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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2018

super spannend

Rachewinter
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In Wien haben zwei Dachdecker freien Blick auf eine Penthousewohnung im Nachbarhaus, wo sie ein Paar im Bett beobachten. Sie filmen die Szene mit dem Handy und erleben den Schock ihres Lebens, als das ...

In Wien haben zwei Dachdecker freien Blick auf eine Penthousewohnung im Nachbarhaus, wo sie ein Paar im Bett beobachten. Sie filmen die Szene mit dem Handy und erleben den Schock ihres Lebens, als das Liebesspiel in einem Mord mündet.
Evelyn Meyers wird vom mutmaßlichen Täter angeheuert, sie zu verteidigen. Doch dann legt er ein Geständnis ab. Und warum will sein Vater, der erfolgreiche Unternehmer Richard von Kotten, seinen Sohn unbedingt im Gefängnis sehen?

In Leipzig hat es Walter Pulaski mit einem Todesfall zu tun. In einem Motel wurde ein Mann im Badezimmer tot aufgefunden, augenscheinlich ein Unfall. Aber was wollte er in dem Motel? Da der Tote der Vater der Schulfreundin seiner Tochter Jasmin ist, ist er nicht bereit, den Fall so einfach als Unfall zu akzeptieren. Er ermittelt privat weiter, denn anscheinend war der Tote vorher in Damenbegleitung gewesen. Wer war die mysteriöse Frau?

Und es gibt noch weitere Tote. Walter Pulaski und Evelyn Meyers verbeißen sich regelrecht in ihre Fälle, deren Ermittlungen die beiden schließlich zusammenführen.

Ich fand das Buch sehr spannend, habe es geradezu verschlungen. Die Handlung hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Schritt für Schritt folgt man den beiden Ermittlern beim Zusammentragen der Puzzlestücke. Der Spannungsbogen wird dabei durchgängig gehalten, gegen Ende noch mal eine Schippe drauf gelegt. Den Schluss musste ich unbedingt bis in die frühen Morgenstunden zu Ende lesen, vorher hätte ich nicht schlafen können. Ich fand das Buch rundum gut gelungen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

lebendiger Geschichtsunterricht

Land im Sturm
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Unsere Reise durch die deutsche Geschichte beginnt im Jahre 955 mit Arnulf, dem Sohn eines Schmiedes. Noch sehr jung muss er durch einen üblen Verrat aus seiner Heimat, dem Inntal, nach Bayern flüchten, ...

Unsere Reise durch die deutsche Geschichte beginnt im Jahre 955 mit Arnulf, dem Sohn eines Schmiedes. Noch sehr jung muss er durch einen üblen Verrat aus seiner Heimat, dem Inntal, nach Bayern flüchten, zu einer Zeit, in der die Ungarn im Land wüten. Bei der Entscheidungsschlacht König Ottos gegen die Ungarn ist Arnulf gezwungenermaßen mit dabei. Arnulf lässt sich in Bayern nieder und setzt die Familientradition als Schmied fort. Aber seine Vergangenheit holt ihn ein und er ist wieder gezwungen, weiter zu ziehen, weiter nach Norden. Das nächste Kapitel und die folgenden handelt dann in größeren Zeitsprüngen jeweils von seinen Nachkommen. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, in denen uns immer wieder vier Familien begegnen, Wir begleiten diese Familien durch 1000 Jahre deutsche Geschichte, aufregende Zeiten, dramatische Situationen, wichtige politische Ereignisse und Wendepunkte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und las sich sehr gut. Man fühlte sich in die jeweilige Zeit versetzt und konnte sich alles bildhaft vorstellen. Ulf Schiewe hat es meisterlich verstanden, diese Familiengeschichte auch zu einem lebendigen Geschichtsunterricht zu machen. Vieles aus der deutschen Geschichte war mir nicht (mehr) bewusst, immer wieder habe ich zwischendurch gegoogelt, um einige Details noch zu vertiefen. Der geschichtliche Hintergrund ist gut recherchiert und spannend erzählt verpackt, auch mit Details, die man so noch kaum gelesen hat. Die Seiten flogen nur so dahin, und ich war an jedem Abschnittsende traurig, die lieb gewonnen Protagonisten hinter mir lassen zu müssen. Das einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, war, dass nicht immer zu Ende erzählt wurde, wie es mit den Charakteren und ihrem weiteren Leben weiter ging, bevor wieder ein neuer Abschnitt und damit ein Zeitsprung kam. Aber insgesamt war das ein tolles Buch, das mich gut unterhalten hat und das noch eine Weile nachklingen wird. Ich kann es jedem Liebhaber historischer Romane nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Geschichte
  • Spannungsbogen
  • Thema
Veröffentlicht am 16.08.2018

ein sehr bewegendes Buch

Das rote Adressbuch
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Doris ist 96 Jahre alt. Sie lebt allein in ihrer Wohnung in Schweden, unterstützt durch Pflegekräfte. Eine dieser Pflegerinnen hat ihr Computerkenntnisse beigebracht. So ist Doris nun durch Skype, Facebook ...

Doris ist 96 Jahre alt. Sie lebt allein in ihrer Wohnung in Schweden, unterstützt durch Pflegekräfte. Eine dieser Pflegerinnen hat ihr Computerkenntnisse beigebracht. So ist Doris nun durch Skype, Facebook etc. mit der Welt verbunden. Doris hat nur noch ihre Großnichte Jenny, die in Amerika lebt. Fast alle anderen, die ihr etwas bedeutet haben, sind inzwischen schon tot. Doris möchte nicht sterben, ohne Jenny all ihre Geschichten erzählt zu haben. Sie fängt daher an zu schreiben und erinnert sich mit Hilfe des roten Adressbuches, das ihr Vater ihr zu ihrem 10. Geburtstag geschenkt hatte, an ihr bewegtes Leben in Schweden, Paris und Amerika. Und an ihre große Liebe Alan, der jedoch leider verheiratet war.

Das Buch ist sehr bewegend. Zum einen, da dem Leser vor Augen geführt wird, wie beschwerlich es ein alter Mensch hat, wie einsam er oft ist und wie wenig man selbst sich vielleicht um die Alten kümmert. Zum anderen, weil die Erlebnisse von Doris mich sehr berührt haben. Ihre schwere Kindheit, wo sie schon als 13-Jährige zu harter Arbeit gezwungen war, die teilweise dramatischen Ereignisse, sie hat einiges mitgemacht in ihrem Leben. Und schließlich der letzte Teil des Buches: ohne Familienpackung Taschentücher ging es nicht. Der Schreibstil ist einfach, aber gut zu lesen, ich habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen gehabt und mich zu keiner Zeit gelangweilt.

Ein Satz wird mir besonders in Erinnerung bleiben. Etwas, das Doris Mutter zu ihr als Kind gesagt hat. S. 46: "Ich wünsche dir von allem genug. Genug Sonne, die Licht in deine Tage bringt, genug Regen, damit du die Sonne schätzen kannst, genug Glück, das deine Seele stärkt, genug Schmerz, damit du auch die kleinen Freuden des Lebens genießen kannst, und genug Begegnungen, damit du die Abschiede besser verkraftest."

Veröffentlicht am 23.06.2018

Spannung pur

Der einsame Bote
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Die 13-jährige Amanda Viskveen wird seit Monaten vermisst. Der in Frage kommende Täter soll angeblich tot sein, verbrannt in einem Ofen. Tommy Bergmann glaubt, aber, dass Jon-Olav Farberg noch am Leben ...

Die 13-jährige Amanda Viskveen wird seit Monaten vermisst. Der in Frage kommende Täter soll angeblich tot sein, verbrannt in einem Ofen. Tommy Bergmann glaubt, aber, dass Jon-Olav Farberg noch am Leben ist und das Mädchen irgendwo versteckt. Er trifft sich deshalb mit Anders Rask, einem Freund Farbergs. Rask ist in der geschlossenen Abteilung eines Rehazentrums untergebracht. Er war für den Mord an sechs Mädchen verurteilt worden, aber dann kam heraus, dass es Jon-Olav Farberg gewesen ist, der Rask hatte glauben lassen, dass er für die Morde an den Mädchen verantwortlich war, so dass Rask sie gestanden hatte. Das Gespräch mit Rask bringt Tommy allerdings nur ein Stichwort. Farberg soll gern über "Die tschechoslowakische Legion" gelesen haben. Und dann begeht Rask plötzlich Selbstmord. Tommy begibt sich auf einen Alleingang, seine Ermittlungen führen ihn nach Litauen und zu einer Sekte, die es angeblich gar nicht mehr geben sollte. Kann er Amanda retten und lebt Farberg tatsächlich noch?

Das Buch baut auf den Vorgängerbänden auf. Es wäre hilfreich, diese vorher zeitnah zu lesen. Denn obwohl ich die beiden Bücher schon gelesen hatte, hatte ich vieles wieder vergessen, was den Einstieg in die Story etwas erschwerte. Der Schreibstil ist gut zu lesen und man ist vom ersten Augenblick gefesselt. Tommy hat einige Probleme und ist angeschlagen, dennoch verbeißt er sich in den Fall. Er ist der einzige, der glaubt das Farberg noch lebt und dass er Amanda vielleicht retten kann. Die Geschehnisse sind zum Teil recht brutal und nichts für schwache Nerven, Aber ich fand das Buch super spannend und habe es geradezu verschlungen. Ich hoffe auf eine weitere Fortsetzung, um zu sehen, wie es mit Tommy und Susanne Bech weitergeht. Und hoffentlich habe ich bis dahin nicht wieder so viel vergessen.

Veröffentlicht am 20.06.2018

gut konstruiert und spannend

Das Haus der Mädchen
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Der Krankenpfleger Oliver Kienat ist nachts mit seinem Auto auf dem Heimweg, als er vor sich einen Kastenwagen mit polnischem Kennzeichen sieht, in dem im Heckfenster eine Hand sichtbar ist, die dort ...

Der Krankenpfleger Oliver Kienat ist nachts mit seinem Auto auf dem Heimweg, als er vor sich einen Kastenwagen mit polnischem Kennzeichen sieht, in dem im Heckfenster eine Hand sichtbar ist, die dort einen blutigen Abdruck hinterlässt. Er folgt dem Fahrzeug, aber vor lauter Aufregung verursacht er einen Unfall. Der Fahrer des Kastenwagens hat leider mitbekommen, dass er verfolgt wird, wendet und erschießt Oliver kaltblütig.

Zur gleichen Zeit kommt eine junge Frau in Hamburg an. Leni hat ein Praktikum in einem Verlagshaus und sich für die drei Wochen in einem privat vermieteten Zimmer eingemietet. Sie lernt gleich ihre Nachbarin Vivien kennen, eine lebenslustige junge Frau, die hofft, in der Partyszene Hamburgs einem Millionär zu begegnen. So unterschiedlich die Frauen auch sind, sie freunden sich an. Und dann verschwindet Vivien spurlos. Leni macht sich Sorgen.

Dann ist da noch Jana Heigl, die auch nicht aus Hamburg kommt und irgendwo nach ihrer Entführung in einem Gewölbe festgehalten wird. Eine Mitgefangene berichtet ihr Haarsträubendes...

Ich fand das Buch sehr spannend und konnte es nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil las sich flüssig, das Kopfkino lief, da die Story sehr bildhaft geschrieben wurde. Es fing schon recht gruselig an, steigerte sich aber von Seite zu Seite. Die Handlung war geschickt aufgebaut, es gab immer wieder unvorhersehbare Wendungen. Gut gefallen haben mir der Obdachlose Freddy, der den Mord an Oliver beobachtet hatte, ebenso wie der ermittelnde Kommissar Jens mit seiner Red Lady und auch Leni, von Vivien liebevoll Landei genannt. Der Autor hat sehr gut ihre Schüchternheit und Unerfahrenheit eingefangen. Dazu gab es jede Menge Lokalkolorit, was mir als Hamburgerin gut gefallen hat. Die verschiedenen Handlungsstränge vom Anfang laufen natürlich zusammen, die Auflösung zum Schluss war schlüssig. Der Krimi war handwerklich wirklich gut gemacht und bekommt daher von mir 5 Sterne.