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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine gelungene Detektivgeschichte für Jugendliche

Holmes und ich – Die Morde von Sherringford
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Seit dem Sherlock Holmes zum Ende des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit Dr. John Watson spektakuläre Kriminalfälle löste, sind beide Familien unweigerlich miteinander verbunden. Eine Erfahrung, die auch Jamie ...

Seit dem Sherlock Holmes zum Ende des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit Dr. John Watson spektakuläre Kriminalfälle löste, sind beide Familien unweigerlich miteinander verbunden. Eine Erfahrung, die auch Jamie Watson machen muss, als er ein Stipendium für das Elite Internat Sherringford erhält. Denn nicht nur er wird von seiner Familie an die amerikanische Ostküste geschickt. Auch Charlotte Holmes muss hier die Schulbank drücken. Und kaum hat Jamie sich eingelebt, geschieht auch schon ein Mord und ausgerechnet Charlotte und Jamie stehen unter Verdacht, ihn begangen zu haben.

„Holmes und ich - Die Morde von Sherringford“ ist ein Detektivroman für Jugendliche, der auf den Abenteuern von Sherlock Holmes und dessen Freund Dr. John Watson beruht. Dabei treten sie diesmal nicht selbst in Erscheinung, sondern mit Jamie Watson und Charlotte Holmes zwei Nachfahren von ihnen. Aber nicht nur hinsichtlich der Figuren hat sich die amerikanische Schriftstellerin Brittany Cavallaro an die Geschichten und Romane des britischen Schriftsellers Arthur Canon Dole angelehnt. Auch die in Sherringfort verübten Verbrechen tragen seine Handschrift, was für die jugendlichen Ermittler von Vorteil ist.

Die Handlung des Buches wird aus der Sicht von Jamie Watson erzählt, der den Leser jederzeit in seine Gedankenwelt blicken lässt und somit viel von seiner Familie und der Familie von Charlotte Holmes verrät. Informationen, die für die Klärung der Verbrechen von Bedeutung sind und ein gutes Bild der beiden Hauptcharaktere vermitteln. Interessant dabei ist, dass Charlotte Holmes wie auch Jamie Watson mit ihren Charaktereigenschaften an ihre Vorfahren angelehnt worden sind, durch ihre unterschiedlichen Geschlechter aber eine ganz besondere Beziehung zueinander entwickeln.

Der aufzudeckende Fall selbst ist wunderbar wendungsreich erdacht und der Erzählstil bewegt sich in einem für Jugendliche gut lesbaren Rahmen. Ein wenig mehr Spannung hätte der Geschichte an einigen Stellen gut getan, wobei die genialen Schlussfolgerungen von Charlotte Holmes, ihr exzentrisches Wesen und die Reibereien zwischen Jamie und ihr ebenfalls für gute Unterhaltung sorgen.

Fazit:
Eine gelungene Detektivgeschichte für Jugendliche, die hoffentlich bald eine Fortsetzung erhält.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine verzwickte Liebesgeschichte

Immer wenn es Sterne regnet
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Manchmal braucht die Liebe etwas Zeit. Eine Erfahrung, die auch Marielle Welley machen muss, als sie sich nach einer traumatischen Jugendschwärmerei in den Mann verliebt, der ihre beste Freundin verehrt. ...

Manchmal braucht die Liebe etwas Zeit. Eine Erfahrung, die auch Marielle Welley machen muss, als sie sich nach einer traumatischen Jugendschwärmerei in den Mann verliebt, der ihre beste Freundin verehrt. Doch auch für sie hält das Schicksal etwas Besonderes bereit. Nach einem missglückten Speeddating kann sie auf einem Trödelmarkt einen wundervollen alten Sekretär erwerben, der verborgene Liebesbriefe aus einer längst vergangenen Zeit in sich birgt. Fasziniert von der in ihnen erzählten Geschichte, begibt sie sich auf die Spur des Mannes, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine junge Frau unsagbar liebt. Dass sie dabei zu sich selbst finden wird, weiß sie natürlich noch nicht und auch nicht, dass es bald eine Zeit geben wird, in der auch für sie die Sterne von Himmel regnen.

„Immer wenn es Sterne regnet“ ist eine verzwickte Liebesgeschichte, die in zwei Zeitebenen erzählt wird und aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten heraus. Ein Plotaufbau, der für Überraschungen sorgt und den Leser sensibel für die Probleme gleich mehrerer Menschen werden lässt. Angefangen von Marielle Welley, die ausgerechnet auf den Mann trifft, der in ihrer Schulzeit überaus gemein zu ihr war, über Adam Winterfield, der mit seiner Güte und seinem Fleiß viele Herzen erobert hat bis hin zu Jeremy McDonalds, der einer falschen Liebe aufgesessen ist, begleitet er sie in einer Phase ihres Lebens, in denen ihr Herzen Purzelbäume schlagen. Eine Geschichte, die mit viel Gefühl, einem Hauch Humor und wunderbar lebensecht von der deutschen Autorin Susanna Ernst erzählt worden ist und den Leser von Beginn an in ihren Bann zu ziehen versteht. Und obwohl bereits zeitig erahnt werden kann, wie die turbulenten Geschehnisse enden, gibt es trotzdem eine unerwartete Überraschung zum Schluss.

Fazit:
Wer schicksalhafte Liebesgeschichten mit mystischen Einschüben mag, der sollte bei diesem Roman zugreifen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ironische Betrachtungen über alltägliche Begebenheiten

Hinten sind Rezepte drin
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Frauen kaufen Schuhe nach dem Aussehen und nicht nach ihrer Bequemlichkeit. Ein Fakt, der zwar für einige Unannehmlichkeiten sorgt, aber immerhin im Sinne der Schönheit ist. Doch wenn Frau darüber hinaus ...

Frauen kaufen Schuhe nach dem Aussehen und nicht nach ihrer Bequemlichkeit. Ein Fakt, der zwar für einige Unannehmlichkeiten sorgt, aber immerhin im Sinne der Schönheit ist. Doch wenn Frau darüber hinaus auch noch mit der Schuhgröße schummelt, geht es dann doch zu weit. Aber nicht nur diese heimliche Beichte findet der Leser in dem von der deutschen Journalistin, Moderatorin, Buchautorin und Schauspielerin Katrin Bauerfeind mit viel hintergründigem Humor geschriebenen Buch. Auch die Erkenntnis, dass alles rund ums Klo ein beliebtes Thema bei familiären Feierlichkeiten ist, wird hier schonungslos aufgedeckt. Und wer danach noch nicht genug von den ausgiebig zur Schau gestellten Marotten seiner Mitbürger hat, kann sich auch an den zur Sprache kommenden Unterschieden zwischen beiden Geschlechtern erfreuen.

„Hinten sind Rezepte drin: Geschichten, die Männern nie passieren würden“ ist nach „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“ das zweite Buch der Autorin, das mit ironischen Betrachtungsweisen über gewöhnliche Begebenheiten aus dem Alltag für gute Unterhaltung sorgt. Dabei ist es egal, ob die übersteigerte Vorsicht vieler Frauen im Fokus der Ereignisse steht oder ob ihre nicht zu begreifenden Panikattacken zur Verständnislosigkeit bei Männern führt. In jeder der 46 kurzweiligen Episoden ist ein Körnchen Wahrheit versteckt und das, obwohl Frau Bauerfeind gerne gnadenlos übertreibt. Wer allerdings glaubt, hier seine Lachmuskeln durchgängig strapazieren zu können, der wird bald eines Besseren belehrt. Denn neben der sehr breiten Palette an amüsant dargestellten Erlebnissen sorgt auch das persönliche Statement der Autorin dafür, dass nicht jede Geschichte gleich gut gefällt.

Fazit:
Wer humorvolle Geschichten und hinlängliche Klischees mag, kann hier bedenkenlos zu greifen. Doch Vorsicht ist geboten. Zu viele Episoden auf einmal verwirren recht schnell. Deshalb lieber noch einmal zurückblättern und in sich gehen. Und auf keinen Fall nicht alles auf die Goldwaage legen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der spannende erste Einsatz einer neuen Münchener Kommissarin

Verletzung
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Hauptkommissarin Toni Stieglitz fühlt sich nicht mehr sicher in ihrer Haut. Erst seit Kurzem erst hat sie sich von ihrem Freund Mike getrennt, weil er, der als Polizist erfolgreich und geachtet ist, sie ...

Hauptkommissarin Toni Stieglitz fühlt sich nicht mehr sicher in ihrer Haut. Erst seit Kurzem erst hat sie sich von ihrem Freund Mike getrennt, weil er, der als Polizist erfolgreich und geachtet ist, sie brutal geschlagen hat. Und wie viele Opfer häuslicher Gewalt wird sie seitdem von Schamgefühlen, Panikattacken und Unsicherheit geplagt und versucht nun ihrem Peiniger aus dem Weg zu gehen. Doch anstatt in einer heruntergekommenen Pension ihre Wunden zu lecken, wird sie zu einem Einsatz gerufen, der ihr ganzes Können verlangt. Denn ausgerechnet in der Nähe der Polizeistation wird auf den Stufen einer Jesuitenkirche eine erstochene Frau gefunden und schon bald wird klar, dass sie nicht das einzige Opfer eines perfiden Mörders ist.

„Verletzung“ ist das Debüt von Manuela Obermeier, die mit Toni Stieglitz eine Kommissarin ins Rennen schickt, die erfrischend unkompliziert und lebensecht in Erscheinung tritt. So bereitet es viel Spaß, der jungen Ermittlerin zu folgen, wenn sie einen hinterhältigen Verbrecher jagt und dabei gleichzeitig versucht, die eigenen Dämonen zu besiegen. Ein Kampf, der mit vielen Höhen und Tiefen verbunden ist, allerdings im privaten Bereich recht verhalten vonstattengeht. Hier wäre die Schilderung von Konfrontationen mit dem gewalttätigen Ex-Freund Maik und ein öfteres Auftauchen von ihm besser gewesen, um den Wandel von einer eingeschüchterten Frau zu der am Ende des Buches gestärkt hervorgegangenen Hauptkommissarin noch besser zuvollziehen. So erlebt der Leser die Bedrohung, bis auf eine kurze Passage am Ende des Buches, nur in vagen Wahrnehmungen und Vermutungen der gepeinigten Kommissarin selbst, was nicht unbedingt glaubhaft erscheint. Doch trotz dieses kleinen Makels überzeugt der Krimi mit einem spannenden Fall, mit wendungsreichen Ermittlungen und mit einem Schreibstil, der sich wunderbar flüssig liest.

Fazit:

Der erste Einsatz der Münchener Hauptkommissarin Toni Stieglitz lässt auf noch viele interessante Fälle hoffen. Vor allem, weil die Autorin Manuela Obermeier selbst Polizistin ist und als Polizeihauptkommissarin über ein großes Repertoire von begangenen Verbrechen verfügt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein bewegender Roman, der gleichzeitig fasziniert und schockiert

Der goldene Sohn
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Nur wenige indische Medizinstudenten haben das Glück, eine Stelle als Assistenzarzt in Amerika zu ergattern. Einer von ihnen ist Anil Pantel, der als Sohn einer angesehenen Bauernfamilie in dem westindischen ...

Nur wenige indische Medizinstudenten haben das Glück, eine Stelle als Assistenzarzt in Amerika zu ergattern. Einer von ihnen ist Anil Pantel, der als Sohn einer angesehenen Bauernfamilie in dem westindischen Dorf Panchanagar aufgewachsen ist. Doch seine Ausbildung im Parkview Hospital in Dallas gestaltet sich schwieriger, als gedacht. Nervenaufreibende Schichten und schwer kranke Patienten beanspruchen seine Aufmerksamkeit, während er gleichzeitig für die Bewohner seines Heimatdorfes telefonisch als Schiedsmann zur Verfügung stehen muss. Aber nicht nur sein Leben ist von weitreichenden Veränderungen geprägt. Auch das seiner Jugendfreundin Leena, die traditionell mit einem Inder verheiratet wird. Denn anstatt eine glückliche Ehe zu führen, wird sie von der Familie ihres Ehemanns als Dienstmagd benutzt und mit Schlägen und Beschimpfungen attackiert. Erst nach einem versuchten Mordanschlag ergreift Leena die Flucht und treibt damit ihre Eltern in den Ruin.

Zwei Schicksale, wie sie unterschiedlicher nicht sein können und doch verbindet sie ein entscheidendes Detail. Denn bereits in Kindertagen haben Anil und Leena gemeinsam viel erlebt und tiefer greifende Gefühle füreinander entwickelt. Und genau darauf baut Shilpi Somaya Gowda ihre Geschichte auf, die von den traditionellen Zwängen im heutigen Indien und von dem Versuch junger Menschen, diese zu umgehen, erzählt. Ein Zwiespalt, der besonders in dem Lebensweg des Bauernsohnes Anil zum Tragen kommt, der sich als junger Mann die Lebensweisen zweier völlig verschiedener Kulturen zu Eigen macht und mit heimatlichen Traditionen bricht. Doch obwohl er in Amerika Fuß fassen kann, schlägt sein Herz für die Heimat und für Leena, die einen schweren Leidensweg durchleben muss.

Erzählt wird der ergreifende Roman abwechselnd aus der Sicht von Leena und Anil, der Schilderungen sehr anschaulich und lebendig geraten sind. In ihnen erhält der Leser zum einen tiefe Einblicke in die indische Kultur und die Auswirkung lang gehegter Traditionen, zum anderen taucht er in den amerikanischen Klinikalltag ein, der von einem kaum zu bewältigenden Erfolgsdruck geprägt ist. Dabei lässt es sich die Autorin zu keiner Zeit nehmen, vorhandene Schwachpunkte an den Pranger zu stellen und durch schockierende Ereignisse zu untermauern. Allerdings hat sie es an manchen Stellen etwas zu gut gemeint und den Leser mit ausufernden medizinischen Details und unbedeutsamen Lebensgeschichten weiterer Personen regelrecht überschüttet.

Fazit:
„Der goldene Sohn“ ist ein bewegender Roman, dessen Handlung in zwei völlig verschiedenen Kulturen angesiedelt ist und der gleichermaßen fasziniert und schockiert.