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Veröffentlicht am 24.09.2018

Spannender Thrller

Dreckiger Schnee
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Isabelle Rossiter, die Tochter eines angesehenen Politikers, ist von zu Hause ausgerissen. Der in Ungnade gefallene Detective Aidan Waits bekommt den Auftrag, sie wiederzufinden. Bei seiner Suche nach ...

Isabelle Rossiter, die Tochter eines angesehenen Politikers, ist von zu Hause ausgerissen. Der in Ungnade gefallene Detective Aidan Waits bekommt den Auftrag, sie wiederzufinden. Bei seiner Suche nach dem Mädchen gerät er in einen Sumpf aus Drogen und Gewalt, bei dem minderjährige Mädchen als Drogenkuriere benutzt werden. Und nicht nur eins dieser Mädchen ist verschwunden. Aidan Waits geht davon aus, dass Isabelle absichtlich untergetaucht ist, um ihr Leben zu retten. Er setzt nun alles daran, Isabelle zu finden.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Bereits das düster und sehr interessant gestaltete Cover sowie der Klappentext haben mich angesprochen.
Den Schreibstil empfand ich als angenehm und flüssig lesbar. Die Sprache war offen und direkt, was ich sehr passend zur Story fand. Ich kam sehr gut ins Geschehen rein und die relativ kurzen Kapitel brachten mich dazu, immer weiter zu lesen.
Aidan Waits gehört zu den eher abgewrackten Ermittlern. Er hat selbst seine Alkohol- und Drogenerfahrungen, wodurch er sich in dem Milieu gut auskennt und zurechtfindet. Trotz seines Drogenkonsums wirkte er intelligent und fähig auf mich und ich habe ihn während seiner Ermittlungen sehr gerne begleitet. Seine Ecken und Kanten machten ihn für mich zu einem Charakter, der mir im Gedächtnis bleibt. Er ist definitiv ein Ermittler, von dem ich noch mehr lesen möchte. Da dieser Thriller der Auftakt einer Reihe ist, darf ich mich also auf weitere Fälle mit ihm freuen.
Der Plot war undurchsichtig und ich hatte einige Fragen im Kopf. Die Schilderungen der Geschehnisse und der Umgebungen, insbesondere der kriminellen Drogenszene, waren bildhaft und eindrucksvoll, so dass ich alles prima vor Augen hatte und bei mir eine düstere Stimmung aufkam, die sehr gut zu diesem Thriller passte. Ich war durchgängig gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln und auflösen wird. Nur zwischendurch gab es mal kleine Längen, so dass ich einen geringen Abstrich mache. Dennoch empfand ich diesen Thriller als spannend und fesselnd.

Ich wurde sehr gut unterhalten und freue mich auf den nächsten Fall für Detective Aidan Waits. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Verdammt perfekt und furchtbar glücklich

Verdammt perfekt und furchtbar glücklich
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In Ottila McGregors Leben läuft es nicht so wirklich rund. Sie hat eine Affäre mit ihrem Chef, die ihr nicht gut tut. Sie trinkt viel zu viel, um den Tod ihres Vaters zu vergessen und um zu vergessen, ...

In Ottila McGregors Leben läuft es nicht so wirklich rund. Sie hat eine Affäre mit ihrem Chef, die ihr nicht gut tut. Sie trinkt viel zu viel, um den Tod ihres Vaters zu vergessen und um zu vergessen, dass sie ihre Schwester im Stich gelassen hat. Dabei möchte sie doch nur verdammt perfekt und furchtbar glücklich sein. Und dann begegnet sie Thales und verliebt sich in ihn.

Dieses Buch hat mich aufgrund des toll gestalteten Covers und des neugierig machenden Klappentextes sofort angesprochen, so dass ich es unbedingt lesen wollte. Allerdings hat mir die sehr ungewöhnliche Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, das Lesen zu Beginn etwas erschwert. Man erfährt die Geschichte anhand von Therapieberichten, E-Mails, SMS, Tagebucheinträgen etc. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen, was etwas gedauert hat. Dann fand ich diese Art des Erzählens aber total interessant und faszinierend.
Ottila ist eine problembehaftete Persönlichkeit, die sehr hart zu sich selbst ist. Sie möchte endlich ihr Leben in den Griff bekommen, ihre Alkoholsucht bekämpfen und einfach glücklich werden. Das fand ich sehr positiv von ihr, denn sich seine Probleme einzugestehen und diese auch anzugehen, ist mutig. Da sie das alleine nicht schaffte, begann sie eine Therapie. Ein großes Stück Arbeit lag vor ihr.
Ottilas Probleme und Schwächen machten sie für mich menschlich und ich mochte sie. Sie machte auch mal Fehler, was völlig normal ist. Genau das brachte mich dazu, sie als sehr real und authentisch zu sehen, ein Mensch wie du und ich mit all seinen Macken. Das ist der Autorin prima gelungen.
Neben den überwiegend ernsten Themen wie Alkoholsucht, Depressionen, Selbstvorwürfen, Trauer etc. gab es auch viele humorvolle Szenen, bei denen ich lachen musste. Das heiterte die Geschichte immer wieder gekonnt auf.

Ein Buch, das nachdenklich macht, auch über das eigene Glück, dabei aber auch humorvoll ist. Dieses Buch ist einfach anders und besonders! Ich vergebe 4 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 05.09.2018

Schöner Jugendroman

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich
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Lilly bekommt die Möglichkeit, einen Hollywood-Film zu synchronisieren. Zu dieser riesengroßen Chance sagt sie nicht nein und ist unglaublich happy. Doch ihr Synchronpartner Ben macht ihr die Sache nicht ...

Lilly bekommt die Möglichkeit, einen Hollywood-Film zu synchronisieren. Zu dieser riesengroßen Chance sagt sie nicht nein und ist unglaublich happy. Doch ihr Synchronpartner Ben macht ihr die Sache nicht leicht, denn für ihn ist das bloß ein Job. Als die beiden dann eine leidenschaftliche Liebesszene nach der anderen drehen müssen, knistert es ganz gewaltig zwischen ihnen. Kann das gutgehen? 

Auf diesen Jugendroman habe ich mich sehr gefreut, denn bereits das interessant gestaltete Cover sowie der Klappentext haben meine Neugierde geweckt. 
Der Schreibstil passte hervorragend zu diesem Genre, da er sich locker-leicht lesen ließ, so dass ich sofort in der Geschichte drin war. Sehr gelungen war, dass man abwechselnd aus Lillys und Bens Sicht liest. Dadurch gibt es in beide Charaktere und ihre Gefühle einen prima Einblick. 
Lilly fand ich sofort sehr sympathisch. Sie wirkte einfach lieb und hat sich unheimlich auf ihre Rolle als Synchronsprecherin gefreut. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte war ich in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle zu verstehen und ich konnte sehr gut mit ihr mitfühlen. Das Knistern zwischen ihr und Ben war auch bei mir deutlich zu spüren. Das gefiel mir. 
Bei Ben musste ich mich ein klein wenig einfinden. Anfangs fand ich ihn noch nicht so sympathisch, sondern eher ok. Das änderte sich jedoch schon bald im Verlauf der Geschichte, dann mochte ich ihn genauso gerne wie Lilly. 
Die Idee der Geschichte gefiel mir. Ich fand die Einblicke in die Synchronisation von Filmen sehr spannend, denn die waren für mich ganz neu. Die Drehbuchszenen, die zwischendurch eingebaut wurden, rundeten die ganze Geschichte für mich bildhaft ab, da ich den zu synchronisierenden Film auch sehr gut vor Augen hatte. 

Ein schöner Roman für zwischendurch. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Römisches Fieber

Römisches Fieber
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Im Jahr 1818 flüchtet Franz Wercker aus seiner Heimat. Sein Traum, Schriftsteller zu sein, scheint sich nicht zu erfüllen. Als er entkräftet am Gardasee ankommt, trifft er auf den Dichter Cornelius Lohwaldt, ...

Im Jahr 1818 flüchtet Franz Wercker aus seiner Heimat. Sein Traum, Schriftsteller zu sein, scheint sich nicht zu erfüllen. Als er entkräftet am Gardasee ankommt, trifft er auf den Dichter Cornelius Lohwaldt, der sich mit einem Stipendium des bayerischen Königs auf dem Weg nach Rom befindet. Durch ein Unglück nimmt Franz kurzerhand Lohwaldts Identität an. Er reist nach Rom und taucht dort in die Gemeinschaft junger Künstler ein. Er findet dort Freunde und erlebt so manches Abenteuer. Doch als Lohwaldts Schwester Isolde sich auf den Weg nach Rom macht, um ihren Bruder zu besuchen, droht Franz Lügenwerk einzustürzen. Und dann geschieht auch noch ein Mord.


Dieser historische Roman hat mir gut gefallen. Der Schreibstil, der dem Jahr 1818 prima angepasst war, ließ sich gut und flüssig lesen und die Beschreibungen, insbesondere der Landschaften, waren sehr detailliert und bildhaft. Ich hatte die Personen und die Umgebungen dadurch sehr gut vor Augen und konnte prima ins Jahr 1818 eintauchen.

Franz wurde sehr anschaulich beschrieben. Er hatte Bedenken, dass er in die Rolle von Cornelius Lohwaldt geschlüpft ist und brauchte erstmal seine Zeit, sich daran zu gewöhnen. Das machte ihn sympathisch. Dann begann er, die Zeit in Rom, die bunt und ausschweifend war, unter all den anderen Künstlern zu genießen. Seine Gedanken und unterschiedlichsten Empfindungen wurden gut dargestellt und ich konnte sie gut nachvollziehen, auch wenn ich immerzu dachte, dass das nicht auf Dauer gutgehen kann und sein Lügenkonstrukt irgendwann zusammenbrechen muss.

Auch alle weiteren Protagonisten fand ich anschaulich und authentisch beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen.

Dieser Roman gab mir einen tollen Einblick in die Künstlerkreise des anfänglichen 19. Jahrhunderts in Rom, eine Zeit voller Kunst, Literatur und Intrigen, gespickt mit Humor und Ironie. Auch die Spannung kam nicht zu kurz, denn ich war sehr neugierig, wie sich die Geschichte entwickelt und wie sie ausgeht.


Ich habe diesen historischen Roman gerne gelesen und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Veilchens Show

Veilchens Show
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Valerie “Veilchen” Mauser und ihr Kollege Manfred Stolwerk müssen in ihrem neuesten Fall den Tod von zwei Teilnehmern der Live-Kuppelshow “Bauerlorette” untersuchen. Beide Kandidaten sind kurz hintereinander ...

Valerie “Veilchen” Mauser und ihr Kollege Manfred Stolwerk müssen in ihrem neuesten Fall den Tod von zwei Teilnehmern der Live-Kuppelshow “Bauerlorette” untersuchen. Beide Kandidaten sind kurz hintereinander auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen. Valerie wird unfreiwillig in das Fernsehspaktakel hineingezogen und entdeckt dabei eine oberflächliche und morbide Welt, die nichts stoppen kann, denn “The Show must go on”.

Dies ist bereits der fünfte Band der Reihe um Valerie Mauser. Und wieder hatte ich viel Spaß und wurde prima unterhalten.
Der Schreibstil war flüssig und humorvoll, dabei aber auch sehr bildhaft, so dass ich die vielen witzigen und schrägen Passagen wunderbar vor Augen hatte. Es gab etliche Szenen, bei denen ich grinsen oder laut lachen musste.
Der Plot war prima durchdacht und bis zum Ende undurchschaubar. Dass mehr hinter den beiden Todesfällen steckte, als nur Zufall oder Pech, war mir gleich klar. Ich konnte daher viel rätseln und überlegen und hatte zwar einen Verdacht zum Täter und dessen Motiv, war mir da aber absolut nicht sicher. Und letztlich lag ich natürlich auch falsch, was ich sehr gelungen fand. Am Schluss wurden dann alle Fragen beantwortet, so dass das Buch ein gelungenes und rundes Ende hatte.
Das ganze Buch war durchzogen von humorvollen Szenen und Situationskomik, die ich sehr genossen habe. Ich konnte wunderbar entspannen und mich beim Lesen der teilweise skurril-komischen Geschehnisse prima amüsieren. Manchmal fand ich es etwas zu viel an Komik und zu wenig an Krimi, denn das ging ein wenig zu Lasten der Spannung. Aber das ist auch nur ein kleiner Kritikpunkt.

Mich hat dieser Fall von Veilchen wieder toll unterhalten, so dass ich 4 von 5 Sternen vergebe.