Cover-Bild Mein Freund Otto, das wilde Leben und ich
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerstenberg Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 184
  • Ersterscheinung: 25.06.2018
  • ISBN: 9783836956253
  • Empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
Silke Lambeck

Mein Freund Otto, das wilde Leben und ich

Barbara Jung (Illustrator)

»Otto hat gesagt, wir sind viel zu brav, und seitdem denke ich über das wilde Leben nach. Und ob er recht hat. Und was wir tun sollen, falls er recht hat. Denn falls ja, kann es nicht so bleiben.«
Matti und Otto kennen sich schon ihr ganzes Leben, minus drei Wochen. Sie wohnen da, wo andere Urlaub machen - mitten in Berlin. Sie gehen zum Yoga und spielen Klavier. Matti hat die Lachsucht und Otto kann nicht singen. Alles ganz normal, also. Zu normal?! Eines Tages sehen sie in der Schule Bruda Berlin auf You-Tube rappen und beschließen: Es muss sich was ändern! Fragt sich nur, wie ... Eine Großstadt-Kindergeschichte von heute, sie handelt von Freundschaft, komischen Lehrern und seltsamen Nachbarn, Immobilienhaien und gefährlichen Gangstern, von Müttern und Vätern - vom wilden Leben eben!

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2018

Ein alltäglicher Konflikt und seine sehr originelle Lösung

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Matti und Otto sind beste Freunde schon so gut wie ihr ganzes Leben lang. Für ein Schulprojekt sollen sie einen Rap entwerfen und der Klasse vorführen. Doch Otto meint, sie seien viel zu brav, sie müssten ...

Matti und Otto sind beste Freunde schon so gut wie ihr ganzes Leben lang. Für ein Schulprojekt sollen sie einen Rap entwerfen und der Klasse vorführen. Doch Otto meint, sie seien viel zu brav, sie müssten erst etwas wilder werden, wenn das mit dem Rap überhaupt was werden kann. Doch wie macht man das, dass man plötzlich wilder ist und trotzdem niemand richtig weh tut? Otto und Matti finden tatsächlich ein gutes Thema dazu, aber dann kommt doch alles ganz anders…

Mit den beiden Freunden hat die Autorin Silke Lambeck zwei sympathische Jungs entworfen, die sehr neugierig und aufgeweckt sind und gleichzeitig auch Verantwortung übernehmen. Sie schlagen mal über die Stränge, aber so richtig nur in Ausnahme- und Notfällen. Die Geschichte kommt sehr unterhaltsam herüber, auch wenn sie ernste Untertöne zeigt. Der Text wird gut ergänzt von den Illustrationen, die in schwarz-weiß über das Buch verteilt sind. Das Buch ist kindgerecht geschrieben, es regt ganz nebenbei zum Nachdenken auf, während man sich beim Lesen köstlich amüsieren kann, weil Matti frei von der Leber weg seine Sicht der Dinge schildert. Die Auflösung des Konflikts ist äußerst originell gelöst, die Idee dazu wird bei den jungen Lesern auf jeden Fall gut aufgenommen werden.

Ein richtig gutes Kinderbuch mit einem alltäglichen Konflikt und einer sehr originellen Lösung, die sowohl den Eltern beim Vorlesen wie auch den Kindern beim Selberlesen viel Spaß machen wird. Unbedingt zum Weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 07.09.2018

Klasse Kinderbuch

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„...Otto sagt, wir sind viel zu brav. Seitdem denke ich über das wilde Leben nach. Und ob Otto recht hat. Und was wir tun sollen, wenn er recht hat. Denn dann kann es nicht so bleiben...“

Mit diesem Zitat ...

„...Otto sagt, wir sind viel zu brav. Seitdem denke ich über das wilde Leben nach. Und ob Otto recht hat. Und was wir tun sollen, wenn er recht hat. Denn dann kann es nicht so bleiben...“

Mit diesem Zitat beginnt ein humorvolles Kinderbuch, was sich aber auch ernsten Themen widmet. Matti und Otto gehen in die fünfte Klasse und kennen sich schon seit dem Krabbelalter. Sie sind beste Freunde. Während Matti den Klavierunterricht besucht, geht Otto zum Yoga. Das soll ihm helfen, weil er gern über die eigenen Füße stolpert. Das Ergebnis des Kursbesuches liest sich bei Otto so:

„...Und Otto sagt, sie haben damit völlig recht: er tut sich beim Fallen nicht mehr so weh...“

Matti ist der Ich-Erzähler. Der Schriftstil ist perfekt auf die Zielgruppe zugeschnitten. Die Jungen sagen, was sie denken und fallen dabei auf manch Klischee rein. Da Matti in passenden und manchmal auch unpassenden Momente in eine Lachsucht verfällt, kann er damit die eine oder andere Situation entschärfen.
Die Musiklehrerin hat eine ausgefallene Idee. Sie zeigt den Kindern das Video eines rappenden Jungen auf Youtube und gibt ihnen die Hausaufgabe, selbst einen Rap zu schreiben. Matti und Otto wollen die Aufgabe gemeinsam angehen. Leider kann Otto nicht singen. Zuerst einmal aber benötigen sie ein Thema. Sie denken an Horst Zimmermann, Kioskbesitzer, der Kinder nicht leiden kann und sie bei jeder Gelegenheit anbrüllt. Matti äußert sich darüber:

„...Mutter sagt immer, dass Leute, die besonders unfreundlich sind, irgendetwas Schlimmes im Leben passiert ist. Vielleicht stimmt das ja. Aber ehrlich. Weil man selbst etwas Schlimmes erlebt hat, ist das doch kein Grund, das Schlimme im Leben von anderen zu sein...“

Sehr schön wird dargestellt, wie die Freunde zueinander stehen und sich gegenseitig helfen. Dann bekommen sie mit, dass Horst Zimmermann von Immobilienhaien bedroht wird, die seine Zeitungen auf die Straße werfen. Die Jungen sehen sich nur kurz an und sammeln die Zeitungen wieder ein. Dabei lernen sie einen ganz anderen Horst Zimmermann kennen.
Ihre Einsatzbereitschaft und ihr ideenreiches Vorgehen führt die Jungen in andere Teile von Berlin, Sie gewinnen neue Freunde und lernen eine Menge für das Leben. Dabei sind nicht mehr so brav wie bisher. Das aber lässt sich verschmerzen. Nebenbei haben beide auch Probleme mit ihren Müttern. Matti mag den Freund der Mutter nicht und Otto möchte den Blog seiner Mutter am liebsten abschalten.
Einige Schwarz-Weiß-Bilder veranschaulichen die Handlung. Sie sind kindgerecht gezeichnet.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie ist mitten aus dem Leben gegriffen, enthält viele amüsante Momente und nimmt manch Klischee gekonnt auf die Schippe.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Ein tolles, modernes Kinderbuch für Klein und Groß

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„Ich schluckte eine Antwort runter und setzte mich. Was dazu führte, dass sie mir unangenehm im Hals hing.“ (S. 126)

Meine Meinung:
In diese Geschichte findet man wirklich ganz schnell hinein, denn sie ...

„Ich schluckte eine Antwort runter und setzte mich. Was dazu führte, dass sie mir unangenehm im Hals hing.“ (S. 126)

Meine Meinung:
In diese Geschichte findet man wirklich ganz schnell hinein, denn sie ist wie aus dem Leben gegriffen und beginnt wunderbar „normal“. Die Schüler Matti und Otto, die allerbesten Freunde, sollen für Musik einen eigenen Rap schreiben und vortragen. Das passt eigentlich ganz prima, denn die beiden Jungs finden, dass ihr Schülerleben zwischen Yogakurs, Fechtstunden und Klavierunterricht ruhig ein bisschen „wilder“ sein dürfte. Sie könnten doch auch mal ein bisschen „Gangsta“ sein, so wie der erfolgreiche YouTube-Star „Bruda Berlin“. Aber worüber sollen sie bloß rappen? Da bietet sich doch gleich der motzige Kioskbesitzer und Kinderfeind Horst „Hotte“ Zimmermann an. Doch als sie Hotte und seinen leicht abgewetzten Kiosk mal genauer unter die Lupe nehmen wollen, stellen sie fest, dass hier etwas Böses droht und die Geschichte nimmt von da ab einen ganz unerwarteten Lauf…

Otto und Matti – ein wirklich wunderbares Duo, das man von Anfang an nur gern haben kann! Aus Kindersicht freut es sicherlich, dass die beiden mal ein bisschen rebellisch sein wollen (vielleicht sogar mal eine Yogastunde schwänzen?), aus Elternsicht freut es mich, dass die beiden sich dabei aber einig sind, dass sie mit dem „Rebellentum“ niemandem wirklich schaden wollen. So entspinnt sich eine moderne und spannende Geschichte, in deren Verlauf Autorin Silke Lambeck für ihre beiden Helden und auch die Leser die ein oder andere Überraschung bereithält. So macht es wirklich Spaß, Otto und Matti auf ihrem kleinen Großstadtabenteuer zu begleiten, mit ihnen mitzuzittern, mitzufiebern, mitzuleiden und mitzufreuen.

Das besondere an dieser Geschichte sind aber nicht „nur“ die gelungenen Charaktere und die unterhaltsame Story, sondern insbesondere auch die vielen ernsten Themen, die ganz „nebenbei“ und oft unterschwellig mitschwingen und diesem Kinderbuch eine gehörige Portion Tiefgang verleihen. Ganz konkret geht es hier u.a. um Klischees und Vorurteile, Freundschaft, Vertrauen und Mut. Daneben geht es auch noch um Gentrifizierung und das Recht auf Selbstbestimmung, gerade für Kinder. Es ist wunderbar zu lesen, wie Otto und Matti über sich hinauswachsen und für andere einstehen, und toll, wie sie Erwachsenen aufzeigen, dass Vorurteile meist nichts anderes sind als Vor-Urteile. Hier zeigen die „Kleinen“ den „Großen“ mal, wie man es richtig macht. Eine tolle Botschaft, gerade für die jüngeren Leser!

FAZIT:
Ein modernes Buch für mehr Mut, Zusammenhalt und Vertrauen - Und ein Buch gegen Vorurteile, Klischees und Fremdbestimmung. Einfach toll!

Veröffentlicht am 02.09.2018

Ein unglaublich witziger und lehrreicher Großstadtroman – nicht nur für Kinder

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Oh weh, das Leben von den beiden zehnjährigen Jungs Matti und Otto ist zu normal – zu wenig wild, wie sie beide finden. Es spielt sich ab zwischen Kinderyoga, Kinderkochkurs und Musikunterricht. Das kann ...

Oh weh, das Leben von den beiden zehnjährigen Jungs Matti und Otto ist zu normal – zu wenig wild, wie sie beide finden. Es spielt sich ab zwischen Kinderyoga, Kinderkochkurs und Musikunterricht. Das kann nicht so bleiben!
Und noch ehe sie sich versehen, stecken die beiden als echte Freunde mitten in einem Abenteuer. Doch mehr wird hier nicht verraten.

Mit ihrem Buch „Mein Freund Otto, das wilde Leben und ich“ ist Silke Lambeck ein wunderbares witziges und sehr lesenswertes Abenteuer gelungen, das im Gerstenberg Verlag erschienen ist und 180 Seiten umfasst. Passend zur Geschichte sind immer wieder schöne Zeichnungen von der Illustratorin Barbara Jung zu finden.
Das Buch ist in größerer Schrift und einfach gehaltener Sprache zu lesen. Also absolut für Kinder geeignet. 
Die Handlung ist in sich stimmig und lädt zum Mitfreuen und -fiebern ein. Wir (Mama und zwei Kinder) haben die einzelnen Charaktere sofort ins Herz geschlossen und konnten uns ohne Probleme in sie hineinversetzen und gut mitfühlen.
Gerne würden wir noch mehr über Otto und Matti lesen.

Es war so vieles in der Geschichte für uns alle dabei und wir haben richtig gerne gelesen und dabei viel gelacht und so oft geschmunzelt. Überhaupt schreibt Silke Lambeck total realitätsnah und nimmt dabei den aktuellen Zeitgeist sehr gekonnt auf die Schippe - das finde ich als Mama beim Lesen absolut wunderbar. 
Auch das Thema „Vorurteile“ bzw. „Klischees“ und der Umgang damit wird schön aufgegriffen. Mir als Mama gefällt es prima, wie beispielweise anhand der "Wandlung" von Hotte aufgezeigt wird, dass man einen Menschen eben erst kennen lernen muss, bevor man ihn verurteilt. Toll gemacht und ganz ohne erhobenen Zeigefinger! Und dies ist nur ein Beispiel von vielen.

Fazit: Wir sprechen eine absolute Kaufempfehlung aus für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren, die ein spannendes und lustiges Abenteuer erleben wollen. Man merkt der Geschichte an, dass sie mit ganz viel Herzblut geschrieben wurde.
Lesespaß ist hier 100%ig garantiert.
Schade, dass wir es schon gelesen haben...

Veröffentlicht am 01.09.2018

Matti und Otto for ever

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Wir hatten sehr unterhaltsame und lustige Lesestunden mit den beiden prima Berliner Jungs Otto und Matti. Eine sehr tiefe und besondere Freundschaft verbindet sie. Das ist heute außergewöhnlich und sehr ...

Wir hatten sehr unterhaltsame und lustige Lesestunden mit den beiden prima Berliner Jungs Otto und Matti. Eine sehr tiefe und besondere Freundschaft verbindet sie. Das ist heute außergewöhnlich und sehr schön.
Zusammen erleben die Jungs so manches Abenteuer, nachdem sie feststellen, dass sie eigentlich viel zu brav sind. Schlagartig ändert sich einiges in ihrem jungen Leben. Sie machen viele neue Erfahrungen mit anderen Menschen und Kulturen, zum Glück mehr gute als schlechte.
Und am Ende sind sie sogar berühmt, haben einem alten Mann zu seinem Recht verholfen und einiges mehr. Aber alles schön der Reihe nach.
Die witzigen Karikaturen tragen auch ihren Teil am Gelingen des Buches bei.