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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2018

Was Briefe schreiben bewirken kann…

Die Liebesbriefe von Montmartre
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Hélène ist gerade mal 33 Jahre alt, als sie an Darmkrebs stirbt. Zurück bleiben ihr vierjähriger Sohn Arthur und Ehemann Julien. Auf dem Totenbett ringt sie ihrem Gatten das Versprechen ab, ihr 33 Briefe ...

Hélène ist gerade mal 33 Jahre alt, als sie an Darmkrebs stirbt. Zurück bleiben ihr vierjähriger Sohn Arthur und Ehemann Julien. Auf dem Totenbett ringt sie ihrem Gatten das Versprechen ab, ihr 33 Briefe nach ihrem Tod zu schreiben. Schockiert und fassungslos wegen ihres schlechten Zustandes stimmt er dem schließlich zögernd zu. Die geschriebenen Briefe positioniert er in einem Geheimfach im Gedenkstein, einer Engelsstatue – bis eines Tages alle Briefe verschwunden sind und gegen ein Steinherz ausgetauscht wurden. Wer war das? Warum?
Bei dem Buch handelt es sich um einen leisen, gefühlvollen Roman, der ein schwieriges Thema anspricht. Julien wurde durch den Tod seiner Liebsten komplett aus der Bahn geworfen. Er kann nicht mehr an romantischen Komödien arbeiten, muß sich ab sofort um alles selbst kümmern und sitzt abends alleine zu Hause. Arthur dagegen kommt erstaunlich gut mit der Situation zurecht. Er hat dieses typisch kindliche, ohne Scheu zu sagen was er denkt. Vielen werden die Situationen die die beiden meistern müssen bekannt vorkommen. Es muß nicht immer der Tod sein – auch eine Scheidung kann diese Auswirkungen haben. Hier wird auch klar, wie wichtig Familie und gute Freunde sind!
Die Charaktere wurden liebevoll gestaltet, wenn sie mir manchmal auch ein bisschen zu blass sind. Am besten gelungen ist die Steinbildhauerin Sophie, die in dem Buch eine ganz besondere Rolle einnimmt und ohne die das Buch nur halb so schön wäre. Ein echtes Highlight!
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Der ein oder andere Ausdruck („Kindchen“) war aufgrund der Verniedlichung nicht mein Fall, aber das ist eben der Stil des Autors und sollte nicht überbewertet werden. Das Buch enthält einige französische, manchmal auch englische Ausdrücke. Das ist aber auch ohne Fremdsprachenkenntnisse kein Problem, da diese im Kontext und zum Teil im Text klar draus hervorgehen und man dem weiteren Verlauf folgen kann.
Etwas irritiert war ich, als ich das Buch in den Händen hielt. Es ist von seinen Abmessungen etwas kleiner als ein „normales“ Buch, lässt sich dadurch aber sehr gut in jeder Tasche verstauen und gut halten.
Fazit.
Aufgrund der gefühlvollen Geschichte würde ich dieses Buch wohl am ehesten Frauen empfehlen, die bereits ein bisschen Lebenserfahrung haben oder auch schon ein bisschen mehr  - quasi Generationenübergreifend ab Mitte / Ende 20 bis unendlich.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Düstere Zukunftsaussichten

Last Haven
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Der Klappentext beschreibt sehr gut, um was es in dem Buch geht. Deshalb möchte ich zur Geschichte an sich nichts weiter verraten.
Ich hatte das Buch als Hörbuch zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen ...

Der Klappentext beschreibt sehr gut, um was es in dem Buch geht. Deshalb möchte ich zur Geschichte an sich nichts weiter verraten.
Ich hatte das Buch als Hörbuch zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank vorab dafür!
Es konnte mich im Großen und Ganzen begeistern. Der Plot ist kreativ, eine Entwicklung von zwei Charakteren hat mich überrascht und es ist auch spannend. Einzig der Anfang ist mir etwas zu schwerfällig. Da hatte ich so meine Probleme. Dafür ist das Ende extrem spannend und endet mit einem Cliffhanger.
Mit der jeweiligen Sprecherin fällt und steht das Buch. Sie ist somit immens wichtig. Katja Sallay hat eine angenehme Stimmfarbe und ist gut verständlich. Mir persönlich waren jedoch die Pausen nicht richtig gesetzt oder zu lang/kurz an den einzelnen Stellen, die Betonung zum Teil nicht logisch und die männlichen Stimmen – yoa, kann man so machen, muß man aber nicht. Top dagegen waren die Musikeinspielungen am Anfang und Endes des Buches. Diese hätten auch gerne zwischen den einzelnen Kapiteln abgespielt werden dürfen.
Das Cover passt zum Buch, ist für mich aber ehrlich gesagt total nebensächlich.
Fazit:
Ein guter Auftakt der Lust auf mehr macht. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und nach dem Cliffhanger bleibt einem gar nichts anderes mehr übrig, als auf Teil 2 zu warten und hoffen, dass es schnell geht  Dann aber vielleicht mit einer anderen Sprecherin.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Spannend!

Thalamus
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Timo ist nach einem Unfall mit seinem Motorrad Trauma-Patient in der Rehaklinik „Markwaldhof“. Sein Sprachzentrum ist nach seiner schweren Kopfverletzung in Mitleidenschaft gezogen, so dass er sich nicht ...

Timo ist nach einem Unfall mit seinem Motorrad Trauma-Patient in der Rehaklinik „Markwaldhof“. Sein Sprachzentrum ist nach seiner schweren Kopfverletzung in Mitleidenschaft gezogen, so dass er sich nicht mehr verständlich artikulieren kann. Und genau da liegt das Problem. Wie soll er mit den anderen Patienten kommunizieren? Und er hätte eine Menge zu erzählen, denn auch wenn tagsüber alles „normal“ erscheint beginnt nachts ein ganz anderes Leben. Plötzlich können Patienten und er Dinge, die sie vorher nicht konnten? Was hat es mit dem anderen Trakt auf sich?
Der „Thalamus“ ist ein Teil des Zwischenhirns und für die Informationsverarbeitung zuständig. So passt der sowohl der Name als auch das Cover perfekt zum Inhalt des Buches. Es ist kurzweilig und leichtgängig zu lesen. Dabei aber auch mysteriös und spannend. Nur am Anfang hatte ich ein bisschen Start-Schwierigkeiten. Das hat sich aber ab Seite 60, spätestens mit Seite 100 gelegt.
Das Setting einer Rehaklinik, mitten im Nirgendwo, war für das Buch optimal gewählt. So konnten die ungewöhnlichen Vorkommnisse sich voll entfalten. Timo als Charakter hatte es Anfangs natürlich sehr schwer: nicht sprechen können, neue Umgebung, Freundin weg,…Er entwickelt sich weiter und wird zum Kämpfer. Meine Lieblingsfigur war er jedoch nicht. Das ist die Querschnittsgelähmte Mona. Sie hatte ich von Anfang an ins Herz geschlossen mit ihrer netten Art.
Fazit:
Mit dem Buch könnt ihr nichts falsch machen, wenn ihr es kauft. Nach einem kurzen „Vorgeplänkel“ fesselt und begeistert das Buch einen und man möchte wissen, wie alles zusammenhängt. Somit gut investiertes Geld!

Veröffentlicht am 03.09.2018

Gutes Thriller-Debut mit Luft nach oben

Dreckiger Schnee
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Detective Aidan Waits ist in Ungnade gefallen als er Drogen aus der Asservatenkammer verschwinden ließ und dabei aufflog. Sein Chef Detective Constable Parrs stellt ihn vor die Wahl: ins Kittchen einfahren ...

Detective Aidan Waits ist in Ungnade gefallen als er Drogen aus der Asservatenkammer verschwinden ließ und dabei aufflog. Sein Chef Detective Constable Parrs stellt ihn vor die Wahl: ins Kittchen einfahren oder eine Chance haben, das Parrs den Vorfall „vergisst“ und für ihn Undercover arbeiten. Waits nutzt seine zweite Chance und soll einen Maulwurf bei der Polizei aufdecken. Dieser gibt Informationen an den Drogenboss Zain Carver weiter. Zudem ist die minderjährige Tochter des Parlamentsmitliedes Rossiter abgehauen und bei Carver untergekommen und Waits soll sie im Auge behalten. Das stellt sich als schwierig heraus, kämpft er doch nicht nur gegen die eigenen Reihen sondern auch Macht, Korruption, Sex und den eigenen Drogenkonsum.
„Dreckiger Schnee“ ist nicht nur der Titel des Buches, sondern bezeichnet auch unsauberes Heroin, dass mit gefährlichen Mitteln gestreckt wurde. Waits als Charakter läßt sich immer mehr in den Drogensumpf ziehen und man weiß zum Teil nicht auf welcher Seite er eigentlich steht. Dabei geht es im Drogenmilieu recht hart zu. Schlägereien, Drohungen, Machtkämpfe, etc. sind an der Tagesordnung. Das macht das Buch spannend. Aber leider ist es manchmal von der Geschichte undurchsichtig. Ich musste die ein oder andere Stelle zweimal lesen, weil mir nicht klar war, wer denn jetzt eigentlich „gesprochen“ hat. Zudem dümpelte es am Anfang eher so dahin bis es dann ab ungefähr der Hälfte an Spannung zunahm. Der Schreibstil an sich war dagegen sehr gut zu lesen.
Gut gefallen hat mir auch die Länge der Kapitel – nicht zu kurz und nicht zu lang. Genau richtig. Auch das Cover überzeugt. Die hellen Koksstreifen („Lines“) sind rau und etwas erhaben, der schwarze Teil dagegen glatt. Das Motiv passt zudem zum Inhalt des Buches. Auch die Beschreibung von Manchester als Stadt mit seinem Nachtleben fand ich sehr gut gelungen. Ich habe mich gefühlt, als würde ich ebenfalls in den diversen Spelunken am Nachbartisch sitzen.
Fazit:
Ein gut gelungenes Debut mit Luft nach oben was die Struktur der Geschichte angeht. Die nah an der Realität liegende Geschichte unterhält und läßt einen für einen Moment seine eigenen Probleme vergessen.

Veröffentlicht am 20.08.2018

…und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute.

Hazel Wood
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Alice und ihre Mutter Ella führen ein Vagabunden-Leben. Egal wo sie leben – immer folgt Ihnen das Unglück. Erst als Ellas Mutter (Alices Großmutter) Althea stirbt, strebt Ella an, sesshaft zu werden. Doch ...

Alice und ihre Mutter Ella führen ein Vagabunden-Leben. Egal wo sie leben – immer folgt Ihnen das Unglück. Erst als Ellas Mutter (Alices Großmutter) Althea stirbt, strebt Ella an, sesshaft zu werden. Doch bevor es dazu kommt verschwindet sie spurlos. Alice sucht zusammen mit ihrem besten Freund Ellery ihre Mutter, taucht dabei in die Vergangenheit ein und kommt einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur. Denn das Anwesen Hazel Wood ist wahrlich märchenhaft….
Mich hat das Buch von Anfang an gereizt. Der Klappentext verspricht Märchen und Fantasy zu verknüpfen und das bekommt man hier auch. Die Märchenelemente sind wunderbar in die Geschichte eingearbeitet. An manchen Stellen fand ich es ein bisschen unheimlich und gruselig. Aber ich sehe mir auch keine Horrorfilme an, also liegt das vielleicht an mir.
Besonders das Cover hat es mir angetan. Wirkt es auf den ersten Blick interessant, so wird erst beim zweiten Blick die Schönheit der toll heraus gearbeiteten Blätter mit leichten Glitzer und die hochwertige Bindung sichtbar.
Auch die Charaktere sind gut beschrieben und handeln nachvollziehbar. Dabei kommt das Buch komplett ohne Liebesgeschichte aus, was selten ist. Vermisst habe ich es nicht. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Es wird bildhaft beschrieben und hat bei mir – wie gesagt – das ein oder andere Mal für Entenpelle gesorgt.
Fazit:
Märchenhafte Fantasy mit guten Charakteren, ohne Liebesgeschichte dafür aber gelegentlich mit kleinem Gruselfaktor. Ein Experiment das geglückt ist und ich deshalb auch weiter empfehlen kann.