schöne Kulturbeschreibung
Das Licht der ToskanaFrances Mayes erzählt als staunende Amerikanerin über die Ästhetik eines Lebens in der Toskana. 5 Frauen bilden den szenischen Hintergrund der Kulturbeschreibungen: 3 von ihnen treffen sich noch in Amerika ...
Frances Mayes erzählt als staunende Amerikanerin über die Ästhetik eines Lebens in der Toskana. 5 Frauen bilden den szenischen Hintergrund der Kulturbeschreibungen: 3 von ihnen treffen sich noch in Amerika bei der Besichtigung einer Seniorenresidenz, befreunden sich und beschließen, sich nicht auf das eintönige Reglement der Residenz einzulassen, sondern gemeinsam ein Haus in der Toskana zu mieten. Dort treffen sie auf eine Schriftstellerin, die ebenfalls ursprünglich aus Amerika, in ihrer Nachbarschaft am Erbe und den Memoiren einer Dichterin arbeitet.
Die fünft, samt einer absolut unübersichtlichen Vielzahl an weiteren Dorfbewohnern, Freunden, Familienangehörigen und Bekannten lernen sich und ihre Geschichten kennen, teilen einander ihre Verwundungen und Enttäuschungen des Lebens mit und machen sich v.a. in rasantem Tempo mit der Kulinarik, Botanik und Kultur Italiens bekannt. Sie reisen, entdecken neue Leiden- und Liebschaften, unterhalten sich und kochen. Mindestens auf jeder 2. Seite wird irgend ein Gericht beschrieben, bzw. ein Essen zelebriert.
Eine tatsächliche Handlung konnte ich ab der vielen Akteure nicht erkennen. Der Lesefluss wird erheblich dadurch gestört, dass nicht immer sofort zu erkennen ist, von wem gerade erzählt wird und in welcher Situation diese Person gerade steckt. Wer eine dichte Beschreibung eines romantisierenden Toskanalebens sucht, ist hier genau richtig. Wer einen Roman mit Hauptfiguren und Handlungen erwartet, wird von ellenlangen Detailbeschreibungen, komplizierten Biographiefetzen und durcheinandergewürfelten Erinnerungsstücken enttäuscht.