilen erzählt, so dass der Leser auch selbst ein wenig miträtseln kann. Die Atmosphäre ist teils magisch, teils ein wenig düster, aber passt hier perfekt und verfehlt seine Wirkung nicht.
Die Perspektiven der Geschichte wechseln, wobei Prospero hier durchaus viel Raum einnimmt. Doch auch seine Tochter Miranda erhält hier eine wichtige Rolle. Doch ihre Handlungen werden durch einen personellen Erzähler beschrieben, der den Leser hier eher als Zuschauer fungieren lässt.
Die Charaktere der Geschichte sind sehr gut und detailliert ausgearbeitet. Man kann ihnen bei ihren Veränderungen förmlich zusehen, allem voran natürlich Prospero. Dieser ist zunächst noch ein recht wohlwollendender Herrscher, doch seine Verzweiflung lässt ihn manches Mal unkontrolliert handeln. Seine Entwicklung ist glaubwürdig, vor allem auch der Hass, in den er sich immer mehr hineinsteigert.
Miranda ist ein fast schon ätherisch wirkendes Wesen, sehr liebevoll, aber auch extrem stur. Man spürt ihr behütetes Aufwachsen in ihren Handlungen. Weitere Figuren, vor allem die fantasievolleren Figuren, werden genau beschrieben und charakterisiert.
Mein Fazit
Wie auch schon mit der Kalypto Trilogie konnte mich Tom Jacuba auch hier wieder mit seinen Ideen und Vorstellungen überzeugen. Die detaillierten Beschreibungen sind vielleicht nicht jedermanns Sache, dürfte aber durch lesen einer Leseprobe bereits im Vorfeld zu erkennen sein. Mir gefällt der Stil des Autors, denn er schafft es Umgebungen und Personen lebendig werden zu lassen. Man kann es nicht mit Kalypto vergleichen, da diese Werke nichts miteinander gemeinsam haben, aber wer Fantasy mag, sollte hier einfach mal hineinschnuppern.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Der Sturm...

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Eine interessante literarische Bearbeitung von William Shakespeares »Der Sturm«(engl. The Tempest)!

»Prospero, der Herrscher von Milano, stürzt nach dem Tod seiner Frau in tiefe Verzweiflung. Mit Hilfe ...

Eine interessante literarische Bearbeitung von William Shakespeares »Der Sturm«(engl. The Tempest)!

»Prospero, der Herrscher von Milano, stürzt nach dem Tod seiner Frau in tiefe Verzweiflung. Mit Hilfe der gefangenen Hexe Coraxa und ihres Zauberbuches will er sie aus der Unterwelt heraufbeschwören. Doch der magische Akt führt zur Katastrophe - und zu seinem Sturz. Mit nur wenigen Vertrauten auf einer verlassenen Insel gestrandet, stößt Prospero bald auf Coraxas dämonischen Diener Taifunos und den Tiermenschen Caliban. Beide sind entschlossen, Prospero zu vernichten. Mit aller Kraft stemmt der sich gegen seinen Untergang ...«
(Auszug aus dem Klappentext)

Meine Meinung: Der Schreibstil von Tom Jacuba ist fließend und sehr detailliert.
Es ist keine eins zu eins Adaption, bei der nur der Schreibstil angepasst wird. Größtenteils handelt es sich um die frei erfundene Vorgeschichte (allerdings angelehnt an die Aussagen des Originals) und spielt bis zum Sturm auf der Insel. Der Autor hat die Grundsätze aus dem ursprünglichen Werk aufgegriffen und mit eigenen fantasiereichen Ideen ausgeschmückt. Die Hauptfiguren sind Prospero und seine Tochter Miranda. Bei den weiteren Mitspielern, Menschen und Geistern, wurde die Namen etwas verändert. Die unterschiedlichen Charaktere wurden gut dargestellt! Erzählt wird aus verschiedenen Sichten.

Der Roman ist in vier Teile (Bücher) untergliedert und erinnert beim Aufbau an die Akte eines Theaterstücks.

Erstes Buch »Der Herzog«.
Es beginnt mit dem magischen Sturm, den Prospero entfesselt hat. Das Schiff, auf dem sich sein Bruder Tonio und König Arbosso von Napoli befinden, wird dadurch zum kentern gebracht. Auf dem Schiff befindet sich auch Feridan, der Prinz von Napoli. Jemand erzählt ihm,wie Alles begann. Danach ein Wechsel ins Geschehen vor 17 Jahren. Damals war Prospero der Herzog von Milano. Seine Frau Julia erwartet ein Kind. Miranda wird geboren. Etwas irritiert war ich anfangs von den Kapiteln in den von Mirandas Empfindungen als Ungeborene in Ich-Sicht erzählt wird. Die erste Begegnung mit der Hexe Coraxa. Sie ist der Auslöser dafür, dass sich Prospero, wenn zunächst auch zögerlich, mit magischen Kräften beschäftigt.

»Lass mich ziehen, Herzog«, flüsterte sie. »Lass mich ziehen, und dein Kind wird leben. Verbrenn mich, und dein Kind wird sterben.«
Zitat aus dem Buch, Seite 46

Zweites Buch »Der Magier«.
Ein Jahr später (bzw. 16 Jahre vor dem Sturm) studiert Prospero ständig im Zauberbuch. »Das Buch der unbegrenzten Macht« Fluch oder Segen? Man ahnt Böses! Prospero vernachlässigt seine Verpflichtungen als Herzog von Milano. Er will unbedingt seine verstorbene Frau Julia wieder erwecken! Doch schon die ersten Versuche, sie mit Magie zurückzuholen, scheitern. Nicht Julia sondern andere Geister holt er. Es kommt, wie es kommen muss. Prospero wird von seinem Bruder verraten. Prospero wird als Hexer angeklagt, glücklicherweise begnadigt, aber verbannt. Prospero verändert sich immer mehr.

»Ohne Angst und Schmerzen wird niemand zum Magier, nicht einmal zum Menschen,« sagt Josepho mit todernster Miene.«
Zitat aus dem Buch, Seite 249

Drittes Buch »Der Verbannte«.
Auf der Insel befinden sich die Hundsköpfigen, die Prospero feindlich gesinnt sind. Später begegnen sie noch Caliban, dem Halbmensch, und Ariel, dem Luftelf. Sehr interessante Figuren! Bevor Prospero Ariel endgültig befreien will, soll dieser ihm dienen.

»Eine Fratze wie ein Habicht und ein Rücken wie ein frisch geschlüpfter Geier.«
Zitat aus dem Buch, Seite 334

Miranda wächst auf der Insel auf. Sie wird geliebt und beschützt von ihrem Vater Prospero und dessen Vertrauten Bruno, Josepho, Jesu und Polino. Auch die Tiere der Insel sind Miranda zugeneigt. Sie ist liebevoll und verständnisvoll, aber kann auch stur und eigensinnig sein. Und trotzdem gibt es gefährliche und grausame Feinde. Es sind Prosperos Feinde, aber dadurch ist auch das Leben von Miranda und den Vertrauten bedroht! Es wird unheimlich!

»War die Vergangenheit wirklich jemals vergangen? Konnte sie jemals vergehen, es sein denn mit dem Tod? Vergangenheit-Log das Wort denn nicht? War nicht alles, was ein Mensch erlebt und getan hatte, jederzeit gegenwärtig?«
Zitat aus dem Buch, Seite 371

Viertes Buch »Der Mensch«.
Caliban, der Halbmensch, bietet Prospero ein Friedensangebot an. Sein gefordertes Pfand ist unfassbar! Es wird spannend! Bald wird es zu einer unwiederbringlichen Entscheidung kommen! Der Sturm. Das Ende hat mir gut gefallen!

Der Handlungsverlauf in den vier Teilen wird sehr ausführlich und bildhaft erzählt. Manchmal war es für mich jedoch zu lang gezogen. Die Spannung wurde dadurch öfters runter gedrückt. Die Rachegelüste von Prospero waren beunruhigend! Immer mehr steigerte er sich rein. Unter den Geistern gibt es gefährliche rachsüchtige Feinde! Es kommt zu sehr grausamen und gruseligen Szenen. Besonders interessant fand ich die Einsätze von Magie und Geistern! Verschiedene Emotionen spielen eine wichtige Rolle. Ein bisschen Kitsch ist mit Miranda und Feridan auch dabei, aber ich fand es amüsierend.

Tom Jacuba beweist wieder seinen Ideenreichtum! Die Themen Verrat und Rache, sowie Liebe und Vergebung sind gut in der Geschichte umgesetzt.
Für Leser, die (wie ich) von der Kalypto Trilogie begeistert waren, möchte ich noch erwähnen, dass es in Jacubas »Der Sturm« völlig anders ist. Es hat seinen eigenen ungewöhnlichen Reiz und erinnert an ein Theaterstück.

Eine fantasievolle komplexe Bearbeitung des ursprünglichen Schauspiels von William Shakespeares »Der Sturm« in dem Fantasy-Roman von Tom Jacuba, die mich gut unterhalten hat.

Leseempfehlung!
4 Sterne

Veröffentlicht am 01.09.2018

Der Sturm

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Prospero, der Herrscher von Milano, stürzt nach dem Tod seiner Frau in tiefe Verzweiflung. Mit Hilfe der gefangenen Hexe Coraxa und ihres Zauberbuches will er sie aus der Unterwelt heraufbeschwören. Doch ...

Prospero, der Herrscher von Milano, stürzt nach dem Tod seiner Frau in tiefe Verzweiflung. Mit Hilfe der gefangenen Hexe Coraxa und ihres Zauberbuches will er sie aus der Unterwelt heraufbeschwören. Doch der magische Akt führt zur Katastrophe - und zu seinem Sturz. Mit nur wenigen Vertrauten auf einer verlassenen Insel gestrandet, stößt Prospero bald auf Coraxas dämonischen Diener Taifunos und den Tiermenschen Caliban. Beide sind entschlossen, Prospero zu vernichten. Mit aller Kraft stemmt der sich gegen seinen Untergang ...

Eine kraft- und fantasievolle Adaption frei nach Shakespeare.

Ich muss gestehen dass ich Shakespeares Werke nicht kenne, allerdings bin ich dementsprechend auch nicht voreingenommen.

Das Buch beginnt mitten in einem Sturm. Es wird ums überleben gekämpft und ein paar wenige scheinen zu gewinnen. Um sich abzulenken wird eine Geschichte erzählt und zwar die von Prospero. Es gibt einen Zeitsprung von 17 Jahren in die Vergangenheit. Dann nimmt die Geschichte langsam Fahrt auf. Zuerst lernt man die Charaktere kennen, dann wird es spannender. Es gibt einem Cut, Buch eins endet. Buch zwei beginnt wieder im Sturm und es folgt sie Vergangenheit. So ist der Aufbau des Buches. Das fand ich ganz schön und eine abwechslungsreiche Angelegenheit. Man begleitet Prospero viele Jahre und lernt ihn so recht gut kennen. Es gibt im Verlauf des Buches einige Schlüsselszenen, manche sind mir allerdings zu schnell abgehakt. Trotzdem schafft Tom Jacuba eine gute Atmosphäre und sorgt mit seinem Schreibstil dafür dass man alles gut vor Augen hat. Das Finale war anders als erwartet, hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen.

Ein bisschen zu meckern hab ich an den Charakteren. Prospero ist mir bis kurz vorm Schluss nicht nahe gekommen. Er ist ein sehr kalter Charakter. Man versteht das natürlich, denn das was er erlebt ist definitiv hart, trotzdem wäre es schön gewesen wenn er nicht so distanziert geblieben wäre. Er ist mir nicht wirklich sympathisch sondern eher egal und das mag ich gar nicht bei einem Protagonisten.

Auch zu den anderen Charakteren konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen. Für mich schmälert sich dann das Lesevergnügen enorm, immerhin sind die Charaltere am wichtigsten. Das fand ich sehr schade und ist auch der Grund warum ich nur 3 1/2 Sterne vergeben kann. Denn die Geschichte ist wirklich sehr gut gewesen.

Das Cover besticht durch das große Schiff und die Schriftart des Titels passt perfekt dazu! Lädt auf jeden Fall dazu ein in die Hand genommen zu werden.

Leider kann ich keine uneingeschränkte Leseempfehlung geben. Dazu sind die Charaltere zu kalt und distanziert und die machen für mich ein Buch aus. Die Geschichte ist allerdings sehr gut und hat gut unterhalten. 3 1/2 Sterne mit Tendenz zu 4 gibt es von mir für "Der Sturm".

Veröffentlicht am 26.08.2018

Der Sturm

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Allgemeines:

Der Sturm ist am 27.07.2018 als Taschenbuch bei Bastei Lübbe erschienen. Der neue Roman des Autors Tom Jacuba hat 527 Seiten und ein wirklich ansprechendes Cover. Er wird vom Verlag für ein ...

Allgemeines:

Der Sturm ist am 27.07.2018 als Taschenbuch bei Bastei Lübbe erschienen. Der neue Roman des Autors Tom Jacuba hat 527 Seiten und ein wirklich ansprechendes Cover. Er wird vom Verlag für ein Lesealter ab 16 Jahrem empfohlen.

Leider liegt das Buch schwer in der Hand und ist auch bei vorsichtigem Lesen empfindlich und nach der Lektüre mehr als rund gelesen. So etwas erwähne ich selten in meinen Rezensionen, da ich stets vorsichtig mit meinen Büchern umgehe. Bei Der Sturm konnte aber selbst ich nicht verhindern, dass das Buch nach dem Lesen gebraucht aussah. Schade, eventuell sollte für eine weitere Auflage ein festerer Einband gewählt werden? Dann würde das Buch mit Sicherheit auch besser in der Hand liegen!

Inhalt:

„Prospero, der Herrscher von Milano, stürzt nach dem Tod seiner Frau in tiefe Verzweiflung. Mit Hilfe der gefangenen Hexe Coraxa und ihres Zauberbuches will er sie aus der Unterwelt heraufbeschwören. Doch der magische Akt führt zur Katastrophe – und zu seinem Sturz. Mit nur wenigen Vertrauten auf einer verlassenen Insel gestrandet, stößt Prospero bald auf Coraxas dämonischen Diener Taifunos und den Tiermenschen Caliban. Beide sind entschlossen, Prospero zu vernichten. Mit aller Kraft stemmt der sich gegen seinen Untergang …“ (Quelle: Bastei Lübbe)

Meine Meinung:

Als ich eine Anfrage bekam, ob ich den neuen Roman von Tom Jacuba (alias Thomas Ziebula) lesen und rezensieren möchte, war ich Feuer und Flamme. Natürlich habe ich direkt zugesagt und konnte das Eintreffen des Romans kaum erwarten. Die Trilogie Kalypto aus der Feder des Autors habe ich schlichtweg verschlungen und war überaus gespannt auf mehr Lesestoff von ihm.

Nachdem das Buch bei mir ankam, habe ich sofort einen ersten Blick hineingeworfen. Wie bereits oben erwähnt, ist das Buch leider von geringerer Produktionsqualität – es liegt bereits auf eine schwer in Worte zu fassende Art unbequem in der Hand. Davon habe ich mich selbstredend nicht abschrecken lassen und sogleich mit dem Lesen begonnen.

Und dann hing ich fest. Ich lese im Vergleich zu anderen Lesern in einem deutlich schnelleren Tempo. Der Sturm hat das nicht zugelassen. Ich kam und kam nicht voran. Auch nach einer Woche nicht. Ich habe für dieses Buch sage und schreibe zwei Wochen gebraucht. Mal fehlte die Konzentration, um der Geschichte zu folgen, mal dadurch bedingt dann auch die Motivation. Zwischendurch stand ich mehrfach kurz vor dem Abbruch des Buches. Vorangetrieben hat mich nur, dass ich schon so tolle Bücher von Jacuba gelesen hatte und dieses Buch lesen WOLLTE. Ich habe mich nach dem Beenden des Buches lange gefragt, wodurch das von mir beschriebene Gefühl entstanden ist, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich die Grundidee des Buches zwar liebe, die Umsetzung in meinen Augen jedoch nicht so gelungen ist, wie von Jacuba gewohnt.

Nach wie vor mag ich die Art wie Jacuba schreibt. Und auch seine Adaption des gleichnamigen Dramas von Shakespeare hat mir gefallen. Die Längen innerhalb dieser Adaption jedoch nicht. Die Handlung wird sozusagen in einer Art Flashbacks bzw. Erinnerungen erzählt. Dadurch entstand bei mir als Leser eher das Gefühl, die Handlung nicht direkt mitzuerleben, sondern die Geschichte nur erzählt zu bekommen. Auf mich wirkt die Handlung dadurch an vielen Stellen zu sehr in die Länge gezogen und weniger spannend.

Obwohl ich gestehen muss, dass ich Shakespeares Original nicht gelesen habe, kam bei mir während der fortschreitenden Handlung nicht viel Spannung auf. Bei meiner Recherche habe ich sowohl Parallelen als auch erfrischende Unterschiede innerhalb Jacubas und Shakespeares Geschichte gefunden. Shakespeare hat den Fokus auf andere Teile der Handlung gelegt, was für Jacuba einen großen Handlungsspielraum angeboten hat.

Trotz der Tatsache, dass den Charakteren viele Widrigkeiten begegnen, gelingt ihnen beinahe alles. Auch die Auflösung der Geschichte wirkte auf mich zu leicht, zu problemlos. Im Nachhinein finde ich die Geschichte, die Jacuba entworfen hat, interessant. Ich würde sogar sagen, dass ich es bereut hätte, sie nicht zu lesen. Wenn dieses Gefühl doch auch nur während des Lesens aufgetreten wäre, das hätte ich mir gewünscht!

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde sofort wieder ein Buch von Jacuba lesen. Der Sturm hat mich nach der Lektüre beeindruckt und ich habe ich viel über die Geschichte und ihre Charaktere nachgedacht. Da bei mir jedoch während des Lesens keine Lesefreude und wenig bis gar keine Motivation zum Weiterlesen aufkam, kann ich diesem Buch nicht mehr als zwei Herzen geben. Ich hoffe, ihr könnt meine Gedanken nachvollziehen. Vielleicht geht es euch mit dem Sturm ja auch ganz anders, denn Tom Jacuba ist ein Autor, der es versteht, mit Sprache umzugehen, zu schreiben und seine Leser in fantastische Welten zu entführen.

Fazit:

Der Sturm ist ein Buch, das in meinen Augen leider nicht an die von Tom Jacuba gewohnte Qualität heranzukommen vermag. Schade!