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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Ausflug in die Provence, der es in sich hat

Tod in der Provence
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Im französischen Venasque entdecken Erntehelfer die Leiche einer Frau, deren Füße mit einer Axt abgeschlagen worden sind. Ein brutales Verbrechen, das Commisario Albin Leclerc an eine Reihe von Vermisstenfällen ...

Im französischen Venasque entdecken Erntehelfer die Leiche einer Frau, deren Füße mit einer Axt abgeschlagen worden sind. Ein brutales Verbrechen, das Commisario Albin Leclerc an eine Reihe von Vermisstenfällen denken lässt, die er vor seinem Ruhestand nicht mehr aufklären konnte. Acht Frauen waren es insgesamt, die in den letzten sechs Jahren verschwanden und die, genau, wie die Tote in den Obstbaumfeldern, rote Haare hatten.
Zur gleichen Zeit erbt ein Hamburger Ehepaar ganz in der Nähe ein Chateau, in dem sie in Zukunft leben wollen. Das malerische Anwesen, das neben seiner traumhaften Lage auch noch genug Platz für ein kleines Hotel in sich birgt, ist genau das, wovon die Kinderbuchillustratorin Hanna schon immer geträumt hat. Doch anstatt ihr neues Glück in vollen Zügen zu genießen, gerät sie schon bald in ernsthafte Gefahr, denn auch sie hat, wie die verschwundenen Frauen in der Provence, rote Haare.

„Tod in der Provence“ ist der erste Fall für den französischen Kommissar Albin Leclerc, der seit seiner Pension mit einem kleinen Mops namens Tyson die undenklich langen und furchtbar heißen Tage in der französischen Gemeinde Le Pontet verbringt. Ständig damit beschäftigt, seinen Kollegen in der Gendarmerie und im Kommissariat auf die Nerven zu gehen, ist er unendlich froh, als mit dem Tod der jungen Frau Bewegung in die alten Ermittlungen kommt. Denn an seinem letzten Arbeitstag hat er den verschwundenen Frauen sein Versprechen gegeben, dass er ihre Fälle noch aufklären wird. Ein wunderbar spannender, atmosphärisch dichter und abwechslungsreicher Kriminalroman, dessen Figuren schnell zum Leben erwachen und der trotz seiner malerischen Kulisse, in grauenvolle Abgründe blicken lässt.

Fazit:
Ein Ausflug in die Provence, der es in sich hat und ein Kommissar, der trotz erreichtem Ruhestand hoffentlich noch öfter ermitteln wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein bewegendes Statement für das Leben und die Liebe

Mein Herz wird dich finden
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Es ist immer schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren und mit dem Verlust klarzukommen. Eine Erfahrung, die auch Mia machen muss, als sie ihren Freund Jacob durch einen Unfall verliert. Von Trauer ...

Es ist immer schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren und mit dem Verlust klarzukommen. Eine Erfahrung, die auch Mia machen muss, als sie ihren Freund Jacob durch einen Unfall verliert. Von Trauer übermannt zieht sie sich zurück und findet Trost darin, den Menschen ausfindig zu machen, der Jacobs Herz erhalten hat. Dass sie damit fast ein Leben zerstört, ahnt Mia zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Denn Noah, der seit seiner Herztransplantation endlich wieder normal leben kann, wollte auf keinen Fall wissen, wer der Spender seines Herzens ist. Doch als Mia plötzlich vor ihm steht, spielen seine Gefühle verrückt. Er verliebt sich in sie und erfährt erst viel zu spät, wer Mia wirklich ist.

„Mein Herz wird dich finden“ ist ein berührender Roman für junge Leser, der in erfrischend lebendiger Art die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe erzählt. Aus der Sicht der Ich-Erzählerin Mia geschildert, erlebt der Leser hautnah, wie sich diese nach einer langen Zeit der Trauer neu verliebt, wie sie Hoffnung und Kraft aus einer sich langsam entfaltenden Beziehung schöpft und dabei ganz genau weiß, dass dieses Glück auf einer Lüge basiert. Aber nicht nur ihr bewegendes Schicksal steht im Mittelpunkt des Geschehens. Auch Noahs Krankheit und seine Herztransplantation nehmen einen entschiedenen Teil der Handlung ein und geben einen erschreckend nüchterneren Einblick in die Probleme, die dieser im täglichen Leben hat. Ein tiefgründiger Roman, der zu Beginn eines jeden Kapitels Informationen zum menschlichen Herzen und zu Spenderorganen enthält und Gedanken zur Organtransplantation und Organspende aufkommen lässt.

Fazit:
Mit „Mein Herz wird dich finden“ hat Jessie Kirby ein bewegendes Statement für das Leben und die Liebe verfasst, für den Kampf um das Loslassen und Verzeihen und darum, auch in schwierigen Situationen einem geliebten Menschen beizustehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Regionalkrimi, der voller Pointen steckt

Das Schlossgespinst
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Mitten in den juristischen Burgfrieden hinein, platzt eine Leiche und der Meininger Anwalt Fickel bekommt schon bald alle Hände voll zu tun, um neben einer kniffligen Erbangelegenheit auch noch einem perfiden ...

Mitten in den juristischen Burgfrieden hinein, platzt eine Leiche und der Meininger Anwalt Fickel bekommt schon bald alle Hände voll zu tun, um neben einer kniffligen Erbangelegenheit auch noch einem perfiden Mörder auf die Schliche zu kommen. Dass er dabei wie gewohnt überhaupt keine Ahnung von nichts hat, wird schnell klar. Trotzdem stürzt sich Fickel voller Enthusiasmus in die Ermittlungen und stößt dabei auf alte Geheimnisse, die es in sich haben.

„Das Schlossgespinst“ ist der dritte Fall des Meininger Anwalts Fickel, der als „Terminhure“ am Gericht sein Dasein fristet. Und obwohl er nicht der hellste Stern am Anwaltshimmel ist, gelingt es ihm stets auf merkwürdige Art, den einen oder anderen Kriminalfall zu lösen. Ein vergnügliches Unterfangen, von dem nicht nur die Meininger Gesellschaft profitiert, sondern auch der Leser, der sich vor Lachen manchmal kaum halten kann. Zu komisch sind die Bilder, die ihm sein Kopfkino suggeriert, wenn ebendieser Anwalt in einem absinthfarbenen Rokokokleid seine Recherchen anstellt.

Neben ausreichend humorvollen Szenen hat der aus der Feder von Hans-Henner Hess stammenden Regionalkrimi aber noch mehr zu bieten. Interessante Informationen über die eine oder andere juristische Plänkelei, Wissenswertes über historische Fakten und ein Blick in die Meininger High Society, deren Figuren in diesem Fall allerdings frei erfunden sind. Ergänzt wird das Ganze mit ostalgischen Spitzfindigkeiten, deren Erklärungen in erläuternden Fußnoten zu finden sind und nicht zu vergessen, mit einer Vielzahl schrulliger Figuren, die jede für sich genommen, einzigartig sind.

Fazit:
Ein Regionalkrimi, der voller Pointen steckt und mit einem ungewöhnlich ambitionslosen Anwalt bestens zu unterhalten versteht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nichts ist so, wie es scheint

In Todesangst
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Tim Blake ist der typische Verlierer. Nachdem er sein eigenes Autohaus in den Sand gesetzt hat und seine Frau nunmehr mit einem zahlungskräftigeren Nachfolger zusammenlebt, verschwindet auch noch seine ...

Tim Blake ist der typische Verlierer. Nachdem er sein eigenes Autohaus in den Sand gesetzt hat und seine Frau nunmehr mit einem zahlungskräftigeren Nachfolger zusammenlebt, verschwindet auch noch seine Tochter Sydney von einem auf den anderen Tag spurlos. Die siebzehnjährige Jugendliche, die jedes Jahr zwei Monate im Sommer mit ihrem Vater in Milford verbringt, wollte in einem Hotel für Geschäftsleute an der Rezeption einem Ferienjob nachgehen. Als sie eines Abends nicht nach Hause kommt, muss Tim Blake feststellen, dass seine Tochter gar nicht in diesem Hotel gearbeitet hat. Voller Verzweiflung begibt er sich auf die Suche nach ihr und muss mit Erschrecken feststellen, wie wenig er doch über seine eigene Tochter weiß.

Gemeinsam mit Jeff, einem Freund von Syd, richtet er eine Internetseite ein, fährt täglich durch die Stadt, in der Hoffnung seine Tochter zu finden, reicht Bilder herum und fliegt sogar nach Seattle, um einem seriös klingenden Hinweis nachzugehen. Doch vergebens. Syd bleibt verschwunden. Stattdessen häufen sich mysteriöse Vorfälle. Tims Exfrau Susan wird von einem Typen in einem dunklen Crysler beobachtet, Syds Auto wird mit Blutspuren an Türgriff und Steuer auf einem Kundenparkplatz aufgefunden, Jeff ist in einen Kreditkartenschwindel verstrickt und Syds beste Freundin Paddy treibt sich mit eigenartigen Typen herum. Als dann auch noch in Tims Haus eingebrochen wird, Unbekannte ihn bedrohen und die Polizei in seinem Kopfkissen Kokain findet, wird ihm klar, dass hinter Syds Verschwinden mehr steckt und sie alle um ihr Leben fürchten müssen.

Mit seinem neuesten Thriller „In Todesangst“ hat der Autor Linwood Barkley wieder einmal bewiesen, dass er es versteht Bücher zu schreiben, in denen es vor Spannung nur so knistert und nicht alles so ist, wie es scheint. In gewohnter Manier und anlehnend an seine Vorgänger lässt er einen Familienvater die recht haarsträubenden Ereignisse aus seiner Sicht erzählen, beteiligt den Leser an dessen Gedanken und Ängste und schickt ihn auf eine Reise, die unwirklicher und abscheulicher nicht sein kann. Denn was dort im Laufe der Zeit zutage tritt, ist nicht gerade fein. Und während Tim Blake verzweifelt versucht seine Tochter zu finden und einmal im Leben alles richtig machen möchte, muss er wieder einmal feststellen, dass er an seiner Unfähigkeit scheitert, perfekt zu sein. Doch diesmal lässt er nicht locker, kämpft mit der Verzweiflung eines Vaters, dem man das Einzige im Leben genommen hat, was ihm etwas bedeutet.

In dem Thriller „In Todesangst“ offenbaren sich die Stärken des Autors Linwood Barkley, die in einer detailgetreuen, äußerst lebensecht wirkenden Schilderung nicht funktionierender familiärer Verhältnisse liegen. Verhältnisse, die weit ab von den typischen Bilderbuchfamilien angesiedelt sind und deren Protagonisten mehr als andere Menschen mit dem täglichen Wahnsinn zu kämpfen haben. Fast meint der Leser diese zu kennen, so authentisch kommen sie ihm entgegen, so sehr sprühen sie vor Natürlichkeit und Schwächen. Dabei scheut er sich nicht, immer wieder neue Spuren auszulegen und seine Protagonisten in unvorhergesehene Fallen tappen zu lassen. Eine Verfahrensweise, die Spannung erzeugt und den Leser das gesamte Buch über bei der Stange hält. Aber auch der Sprecher Walter Kreye hat am Gelingen des Hörbuches einen nicht unerheblichen Anteil. Der Schauspieler, der bereits in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen sowie als Sprecher mehrerer Hörbücher mit seinen Leistungen überzeugen konnte, versteht es mit einer hervorragenden Interpretation, der Geschichte Leben einzuhauchen. Mit seiner angenehmen Stimme und einer situationsgerechten Variation von Stimmlage und Erzähltempo verleiht er den Figuren einen ihnen eigenen Charakter und versteht es, die Dramatik der Geschichte exzellent herauszuarbeiten.

„In Todesangst“ ist ein Hörbuch das, basierend auf einer interessanten und spannenden Geschichte, den Hörer von der ersten Minute an in seinen Bann zieht und ein wendungsreiches und packendes Hörerlebnis verspricht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Geschichtsträchtiger Schwedenkrimi

Engel aus Eis (Ein Falck-Hedström-Krimi 5)
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Die Schriftstellerin Erica Falck hat genug von der Babypause und sehnt sich, nach Monaten mit Geschrei und vollen Windeln, zurück zu ihrem Job. Da kommt es ihr gerade recht, dass Ihr Mann, der Polizist ...

Die Schriftstellerin Erica Falck hat genug von der Babypause und sehnt sich, nach Monaten mit Geschrei und vollen Windeln, zurück zu ihrem Job. Da kommt es ihr gerade recht, dass Ihr Mann, der Polizist Patrik Hedström, anstatt zu Arbeiten, einige Monate Erziehungszeit mit der einjährigen Maja verbringen möchte. Doch als sie endlich an ihrem Schreibtisch sitzt, um das lange im Voraus geplante Buch in Angriff zu nehmen, fehlen die Worte. Stattdessen fällt ihr Blick auf einen Stapel Tagebücher, die sie auf dem Dachboden des Hauses gefunden hat. Tagebücher ihrer Mutter die sie in eine Zeit katapultieren, als der zweite Weltkrieg wütete und auch das neutrale Schweden von dessen Folgen nicht verschont blieb. Ein lebensbedrohlicher Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. Denn während Erica Falck versucht, Schicht für Schicht die alten Geheimnisse aufzudecken, gibt sich jemand viel Mühe, sie mit allen Mittel davon abzuhalten.

Zur gleichen Zeit finden zwei Jungen in einem alten Haus die von Spuren der Verwesung gezeichnete Leiche eines ehemaligen Geschichtslehrers, der als Fachmann für Deutschland und die Nazis galt. Ein Anblick, den sie so schnell nicht wieder vergessen werden. Denn der leblose Körper ihres ehemaligen Nachbarn ist übersät mit Unmengen an Fliegen und anderen Insekten, die ihn als Nahrungsquelle für sich auserkoren haben. Aber auch Kommissar Mellberg, der sich kurz darauf auf den Weg zum Tatort macht, wird das Bild des toten Mannes einige Zeit verfolgen. Noch ahnt er nicht, dass dieser Fall ihn schon bald zu der Frau seines beurlaubten Mitarbeiters Patrik Hedström führt, die ohne es zu ahnen, in das Visier eines skrupellosen Mörders gerät.

In „Engel aus Eis“ versteht es die Autorin Camilla Läckberg bereits auf den ersten Seiten ihres Buches, den Leser an das Geschehen zu fesseln. Eine Spannung, die das Resultat eines gut durchdachten Plots, aber auch einer flüssigen und sehr bildhaften Sprache ist, in die sie ihre Handlungen kleidet. Schon fast liebevoll versieht sie die Figuren mit vielen Details und lässt den Leser in einem Umfang an ihrem Leben teilhaben, der für einen Kriminalroman ungewöhnlich ist. So stolpert dieser nicht nur über Leichen und alte Geheimnisse, sondern auch über volle Windeln und unzufriedene Schwiegermütter. Eine sehr unterhaltsame Kombination, die darüber hinaus ein Stück unrühmliche Vergangenheit aufarbeitet. Dazu wechselt Camilla Läckberg immer wieder die Zeitebenen und erzählt sozusagen zwei Geschichten in einem Buch. Zum einen lässt sie den Leser an grausam verübten Verbrechen im zweiten Weltkrieg teilhaben, die sie in Form von alten Tagebucheinträgen erzählt. Zum Anderen begleitet sie Erica Falck bei Suche nach den Geheimnissen ihrer toten Mutter und klärt dabei mit Hilfe der Polizei zwei Morde auf.

Fazit:
Mit "Engel aus Eis" präsentiert Camilla Läckberg ein umfangreiches Krimipaket aus Schweden, das trotz einiger Längen und ohne die Verwendung von düsteren Ermittlern gut unterhält.