Cover-Bild Cranberrysommer
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 318
  • Ersterscheinung: 29.06.2018
  • ISBN: 9783963620065
Irene Hannon

Cranberrysommer

Silvia Lutz (Übersetzer)

Es ist der Name, der Michael Hunter in den malerischen Küstenort Hope Harbor zieht. Einen Hafen der Hoffnung kann der ausgebrannte Geschäftsmann aus Chicago nun gut brauchen. Doch dann hat das einzige Motel im Ort geschlossen und er bringt, kaum in der Stadt, eine Fahrradfahrerin zu Fall. Kann eigentlich noch mehr schiefgehen?
Zum Glück ist Tracy Campbell nicht nachtragend. Sie verpflichtet ihn kurzerhand für ihre Wohltätigkeitsorganisation und bringt ihn außerdem dazu, auf ihrer Cranberryfarm zu helfen. Und schon bald weht eine Brise der Veränderung durch Hope Harbor, die nicht nur für Michael und Tracy, sondern auch für etliche andere Menschen Heilung und Hoffnung mit sich bringt.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2018

Wunder passieren nur ganz selten – aber sie passieren!

1

Wunder passieren nur ganz selten – aber sie passieren!

„Sorgen lassen sich nur schwer abschütteln, egal, wie stark der Glaube eines Menschen ist. Kluge, fähige, kompetente Menschen wie wir wollen die ...

Wunder passieren nur ganz selten – aber sie passieren!

„Sorgen lassen sich nur schwer abschütteln, egal, wie stark der Glaube eines Menschen ist. Kluge, fähige, kompetente Menschen wie wir wollen die Sache gern selbst in die Hand nehmen und sofort eine Antwort bekommen. Das Problem ist nur, dass Gott meist einen anderen Zeitplan hat als wir.“ (Bud Sheldon)

Der Geschäftsmann Michael Hunter aus Chicago nimmt eine weite Fahrt auf sich, um in den malerischen Küstenort Hope Harbour zu gelangen. Er hat sich in seinem Job beurlauben lassen und möchte durch diese Reise sein Leben wieder auf die Reihe bekommen. Doch seine Ankunft scheint unter keinem guten Stern zu stehen – das reservierte Zimmer im einzigen Hotel ist plötzlich nicht mehr verfügbar, durch eine unachtsame Bewegung bringt er eine Fahrrad fahrende junge Frau zu Fall und seine versuchte Entschuldigung vergrößert das Schlamassel sogar noch ein wenig. Eine zufällig vorbeikommende ältere Dame namens Anna Williams erfährt von Michaels Dilemma und bietet ihm nach kurzem Zögern ein leerstehendes Appartement zur Miete an. Michael hat mit Schatten aus der Vergangenheit zu kämpfen und möchte in Hope Harbor Antworten finden, Trost, Vergebung und Absolution erlangen. Und obgleich er im Grunde kein Freund spontaner Entscheidungen ist, geht ihm die Frau auf dem Fahrrad nicht mehr aus dem Kopf. Er findet ihren Namen heraus und macht sich auf die Suche nach Tracy Sheldon Campbell, um sich in aller Form zu entschuldigen. Doch auch Tracy lebt mit großen Schuldgefühlen und obgleich zwischen ihr und Michael eine gegenseitige Anziehung besteht, haben beide nicht die Absicht, sich wieder zu verlieben und für eine neue Beziehung zu öffnen. Tracys Leben besteht im Grunde nur aus Arbeit. Neben ihrem erlernten Beruf einer Buchhalterin arbeitet sie täglich unzählige Stunden auf der Cranberryfarm, die ihre Großeltern gegründet hatten und die nun von Tracy und ihrem Onkel Bud im Alleingang bewirtschaftet wird. Ihre verbleibende karge Freizeit widmet die einfühlsame und intelligente junge Frau als ehrenamtliche Mitarbeiterin dem Projekt „Helfende Hände“. Doch als unvorhergesehene Ereignisse beinahe zum finanziellen Ruin der Farm führen, scheint Tracy am Ende ihrer Kräfte.

Irene Hannon erzählt in diesem Roman eine sehr berührende Geschichte von großer Schuld, Vergebung und Versöhnung und widmet hierbei ihren drei Protagonisten Tracy, Michael und Anna die größte Aufmerksamkeit. Die exzellente Charakterzeichnung der handelnden Figuren äußert sich durch große Authentizität und die emotionale Einbeziehung und Identifizierung durch die Person des Lesers. Diese akribische und liebevolle Darstellung der Hauptfiguren wird jedoch auch den Nebenfiguren zuteil. Der Autorin ist ein sehr einnehmender Schreibstil zu eigen, sie versteht es vortrefflich, die Beweggründe und Emotionen ihrer Figuren zum Ausdruck zu bringen. Die Ursache von Michael Hunters Schuldgefühlen werden ebenso wie jene von Tracy Campbell behutsam aufgerollt und der Leser erhält nach und nach Einblicke in die Vergangenheit der beiden. Anna Williams durchlebte in dieser Geschichte die größte Wandlung– sie war für mich zugleich auch jene Figur, die ich am meisten ins Herz geschlossen hatte. Das ruhige, vorhersehbare Leben der alten Dame, die sich in ihre selbst auferlegte Isolation zurückgezogen hat, sehr wenig spricht und sich abweisend und unpersönlich verhält, wird durch Michaels Ankunft in Hope Harbor ebenfalls völlig auf den Kopf gestellt. Obgleich ich behaupten möchte, dass Irene Hannon sich sämtlichen Figuren mit der gleichen Zuwendung widmet, empfand ich den philanthropischen Taco-Koch und erfolgreichen Künstler Charley Lopez als herausragendes Beispiel eines klugen, charmanten, liebevollen und vor allen Dingen von großem Gottvertrauen erfüllten Menschen. Auch Traceys Onkel Bud rangierte sehr hoch in meiner Beliebtheitsskala, seine mitfühlende und fürsorgliche Art empfand ich als herzerweichend, und zugegebenermaßen an einigen Stellen zu Tränen rührend.

Fazit: „Cranberrysommer“ ist ein großartiges Buch einer Autorin, die ich sehr zu schätzen weiß und deren Romane ich unglaublich gerne lese. Der wundervolle und emotionale Schreibstil, die Einbindung gewichtiger Themen wie Schuld, Vergebung und Versöhnung, der hohe Stellenwert des christlichen Glaubens und die hervorragend charakterisierten handelnden Personen bescherten mir ein Lesevergnügen der ganz besonderen Art. Ich kann diese Lektüre, die mir ausgezeichnet gefallen hat, uneingeschränkt weiterempfehlen und freue mich bereits auf die nächsten Bücher aus der Feder Irene Hannons.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Hope Harbor - nomen est omen!

0

„Cranberrysommer“ ist eine leichte und „spritzige“ Lektüre, die ich sehr genossen habe. Hope Harbor ist eine (fiktive) Küstenstadt an der Pazifikküste der USA. Dorthin ist Michael, der Geschäftsführer ...

„Cranberrysommer“ ist eine leichte und „spritzige“ Lektüre, die ich sehr genossen habe. Hope Harbor ist eine (fiktive) Küstenstadt an der Pazifikküste der USA. Dorthin ist Michael, der Geschäftsführer einer wohltätigen Organisation aus Chicago 3.000 Kilometer gereist, um „nach vorne zu schauen und sich sein Leben zurückzuholen“. (S.7) Er lernt einige der Einwohner kennen und stellt fest, dass auch andere Menschen sehr mit ihrem Kummer verwoben sind.
Wir lernen diese Personen im Laufe des Buches auch kennen (und lieben), wir nehmen Anteil an ihren Schicksalen, hoffen mit ihnen, freuen uns über ihre Erfolge – langsam werden wir auch Bewohner von Hope Harbor...
Beziehungen zwischen Menschen in all ihren Facetten sind ein wichtiges Thema dieses Romans, gewissermaßen ein „roter Faden“: „Es war immer leichter, etwas sauber zu kriegen, solange der Schmutz frisch war. Ein Prinzip, das für Beziehungen genauso galt, wie für Töpfe und Pfannen“. (S.79) Lassen sich Beziehungen nach langer Zeit wieder „säubern“?
Ein anderes Thema sind „Schuldgefühle“: wie können Schuldgefühle gegenüber verstorbenen Partnern überwunden werden? Kann man sich selbst vergeben und verzeihen?
Die Autorin, Irene Hannon, lässt uns an einigen Stellen nachdenklich werden, an anderen Stellen schmunzeln (z.B. bei den Dialogen zwischen Pater Kevin und Pastor Baker musste ich lachen) oder – ja, ich gestehe es – Tränen der Rührung weinen...Und wie nebenbei erfahren wir einiges über Cranberrys... Dies alles in einem lebendigen und flüssigen Schreibstil, der mir ausgesprochen gut gefallen hat. Der Ort Hope Harbor wird so detailliert und liebevoll beschrieben, so dass ich Lust bekommen habe, sofort meine Koffer zu packen, um dorthin zu reisen, so könnte ich auch gleich mit den Protagonisten Freundschaft schließen...
Das Cover unterstützt den Inhalt des Buches: eine Schüssel mit Cranberrys auf einem blauen Holzfußboden oder Tisch, wobei der obere Teil auch durchaus Meer und Wolken darstellen könnten. Der Phantasie des Einzelnen werden keine Grenzen gesetzt... Sommer, Sonne, Leichtigkeit...
Dieses Buch setzt sehr hoffnungsvolle Akzente und Ansätze: die meisten Probleme können gelöst werden, manchmal mit Hilfe anderer Menschen, die einem zur richtigen Zeit „die Hand reichen“, manchmal muss man „innere Hürden“ überwinden, manchmal ist jemand im richtigen Augenblick am richtigen Ort...
Es herrscht eine positive und optimistische Aufbruchsstimmung, die sich wie von selbst auch auf uns Leser überträgt. Aus diesem Grund kann ich dieses „erfrischende“ Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 26.08.2018

"Zufälle sind Gottes Art, anonym zu bleiben..."

0

Der Witwer Michael Hunter gönnt sich eine Ruhepause vom Job und fährt von Chicago nach Hope Harbour, einem kleinen Ort in Oregon, um dort zur Ruhe zu kommen. Ihn treibt die Schuld an dem Tod seiner Frau ...

Der Witwer Michael Hunter gönnt sich eine Ruhepause vom Job und fährt von Chicago nach Hope Harbour, einem kleinen Ort in Oregon, um dort zur Ruhe zu kommen. Ihn treibt die Schuld an dem Tod seiner Frau um. Gleich bei der Ankunft muss er feststellen, dass die gebuchte Unterkunft geschlossen ist und dann läuft er auch noch einer attraktiven Frau namens Tracy Campbell vors Fahrrad. Tracy ist Witwe und bearbeitet mit ihrem Onkel eine Cranberryfarm. Gleichzeitig ist sie unentgeltlich im Vorstand einer Wohltätigkeitsorganisation und verdient mit Buchhaltung für andere dazu, um die Farm über Wasser zu halten. Auch Tracy leidet unter Schuldgefühlen und will einem neuen Liebesglück keine Chance geben. Über Imbissbudenbesitzer Charley findet Michael eine Unterkunft in einem Apartment zur Miete bei Anna, einer alten Dame. Anna ist ebenfalls Witwe und hat sich von der Ortsgemeinschaft völlig zurückgezogen. Sie lebt allein hinter verschlossenen Türen, wo sie eine kleine Ansammlung von kranken Tieren wieder aufpäppelt, die sie bei Waldspaziergängen aufliest. Doch der eigentliche Grund für ihre selbstgewählte Isolation dauert schon 20 Jahre und frisst sie innerlich auf. Michael freundet sich langsam mit Anna an und bei Tracy bekommt er regelrecht Herzklopfen. Werden diese drei Menschen noch einmal hoffnungsvoll in die Zukunft blicken können?
Irene Hannon hat mit ihrem Buch „Cranberrysommer“ einen wunderschönen und einfühlsamen Roman vorgelegt, der aufzeigt, wie sich Menschen gegenseitig aus ihrer Starre heraushelfen können, wenn sie eine helfende Hand entgegengestreckt bekommen. Der Schreibstil ist flüssig und lässt vom ersten Moment der Lektüre das Gefühl von Nähe und Wohlfühlen zu. Der Leser steht mal an der Seite von Michael, Anna und Tracy und darf in ihre Herzen und Seelen schauen, erfährt dabei alles, was sie beschäftigt und welche Ängste und Sorgen sie hegen. Alle drei waren einmal gläubige Menschen, doch durch Schicksalsschläge sind sie davon abgekommen, ihre Welt dreht sich um die Vergangenheit und die Vermeidung der gemachten Fehler. Die Autorin lüftet erst nach und nach die Geheimnisse der dunklen Momente ihrer Protagonisten und schafft dadurch eine gewisse Spannung. Sie stellt aber auch auf wunderschöne Weise heraus, wie Menschen, die sich als Fremde begegnen, Einfluss auf andere haben können und daraus neue Chancen und vor allem Hoffnung entstehen können. Gegenseitiges Miteinander sowie Achtsamkeit für den Nächsten wird hier groß geschrieben, denn auf diese Art kann man viel mehr erreichen – alles ist möglich. Zudem sind die Landschaftsbeschreibungen so bildhaft, dass der Leser sich diesen wunderschönen kleinen Ort am Meer richtig gut vorstellen kann, an dem so manches Wunder geschehen kann, die Leben verändern.
Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet und mit Leben versehen. Sie wirken allesamt sehr realistisch und authentisch, der Leser fühlt sich ihnen verbunden und kann mit ihnen sowohl leiden als auch Freude empfinden. Michael ist ein sehr sympathischer und intelligenter Mann, der sich seit dem Tod seiner Frau schuldig fühlt. Er arbeitet für eine Wohltätigkeitsorganisation, was Empathie und Einfühlungsvermögen voraussetzt. Ihm gelingt es schnell, die Sympathie der Ortsbewohner zu gewinnen und einen Platz in ihrem Herzen einzunehmen. Anna ist eine alte etwas wortkarge Dame, die ihre Isolation selbst gewählt hat, weil sie sich schämt und auch weil sie keine Freude mehr am Leben empfindet. Das Liebste, das sie hatte, hat sie selbst aus ihrem Leben verbannt und die Schuldgefühle fressen sie auf. Dass sie ein Herz hat, zeigt ihre liebevolle Pflege für verletzte Tiere, denen sie all ihre Fürsorge angedeihen lässt. Tracy ist eine fleißige junge Frau, die sich aufopferungsvoll um die Farm kümmert, die sie mit ihrem Onkel und ihrer Tante bewirtschaftet. Sie hat der Männerwelt abgeschworen, denn sie glaubt nicht an ein erneutes Glück, weil sie es nicht verdient hat. Charley ist ein Künstler mit sensiblem Weitblick, er schaut den Menschen nahezu ins Herz und gibt ihnen ganz versteckt einen Schubs in die richtige Richtung. Auch die übrigen Protagonisten überzeugen mit ihren Episoden und geben der Geschichte so ihren Wohlfühlcharakter. Der heimliche Star ist allerdings die Seemöwe Floyd, der allen vormacht, wie es geht und sich immer wieder in Erinnerung bringt.
Der christliche Aspekt wurde sehr schön herausgearbeitet. Es geht um Hoffnung, Vertrauen und vor allem auch um das Miteinander. Oftmals geht es nur mit Hilfe von anderen, um eine Situation zu meistern, sich ein neues Leben aufzubauen oder auch nur Böses abzuwenden. Indem man sein Schicksal vertrauensvoll in Gottes Hände legt, steigt die Hoffnung, dem Leben gewachsen zu sein.
„Cranberrysommer“ ist ein wunderschönes Buch, das neben einer gut strukturierten Handlung auch dem Leser einiges zum Nachdenken gibt. Vor allem gibt es Hoffnung und lässt den Leser den Fortsetzungsbänden entgegenfiebern. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.09.2018

Neue Wege gehen

0

Michael Hunter hat sich eine Pause von seinem Job genommen und reist von Chicago an die Westküste íns kleine Städtchen Hope Harbour im Staat Oregon. Der Geschäftsführer einer wohltätigen Origanisation ...

Michael Hunter hat sich eine Pause von seinem Job genommen und reist von Chicago an die Westküste íns kleine Städtchen Hope Harbour im Staat Oregon. Der Geschäftsführer einer wohltätigen Origanisation ist ausgebrannt und hat außerdem seine Frau vor 18 Monaten verloren. Doch der Aufenthalt im Ort mit dem hoffnungsvollen Namen beginnt alles andere als gut. Die gebuchte Unterkunft ist geschlossen und die Motels der Umgebung ausgebucht. Als er auch noch ins Fahrrad von Tracy Campell läuft, würde er am liebsten den Rückzug nach Chicago antreten. Doch dann erhält er eine unerwartete Einladung. Gerade Anna Williams, die "Einsiedlerin" des Städtchens, bietet ihm ein Apartment an. Michael erinnert sie an ihren Sohn John, der vor 20 Jahren im Streit senin Elternhaus verlassen und zu dem sie den Kontakt verloren hat. Michael nimmt die Einladung an und beginnt langsam Annas Schutzschicht aufzubrechen, indem er ihr eine neue Herausforderung gibt...

Tracy Campbell wuchs in Hope Harbour auf, hat aber ihre Heimat zum Studium verlassen. Aber das Leben hat oft andere Pläne und nun ist sie zurück, um ihren Onkel auf der Cranbverryfarm zu helfen. Sie ist entschlossen die Farm zu retten, die seit Generationen ihrer Familie gehört und finanzielle Schwierigkeiten hat. Neben der anstrengenden Arbeit auf der Farm sitzt sie abends über die Buchhaltung ihrer Klienten und engagiert sich unentgeltlich im Vorstand einer wohltätigen Organisation. Nicht nur die Farm braucht dringened Hilfe, sondern auch Tracy, der alles über den Kopf zu wachsen beginnt....

Anna hingegen ist seit 20 Jahren zur Einsiedlerin des Städtchens mutiert, als sie sich mit ihrem Sohn zerstritten hat. Seitdem ist der Kontakt zu ihm abgebrochen. Mit John hat sie auch ihre Lebensfreude verlassen und sie hat sich in ihrem Häuschen eingeigelt, wo sie verletzen Tieren hilft und für das Pfarrhaus kocht und bäckt.

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Die drei Hauptprotagonisten des Romans haben in ihrer Vergangenheit alle eine Entscheidung getroffen, die noch heute Schuldgefühle bei ihnen hervorrufen. Alle drei haben das Gefühl, dass es für sie keine Hoffnung mehr gibt und haben eine Mauer rund um sich aufgebaut. Erst ganz langsam fängt diese an zu bröckeln, als sie versuchen auf andere zuzugehen. Nach und nach werden die Geheimnisse der drei Protagonisten aufgedeckt und die drei Stränge verbinden sich am Ende zu einem gefälligen Ende. Es geht um Hoffnung, Vertrauen, das Verlassen alter Wege und die Stärke neue einzuschlagen.

Die Entwicklung der Protagoinisten ist realistisch und findet genau im richtigen Tempo statt um glaubwürdig zu sein. Alle drei wachsen an ihren neuen Herausforderungen und man fühlt sich mit ihnen verbunden. Gerne wäre ich mit Anna zusammen auf der Terrasse gesessen und hätte ihre köstlichen Plätzchen gegessen oder den Streitgesprächen von Pater Kevin und Reverend Baker gelauscht. Der Star des Buches ist aber tierisch! Seemöwe Floyd sorgt für heitere Einlagen.

Komplettes Neuland war für mich der Anbau und die Ernte von Cranberries (Moosbeere). Ich hatte ebenfalls keine Ahnung, dass es auch in Oregon Cranberry Farmen gibt. So habe ich wieder etwas dazu gelernt....lesen bildet einfach! =)

Die Kulisse einer nebligen Stadt am Meer bietet das perfekte Ambiente für diese Geschichte von Liebe, Vergebung und einem Neubeginn.
Weitere Folgebände rund um Hope Harbour und seine Einwohner sollen noch erscheinen.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Irene Hannon ist flüssig, einfühlsam und lässt sich gut lesen. Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus drei verschiedenen Sichtweisen (Michael, Tracy und Anna) in der 3. Person, sowie wenige Kapitel aus der Sicht von John, Annas Sohn. Die Charaktere sind ganz wunderbar gezeichnet, ebenso punkten die bildhaften Beschreibungen des Ortes.

Fazit:
Ein Wohlfühlroman, in dem es um Hoffnung und Vertrauen, sowie das Verlassen alter Wege geht, eingebettet in einem wunderbaren Ambiente einer amerikanischen Kleinstadt an der Küste.