Klappentext
„Der Islandurlaub mit ihrer neuen Patchworkfamilie ist genauso anstrengend wie Kari sich das vorgestellt hat. Doch als ihr ein silberner Falke begegnet und sie ins Reich Isslar gebracht wird, verändert sich alles. Ehe Kari sich versieht, steckt sie mitten in einer magischen Welt voller Trolle, Eisdrachen und Elfen, in der Geysire über das Schicksal entscheiden und ein geheimnisvoller junger Mann über die Vulkane der Insel herrscht. Doch warum ist sie hier? Als Kari herausfindet, dass sie einer jungen Assassinin zum Verwechseln ähnlich sieht, die im Auftrag der Fürstin einen Mord begehen soll, steckt sie bereits in gewaltigen Schwierigkeiten ...“
Gestaltung
Das Cover gefällt mir sehr, da der Falke im Mittelpunkt steht und von den bunten Polarlichtern total schön eingerahmt wird. So fügt er sich sehr schön in den dunkelblauen Hintergrund und die am unteren Bildrand gelegene Landschaft ein. Diese gefällt mir besonders, da die Berge durch das helle Blau am Wasserrand besonders aussehen. Den Blick des Gesichtes finde ich auch ansprechend und fesselnd, da man dem Mädchen sofort in die Augen schaut.
Meine Meinung
In „Khyona – Im Bann des Silberfalken“ geht es um Kari, die mit ihrer Patchworkfamilie nach Island reist und dort das Abenteuer ihres Lebens erlebt, denn Kari gelangt durch eine Verwechslung in die Parallelwelt Isslar. Hier begegnet sie Magiern, Eisdrachen und einer gefährlichen Fürstin. Wird sie das Abenteuer überleben und zu ihrer Familie zurückkehren können? Kari weiß es nicht, aber sie setzt alles daran, bis sie Andrik trifft und die Bewohner von Isslar besser kennen lernt…
Besonders einprägsam und aufmerksamkeitserregend fand ich den Anfang des Buches, denn der Prolog hat sofort neugierig gemacht, da er im Kontrast zu den ersten Kapiteln stand. Er warf Fragen und Rätsel auf, die nach und nach im Buch gelüftet und gelöst werden. Nach dem Prolog ging es sofort mit Protagonistin Kari weiter, die Island erkundet. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte auch hauptsächlich erzählt, wobei ich es sehr gelungen fand, dass die Gedanken in kursiver Schrift und der Ich-Perspektive erzählt wurden, während der Rest in der dritten Person geschildert wurde. Auch gab es kleinere Perspektivwechsel, wenn ihr Stiefbruder oder das Mädchen, mit dem Kari verwechselt wurde, erzählten.
Durch diese Perspektiven kam für mich nochmals Spannung auf, da ich so einerseits die Geschehnisse in Isslar erleben und gleichzeitig erfahren konnte, was in der normalen Welt passiert, denn auch dort sieht sich Karis Familie einer großen Gefahr gegenüber. Schön fand ich auch, dass man durch die Perspektiven nicht nur Kari kennen lernt, sondern auch die Gedanken ihres Stiefbruders John, der mir so sympathischer wurde. Hätte ich ihn nur aus Karis Sicht kennen gelernt, hätte ich ihn nicht so gemocht.
Der Auslöser, warum und wie Kari in die Parallelwelt gelangt ist, hat mir allerdings nicht so gut gefallen, gerade angesichts der Bedeutsamkeit dieser Szene. Kari war in dem Moment nämlich ziemlich naiv und unrealistisch, da sie etwas gemacht hat, wo man normalerweise zögern würde. In Gedanken hat sie dabei immer versucht, ihr Verhalten zu erklären, aber dieser Auslöser für ihr Ankommen in Khyona, einer Stadt in Isslar, wirkte für mich recht fadenscheinig. Die Verwechslungsgeschichte an sich fand ich gut, aber Karis Verhalten in dem Moment hat mich gestört, weil es unreflektiert war.
Das Setting hat mir gut gefallen, denn die Parallelwelt war einerseits geheimnisvoll, andererseits hatte sie aber auch Bekanntes. Mir gefiel es, dass man Khyona und Isslar, welches ein altertümliches Island mit Fantasyelementen ist, gemeinsam mit Kari erkunden konnte. Auch die Idee, die hinter den Silberfalken steckt, fand ich sehr ansprechend. Der Weltaufbau in Isslar war zudem fesselnd, gut durchdacht und verständlich erklärt, wodurch es mir leicht fiel, mich gemeinsam mit Kari in dieser neuen Welt zurechtzufinden.
Bei der Handlung hatte ich zwischendurch immer mal wieder kleine, ganz kurze Momente gehabt, wo mir der Erzählpart etwas zu lang gedauert hat bzw. wo Beschreibungen von Orten oder von Karis Gedanken zu lang waren. Aber insgesamt hat mir die Story sehr gut gefallen, da viele Fragen und Rätsel aufgeworfen wurden, die ich ergründen wollte und die mich zum Mitdenken angeregt haben. Zudem gab es auch immer wieder einige Actionszenen wie Kämpfe oder andere lebensgefährliche Situationen, in denen die Spannung immens war. Das Ende hat mich zufrieden gestimmt, da Katja Brandis fast alle losen Fäden zusammenzieht und die mir wichtigsten Fragen beantwortet. Gleichzeitig bin ich gespannt, was mich in der Fortsetzung erwarten wird, da ich einige Dinge im Hinterkopf habe, die ich gerne weiterverfolgen würde!
Fazit
Mir hat „Khyona – Im Bann des Silberfalken“ nicht nur aufgrund des gut durchdachten Settings und der hohen Dichte an geheimnisvollen Rätseln gefallen, sondern auch wegen der spannenden und actionreichen Handlung. Diese hatte zwar stellenweise kleinere Längen für mich, aber durch immer wieder eingebaute, brenzlige Situationen konnte ich diese jedes Mal überwinden. Zudem fand ich es klasse, wie mich die Fragen und Rätsel der Geschichte zum Mitdenken und Miträtseln angeregt haben.
4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Khyona – Im Bann des Silberfalken
2. ???