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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2018

Bonbonglück

Eine Tüte buntes Glück
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Frederike hat in ihrer Jugend die Sommer bei ihrem Opa in Dänemark verbracht. das war die einzige Zeit, in der sie sie selbst sein konnte, weitab von der Mutter und deren Plänen, aus ihr eine berühmte ...

Frederike hat in ihrer Jugend die Sommer bei ihrem Opa in Dänemark verbracht. das war die einzige Zeit, in der sie sie selbst sein konnte, weitab von der Mutter und deren Plänen, aus ihr eine berühmte Konzertpianistin zu machen.

Hier hatte sie ihre Freunde und hier war ihre große Liebe Rasmus. Doch dann kam es zum Bruch und Frederike kam nicht wieder.

Doch jetzt soll sie für ihre Mutter das Haus ihres Opas soweit herrichten, dass es verkauft werden kann. Da sie im Moment eh mit ihrem Leben zu kämpfen hat, fährt sie nach Dänemark und trifft dort nicht nur auf ihre Freunde und Oma Henni, sondern auch auf Rasmus.

Nun scheint es an der Zeit zu sein, über alte Missverständnisse zu sprechen und noch einmal neu anzufangen. Auch ihre Leidenschaft für das Bonbonkochen entdeckt Frederike nun neu.

Jedem Kapitel der Gegenwart ist ein Bonbon Rezept vorangestellt, ergänzt mit Frederikes Tagebucheinträgen. So erfährt man nach und nach, was 18 Jahre zuvor zwischen ihr, Rasmus und seinem besten Freund Søren vorgefallen ist.

In der Gegenwart lässt sich alles ganz gut an, auch wenn Rikke immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen hat, ist das Buch recht harmonisch. Man fühlt sich wohl dort an Fünens Küste.

Rasmus und Rikke haben erst einmal Probleme damit über ihre Vergangenheit zu sprechen, aber irgendwann schaffen sie es dann doch sich auszuspreche. Nicht zuletzt auch dank Rasmus Oma Henni, die immer wieder mit beiden spricht und Rikke wieder zum Bonbonkochen bringt.

Mir hat das Buch gut gefallen, es war ein hübsches Wohlfühlbuch. Man kann sich das Leben in Rendstrup Strand gut vorstellen und das Zusammengehörigkeitsgefühl ist groß. Mir hat gut gefallen, dass Rikke so schnell wieder Anschluss an ihre alte Clique gefunden hat und trotz vieler Missverständnisse in der Vergangenheit freundlich aufgenommen wird.

Alles in allem war es ein gut zu lesendes Buch, das einem ein paar Stunden eine Auszeit an Dänemarks Küste beschert.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Helikopter

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!
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Lena Greiner erzählt in diesem Buch aus den Erfahrungen von Hebammen, Erzieherinnen Lehrern und Ärzten, die es in ihrem Alltag mit Helikopter-Eltern zu tun bekommen.

Es geht um Klobrillen, die fürs Kind ...

Lena Greiner erzählt in diesem Buch aus den Erfahrungen von Hebammen, Erzieherinnen Lehrern und Ärzten, die es in ihrem Alltag mit Helikopter-Eltern zu tun bekommen.

Es geht um Klobrillen, die fürs Kind vorgewärmt werden sollen, um Kinder, die in der Notaufnahme nicht behandelt werden können, weil die Eltern Traumata befürchten. Sprich es geht um den ganz normalen Wahnsinn von Eltern, die eigentlich nur das Beste für ihr Kind wollen.

Die Anekdoten sind manchmal wirklich witzig, aber meistens bleibt einem das Lachen doch im Hals stecken. Ich bin froh, dass ich bis jetzt meistens von dieser Sorte Eltern weitgehend verschont geblieben bin.

Es ist schon unglaublich, was Eltern alles einfällt, wenn es um ihr Kind geht.

Wem der erste Band „Verschieben Sie die Deutscharbeit – mein Sohn hat Geburtstag!“ gefallen hat, dem wird der Nachfolgeband sicher auch zusagen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Ein bisschen Downton Abbey

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Louisa lebt in London und wird von ihrem Onkel immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Über eine Freundin erfährt sie, daß die Familie Mitford ein Kindermädchen sucht und bewirbt sich dort. ...

Louisa lebt in London und wird von ihrem Onkel immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Über eine Freundin erfährt sie, daß die Familie Mitford ein Kindermädchen sucht und bewirbt sich dort. Nach abenteuerlichen Umständen schafft sie es die Stellung zu bekommen und freundet sich in Mitford Manor angekommen mit der ältesten Tochter Nancy an.
Parallel dazu wird Florence Nightingale Shore auf dem Weg zu einer Freundin im Zug ermordet. In die Ermittlungen wird auch der Bahnpolizist Guy verwickelt, der sich mit dem offiziellen Ausgang der Ermittlungen nicht zufrieden gibt. Zusammen mit Louisa und Nancy beginnt er weiter zu ermitteln.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es war so richtig schön britisch, ein bisschen wie Downton Abbey. Kein Wunder, ist die Autorin ja wohl auch die Nichte des Autors von Downton Abbey. Die Ermittlungen stehen nicht unbedingt im Vordergrund, wir erfahren auch viel, was im Hause Mitford vor sich geht.
Nancy fand ich manchmal ein wenig anstrengend in ihrer absoluten Selbstüberzeugtheit. Louisa hingegen war mir sehr sympathisch. Sie versucht etwas aus ihrem Leben zu machen und aus den Fängen ihres Onkels zu entkommen. Und auch Guy versucht alles um aus seinem Leben etwas zu machen. Gemeinsam schaffen sie es tatsächlich herauszufinden, was denn nun hinter dem mysteriösen Mord an Florence Nightingale Shore steckt.

Zwischendrin hat es sich ein wenig gezogen, da ging es mehr um das Leben von Louisa und Guy im allgemeinen und weniger um den Fall. Hier hätte das Ganze durchaus gestrafft werden können. Das Ende war hingegen noch einmal sehr spannend und auch ein wenig überraschend.
Das Buch scheint das erste einer Reihe um die Mitford Schwestern zu sein, die in den dreißiger Jahren als Hitler -Fans zu Berühmtheit gelangten. In diesem Buch sind sie allerdings alle noch Kinder.

Von mir gibt es durchaus eine Leseempfehlung für ein nettes, sehr britisches Buch, dass mich gut unterhalten hat und sich flüssig lesen lies.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Öfter mal den Schwamm wechseln

Ein Keim kommt selten allein
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Keime gehören zu unserem Leben, sie können ohne uns gut überleben, wir aber nicht ohne sie. Markus Egert gelingt es mit diesem Buch das negative Image von Keimen ein wenig zu reduzieren.
Er klärt auf, ...

Keime gehören zu unserem Leben, sie können ohne uns gut überleben, wir aber nicht ohne sie. Markus Egert gelingt es mit diesem Buch das negative Image von Keimen ein wenig zu reduzieren.
Er klärt auf, dass unser Mikrobiom so individuell ist wie jeder von uns und wir ohne diese nicht leben können. Gleichzeitig gibt er aber auch Tipps wie man schädlichen Keimen im Haushalt beikommt, was nötig ist (öfter mal den Küchenschwamm wechseln) und was nicht (Desinfektionsmittel).
Zusätzlich erfährt man, wie es passieren kann, dass Bakterien Resistenzen entwickeln und wie es in Krankenhäusern zu den heute gültigen Hygienevorschriften kam.

Vieles, was in diesem Buch erklärt wird, war mir durchaus bekannt, z.B. Dass Antibiotika nicht bei einem Virusinfekt helfen. Aber manches war auch neu für mich und bestimmte Dinge werde ich wohl auch in meinem Alltag umsetzen, auch wenn wir bis jetzt keine Probleme hatten.

Mir hat dieses Buch Spaß gemacht, es vermittelt Wissen in einem gut lesbaren Stil und gibt Anregungen für den Alltag. Endlich versteht man auch warum man seinen Küchenschwamm viel öfter wechseln sollte, als man es jetzt tut und warum das Klo sauberer ist, als die Küche.

Von daher von mir eine Leseempfehlung für dieses wirklich interessante, informative Buch.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Schöner Liebesroman

Cottage mit Meerblick
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Claire hat gerade ihren Brustkrebs besiegt und wurde von ihrem Mann verlassen, daher möchte sie sich gerne eine dreiwöchige Auszeit gönnen. Dafür mietet sie sich in ein kleines Cottage am Meer ein. Hier ...

Claire hat gerade ihren Brustkrebs besiegt und wurde von ihrem Mann verlassen, daher möchte sie sich gerne eine dreiwöchige Auszeit gönnen. Dafür mietet sie sich in ein kleines Cottage am Meer ein. Hier will sie einfach mal tun, worauf sie Lust hat. Im Nachbar Cottage lebt ein sehr gut aussehender Mann, der aber erst einmal ein wenig griesgrämig rüberkommt, der aber nach und nach auftaut.
Wer hier einen klassischen Liebesroman erwartet, wird eher enttäuscht sein. Es geht in diesem Buch vielmehr um Claires Leben, dass sie nach ihrer Krebserkrankung neu einrichten muss. Der Verrat ihres Mannes nagt an ihr und sie muss neben dem Neueinstieg auf der Arbeit auch noch einen Umzug nach dem Verkauf des gemeinsamen Hauses organisieren. Dabei wird ihr klar, dass die besten Dinge des Lebens meist nicht viel kosten und und viel länger anhalten als ein schnöder Lottogewinn.
Mir hat das Buch an sich recht gut gefallen. Es war locker zu lesen und man hatte die Szenerie vor Augen. Was mich allerdings ein wenig gestört hat, waren häufige Wiederholungen z.B. der Sand zwischen den Zehen und der Hinweis darauf, dass Claire eine Überlebende ist und es andere nicht geschafft hätten. Viele dieser Dinge kamen etwas Gebetsmühlenartig und wären nicht unbedingt nötig gewesen.
Trotz dieser Kritikpunkte war das Buch super zu lesen und am Ende wurde es sogar noch einmal richtig spannend.
Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung für ein kurzweiliges, leichtes Sommerbuch.