Wunderbare Liebesgeschichte aus Berlin
Mein (nicht ganz) perfektes LebenNach Lesen der Kurzbeschreibung war ich unschlüssig, ob ich schon wieder ein Buch lesen wollte, in dem eine junge lebenslustige Frau einen Grummelbär aus der Reserve locken musste um ihn von seinem Glück ...
Nach Lesen der Kurzbeschreibung war ich unschlüssig, ob ich schon wieder ein Buch lesen wollte, in dem eine junge lebenslustige Frau einen Grummelbär aus der Reserve locken musste um ihn von seinem Glück zu überzeugen. Das habe ich doch schon so oft gelesen, auch dieses Jahr schon mehrfach.
Die guten Bewertungen und ein kurzer Blick ins Buch haben mich dann doch dazu bewogen, das Buch zu probieren. Und es hat sich gelohnt. Sehr sogar!
Das Buch war witzig, flott, an keiner Stelle wirklich realitätsfern. Die Autorin lässt ihre Hauptpersonen natürlich auch ihre Gedanken und Gefühle äußern, aber zum Glück in genau dem richtigen Maß, und keineswegs so oft wiederholend dass es nervt oder langweilt.
Und so sympathisch wie Lila und Fred waren mir schon länger kein Wirbelwind und Brummbär mehr.
Ich konnte mich einfach sehr gut in beide hinein versetzen, ihre Art und Weise nachvollziehen. Ich war begeistert von Lilas positiver Einstellung allem gegenüber, auch wenn ich selbst wohl nicht nach der Devise leben könnte "es wird sich schon was ergeben". Etwas gewundert hat mich dann ja doch, dass sie trotzdem einen Lebensplan verfolgt, das passte eigentlich gar nicht zu ihrer spontanen und offenen Art. Es passte aber sehr wohl zu ihren bisherigen Erlebnissen im Leben und war damit durchaus nachvollziehbar. Ich verstand, wonach sie sich sehnte. Ich bin aber trotzdem voll auf der Seite ihrer Mutter, als sie ihr eine Weisheit mit auf den Weg gibt, die Alfred Lord Tennyson schon mit "It is better to have loved and lost than never to have loved at all." perfekt ausdrückte.
Freudig überrascht war ich dann von der Wendung, dass es plötzlich Fred war, der Lila rumkriegen musste, und nicht umgekehrt. Ob es ihm schließlich gelingt, möchte ich hier nicht verraten... Sein Kompliment, dass er jetzt wieder eine ganze Palette von Farben braucht um seine Gefühle auszudrücken, finde ich jedenfalls ganz wunderbar!
Zu guter letzt muss ich auch noch erwähnen, dass es mir auch außerordentlich gut gefallen hat, wie die Autorin Berlin als Schauplatz so oft eingebunden hat. Bei jeder Nennung von Straßen, Plätzen, S-Bahnlinien kam ein bißchen Heimatgefühl bei mir auf (obwohl ich bisher nicht wusste, dass Spandau so einen schlechten Ruf hat).