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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2018

Mein Gespenster-Fan ist begeistert

Tiergeister AG - Achtung, gruselig!
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Arik, der kleine Dackel läuft bei Gewitter durch einen Wald und findet den Weg nach Hause nicht. Schließlich fällt er in eine Grube, wo er schließlich von Kaninchen Honig, Katze Tara, Chamäleon ...

Arik, der kleine Dackel läuft bei Gewitter durch einen Wald und findet den Weg nach Hause nicht. Schließlich fällt er in eine Grube, wo er schließlich von Kaninchen Honig, Katze Tara, Chamäleon Plato und Wüstenspringmaus Chili gefunden wird. Die 4 klären Arik über den Grund auf, warum er den Wald nicht verlassen kann: er ist gestorben. Sie nehmen ihn mit zu Haustiergeisterschule Spuk-Ekelburg. Arik ist ziemlich verwirrt. So richtig begreift er noch nicht, was da geschieht und auch die Unterrichtsfächer wie Geistermathe, Schauermusik und Gestaltwandeln sind für ihn sehr fremd und haben das Ziel die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen.

Was nachts die Geisterschule ist, wird am Tag zur Schule Sankt Ethelburg und Arik liebt Menschenkinder. Es passt ihm so gar nicht, dass er seine geliebten Zweibeiner nun erschrecken soll. Also gründet er mit Tara, Honig, Plato und Chili die Tiergeister AG mit dem Ziel, den Kindern zu helfen. Davon dürfen die Lehrer natürlich nichts mitbekommen.

Das Geisterthema wird hier gekonnt mit den Alltagsthemen Haustier und Schule verknüpft. Während ich die Geschichte gut, aber nicht fesselnd genug fand, war mein Sohn begeistert und will noch mehr von den Tiergeistern hören. Und letztendlich ist es ja die Meinung des Kindes, die hier zählt. Sympathisch sind die Geistertiere und auch die Kinder auf jeden Fall!

Was wir beide toll fanden , waren die vielen Geräusche, die im Text mit größerer Schrift hervorgehoben werden und auch das Vorlesen lebendig machen. An diesen Stellen übernimmt auch gern der Sohn das Vorlesen. Auch die farbigen Illustrationen, die in Büchern der Altersklasse "ab 8" eher selten vorkommen, haben uns sehr erfreut.

Fazit: Eine schöne Geschichte über spukende Geisterhaustiere in einer optisch sehr ansprechenden Umsetzung! Mein Gespenster-Fan war begeistert!

Veröffentlicht am 21.06.2018

Eine witzige Geschichte in Reimen

Prinz Franz total Papa
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Prinz Franz kommt nach Hause und will als erstes seine Lesebrille suchen, um in seinen Büchern zu schmökern. Aber daraus wird leider nichts, denn es warten nicht nur seine Lämmchen auf ihn, sondern auf ...

Prinz Franz kommt nach Hause und will als erstes seine Lesebrille suchen, um in seinen Büchern zu schmökern. Aber daraus wird leider nichts, denn es warten nicht nur seine Lämmchen auf ihn, sondern auf seine Frau Gerda, die schreckliche Rückenschmerzen hat und ihn bittet, in der Apotheke Medizin zu besorgen. Und nicht nur das! Die Kinder soll er bitte auch noch mitnehmen. Als fürsorglicher Ehemann macht sich Franz mit seinen Kindern auf den Weg. Nur leider hat er seine Brille immer noch nicht dabei und die Kinder können die Wegweiser auch nicht lesen und so landet er in einem Haus, das nicht die Apotheke ist.

In der Geschichte muss Schafpapa Franz so einige Herausforderungen meistern. Oft erinnerte mich das Buch an eine Familienkomödie und ich hatte das Gefühl, dass Erwachsene an diesem Bilderbuch noch mehr Spaß haben als die Kinder. Die etwas überforderten Eltern, der Trubel und auch die Schnuckies im Strandhaus beinhalten so einige Anspielungen auf das Elternsein. Das Buch wurde dabei in Reimen geschrieben und strotzt nur so vor Humor, der sich nicht nur in den einzelnen Situationen widerspiegelt, sondern auch in vielen Details in den Illustrationen wie z.B. die Titel der Bücher, die bei Prinz Franz herumliegen oder wo die erschöpften Kinder ihre „Mähs“ rufen und dann die Übersetzungen beigefügt wurden und auch einfach die Dinge, die die lieben Kleinen auf jeder Seite so anstellen. Ich finde es immer wieder toll, wenn man solche Details entdecken kann und so auch immer wieder etwas Neues sieht.


Meine Kinder waren sich über das Buch nicht ganz einig. Ich finde es immer wieder faszinierend, welch unterschiedlichen Buchgeschmack die beiden Kinder haben. Während der kleine Sohn (5) im Laufe der Geschichte immer zappeliger wurde und nicht so viel mit dem Buch anfangen konnte, fand es der große Sohn (8) sehr witzig. Und der Kleine hat vehement behauptet, es wären Ziegen und keine Schafe. Da war er auch sehr stur.

Fazit:
Eine witzige Geschichte in Reimen, die mehr Identifizierungspotential für Erwachsene als für Kinder bietet. Die Illustrationen spiegeln den Humor der Geschichte wider und warten mit jeder Menge lustiger Details auf.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Ein Kunstwerk von einem Labyrinth- und Wimmelbuch

Finn und die Kobolde
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Finn wacht in seinem Bett aus und sieht überall Kobolde. Den größten von allen Kobolden will er erwischen und folgt ihm. Auf seiner Verfolgungsjagd muss er zahllose Abenteuer bestehen, begegnet rätselhaften ...

Finn wacht in seinem Bett aus und sieht überall Kobolde. Den größten von allen Kobolden will er erwischen und folgt ihm. Auf seiner Verfolgungsjagd muss er zahllose Abenteuer bestehen, begegnet rätselhaften Wesen und muss vor allem den Weg durch 11 Labyrinthe finden.

Das wimmelige Mitmachbuch von Peter Goes beschäftigt seine Leser über lange Zeit. Anhand einer Rahmengeschichte suchen wir Dinge und Wesen, suchen Wege durch die Labyrinthe, um den Kobold zu schnappen, der am Ende eine schöne Überraschung für Finn bereitshält.

Wer jetzt denkt, Wimmelbücher sind für Kindergartenkinder da, der liegt bei diesem Exemplar daneben. Die künstlerische monochrome Aufmachung sind besonders für ältere Kinder und Erwachsene geeignet und auch der Anspruch der Rätsel und Labyrinthe ist definitiv nichts für Kinder unter 6 Jahren. Während einige Labyrinthe recht einfach zu lösen waren, war ich bei anderen eher unsicher, ob das jetzt wirklich der richtige Weg ist. Manchmal fand ich es auch nicht so einfach, Start und Ziel auszumachen. Und da sind wir auch schon bei meinen Kritikpunkten.

Ich fühlte mich manchmal etwas verloren in dem Labyrinthbuch. Ja, ich will suchen und rätseln, aber es wäre nicht schlecht, wenn es eine kurze Einleitung zur Nutzung des Buchs gibt. Also z.B. wie kann ich Anfang und Ende auf jeder Doppelseite erkennen. Hinten im Buch über dem Impressum steht z.B. auch, dass sich auf jeder Seite zwei listige Kobolde, Herr und Frau Schnabeltier, zwei kleine Soldaten und ein Geschenk versteckt haben. Auch das würde ich dann gerne schon auf der Eingangsseite sehen. Und das allerallerwichtigste: ich möchte hinten im Buch bitte eine Lösungsseite!

Veröffentlicht am 18.05.2018

Eine rasante Detektivgeschichte als moderner Comicroman

Die Schule der Detektive, Band 01
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John kommt neu in die Baker-Street-Schule. Nach einer Begrüßung durch die Schulleiterin wird er von Martha im Schulgebäude herumgeführt und lernt so seine Klassenkameraden kennen, zu denen auch der Überflieger ...

John kommt neu in die Baker-Street-Schule. Nach einer Begrüßung durch die Schulleiterin wird er von Martha im Schulgebäude herumgeführt und lernt so seine Klassenkameraden kennen, zu denen auch der Überflieger Sherlock Holmes gehört. Als die Klasse einen Ausflug ins Museum macht, kommt es zu einem Flashmob. Im Moment dieser Ablenkung wird ein wertvoller Diamant gestohlen. Ein Fall für die drei Freunde Sherlock, Martha und John!

Obwohl sich das Buch der berühmten Romanfiguren bedient und es auch viele Parallelen und Anspielungen gibt, spielt der Roman in der Gegenwart. Sherlock Holmes und John Watson gehen zur Schule, ebenso wie Sherlocks Gegenspieler Moriarty. Sherlock Holmes ist der geniale Überflieger und es fiel mir als Leser nicht leicht seinen Gedanken zu folgen. Allerdings war ich da nicht allein. John Watson ist regelrecht überfordert, aber Martha beruhigt ihn, dass er sich schon daran gewöhnen würde.

Smartphones, Internet, Flashmob und die Form eines coolen Comicromans sollen Sherlock Holmes für die Zielgruppe ab 9 Jahren zeitgemäß machen. So 100% zufrieden bin ich mit der Umsetzung nicht. Auf manchen Seiten ist für mich nicht ganz klar welches Bild/welche Sprechblase in welcher Reihenfolge gelesen werden soll. Das störte mich etwas im Lesefluss. Genauso brauchte ich lange, mich mit der Schriftart des Haupttextes anzufreunden. Während mich das bei kurzen Texten in z.B. Sprechblasen oder Doodles nicht weiter stören würde, in längeren Texten fand ich es recht anstrengend zu lesen.

Fazit: Eine rasante Detektivgeschichte als moderner Comicroman für Kinder ab 9 Jahren.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Das ist ein Buch für Kinder, nicht für Mütter!

König Lennard oder Sommer ist dann, wann wir wollen
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König Lennard ist eines dieser Bücher, dass die Mütter in zwei Lager spaltet. Die einen werden sagen "Geht gar nicht! Viel zu gefährlich" und die anderen "Warum nicht? So habe ich das als Kind auch gern ...

König Lennard ist eines dieser Bücher, dass die Mütter in zwei Lager spaltet. Die einen werden sagen "Geht gar nicht! Viel zu gefährlich" und die anderen "Warum nicht? So habe ich das als Kind auch gern gelesen und gehört". Aber fangen wir von vorne an. Lana ist ein Mädchen im Vorschulalter, die von ihrem großen Bruder erzählt und dieser große Bruder ist ihr absoluter Held! Lennard geht in die dritte Klasse und hat eine Krone mit Edelsteinen gebastelt. Immer wenn Lennard diese Krone auf den Kopf hat, kommen ihm die "besten" Ideen.

Die Krone hat 10 Edelsteine und so ist auch das Buch in 10 Episoden aufgeteilt. Lennards Ideen sind in Kinderaugen herrlich verrückt. Ein regnerischer Herbsttag wird zum Sommerausflug, der neue Freund der Mutter soll mit Tabasco-Berlinern verköstigt werden und das ganze Haus macht ein geniales Flur-Schlitter-Rennen.

Ich hatte teilweise Schweißperlen auf der Stirn. Allein der Gedanke, dass meine Kinder solche Sachen anstellen könnten, versetzte mich in Panik. Man muss auch sagen, dass die Streiche nicht alle so furchtbar gefährlich waren. Oft sieht man auch die Konsequenz wie krank werden oder Strafe, aber manchmal bleibt es auch offen. Das Kapitel, wo die Mutter das Pläneschmieden der beiden Kinder heimlich belauscht und sich sehr fantasievoll "rächt", hat mir als Mutter natürlich sehr gefallen.

Ansonsten muss ich bei der Kritik auch ein bisschen an ein berühmtes Zitat von Antoine de Saint-Exupéry denken: "Alle großen Leute waren einmal Kinder, aber nur wenige erinnern sich daran." Auch ich habe als Kind gerne Bücher gelesen, wo Kinder Streiche spielen. Das bekannteste Beispiel ist wohl Michel von Lönneberga, der regelmäßig für seinen Unfug im Tischlerschuppen landete. Ich habe mich mit diesen Büchern herrlich amüsiert, aber nachgemacht habe ich davon nix. Also sollte man seinen Kindern auch einfach vertrauen und einen gesunden Menschenverstand zugestehen. Letztendlich gehören Streiche und Unfug auch zur Kindheit dazu und sind bleibende Erinnerungen, von denen man seinen Enkeln noch berichtet.

Besonders berührt hat mich das enge Verhältnis der Geschwister. Die beiden Kinder halten zusammen wie Pech und Schwefel. Lana schaut zu ihrem großen Bruder auf und Lennard ist der Beschützer seiner kleinen Schwester. Kein einziger Geschwisterstreit im ganzen Buch. Herrlich!

Die Illustrationen gefallen mir sehr gut. Da hätte ich mir noch mehr gewünscht! Elli Bruder hat den Humor der Geschichten perfekt getroffen!

Fazit: Das ist ein Buch für Kinder, nicht für Mütter! Bei einigen Sachen wie z.B. der spontanen Hausparty hätte das Kind in mir allerdings zu gern mitgemacht.