Allgemeines:
Das Labyrinth von London ist am 16.07.2018 als Taschenbuch bei Blanvalet erschienen. Das Buch hat 416 Seiten und ist dem Genre der Fantasy zuzuordnen. Als potentielle Leser eignen sich junge Erwachsene und Erwachsene.
Im Original wurde das Buch bereits 2012 unter dem Titel Fated veröffentlicht. Seitdem sind sieben weitere Teile erschienen, im Deutschen wurde bisher nur der erste Teil herausgebracht. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die deutschen Titel entwickeln werden – mit den Originaltiteln haben sie ja rein gar nichts zu tun.
Inhalt:
„Willkommen in London! Wenn Sie diese großartige Stadt bereisen, versäumen Sie auf keinen Fall einen Besuch im Emporium Arcana. Hier verkauft der Besitzer Alex Verus keine raffinierten Zaubertricks, sondern echte Magie. Doch bleiben Sie wachsam. Diese Welt ist ebenso wunderbar wie gefährlich. Alex zum Beispiel ist kürzlich ins Visier mächtiger Magier geraten und muss sich alles abverlangen, um die Angelegenheit zu überleben. Also halten Sie sich bedeckt, sehen Sie für die nächsten Wochen von einem Besuch im Britischen Museum ab und vergessen Sie niemals: Einhörner sind nicht nett!“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)
Meine Meinung:
„Fans von Ben Aaronovitch dürfen diese sehr intelligente, vielschichtige und actiongeladene Serie nicht verpassen.“
Als ich dieses Zitat auf dem Buchrücken entdeckt habe, waren sofort gewisse Erwartungen geweckt. Als großer Fan Aaronovitchs war ich zugleich neugierig und abgeschreckt. Niemand sollte genau so eine Reihe schreiben und niemand sollte damit werben, dass ein Buch (ein Stil oder eine Reihe) so ist wie ein anderes.
Manche Leser sind von solch einer Werbung begeistert. Sie wittern ähnliche Bücher und entdecken so vermutlich den ein oder anderen Schatz. Ich persönlich wurde von solchen Vergleichen (vor allem von „wie Tolkien“ oder „wie Michael Ende“) bisher eigentlich immer enttäuscht. Solange man ein großer Fan einer Reihe ist, ist es für jeden neuen Autor schwer, die Erwartungen zu erfüllen, wenn er sofort mit dem „Idol“ verglichen wird. Egal, ob dieser Vergleich bewusst oder unbewusst geschieht, er ist da.
Ich habe versucht, mit nicht zu sehr davon beeinflussen zu lassen. Aber ich bin gescheitert. Da die Basis der beiden Reihen ungefähr gleich ist, war der Vergleich zunächst nämlich naheliegend. Beide Reihen spielen in London. In beiden Reihen ist ein erwachsener Zauberer der Protagonist. In beiden Reihen passieren abstruse Dinge. Aber nur Aaronovitch gelingt diese perfekte Mischung aus abstrusem Scheiß und genialer Lesemotivation. Denn nur Aaronovitch schreibt wie Aaronovitch. Und Benedict Jacka hat es nicht geschafft, an Aaronovitch heranzukommen. Vermutlich wollte er das auch gar nicht. Aber das Zitat auf dem Buchrücken hat es mir suggeriert. Ihr versteht, was ich meine?
Nun versuche ich, von diesem Zitat abzurücken.
Dann habe ich ein Buch vor mir, das hübsch aussieht, einen spannenden Klappentext hat und in London spielt. Es gibt Magier. Und es gibt Dinge, die diese Magier wollen. ALLE. Im Grunde genommen haltet ihr mit dem Labyrinth von London eine hübsche, große Jagd nach einem begehrten magischen Gegenstand in Händen. Das ist so gesehen kein neuer Plot, keine neue Story und Aussehen ist ja bekanntlich nicht alles. Und ich muss ehrlich sein: Es hat mich nach einiger Zeit gelangweilt. Für jeden Autor ist es schwer, im Bereich der Fantasy etwas Neues zu erfinden. Und deshalb muss gut geschrieben werden. Jacka gelingt das in meinen Augen nicht. Er hat es nicht geschafft, mich zu sich IN die Geschichte zu holen. Ich fühlte mich durchweg wie ein Zuschauer, fremd und unwissend. Außerdem weist die Geschichte einige Längen auf, man bekommt manchmal sogar das Gefühl, dass der Protagonist und Zauberer sich einfach gerne reden hört.
Fazit:
Das Labyrinth von London konnte mich leider nur optisch überzeugen.