Gefühlvoll, aber langweilig
Das Versprechen, dich zu finden"Das Versprechen, dich zu finden" ist ein Briefroman. Es ist eine Korrespondenz zwischen zwei Menschen, die sich nicht kennen, die aber von mal zu mal intensiver miteinander kommunizieren. Sie öffnen sich ...
"Das Versprechen, dich zu finden" ist ein Briefroman. Es ist eine Korrespondenz zwischen zwei Menschen, die sich nicht kennen, die aber von mal zu mal intensiver miteinander kommunizieren. Sie öffnen sich füreinander und philosophieren über die banalsten Dinge, denen sie eine Bedeutungsschwere zumessen, die ich zugegebenermaßen nicht teilen kann. Bei der Frau handelt es sich um Tina Hopgood, einer englischen Bauersfrau und sie schreibt mit Anders Larsen, dem Kurator eines dänischen Museums.
Tina fühlt sich von einer alltäglichen Ehe eingeengt - Anders ist frisch verwitwet von einer Frau, die seelisch gestört war. Sie erzählen sich gegenseitig ihr Leben, ihre Vergangenheit, ihre Träume, ihre Gefühle. Und ohne sich jemals gesehen zu haben, entsteht eine tiefe Verbundenheit zwischen den beiden.
Das Stilmittel eines Briefromans fordert vom Leser per se eine sehr geduldige Einstellung zum Geschehen. Hier in diesem Fall ist es auch etwas holprig, überhaupt einen Einstieg zu finden, denn in meinen Augen ist das allererste Anschreiben völlig überzogen. So intensiv teilt man sich einem Wildfremden nicht mit, und Tina hat einfach nur Glück, dass der Kurator direkt mit ihr auf einer Wellenlänge schwimmt.
Mir persönlich sind diese Briefe stellenweise zu abgedreht und weltfremd, auch wenn es sehr schön ist, das Wachsen der Gefühle zwischen den Zeilen zu lesen. Viele Episoden sind sehr lebendig und teilweise auch berührend, aber eine straffere Erzählung hätte mir besser gefallen.