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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2018

genialer spanungsgeladener Thriller

Leid und letzter Tag
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Inhalt: Auf dem Marktplatz steht ein scheinbar Irrer mit einem Koffer um seine Brust gebunden und verlangt nach Mitarbeitern der Mordkommission. Er wurde dazu gezwungen, sagt er. Das Leben seiner Frau ...

Inhalt: Auf dem Marktplatz steht ein scheinbar Irrer mit einem Koffer um seine Brust gebunden und verlangt nach Mitarbeitern der Mordkommission. Er wurde dazu gezwungen, sagt er. Das Leben seiner Frau stehe auf dem Spiel, wenn er den Koffer ihnen nicht schnellstens übergibt.
Zur gleichen Zeit betritt der Ermittler Erik Donner seine Wohnung und findet dort eine Frau in erbärmlichen Zustand ehr tot als lebendig in seinem Bett vor. Plötzlich ertönt aus ihr der Rufton eines Handys.

Wertung: "Leid und letzter Tag" ist der 6. Teil des Ermittlers Erik Donner von Elias Haller. Es ist ein Thriller, der einen die Nackenhaare aufrichtet. Voller extremen Situationen und enormer Spannung. Dem Leser wird kaum Zeit zum Atmen gelassen.
Die Spannung steigt von Beginn an und steigert sich bis ins Unendliche. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Der angenehme und einfache Schreibstil lässt den Leser förmlich durch die Seiten fliegen. Auch, dass ein Drama das andere jagt erhöht das Lesetempo.
Der Aufbau und die Handlung des Buches haben mich stellenweise an "SAW" oder auch an "The Purge" erinnert. Die Ermittlungstätigkeit ist auch mit der in "Seven" vergleichbar. Bestialische und blutige Dinge geschehen, so dass das Buch schon in Richtig Horror-Thriller geht.
Der Handlungsaufbau ist strategisch durchdacht und logisch. Die Aufklärung der Fälle ergeben rückschließend ein einheitliches Bild vom Täter und erklären seine Handlungsweise. Schon übel, was Menschen mit anderen Menschen anrichten können. Auch wenn die Geschehnisse sehr extrem wirken, könnten sie tatsächlich so geschehen sein. Sie sind als sehr realitätsnah.

Fazit: Haller ist hier ein außergewöhnliches Werk gelungen, das nichts für schwache Nerven ist und hochgradige Spannung garantiert. Für mich war es das erste Buch dieses Autors. Schon während des Lesens habe ich mich um Nachschub gekümmert. ICH BRAUCH SIE ALLE !

Veröffentlicht am 17.11.2018

genialer Auftakt einer neuen reihe, spannungsgeladen und temporeich

Freak City / Hexenkessel
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Inhalt: Patsy und ihr Freund Milo haben einen Raub geplant. Doch ist das Haus, in dem sie einsteigen, unerwartet hoch besucht. Ganz anders als es anfangs schien. Ein Mann wird vor ihren Augen erschossen. ...

Inhalt: Patsy und ihr Freund Milo haben einen Raub geplant. Doch ist das Haus, in dem sie einsteigen, unerwartet hoch besucht. Ganz anders als es anfangs schien. Ein Mann wird vor ihren Augen erschossen. In ihrem Versuch zu fliehen nehmen sie den falschen Weg und gelangen in das Schlafzimmer der Familie. Dort liegt eine Frau auf dem Bett. Tot. Die Augen ausgestochen. Voller Panik finden sie einen Weg nach draußen. Die erlangte Beute auf ihren Schultern in einem Rucksack. Wie soll es jetzt weitergehen? Der Mörder hat sie gesehen. Das wird mit Sicherheit nicht ohne Folgen bleiben.
Pearl löst, in dem Versuch einen Auftrag auszuführen, ein heikles Durcheinander an. Der Laden, in dem er gerade noch den Besitzer zur Rede stellte, steht nun in Flammen und die Polizei und Feuerwehr sind bereits unterwegs. Er darf nicht gefasst werden. Also weg da. Als er in seiner Lieblings-Bar sich von dem Schreck zu erholen versucht, wird er von Jesus, dem Inhaber, gebeten sich einer anderen Sache anzunehmen. Eine Frau ist verschwunden. Pearl ist bekannt für seinen Spürsinn. Nun, eigentlich hat er so gar keine Lust auf diesen Auftrag, aber die Polizei scheint nichts zu unternehmen. Warum nicht? Was ist da los?

Wertung: Die Bücher von Martin Krist sind ja bekannt für ihr Tempo und die enorme Spannung, die dadurch entsteht. So auch wieder dieses Werk. „Hexenkessel“ ist der Auftakt zu seiner neuen Freak-City –Reihe, die diesmal in New York spielt. Damit begibt er sich auf neues Gebiet und in eine neue Herausforderung.
Der Titel ist im Bezug auf die Stadt gut gewählt und lässt den Leser schon gleich die Hektik und kriminelle Atmosphäre der Stadt spüren. Auch der Untertitel gibt die Verstrickung der Handlung deutlich wieder.
Der Hauptprotagonist, der uns durch diese Reihe begleiten soll, ist ein Halbblut, der wohl schon einiges in seinem Leben erlebt hat. Davon sprechen seine Narben, die er mit sich rumträgt und auch seine Unerschrockenheit und Neigung zur Gewalt. Trotz seines krassen Charakters ist er doch eine recht sympathische Person. Noch schlägt ein Herz in ihm, welches ihn davor hütet wahllos zu töten. Auch zeigt er Mitgefühl und Opferbereitschaft.
Sein Auftraggeber Bobby dagegen ist eine zwiespältige Person. Allein seine Ausdrucksweise lässt nicht darauf schließen, dass er Polizist ist. Zudem ist er sehr impulsiv und scheint was im Schilde zuführen.
Patsy, der in diesem Teil die Nebenrolle gebührt, ist eine sensible und labile junge Mutter, die tatsächlich glaubt, mit einer kriminellen Handlung ihr Leben in rechte Bahnen rücken zu können. Ihr Freund Milo ist nicht gerade unschuldig an diesen Gedanken. Er hat bereits eine kriminelle Laufbahn hinter sich und bestärkt sie in ihren naiven Gedanken noch, indem er sie in ihren Vorhaben aktiv unterstützt.
Im Ganzen alles sehr eigenartige Persönlichkeiten, die hier aufeinandertreffen. Desweiteren spielen auch noch ein Serienkiller, eine verschollene Schauspielerin, eine geheimnisumwobene Liebhaberin und das FBI eine Rolle in dem Werk. Die Szenerie ist sehr wohl authentisch für diese Stad, auch wenn sie extrem erscheint.
Die Spannung baut sich von der ersten Seite an auf und erst auf den letzten Seiten kommt der Leser etwas zu Atem. Ein Ereignis jagt das andere und baut ein Mysterium auf, welches Fragen aufwirft. Anfangs fragt man sich beispielsweise was Pearl mit Patsy zu tun hat, doch bald kreuzen sich ihre Wege und keine Fragen bleiben zurück.
Der Schreibstil von Krist ist auch hier wieder unangetastet einzigartig. Wiedermal dudelt überall Musik, welche vom Text her, der immer mal wieder eingeworfen wird, auch noch zu der Situation zu passen scheint. Da ist alles vertreten, von den Stones bis Rihanna. Auch die gedanklichen Rückblenden, die immer einem Teilsatz aus vorangegangenen Gesprächen entsprechen, sind hier zu finden. Diese sorgen dafür, dass der Leser immer eng am Geschehen bleibt und sich leicht an vorausgegangenes erinnern kann. Nicht das das nötig wäre, da man geneigt ist das Buch in einem Rutsch zu lesen. Aber sollte man tatsächlich mal das Buch aus der Hand legen müssen und die Lesepause etwas länger dauern, ist man sofort wieder im Geschehen. Krist scheint an alles gedacht zu haben. Die Sätze sind einfach und leicht verständlich, die Kapitel von der Länge her dem Spannungsbogen angepasst und angenehm. Im Ganzen ein gelungenes Werk

Fazit: Kein Krist-Fan kommt um dieses Buch herum! Und wer es mit Martin Krist noch nicht probiert hat, wird spätestens nach diesem Buch ein Fan. Voraussetzung ist natürlich der Hang zur Dramatik und zur nervenaufreibender Spannung, den der Leser aufweisen sollte.
Und wem der Krist-Neulinge dieses Buch gefällt, sollte es auch unbedingt mit der Henry Frey-Reihe probieren. Ich verspreche spannend prickelnde Lesemomente im Überfluss.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die, wie der Autor mir versprach, nicht lange auf sich warten lassen soll.

Veröffentlicht am 14.10.2018

packend bis zum Schluss

Bösland
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Inhalt: Ben hat seine Jugend in einer Psychiatrie verbracht und versucht heute sein Leben so normal wie möglich zu gestalten. Er soll 1987 seine Mitschülerin erschlagen haben. Nur kann er sich an nichts ...

Inhalt: Ben hat seine Jugend in einer Psychiatrie verbracht und versucht heute sein Leben so normal wie möglich zu gestalten. Er soll 1987 seine Mitschülerin erschlagen haben. Nur kann er sich an nichts erinnern. Nun, nach dreißig Jahren, soll ihm seine Therapeutin helfen die Erinnerungen wiederzuerlangen. Dabei muss er auch Erinnerungen an sein Elternhaus aufarbeiten und das "Bösland" nimmt dort einen wesentlichen Platz ein. Was ist damals wirklich geschehen?

Wertung: "Bösland" ist der Ort des Geschehens und somit gut als Titel gewählt. Das Buch beginnt mit der Geschichte rund um das Jahr 1987. Dort ist so einiges passiert, was Ben geprägt hat und auch den dramatischen Verlauf seines weiteren Lebens vorauslenkte. Der Leser ist durch den Schreibstil sehr schnell im Geschehen und kann sich sehr leicht in den Protagonisten hineinversetzen. Die Ereignisse und auch die Ortschaften werden so beschrieben, dass der Leser sich mittendrin sieht.
Die Kapitelaufteilung ist interessant gewählt. So wechseln sich Dialog-Kapitel, in denen wirklich nur ein Gespräch wiedergegeben wird, mit einem Kapitel, in welchem Ben als Erzähler fungiert, ab. Die Dialoge schließen an das Erzählte an, so dass keine Lücken entstehen.
Die Spannung wird bereits von Beginn an erzeugt und ebbt nur selten ab. Im Verlaufe des Buches nimmt sie noch um einiges zu. Immer wenn der Leser denkt: "Also, schlimmer kann es nicht werden!" - bäng... Doch, es geht noch schlimmer. Aichner hat in diesem Werk sehr auf den psychologischen Aspekt gesetzt.
Die Gestaltung des Buches mag ich auch sehr. Die Kapitel sind teilweise sehr kurz und jedes hat seine Betitelung. Die wiederum wird farblich auf einer Extraseite in einer Schriftart präsentiert, die auch schon einiges zu dem Inhalt des Buches aussagt. Sie ist zackig, im Schreibschriftstil und in einem braunroten Farbton, gleich dem von Blut, abgedruckt. Als hatte Ben sie mit dem Blut des getöteten Mädchens geschrieben.
Das Cover ist im Stil eines Filmbandes einer alten Filmrolle dargestellt. Auch das findet sich im Buch wieder. Somit auch prima gewählt.
Es gibt auch einen Exkurs nach Thailand, der sehr interessant gestaltet ist. Man erfährt etwas über die Schönheit der Natur dort und auch wie die Menschen dort so ticken. Aber keine Angst ..., es passt tatsächlich in die Story.

Fazit: Dies war mein erster Bernhard Aichner und ich bin mir sicher, dass ich noch einige von ihm lesen werde. Ich war sehr angetan von dem Buch und konnte es kaum aus der Hand legen. Dieses Buch hat Emotionen wie Wehmut, Zorn und Verzweiflung bei mir erzeugt. Und immer bestand die Hoffnung, dass alles doch noch in die richtigen Bahnen gelangt. Wer auf Psychologie und gute Thriller steht, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Nicht nur für Jugendliche

Thalamus
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Inhalt:
Der 17 jährige Timo erleidet nach einem Motorradunfall ein Schädel-Hirn-Trauma und liegt im Koma. Als er langsam wieder erwacht, kann er sich nicht wirklich bewegen und versteht auch kein Wort. ...

Inhalt:
Der 17 jährige Timo erleidet nach einem Motorradunfall ein Schädel-Hirn-Trauma und liegt im Koma. Als er langsam wieder erwacht, kann er sich nicht wirklich bewegen und versteht auch kein Wort. Mit der Zeit kommen die Worte wieder. Doch kann er sie nur hören, aber nicht sprechen. Er wird in eine Rehaklinik verlegt. Dort soll er nun vollkommen genesen. Aber es ereignen sich eigenartige Sachen. Sein Zimmergenosse liegt im Koma. Doch des Nachts geht dieser spazieren und spricht mit ihm. Er selbst findet sich an Orten wieder und kann sich nicht erklären, wie er dorthin gelangte. Er sucht nach Antworten. Doch wie soll er die bekommen, wenn er sich nicht verständigen kann.
Wertung:
Ursula Poznanski hat mit ihrem neuen Jugendthriller eine spannende Geschichte geliefert, die nicht nur von Jugendlichen gelesen werden kann. Und nicht nur Thrillerliebhaber kommen hier auf ihren Genuss, sondern auch Wissenschaftsliebhaber. Vor allem die der Medizin zugetan sind. Poznanski ist selber Medizinjournalistin und hat einiges an Fachwissen mit eingebaut. Aber nicht in dem erschreckenden medizinischen Kauderwelsch, so wie es viele nennen, sondern mit verständlichen Worten. In diesem Buch vereint sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und für die Medizin.
Der Schreibstil ist einfach aber nicht langweilig. Poznanski weiß, wie man Spannung weckt und sie zu einem Ungetüm anwachsen lässt. Schon in den ersten Seiten platzt der Leser fast vor Aufregung. Hier wird die Situation des Unfalls geschildert. Man hat beim Lesen das Gefühl, als säße man selbst auf dem Motorroller. Ich spüre jetzt noch den Regen und die Anspannung während eines Überholmanövers. Dann erwacht Timo langsam im Krankenhaus. Oder soll ich sagen, ich erwache? Denn so kam es mir vor. Die Autorin lässt uns Leser durch ihren Stil sehr nah an das Geschehen heran. Das intensiviert das Leseerlebnis.
Die Spannung nimmt ab der ersten Seite stetig zu. Zum Ende hin sind einige Dinge nun schon aufgeklärt, aber trotzdem ebbt die Spannung nur langsam ab. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war mit dem Ende dann sehr zufrieden. Das Buch ist auch recht emotional. Es gibt stellen zum schmunzeln, vor allem, wenn Timos neuer Freund Carl mit C in der Geschichte auftaucht, aber auch Stellen, die traurig sind. Auch die Liebe ist hier zu finden.
Timo ist ein aufgewecktes Köpfchen. Er ist gewillt schnell wieder der Alte zu werden. Auch den Eifer, den er bei seinen persönlichen Ermittlungen aufbringt zeigt ihn als starke Persönlichkeit auf. Trotz seiner Situation hat er auch nicht den Humor verloren. Er ist rundum ein sehr sympathischer junger Mann. Auch seine neugefundenen Freunde in der Rehaklinik sind sehr sympathisch, aber auch mysteriös. Eine buntgewürfelte Clique begegnet uns hier.
Das Cover ist wirklich sehr schön. Ich bin regelrecht verliebt. Der Titel passt zudem auch sehr gut zum Inhalt. Der Thalamus ist ein Teil des Zwischenhirns, indem Wahrnehmungen aufgenommen und verarbeitet werden. Hier wird wichtiges vom Unwichtigen getrennt. Also ein Filter. Spielt Timo sein Hirn ihm einen Streich, oder ist es tatsächlich Realität was er sieht und erlebt? Doch die Thematik wird noch viel komplexer und spannender.
Fazit:
Ich bin begeistert von dem Buch. Alle Daumen hoch. Definitiv werde ich auch noch weitere Werke von dieser Autorin lesen. Es ist ein Buch für Lesebegeisterte aller Altersgruppen ab 12, würde ich sagen. Und ich weiß von vielen Erwachsenen, die das Buch ebenfalls verschlungen haben.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Ein Roman, der unter die Haut geht

Alligatoren
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Inhalt: Drei Frauen in den 1920gern, die nahe beisammen in den Südstaaten leben, können unterschiedlicher ihrer sozialen Herkunft nicht sein. Doch verbindet das persönliche Schicksal sie miteinander.

Gertrude ...

Inhalt: Drei Frauen in den 1920gern, die nahe beisammen in den Südstaaten leben, können unterschiedlicher ihrer sozialen Herkunft nicht sein. Doch verbindet das persönliche Schicksal sie miteinander.

Gertrude wird von ihrem Mann, der das wenige Geld, das er in der Firma seines Vaters verdient, versäuft, geschlagen. Sie haben vier Töchter von denen zwei, wegen dem Hunger die die Familie erleidet, bei Gertruds Bruder Berns leben. Gertrude legt sich auf die Lauer um ein mächtiges Alligatorenweibchen zu erlegen. Als sie schießt, trifft sie aber nicht jenes...

Retta ist die schwarze Hausangestellte der Familie Coles. Eine weise Frau mit dem „zweiten Gesicht“, welche schon als Kind in dem Haus gearbeitet hat und später den Platz ihrer Mutter einnahm. Sie nimmt heimlich Gertrudes kranke neunjährige Tochter zur Pflege auf. Sie selbst hat ihre einzige Tochter an eine Krankheit verloren und hat einen gehbehinderten Mann. Doch sie wächst in ihren Aufgaben und tritt für die Menschlichkeit ein.

Annie ist die Frau eines ehemals reichen Plantagenbesitzers, der um Erhaltung seines Status kämpft. Sie ist Besitzerin einer Näherei. Ihre zwei Töchter haben sich von der Familie gelöst und einer ihrer drei Söhne hat sich in jungen Jahren das Leben genommen. Eines Tages macht sie eine Entdeckung, die ihr die Augen öffnet. Nicht der Baumwollkäfer, der seit Jahren die Ernte zerstört ist ihr größter Feind. Nein ... der Feind ist viel näher.

Wertung: „Alligatoren“ ist Dep Spera`s erster Roman. Als Vorlagen dienten ihr die vielen Erzählungen ihrer Urgroßmutter und ihrer Großmutter. Zuvor schrieb sie Kurzgeschichten die breit veröffentlicht und mit Preisen gewürdigt wurden.

Das Buch hat drei Erzählstränge. Ein jeder wird aus der Sicht der jeweiligen Protagonistin, einer der drei Frauen, erzählt. Im Verlauf verflechten sich diese Geschichten immer enger miteinander, was auch die Zuspitzung der Spannung erkennen lässt. Die Sprache einer jeden Protagonistinnen ist ihrem sozialen Status angepasst. So fällt es dem Leser recht leicht, sich in diese Person hineinzudenken.

Das Cover spiegelt deutlich die Stimmung des Romans wieder. Die Farbe Grün steht für Hoffnung, welche sich in allen drei Frauen wiederfinden lässt. Auch der harte abwesende Blick der oben dargestellten Frau lässt auf das Leben zu der Zeit schließen. Hunger und Armut, Leid und Krankheit, aber auch Liebe und Hoffnung dominieren in dem Roman. Die drei unteren Mädchen spiegeln zwar nicht das Alter der Protagonistinnen im Buch wieder, aber ihre Harmonie miteinander, trotz verschiedener Herkunft, sind deutlich erkennbar.

Der Tittel „Alligatoren“ passt ausgezeichnet. Ein Alligatorenweibchen beschützt ihre Familie mit allen Mitteln. Auch die drei Frauen kämpfen um ihre Familien. Tun es Annie und Gertrude für ihre Kinder, so tut es Retta, die ihr einziges Kind verloren hat, für die Kinder ihrer Herrin und auch für Gertrude.

Fazit: „Alligatoren“ ist ein ganz besonderes Buch, das unter die Haut geht. Es hat sämtliche Emotionen in mir freigesetzt und wird in meinem Regal einen besonderen Platz erhalten. Ein jeder, der Bücher, wie zum Beispiel „Die Farbe Lila“, „Die Farbe von Milch“ oder auch „Kleine, große Schritte“ mit Freuden gelesen hat, sollte auch dieses Buch lesen. Aber auch alle anderen sollten dieses Prachtexemplar mal versuchen.