Ein großartiger Reihenauftakt!
Bei „Arlo Finch“ war meine Neugier sofort geweckt. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb, als ich mir diesen das erste Mal durchlas, hätte ich am liebsten sofort zum Buch gegriffen und losgelegt mit ...
Bei „Arlo Finch“ war meine Neugier sofort geweckt. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb, als ich mir diesen das erste Mal durchlas, hätte ich am liebsten sofort zum Buch gegriffen und losgelegt mit dem Lesen. Das Cover ist in meinen Augen ein richtiger Hingucker, es verspricht auf den ersten Blick eine spannende, geheimnisvolle und packende Story - also ganz genau das Richtige für mich. Arlo Finch kletterte daher auf meiner Want-to-read-Liste ganz weit nach oben.
Der 12-jährige Arlo Finch ist mit seiner Mutter und seiner Schwester gerade frisch in das Bergdorf Pine Mountain gezogen. Dort werden sie fortan zusammen mit Onkel Wade in dessen abgelegenen Haus leben, welches eindeutig schon bessere Tage gesehen hat. Arlo merkt schnell, dass es in Pine Mountain nicht mit rechten Dingen zugeht. Direkt an seinem ersten Abend begegnet er einem merkwürdigen Hund, einem Geisterhund, und diesem sollen noch viele weitere sonderbare Wesen folgen. Was hat es mit diesen auf sich? Und wer ist dieses geheimnisvolle Mädchen, welches anscheinend niemand außer Arlo sehen kann?
Zum Glück findet Arlo an seiner neuen Schule schnell Freunde, die sich gut mit den Geheimnissen und Legenden von Long Woods auskennen. Von ihnen erfährt er auch von den Rangern, die aus verschieden Gruppen von Schülern bestehen und ähnlich wie Pfadfinder durch bestandene Aufgaben Abzeichen sammeln können. Arlo tritt den Rangern bei und bildet mit seinen neuen Freunden die Blaue Truppe. Zusammen werden die Kinder ein unglaubliches Abenteuer voller Gefahren und Geheimnisse erleben.
Ich hatte hier mal wieder genau den richtigen Riecher gehabt! Mir haben Cover und Klappentext eindeutig nicht zu viel versprochen, mich konnte das Buch von den ersten Seiten an begeistern und mir herrliche Lesestunden bescheren.
Die Story beginnt ohne große Einleitung, man ist gleich mittendrin im Geschehen und wird von der Handlung sofort in ihren Bann gezogen.
John August hat wirklich ein Händchen dafür, vom ersten Moment an eine geheimnisvolle, schaurige Atmosphäre zu erzeugen, die ein richtiges Gänsehaut-Feeling enthält. Das Bergdorf Pine Mountain, die wilde Natur Colorados, Onkels Wades düsteres, altes Haus, die Zwischenwelt – die Schauplätze werden echt klasse vom Autor beschrieben, mir haben seine bildhaften Beschreibungen ein richtiges Kopfkino beschert.
Verstärkt wurde dieses noch durch die wunderschönen Illustrationen von Helge Vogt. Mir haben die Bilder unglaublich gut gefallen. Angepasst an die Handlung sind sie in schwarz-weiß gehalten, sodass sie etwas Unheimliches, sogar Gruseliges an sich haben. Ich konnte mich an einigen Zeichnungen gar nicht sattsehen, ganz besonders die Einbandillustration hat es mir angetan.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Arlo. Mir war Arlo auf Anhieb richtig sympathisch, er ist mutig, klug und liebenswert und einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss. Mit ihm wird sich die Zielgruppe wunderbar identifizieren können.
Auch die vielen Nebencharaktere haben mir richtig gut gefallen. Ob Arlos Mutter, sein seltsamer Onkel Wade, seine neuen Freunde, ja, selbst Arlos 15-jährige Schwester, die so ein typischer Teenager ist – alle habe ich sie in mein Herz geschlossen und ich freue mich jetzt schon sehr auf ein freudiges Wiedersehen mit ihnen im zweiten Band. Denn ja, es handelt sich hier um einen Reihenauftakt, die Fortsetzung wird bereits hinten im Buch angekündigt. Dem Erscheinen von Band 2 fiebere ich jetzt schon ganz ungeduldig entgegen. Leider werde ich da eine ganze Weile fiebern und hibbeln müssen, denn Arlos zweites Abenteuer wird erst im Herbst 2019 erscheinen. Da heißt es also leider ein ganzes Jahr warten, schnief.
Ich bin mir auch sehr sicher, dass ich nur eine von vielen sein werde, die nach beenden von Band 1 am liebsten direkt zum nächsten greifen möchte. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist wirklich cool. Sie ist durchweg spannend, sie lädt von den ersten Seiten an zum Mitfiebern ein und wird das Herz von Fantasyfreunden höher schlagen lassen. Ich bin ja eigentlich überhaupt kein großer Fantasyleser, dennoch konnte das Buch in mir pure Begeisterung auslösen. Ich bin also das perfekte Beispiel dafür, dass man das Buch über alles lieben kann, obwohl man sich sonst eher selten in dieses Genre verirrt. Und nicht nur Mädchen und Jungen ab 10 Jahren werden hier jede Menge Spaß beim Lesen haben, auch Erwachsenen kann ich „Arlo Finch“ sehr ans Herz legen. In meinen Augen ist das Buch auch für deutlich ältere Leser absolut lesenswert.
Bis auf eine Kleinigkeit hat für mich hier alles gestimmt. Mein einziger, wirklich minikleiner Kritikpunkt, der eigentlich gar keiner ist, ist das Cover. In diesem hat sich nämlich ein Fehler eingeschlichen. Im Buch steht, dass Arlo ein braunes und ein grünes Augen hat. Auf dem Cover hat er allerdings anstatt einem braunen, ein blaues Auge. Ja, ich weiß, das ist echt Pipifax, ich ziehe deswegen natürlich auch keinen Stern ab. Ich wollte es nur erwähnt haben, dass meinen Adleraugen dieser Fehler nicht entgangen ist. ;)
Ansonsten kann ich nur sagen: Daumen hoch! Ein toller, bildhafter Schreibstil, eine packende, humorvolle, fantasievolle Handlung, eine schaurig-schöne Atmosphäre, super sympathische Charaktere, geschickt platzierte, überraschende Wendungen, ein großartiges Setting, wundervolle Illustrationen, angenehm kurze Kapitel...vermutlich habe ich etwas vergessen, aber ich glaube, es wird auch so deutlich, dass mich hier alles überzeugen konnte, oder? Sehr gut finde ich auch, dass wichtige Werte wie Mut, Freundschaft und Zusammenhalt in der Geschichte sehr hervorgehoben werden.
Ebenfalls sehr gelungen finde ich, dass am Ende so einige Fragen offen bleiben. So ist die Vorfreude und Neugier auf Band 2 nur noch größer.
Fazit: Spannend, witzig, magisch und zauberhaft schön! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich bin hellauf begeistert vom ersten Band von Arlo Finch und ich freue mich jetzt schon sehr darauf, mich mit Arlo und seinen Freunden in das nächste Abenteuer zu stürzen. Besonders ans Herz legen kann ich das Buch denjenigen, die gerne Fantasygeschichten lesen und gerne in unheimliche, gruselige Atmosphären eintauchen. Da die Ranger hier eine große Rolle spielen, kann ich das Buch auch Pfadfinderfreunden wärmstens empfehlen. „Arlo Finch – Im Tal des Feuers“ ist ein großartiger Reihenauftakt, der Groß und Klein begeistert wird und von mir eine absolute Leseempfehlung erhält. Hier vergebe ich liebend gerne volle 5 von 5 Sternen!